Nach „nur“ knapp drei Monaten gibt’s dann auch nochmal einen Fortschritt am Phaeton.

Ich will ja hier nicht rumjammern, aber das Ding hat echt Nerven gekostet. Mittlerweile hab‘ ich ne echte Lackierphobie: alles, was so ungefähr 80% gut geworden ist, bleibt einfach so, damit ich bloss nix mehr versau‘ mit irgendwelchen Optimierungsversuchen.
Lange, lange Zeit, nachdem ich die Haube am Phaeton im wahrsten Sinne des Wortes verheizt hatte und das Zweit-Kit als Hauben-Nachlieferant da war, hab ich dann mal die Luftklappen nachgeschnitten. Am Kit sind die (obendrauf und die seitliche Doppelklappe) als erhabener Steg angedeutet, der dazu noch so schwach ist, dass er letztlich in der Farbe absäuft. Also hab ich versucht, die Kontur mit dem Rücken des X-Acto-Knife nachzufahren, um sie zu vertiefen und danach die erhabenen Stege plangeschliffen. Danach hab ich mich an die Grundierung gegeben und dann ein paar Tage vor dem Urlaub Anfang Juli die erste Farbschicht drübergelegt.
Dieses Humbrol-Ferrarirot 220 ist schon wirklich ein merkwürdiges Zeug.

Zunächst sieht alles einigermaßen passabel aus, aber während der Trocknung fliehen die Farbpartikel von allen Kanten und Fugen zurück, als ob da humbrolfressende Monster drinsäßen. Ich versteh diese Farbe nicht. Das war vorher alles dreimal mit Handwaschlotion abgewaschen und gründlich getrocknet. und trotzdem verhält sich die Farbe so, als ob sich Fett in Rillen und Kanten gefangen hätte. Und außerdem waren jede Menge Einschlüsse drin – pfui bäh.
Auch wenn ich dafür hier jetzt geflamed werde – ich hab es so gelassen, und nachdem es vier Wochen bei Raumtemperatur rumgelegen hatte (siehe Erfahrung 11. vom letzten Mal…), einfach eine zweite Schicht drübergelegt. Die sah natürlich auch nicht wesentlich besser aus, aber wenigstens waren die Vertiefungen jetzt nicht mehr weiß. Anyway – so blieb es dann, ich hab die Einschlüsse einfach so gut es ging einpoliert.

Offen gesagt: ich kann das Kit nicht mehr sehen und mittlerweile glaub ich fast, dass ich auf der Skala der Brush-Idioten acht Totenköpfe von zehn möglichen hab….
Zum Schluss hätte ich es dann doch noch fast versaut, als ich versucht habe, die Spalten an den Luftklappen mit dunkelgetöntem und stark verdünntem Rot nachzudunkeln. Anstatt in den Rillen langzulaufen, kam das Zeug sofort raus und hat die umgebende Fläche geflutet. ARGH! Kann mir mal einer erklären, was mit dieser komischen Farbe los ist?
Antrocknen lassen und größtenteils auspoliert. Die vorderen Doppelluftklappen musste ich letztlich doch mit dem Pinsel von Hand korrigieren – ich mach die Fotos jetzt nur noch so, dass man nicht sieht, was das für eine Dilettiererei geworden ist.
Zum Schluß dann BMF drauf….
...den Sidemounts die Halter verpasst….
....Wischer dran….
…und sich mit dem letzten Blick auf die Paßgenauigkeit der Teile endlich von der Montage verabschieden:…..
…der Sidemounthalter müsste am unteren Ende genau in das kleine Loch in der Bodengruppe passen.
Geht natürlich nicht, weil das alles so unter Spannung steht, daß man froh sein kann, wenn der Halter wenigstens in der Aufnahme am Body bleibt….
Um die Lackierung nicht beim wüsten Zurechtbiegen mit schon angebrachtem Kleister zu versauen, hab ich das alles nur lose gesteckt. Genau wie die Motorhaube, die ja zweiteilig ist und einfach zwischen Body und Grill festgeklemmt wird. Dabei muß sie unter die Scheibenwischer gedrückt werden, und das garantiert dann, dass man den Motor nur freilegen kann, wenn man in Kauf nimmt, dass der Sidemounthalter rausfliegt, die andere Haubenseite zusammenfällt und sich meist auch noch gleich der linke Frontscheinwerfer aus seinen drei völlig verspannten Auflagepunkten befreit. Im Klartext: mach die Haube nie auf, ohne Superkleber und Handschuhe für die Montage dabei zu haben.
Letztendlich aber kann ich sagen:
ES IST VOLLBRACHT!
Endlich hab ich dieses Ding vom Tisch!
Mit dem Ergebnis bin ich selbst nur mittelmäßig zufrieden – zuviele Fehler im Lack, schlechte BMF an den (kollabierten) Scheibenrahmen, Rahmen leicht schief usw, usf. Im Endeffekt würde ich sagen: mit diesem Kit und seinen Nebenbaustellen war ich bei meinem derzeitigen Könnensstand leicht überfordert.

Nichtsdestotrotz – schnell in den Käfig damit…
…auf daß ich es beim Town Car und den Jo-Hans besser machen kann.
So, sobald das Licht es wieder zulässt, gibt’s dann noch eine kleine Bildserie für die Rubrik „Was ich schon alles gebastelt hab‘“, und jetzt können wir dieses Thema hier endlich zumachen…..
[End Of Report]
Nachtrag vom 07.08.: jetzt ist er auch in der Galerie.