Hello again...
...und Danke für den warmherzigen (Wieder-)empfang!
So, wo war ich stehengeblieben?? Ach ja, Kapitel 1,(scheinbar) unwichtige Details.
Sehr schnell habe ich bei Durchsicht des Bausatzes festgestellt, dass manche Fitzeldetails richtig wiedergegeben sind, wie beispielsweise sogar das Kruzifix am Hauptmast. Andere, weitaus wichtigere, fehlen völlig oder sind zuwenig vorhanden, wie Kreuzhölzer auf dem Kampanje- bzw. Quarterdeck. Auch haben Nippons Söhne lediglich zwei der vermutlich vier vorhandenen Drehbrassen spendiert. Okay, diese könnten mit viel Fantasie schlicht unter Deck in der Waffenkammer rumliegen. Aber gestört hat mich letzteres schon irgendwie.
Tja, und dann dachte ich mir „was Schmidt kann... – äh, kann ich leider nicht...!“
Aber vielleicht kann man das ja lernen, haben andere ja
auch mal. Also bestand meine erste Bautätigkeit zunächst im Wesentlichen mit Experimentieren mit Zweikomponentenknetsilikon für die Gussformen und ohne Ende Resintestläufen, die natürlich erst mal allesamt mehr oder weniger in die Hose gingen, bzw. einmal sogar an meine Dachfenstercharlousie, als ich kühnerweise versuchte, das Resin mit einer Spritze aufzuziehen und die überschüssige Luft rauszudrücken. Aber nach und nach lernte ich das Material besser kennen, hatte immer weniger Lufteinschlüsse in den Abgüssen und bemerkte dann, das man mit der „Waffeleisentechnik“ ziemlich coole Ergebnisse erzielt: Einfach das Harz in eine Formhälfte großzügig einfüllen, etwas warten bis es ganz leicht abzubinden beginnt und dann den Formensarkophag fest verschließen ohne diesen zusammenzuquetschen. Damit ging’s dann schließlich richtig gut. Ich habe mir dann mit Hilfe von Legosteinrahmen diverse Formen erstellt, einzig die Nagelbankversuche wurden nix, da die unteren dünnen Nagelhälften spätestens beim Belegen sowieso abgebrochen wären, das wollte ich nicht riskieren. Dafür musste eine andere Lösung gefunden werden, aber dazu an anderer Stelle mehr.
Ich experimentierte gezwungenermaßen sogar mit unterzügigen (nennt man das so??) Formen, die sich lediglich in zwei Formenhälften herstellen lassen. Etwas kniffelig, haut aber auch hin. Wichtig ist, dass man die Formenhälften beim Aufbringen mit Vaseline trennt und mit Zapfen versieht,
damit sie später exakt ineinandergreifen.
Hier meine Ergebnisse:
Zwei Formen, einmal für jeweils zwei Drehbrassen, einmal für meine Kreuzhölzer.
Und hier die ersten brauchbaren Erfolge: Die Kreuzhölzer.
Der besagte Unterzug besteht aus dem dreieckigen Hohlraum, wo sie unten
zusammenlaufen:
Und hier die Ergebnisse meiner Drehbrassenabgussversuche:
Hierbei stellte sich der Abguss als prinzipiell brauchbar heraus, gefiel mir aber dennoch nicht so richtig. Denn real sollten sie ja
so aussehen und davon waren sie noch ziemlich weit entfernt. Also hab ich nach dem Entgraten und Verschleifen mal was ausprobiert. Ist es möglich, die Rohre von
den Halterungen zu befreien...
...und von einem anderen Rohling die Halterung zu nehmen und soweit zu bearbeiten, dass wirklich nur die Gabel mit Bodenplatte sowie den
hinteren „Höhenausrichtungsbügel(??)“ übrig bleiben?? Und dann anschließend wieder so zusammenzufügen, dass der Anstellwinkel des Rohres etwas
realistischer rüberkommt?? Das hat zwar eine Menge Ausschuss mit sich gebracht, da mir die filigranen Halterungen immer wieder beim Feilen wegbrachen, aber ich hatte mittlerweile ja genügend Rohlinge zweiter Wahl produziert. Irgendwann hat das dann aber doch hingehauen:
Das ganze wurde dann viermal reproduziert, entsprechend lackiert und mit einem leichten helleren Highlighttrockenbrushing versehen, um
den Metalleffekt zu vergrößern. Anschließend wurden die kompletten Brassen auf einem Drahtstift montiert, auf denen sie später im Schanzkleid lagern. Die Kartuschenhaltebügel habe ich aus kleinen Stücken von Bürotackerklammern hergestellt, angepasst und aufgeklebt.
Und so sahen sie dann fertig aus:
Später wird noch mal leicht nachgedraket um sie geschwärzter zu bekommen.
Das Ganze hat schon mal wieder zum Einstieg Spaß gemacht, obwohl es ziemlich zeitaufwändig (manchmal allerdings auch frustig) war. Aber
ich finde, die Mühe hat sich letztendlich doch gelohnt.
Übrigens wird dieses Modell aller Wahrscheinlichkeit nach wohl tatsächlich das letzte Kunststoffmodell sein, das ich bauen werde- es gibt
für meine enge Interessensparte einfach keine anderen Bausätze mehr, die mich wirklich interessieren. Aber bei dem hier angefangenen bleibt ja noch „einiges zu basteln“. Auch deshalb werde ich mir eventuell etwas mehr Zeit lassen, auch aus beruflichen Gründen. Ich neige immer etwas zum Hetzen, das will ich jetzt mal von Vornherein anders machen, okay? Soll ja Freude machen und nicht stressen...
Soweit also erst mal.
Schöne Grüße
Chris