Liebe Modellbaukollegen,
jetzt ist schon wieder so einige Zeit ins Land gegangen seit meinem letzten Zwischenstand - Eigentlich wollte ich das ja nicht, aber ihr wisst ja: Manchmal kommt es anders als man denkt

Ich hoffe ihr seid mir nicht böse...
Wann immer ich etwas Zeit gefunden habe an dem Dio weiterzubauen, hab ich das getan. Obwohl ich schon ein paar Mal kurz davor war die Schnauze voll zu haben

Aber hey, die Zielgerade ist erreicht, da zählt Aufhören nicht mehr!
Also, was hat sich getan? Zunächst mal wurde die restliche Basis für die Wasserfläche mit Serviette beleimt. Im Anschluss hab ich dann die Ränder des Dios mit Holzkit verspachtelt und diesen nach der Trocknung verschliffen. Das gibt schöne glatte Ränder - So sah es nach dem Schleifen aus (leider ist vom Rand nicht soo viel zu erkennen):
Und nochmal mit Trawler:
Den Rahmen, der später die Acrylhaube des Dios tragen wird, hab ich mir aus Kiefernleisten zurechtgesägt, die ich ohnehin noch rumliegen hatte. Die Teile sind mit einer Holzdübelkonstruktion und Leim verbunden. Auch hier wurde wieder alles schön plan geschliffen und der Rahmen anschließend seidenmatt lackiert, wobei ich mit Tamiya-Tape auf der oberen Innenseite ein Stück abgedeckt hatte. Die Idee dahinter ist, dass so vielleicht später der Holzleim besser einzieht, mit dem ich das Diorama auf den Rahmen kleben will. Auf dem Bild ist der nicht lackierte Bereich als etwas heller als der Rest zu erkennen, später wird man davon nix mehr sehen:
Anschließend ging es an den Teil des Dioramas, vor dem ich mich am meisten gegruselt habe: Die Farbgestaltung des Wassers, beziehungsweise der nahtlose farbliche Übergang von seichtem in tieferes Wasser. Da das alles in einem Rutsch erledigt werden musste, hab ich von diesem Arbeitsschritt keine Fotos gemacht

Zwischenzeitlich wurde auch der Strand mit Mehl bestreut und sandfarben angemalt. Das Ganze musste ich leider zweimal machen, denn nach dem ersten Mal bekam die Strandoberfläche nach ein paar Tagen auf einmal Risse und sah so eher nach einer ausgetrockneten Wüste aus..
Den Verlauf der auslaufenden Wellen hab ich jetzt nicht mehr geändert - daddels Anmerkung, dass Wellen oft ungleichmäßig auslaufen ist sicher richtig, aber das nochmal zu ändern hätte meine Nerven überstrapaziert. Ich will langsam fertig werden, was Neues anfangen
Wie ihr auf dem Foto oben seht, hab ich auf die fertig bemalte Wasseroberfläche auch schon etwas Weiß aufgetragen, was hoffentlich dazu führt, dass nach der letzten Schicht Acrylgel (auf die auch nochmal Weiß zur Schaumimitation kommen wird) der Schaum etwas Tiefenwirkung hat - Wir werden sehen. Apropos Schaum: Der wird sich natürlich noch mehr ausbreiten als bisher auf dem Dio, aber ich wollte nicht gleich die gleiche Grundfläche mit Weiß zukleistern, weil das im schlimmsten Fall sch***** ausgesehen hätte und sich nach den Acrylgelschichten auch nicht mehr hätte ändern lassen. Hier nochmal zwei Bilder mit Rahmen und mit Rahmen und Kahn:
Was die zwei Farben am Strand angeht: Die dunklere markiert den richtig nassen Bereich, also bis dahin wo die Wellen endgültig auslaufen. Ich hab mir nen Haufen Fotos angesehen und gemerkt, dass sich oft eine ziemlich klare Linie zwischen nassem und trockenem Bereich bildet und sich die Farben der beiden Bereiche oft deutlich voneinander unterscheiden. Zwischen zwei auslaufenden Wellen färbt sich der nasse Bereich auch recht schnell wieder heller.
Ich hatte es zuerst mir einem Farbübergang ohne Kante probiert, aber das sah falsch aus. Dann hab ich zwei Farbtöne genommen, die sich nicht sehr krass voneinander unterschieden haben - Das sah auch falsch aus. Letztlich bin ich bei dem auf den Bildern zu sehenden Ergebnis gelandet und eigentlich recht zufrieden... Der dunklere Bereich bekommt zum Schluss noch eine Schicht Glanzlack oder ganz dünn Acrylgel und etwas Schaum, damit es auch "richtig nass" aussieht...
So sieht das Ganze jetzt nach der ersten Schicht Acrylgel aus - Eine zweite kommt auf jeden Fall noch drüber. Nach Torstens Tipp (danke dafür

) hab ich mir 3D-Acrylgel gekauft und es benutzt. Der Vorteil ist wirklich, dass man es viel dicker als normales Acrylgel auftragen kann, das Trocknen dauert natürlich dementsprechend auch länger...
Aber die Zeit konnte ich gut nutzen, um mich mit der Takelung des Trawlers und den letzten Details zu beschäftigen (das heißt, ich bin immer noch dabei). Die sogenannten Scheerbretter, englisch trawl doors, die das Netz offen halten, wenn es im Wasser ist, hab ich fertig bemalt und angebracht. Auf ein paar Fotos im Netz hab ich gesehen, dass manche Crews den Namen des Schiffs auf die Scheerbretter schreiben - Ich vermute mal um sie zuordnen zu können, falls sie durch ein Unterwasserhindernis o.ä. verloren gehen und von einem anderen Kahn wiedergefunden werden. Die Idee fand ich irgendwie gut und hab vor dem Einrosten der Bretter auch überall noch schön grob "Faro" draufgeschrieben...
Außerdem hab ich noch die Heckplattform fertig eingemüllt, um den Vorbildern gerecht zu werden. Die Autoreifen sind dabei aus einem hohlen Plastikstab entstanden...
Momentan beschäftige ich mich also mit der restlichen Takelung, den Antennen und der abschließenden Gestaltung der Wasseroberfläche - Joa, es gibt noch ein bisschen was zu tun!
Und dann hab ich heute noch ein seit einer Woche ersehntes Paket aus Großbritannien bekommen - Schaut mal was drin war:
Diesen "Schatz"

hab ich vor kurzem in einer englischen Bucht entdeckt und konnte ihn für umgerechnet nur rund 20 Euro ersteigern. Die Versandkosten hat mir Paypal abgenommen
Zusammengebaut wurde jedoch bisher fast gar nichts und nach einer ersten Durchsicht konnte ich auch nicht feststellen, dass etwas fehlt. Dass ich so wenig bezahlt habe liegt wohl vor allem daran, dass einige Teile schon einmal bemalt wurden - Aber diese Herausforderung nehme ich gerne an, besonders wenn man weiß, für wie viel Geld die Samson/Jean Bart/Utrecht IV sonst den Besitzer wechselt...
So, ich freu mir jetzt erstmal weiter den Arsch ab und schmier vielleicht heute noch eine Lage Acrylgel um die "Faro"...
Beste Grüße,
Alex