Danke für die Inputs, da ist vieles dabei, was für die weiteren Schritte abgespeichert wurde!!!
Und wie geht unser Gassenhauer weiter?
Come on baby...don't fear the Reeper
Baby feel the thread...don't fear the Reeper
Wenn man nicht weiter kommt, sollte man das tun, was man schon am Anfang machen sollte: In sich hineinhören und auf Andere hören :-)
Das habe ich hiermit getan ;-)
Nicht: "So-eine-Reeperbahn-wie-die-auf-der-Modellbaumesse-in-Stuttgart-will-ich-auch-haben" sondern "Ich-brauch-geile-Taue-für-meine-Vic"
Also ganz andere Vorgehensweise, da ich ja in einem ganz anderen Maßstab baue! Dieses hat tatsächlich große Auswirkungen auf die Verwendung der Bahn und vor allem auf das Grundmaterial.
Zuerst dicker Dank an Oli/Modellbaumechaniker und Holger/Pollux. Der Hinweis zum Handschuhgarn und zu den Angelleinen war goldrichtig!
https://www.neheleniapatterns.com/html/filagant.html
https://www.baker-flyfishing.com/shop/bi…eden.php?v=n183
Hier die beiden Lieferungen:
Die großen Spulen sind das etwas dickere Handschuhgarn, Farbnummers siehe Bild
Die kleinen Spulen sind der Uni-Thread, grün ist 8/0, das dünne, orange das 6/0 und das 3/0 das dickste und noch das 17/0 als dünnstes von diesem Lieferanten
Das Handschuhgarn ist Baumwolle und fast fusselfrei, das Uni-Thread ganz fusselfrei. Das Uni-Thread ist in einer ganzen breite Bandbreite an Farben vorhanden, dummerweise aber nicht in allen Farben durchgehend für alle Stärken, zumindest nicht bei diesem Shop. Da dieses Garn aber von anderen Shops auch angeboten wird, lohnt es sich evtl. noch weiter zu suchen. Das 8/0 und das 6/0 sind fantastisch, das 3/0 hat die tolle Erscheinung von bunter Zahnseide, auch beim 17/0 er sieht man unter der Lupe die Einzelfäden.
Erste Probeschläge ergaben, das die Größenordnung endlich stimmt :-)
Links der fusselige dicke Bindfaden aus dem Drogeriemarkt, bis dahin meine dünnste Variante, dann das Handschuhgarn, danach das 8/0 Uni-Thread-Garn und ganz außen das 17/0, immer als Originalfaden, zweikardeelig , dreikardeelig und 6 kardeelig. Im Vergleich die entsprechenden 3 mm, 2 mm und 1,5 mm Blöcke.
Und erste Probeschläge zeigten auch, dass das Handdrehen etwas mühsam ist und der auf die Achse geklemmte Akkuschrauber etwas an Handlichkeit und auch Feinfühligkeit vermissen ließ.
...
Also ...
... Fischertechnikkiste meiner Jugend wieder aufgemacht, Motoren rausgeholt, mit Spiegelklebeband an das Gehäuse geklebt, hier auf der Verdrillseite ...
... auf der Schlagseite ...
... Motor seitlich rausschwenkbar um die Haken ausrichten zu können ...
... und Filzgleiter unter die seitlichen Gleitflächen, damit das Ganze ruckelfrei rutscht und auch ein Stahllineal in der Mitte drunter gelegt werden kann :-)
Beide Seiten werden mit Klammern gut festgepratzt, damit die Fäden gleichmäßig gespannt werden können. Mehrmaliges Hinterherjagen der Fadenspule auf dem Boden führten zum Spulenhalter wie bei der Nähmaschine, von dort geht der Faden - wir bauen jetzt einen "Sechser" - auf die Verdrillungsseite ...
... und wieder zurück und nach 3 x 2 Strängen ...
... wurde das Ende am Haken der Schlagseite gut belegt.
Am Stahllineal die Länge der Verdrillungskürzung eingestellt - bei diesem Garn nehme ich 10% - die Klammer der Schlagseite gelöst und die Haken der Verdrillseite rattern los und der Schlagschlitten bewegt sich wie von Geisterhand langsam auf die Verdrillungsseite zu :-)
Wenn die gewünschte Verkürzung erreicht ist, wird gestoppt,
beide Seiten festgeklammert und die drei Stränge von der anderen Seite her geschlagen bis auch hier die gewünschte Verkürzung/Verdrillungsgrad erreicht ist ...
... etwas Sekundenkleber als Sicherung auf das Ende ...
...mit dem Fingernagel noch einige Male hin-und hergefahren um evtl. Ungleichmäßigkeiten in der Spannung rauszunehmen ...
... und es kann abgeschnitten werden :-)
Lessons learned
Bei der Vorgehensweise fallen gleich zwei Dinge auf:
Erstens: Ich schlage
ohne Hoofd - Dank an Bernd für den Hinweis :-)
Zu sehen ist kein Unterschied - außer, dass es gleichmäßiger wird, da kein Geruckel beim Hoofd entstehen kann.
Zweitens: Ich habe beim Schlagen so weit es geht
beide Seiten festgespannt, und löse nur wenn nötig zwischendrin wenn der Zug zu groß wird.
Ich hatte schon einige Male angemerkt, dass die zweite Hälfte des Schlages viel lockerer wird. Auch Gewichte auf dem Schlitten halfen nicht viel. Mir fiel zwar auf, dass in der ersten Hälfte des Schlages der Verdrillschlitten nicht nachrutscht und die durch das Drillen anfallende Verkürzung über Materialdehnung kompensiert wird, aber erst als ich ein Mal das Lösen der verdrillseitigen Klammer während des Schlagens vergaß und ein tolles und gleichmäßiges Seil herauskam, schnackelte es: Der Anfang des Schlages war mehr Spannung drauf (hier hatte ich am Anfang noch den Hoofd, der für diese Spannung gesorgt hat), die nachließ, als der Verdrillschlitten sich anfing zu bewegen.
Also die nächsten Taue ohne Hoofd und mit festgepratzen Schlitten geschlagen. Nur wenn der Motor sich zu stark quält wird kurz angehalten und der Schlitten etwas verschoben - und bingo ...
Come on baby...don't fear the Reeper
Baby feel the thread...don't fear the Reeper
... wobei hier die Betonung wirklich auf
feel the thread liegt :-)
XXXDAn