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Dienstag, 6. März 2012, 23:20

1933 Cadillac 452-C V16 All Weather Phaeton (Italeri 1/24)

Jaja, schon wieder ich….
Kann der Typ nicht einmal was fertig machen, bevor er das nächste anfängt? :huh:
Na ja, aber irgendwas musst ich doch machen während ich auf den Zweit-Town-Car warte. :whistling:
Hier also Italeri-Bausatz Nr. 2: der 1933er All Weather Phaeton, Fleetwood Style 5529.

Die Übersicht über all die Karossenformen und –bezeichnungen der Zwanziger und Dreißiger zu halten, ist nicht ganz einfach. Ein Phaeton, auch „Touring Car“ genannt, war ein vier-bis siebensitziger Viertürer mit Klapp- oder Scherenverdeck und völlig offenen Seiten. Gegen allzu üble Wetterunbilden konnten die Seitenöffnungen mit einer Persenning abgehängt werden, aber das sagte ich, glaub ich, schonmal bei dem 1930er Phaeton. Gab es je eine Windschutzscheibe und Abdeckung für Fahrer- und Passagier-kompartiment, nannte sich das ganze Dual Cowl Phaeton.
Hatte das Auto feste Kurbelscheiben in der Tür, war es ein All-Weather-Phaeton. Diese Karosserieform hiess später schlicht Convertible und ist mit dem identisch, was wir in Europa auch heute noch als Cabriolet bezeichnen.

Jetzt NEU: Offtopic-Blabla in 8 pt zum direkten Überspringen, wenn nicht gewünscht! :D
Benannt war der Phaeton nach einer Gestalt aus der griechischen Mythologie. Phaeton (korrekterweise eigentlich „Fah-etonn“ zu sprechen, nicht „Fähtonn“) war der Sohn des Gottes Helios. Helios wiederum war der Sonnengott, der am Ende der Nacht immer in seinen von vier Pferden gezogenen Sonnenwagen stiegt und von Ost nach West quer über den Himmel fuhr, damit die Leute auf der Erde auch ordentlich Licht hatten. Eines Tages klaute ihm der Sohn sozusagen den Zündschlüssel für dieses steile Gefährt und fuhr alleine los. Wie das dann häufiger so ist, verlor der Herr Sohn die Kontrolle über Papas Kutsche und fuhr mit dem Ding Amok zwischen Himmel und Erde. Als die Erdoberfläche anfing zu brennen davon, schoss Zeus, der Capo der Götter, die wildgewordene Fuhre samt Fahrer mit einem Blitz ab. Alles fiel in Norditalien in den Fluß Po, und Phaeton kam um (es gibt übrigens Leute, die vermuten, dass sich hinter dieser Sage die Beschreibung eines Meteoriteneinschlags in Mitteleuropa versteckt, aber jetzt werd ich hier echt schwerst offtopic). Wie kommt man bloss auf die Idee, eine Autokarosse so zu nennen?


Über den V16 im allgemeinen hab ich mich ja in den vergangenen Beitragen schon in aller Breite ausgelassen. Ah ja – was ich vergessen hatte, zu erwähnen, war eine kleine Besonderheit des 1933er V16: zur Bekräftigung des Exklusivitätsversprechens, das Cadillac mit der Limitierung auf 400 Serienexemplare abgegeben hatte, trug jeder ausgelieferte V16 eine goldene Plakette auf der Armaturenbrettmitte, in die der Name des Erstbesitzers eingraviert war. Das hätte ich beim Town Car fast vergessen nachzubilden, aber da geh ich ja jetzt eh nochmal bei.
Der hier nachgebildete Phaeton Fleetwood Style 5579 war eines von acht produzierten Exemplaren. Es kostete im Original $8000 und wurde im April 1933 an den Schauspieler und Sänger Al Jolson ausgeliefert. Jolsons 5579 hat die Zeiten bis heute zusammen mit mindestens zwei weiteren Exemplaren überlebt. Er steht heute im National Motor Museum in Reno, Nevada.

Al Jolson kennt heute kaum noch einer, zumal in Europa. Cineasten aber wissen, dass Jolson 1927 in dem Film „The Jazz Singer“ den berühmten Satz „Wait a minute, wait a minute! You ain't heard nothin' yet! Do you wanna hear 'Toot-toot-tootsie'?“ sagte – der erste bildsynchron gesprochene Satz im allerersten Tonfilm mit Spielfilmlänge. Die darauf folgende technische Revolution sollte die damals kaum zwanzig Jahre alte Filmindustrie völlig umkrempeln – aber das ist wieder ne ganz andere Geschichte…..
Eine optisch mit dem Jolson-Auto fast identische Sonderanfertigung Typ 5579A übrigens ging vor wenigen Jahren bei einer Auktion für $682.000 weg – das gut 80-fache des urspünglichen Preises und das 5500-fache des Preises, für den er im Alter von etwa 25, 30 Jahren den Besitzer gewechselt hatte: von einem Autohändler weggegeben, um eine Rechnung von $125 zu begleichen. Dieses Exemplar hat in den vergangenen 15 Jahren sechsmal den Besitzer gewechselt und steht auch aktuell wieder zur Auktion – für meine Begriffe ein klares Beispiel dafür, dass sich auf diesem Sektor nicht nur Liebhaber, sondern auch ein Haufen Spekulanten rumtreiben.
Reden wir also zur Abwechslung mal wieder über Modellbau.


Das hier ist der Bausatz.



Er hat 168 Teile, und wie erwartet mit dem `33er Town Car einige Teilegruppen gemeinsam. Die Spritzlinge mit den Rahmenteilen, Sitzbänken, Motor und Chrom sind identisch, bausatzspezifisch sind nur die Karosserieteile und die Scheiben.

Die Karosserie ist, den schlechten Italeri-Gewohnheiten entsprechend, vierteilig: eine Nase, zwei Seitenteile und ein Heck.



Das Ganze soll genauso um die montierte Inneneinrichtung herum gestrickt werden wie die Karosse des Town Car. Auf den ersten Blick ist aber diesmal der Vorteil, dass der Schnitt der Seitenteile durch die Türfugen verläuft und das Heck ein einzelnes Teil ist. Es gibt keine Klebekanten quer über Dach und Rückwand wie beim Town Car. Theoretisch könnte man sich also das Gespachtel sparen und den Body einfach nach Anleitung aufbauen.
Theoretisch. :thumbdown:
In der Praxis kann man durch die Türfugen Flöte spielen, so schlecht sitzen die.



Der Anschluss der Seitenteile an die Nase ist kurios gelöst: die Türinnenverkleidung hat eine Verlängerung nach vorne, die hinter die Karosserienase greift und so das Seitenteil fixieren soll.



Das gäbe sogar Stabilität, wenn es denn passgenau gemacht wäre. Leider verkantet die Innenverkleidung aber so hinter der Karossennase, dass sich die Seitenteile hinten von der Bodengruppe wegspreizen wie Dumbo’s Flügelohren. Das Heckteil hat nur eine winzigkleine, schlecht passende Auflagefläche an den Seitenteilen und die dürren Fensterrahmen sind so weich wie Lakritze. Damit fällt die vom Town Car bewährte Variante weg, den Body zusammenzubauen, um die ganze Spalterei in Ruhe verputtzen zu können – in diese labbrige Konstruktion kriegt man niemals genügend Stabilität rein. Die Karosse um die Innenausstattung rumkleben möchte ich bei den ganzen Spalten aber auch nicht nicht.
Ich werd also mal folgendes probieren:
Nase auf die Bodengruppe, lackierte und abgeklebte Innenteile (Türverkleidung und Boden) rein, und alles zusammen mit dem Heckteil auf die Bodengruppe kleistern. Dann die Karosse grundieren und lackieren, und zum Schluss die ganzen restlichen Inneneinrichtungsteile von oben in den Body einfädeln. Bin selber gespannt, ob das klappt.
Also los: erstmal müssen die Seitenteile fein gemacht werden: auf dem linken hat’s zwei hässliche Sinker und auf beiden gibt’s kleine Sicken auf der hinteren Tür, die da nix verloren haben.



Vermutlich irgendeine Verlegenheitskorrektur an der Gussform wegen unpassender Dicken oder so. Hier ein verputtztes Seitenteil.



Den hinteren Sinker hab ich offensichtlich komplett eingeschliffen und die Sicke so gründlich planiert, dass es die kleine Fensterzierleiste darüber gleich mit erwischt hat. Gut, dass am Vortag die 0.3-mm-Plasteprofile gekommen sind, da konnt‘ ich wenigstens Material nachlegen.
Auf allen Türinnenverkleidungen findet sich ein völlig sinnfreier quadratischer Rahmen, der mit dem Original aber gleich gar nix zu tun hat. Wollte da jemand eine Nut gravieren und hat’s aus Versehen falschrum gemacht? Schon wieder so was – ich glaub, an diese Formen haben sie den Stift rangelassen. :!! Ich weiss nicht, was der am Abend vorher geraucht hatte, aber es muss was Beschissenes gewesen sein :cracy:
Was mach ich jetzt damit? Wegradieren? Zum Schluß hab ich mich für nen sinnlosen Holzrahmen entschieden.



Nebenher entstehen wieder ein paar Kleinteile. Wo wir mal beim Holz sind: die Rückwand der Fahrersitzbank hat auch so einen komischen Rahmen drauf. Leider find ich keine Fotos hinteren Abteil des Originals - ach egal, machen wir halt ein Edelholzpaneel draus. Diesmal klappts auch einigermaßen mit dem Spiegelfurnier.



Heute abend hab ich dann den Body zusammengesetzt.
:wacko: Holy Crap! :wacko:
Wieso bin ich nicht als Zecke auf die Welt gekommen – dann hätte ich wenigstens acht Arme :pinch:



So viele Hände, wie man hier zum festhalten und Drücken und zurechtschieben braucht, kriegt man an dem Teil gar nicht unter. Leider kann man nicht erstmal ein Teil richtig anbringen, warten, bis die Klebe trocken ist und dann das nächste draufmachen: das muss hier und jetzt und sofort aufeinander ausgerichtet werden, sonst passt hinterher nix zusammen. Im Endeffekt klebt man also mit vier Teilen gleichzeitig rum. Weil das ganze Zeug auch nicht richtig aufeinanderpasst und nichts wirklich ineinander einrastet, muss man einfach irgendwann beschliessen, dass man jetzt genug gezerrt, geschoben und festgehalten hat und es einfach so lassen, wie es der Moment hergibt. Mehr als 90% Passung erreicht man schon wegen der Teilepräzision nicht.
Vorne gibt’s die erwarteten Schießscharten im Türspalt,



am Übergang zum Hinterteil sieht’s grausam aus



und der Radius des hinteren Kotflügels passt weder zum Radius des Hinterteils noch zum Ausschnitt des Bodys.
Mit Kleister war ich diesmal bewusst nicht sonderlich sparsam – Hauptsache, die Geschichte hält erstmal so fest wie möglich. Kleberüberschüsse kann ich ja vor dem Grundieren ausschleifen. Aber immerhin: ich hab‘s zusammen, das grauenhafte Ding. Jetzt lass ich das mal bis morgen trocknen und dann werd ich entscheiden, wo ich noch spachtele oder Material in die Spalten schiebe.

To be continued….
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keramh

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2

Mittwoch, 7. März 2012, 08:11

moin,

schön das Du Dich durch den Lackpatzer nicht entmutigen läßt und gleich den nächsten Caddy an den Start bringst.

Eine Idee hätte ich zur Rückwand, Dein Holzpaneel gefällt mir, aber gerade bei die Kordel versängt graviert ist,
bietet sich hier an die Holzstruktur durch zu lackieren und eine echte Kordel einzukleben.
Kommt bestimmt gut, denke ich.

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3

Mittwoch, 7. März 2012, 09:57

moin,

schön das Du Dich durch den Lackpatzer nicht entmutigen läßt und gleich den nächsten Caddy an den Start bringst.

Eine Idee hätte ich zur Rückwand, Dein Holzpaneel gefällt mir, aber gerade bei die Kordel versängt graviert ist,
bietet sich hier an die Holzstruktur durch zu lackieren und eine echte Kordel einzukleben.
Kommt bestimmt gut, denke ich.


Ja, hatte ich auch mal dran gedacht, hab aber bis jetzt kein passendes Material im Haushalt gefunden. Ich denke auch, dass ich an diesem V16 hier wohl mehr grundlegende Techniken wie Begradigung, Löcherfülen, Rumverputtzen und Um-Winzige-Ecken-Schleifen werd üben müssen. Aber bis die Bank reinkommt, werden ja noch etliche Wochen ins Land gehen, vielleicht läuft mir da noch was brauchbares über den Weg.
Gruß O.F.
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4

Mittwoch, 7. März 2012, 16:50

Verzeih ... das wird jetzt auch ein wenig OT ... wer will mags überlesen
aber ich finde das mit dem Phaeton ist eine der übelsten Manipulationen der letzten Jahre ... und kaum einer merkts

Zitat

Wie kommt man bloss auf die Idee, eine Autokarosse so zu nennen?


Wieso denn eigentlich nicht ... ?
nur weil der Jung sich Papas Karosse ausgeliehen hat und es ihn dann zerbröselte ?
Naja ... genau genommen wurde er durch eine Luft-Luft-Langstreckenwaffe wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt ...
So gesehen könnte man heute zu fast jedem beliebigen Namen irgend was finden ...
Heute wäre die Pressemeldung vermutlich "Führerscheinanfänger leiht sich Papas Limousine aus - Fahrzeug außer Kontrolle - wird mit Panzerfaust gestoppt"

In der automobilen Namenswelt gibts ohnehin jede Menge Merkwürdigkeiten ... einige nennen ihre Produkte wenigstens noch nach dem eigenen Namen ...
andere taufen die Firma nach der Tochter des Geschäftspartners ... wer weiß warum ... es wird ja vieles glorifiziert / schöngeredet ...
vielleicht hat die Kleine einfach nur lange genug rumgezickt .. ist als Firmenname auch nicht blöder als der Sohn eines Gottes, oder ?
Wieder ndere haben zu lange in ihrem Latinum rumgemacht ... bis dann einer schrie "geht das nicht auch auf deutsch?"
"klar ... Horch !" ...dann kam wieder einer auf die Idee das ins Latein zurück zu übersetzen ... "Audi" ...
was auch immer es wirklich mit dem Produkt Automobil zu tun haben mag ?
Dann gabs welche die nannten ihre Firma nach altem französischen Landadel ... so auch dieser Baubericht ...
noch andere fanden einen alten Indianer schick ...
usw usw usw
im Grunde kann man sehr viele Namensgebungen in Frage stellen
neuerdings werden wir ja durch sehr blumige Namen aus dem Fernen Osten überrascht ...

Wie auch immer ist der Großteil der geneigten Käuferschicht weder in den Sagen des klassischen griechischen Altertums noch in diversen anderen geschichtlichen Dingen sonderlich fit ...
und genießt einfach einen schönen Namen ... zu Recht wie ich meine ...
und mit einem Phaeton verbindet man schon seit über einem Jahrhundert einfach ein schönes Gefährt ... warum denn auch nicht ?
Phaeton wurde übrigens geschichtlich völlig unbelastet viele Jahrzehnte einfach so als Begriff für diese Fahrzeugkategorie verwendet ...
da dachte praktisch niemand an die alte griechische Geschichte ... völlig sinnlos ... wieso sollte man das auch tun ?

Die alte Sage wurde, oh Wunder, erst zu dem Zeitpunkt wieder aus der Versenkung geholt als Volkswagen den Phaeton auf den Markt brachte ....
und sie wurde ganz gezielt als gefilterte Teilinformation so wiedergegeben, daß man bei wenig genauer Betrachtung denken könnte
als wäre mit dem Sonnenwagen ein technisch minderwertiges Fahrzeug außer Kontrolle geraten und abgestürzt ...

wer nicht genau aufgepaßt hat bekam also nur die eine Botschaft mit: Phaeton - Wagen - Feuer - Absturz !
Mit allen möglichen erdenklichen Implikationen wie Zweifel an Status und Qualität ... eine Art Rufmord auf hohem Niveau ...
und vor allem sehr geschickt durch die Hintertür ... denn wer wagt es schon eine dreitausend Jahre alte Sage zu hinterfragen ?
Daß aber genau dies die eigentliche Lüge bzw Manipulation ist fällt kaum einem auf.

Ganz bewußt wird auf die Trennung von Nutzer und Fahrzeug verzichtet ... so daß beide völlig zu Unrecht in einem Zug genannt werden.
Tatsache ist ja, daß es in Wirklichkeit überhaupt nicht an der Technik gelegen hatte ...
der Sonnenwagen war unter Papa Helios Führung ein ausgezeichnet funktionierend Ding gewesen !
aber das überliest man nur zu gerne ... vor allem wenns ganz bewußt nicht explizit daneben steht ...

Fragt sich wirklich warum wir nach vielen Jahrzehnten der problemlosen Nutzung dieses Wortes überhaupt auf die Idee kommen ein technisches Produkt des 20.Jahrhunderts
wieder mit dem Namen eines spätpubertierenden Lümmels mit unzureichender Fahrerfahrung in Verbindung zu bringen ...
und für den Namen konnte er auch nichts .... denn den hatte er von seinen Eltern ...
warum lassen wir uns so manipulieren ?

unschwer sich vorzustellen wer wohl gezielt die alte Sage wieder ausgegraben hat ...
Honi soit qui mal y pense .... Ein Schlimmer wer Böses dabei denkt !
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

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5

Donnerstag, 22. März 2012, 22:35

1933 Cadillac 452-C V16 All Weather Phaeton (Italeri 1/24), Teil 2

Herrje – jetzt ist es schon 16 Tage her, dass ich hier die geklebte Karosse vorgezeigt hab. :wacko: Ehrlich gesagt, war der Fortschritt seither auch eher mühsam. Die Spachtelei an der Karosse hat mich ewig aufgehalten und die Lackiererei auch. Puh.
Hier ein V16-Kombipack: der Phaeton und die Zweitkarosse vom Town Car im Trockenkarzer:

Das war aber nur die problemlose Grundierung - diese Humbrol-Farbe, die ich mir für den Phaeton ausgeguckt habe, deckt noch schlechter als das selbstabgemischte Zeug vom Town Car. Ist das noch normal, Mensch? :( Das Zeug ist ja kaum noch zu gebrauchen! X( Auf den Felgen hab ich mit Pinsel gearbeitet und drei Farbschichten gebraucht, bis die Kanten mal einigermaßen abgedeckt waren – das Zeug zieht sich immer wieder runter, und gebrusht am Body ist es kaum besser…. :thumbdown: Wenigstens hab ich diesmal einfach nur vier Farbschichten gebraucht und sonst nix ruiniert. Klarlack werd ich mir schenken, sonst saufen die Türspalten noch komplett ab. Hier mal die Farbanprobe von gestern abend: Humbrol Ferrari Red (Nr. 220) auf der Karosse, Natural Wood (Nr. 110) auf den Sitzen und ein mit demselben Farbton leicht gebrochenes Mattweiss auf dem Verdeck. Sitze und Verdeck hab ich mit zwei verschiedenen Matt/Seidenmatt-Klarlackgemischen überzogen, damit ich ungefähr an den Glanz von Leder und Wachscotton rankomme.

Ich weiss, die Farbkombi ist gewagt für so ein schon relativ formales Luxusauto. :rot: Ic h hab so ein Rot bislang einmal auf einem V16-Roadster gesehen, aber der ist natürlich auch eine Ecke sportlicher. Wenn aber alles erstmal komplett und BMF drauf ist, glaub ich, sieht das bestimmt nicht schlecht aus. Ansonsten muss ich’s im Ordner Misslungene Experimente ablegen. Oder vergammeln….
Auf Mareks Anregung mit der Kordel bin ich dann auch nochmal bei der Sitzbank bei. Stimmt – die Ausrede „ich hab grad nicht das Passende daheim“ ist eigentlich ehrenrührig. :du: Nach einigem Rumprobieren hab ich rausgefunden, wie das die Seiler machen und mir aus 10 Strängen feinem Nähgarn selber ´ne Kordel gedreht. Dabei hab ich allerdings festgestellt, dass die Materialien, die ich hier so hab, zum Supern eigentlich alle etwas zu groß sind – die Kordel ist ganz ok (glaubt mir , ich hab ein Originalfoto, das Ding ist wirklich so dick…), aber die Nagelköpfe, die ich für die Enden benutzt hab, sind eindeutig zu fett. :whistling:

Na ja, ich bin ja auch nicht hier um zu zeigen „Guckt mal, wie toll ich alles kann“, sondern um zu zeigen „Guckt mal, wie ich so’n paar Sachen lern‘“. :doof: Jedenfalls ist aus dem Spiegelfurnier dabei ein Kreuzspiegel geworden, und DAS wenigstens hätte hässlicher werden können…
Armaturenbrett: die übliche Hölle. Ich hab nochmal versucht, mir die Skalen neu zu machen und bin an den kleinen Uhren mit dem Pinsel drangewesen – mir gefällt’s noch nicht, aber ich krieg’s nicht mehr besser hin. Ich warte gerade auf Kristal Klear, vielleicht pimpt das die Anzeigen noch was. Auf der Mitte hab ich versucht, mit dem Pinsel so ungefähr diese Intarsie zu rekonstruieren, die auf dem Original drauf ist. Ich lass das jetzt mal so, aber beim nächsten Mal kommt das Dunkle als Kante nach aussen…. In der Mitte der Versuch, die Namensplatte für die Eigentümer nachzubilden – auch noch zu fett. :pinch: Das ist die 0.5-er-Platte, die ich hatte, und die ist eindeutig zu dick. Hab dünnere bestellt und gehe dann nochmal dran. Immerhin hab ich es geschafft, mit dem Spitzmesser ein paar Grübchen in die Oberfläche zu pieken, die aussehen, als wär´ das Ganze mit Schrift graviert…

Das nächste, mit dem ich mich beschäftigt habe, war diese fehlende Luftleitung zwischen den LuFis an der Spritzwand und dem Vergaser. Im Original sieht das so aus:

Material mit so feiner Riffelung hab ich nicht, und schon gar nichts, was ich passend biegen und ablängen kann, aber ich hab mal versucht, wenigstens ein bisschen in die Nähe des Originals zu kommen: Plasteschaschlik! 8o
Man nehme ein gut abgehangenes Stück 0.7-mm-Draht als Spieß und etwas in feine Scheiben geschnittene Isolierung eines 0.75-mm²-Kabels….

..stecke die Iso-scheiben auf den Spiess….

….überziehe den Spiess mit einer Kuvertüre aus Schrumpfschlauch…

…und grille das Schaschlik für 2 Sekunden bei Stufe 1 des Heißluftföns….

So. Jetzt muss die Woche noch Alclad-Sauce drüber, dann ist das Schaschlik genussfertig. Original ist zwar anders, aber bin trotzdem mal gespannt, ob das hinterher noch stimmig aussieht.
Außerdem war ich mit dem Verteiler zugange. Diesmal hab ich es geschafft, wenigstens 15 von 17 notwendigen Löchern so zu bohren, dass man theoretisch was drin unterbringen könnte. :tanz:

Auch wieder so’n Fall von zu grobem Material: mit nem 0.5-mm-Bohrer auf dem Umfang eines 7-mm-V16-Verteilers rumhantieren passt nicht so besonders gut. Der 0.3-Bohrer ist noch nicht da - vielleicht sollte ich sowieso einfach auf 1:16 umsteigen :huh: . Die Kabel hab ich aus 0.5-mm-Radiolot gemacht und immerhin 13 von 17 erforderlichen untergebracht:

Die Verlegung am Zylinderkopf erwies sich als übel problematisch: der Verteiler sitzt nicht, wie beim Original und bei Jo-Han und Monogram, auf einer senkrechten Wellennachbildung, sondern muss auf den Stift einer an die Zylinderkopfabdeckung angegossenen Lasche aufgesetzt werden. Um die Kabel wie original einfach in den Spalt zwischen Verteiler und Abdeckung zu verlegen, ist da kein Platz. Man muss sie irgendwie seitlich davon reinquetschen. Im Endeffekt hab ich so viel von der Lasche weggeschnitten, dass der Verteiler gerade noch hielt und die Kabel gerade eben links und rechts vorbeigeführt werden konnten:

Auf den Schraubendeckelchen der Abdeckung hab ich mal wieder versucht, das darauf im Original vorhandene Cadillac-Wappen zumindest mal mit seinen Grundfarben rot-gold-weiss-schwarz unterzubringen.

So weit, so gut oder so….
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Donnerstag, 22. März 2012, 22:43

1933 Cadillac 452-C V16 All Weather Phaeton (Italeri 1/24) , Teil 3

Geärgert hab ich mich über die Luftfilter im Bausatz – da war mal wieder viel künstlerische Freiheit im Spiel. Sozusagen abstrakte Malerei statt gegenständlicher… :huh: Hier mal ein Originalluftfiltergehäuse des 452B und -C:

So sieht das in dem Monogram-Bausatz des 452-B Phaeton auch tatsächlich aus. Bei den Italeri-Bausätzen wird da ein unkonturiertes Salzfässchen draus – links der bemalte Originalzustand, den ich für den Town Car gemacht hatte. Rechts dann die aktuelle Version für den Phaeton, dem ich mit dem Gravierrad wenigstens mal ein paar Schlitze verpassen wollte und dem ich ein BMF-Häubchen aufgesetzt hab:

Gestern abend habe ich dann ein wenig am Motor rumgefummelt. Nach „nur“ einer Stunde Murkserei mit dem 0.5-mm-Dremel, mit 0.5-mm-Messingdraht und ein paar Scheibchen Isolierung eines 0.25-mm²-Kabels: Tä-Täääää. Meine erste selbstgebastelte Spritleitung. :tanz:
Aus DIESER Perspektive sieht die noch ganz ordentlich aus:

aus DIESER allerdings wird klar, dass ich mit den Winkeln noch etwas genauer werden muss und aufhören sollte, mit dem Bohrer durch die Vergaser zu schiessen…. :rot:

Formteil Nummer zwei brauchte dann eine weitere Stunde, aber das lag eher daran, dass die Leitung von der Spritpumpe auf der linken Motorseite zum Vergaser auf der rechten (genau wie auch im Original) ein echt komplexes Bauteil ist.

War das eine Biegerei – im nächsten Leben werd‘ ich Zahnspangentechniker für Hauskatzen! :ok:
Ich hab die Leitung auf die rechte Seite in dem angegossenen (und angebohrten) Luftschnorchel der Lichtmaschine unterbrochen und bis zum Vergaser ein zweites Teil gefertigt, sonst wäre diese Leitung mit all ihren Biegungen nicht mehr hantierbar gewesen. Hier der Motor fast komplett – jetzt fehlt noch die Hauptzuleitung vom Tank zur Spritpumpe, aber die mach ich, wenn das ganze Trumm im Rahmen hängt.

Zum Schluss bin ich über den Draht mit Messing matt-Enamel drüber – das sieht zwar im original nicht so aus, aber der Kontrast hebt die Leitungen wenigstens ein wenig hervor.
Am Wochenende werd`ich wohl etwas Zeit haben, vielleicht komm‘ ich dann auch mit dem Body etwas weiter. Ansonsten könnt‘ ich mich auch nochmal an den Town Car geben…

Bis bald, O.F.
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7

Donnerstag, 22. März 2012, 23:21

Hi

Cadillac ist Cadillac und Cadillac hat Stil......naja so sollte es sein.

Dir soll es mit dem Italerie Modell auch nicht besser ergehen wie mir mit dem Jo-Han Modell. :baeh:

Deine Detaillierungen sehen klasse aus.....du versuchst so wie ich aus nichts, was zu machen... :ok:

Der Baubericht gefällt mir....schönes Fahrzeug ....und saubere Arbeit... :ok:

8

Freitag, 23. März 2012, 06:39

Guten Morgen,
den Motor hast Du ganz toll gebaut. Echt Super !!!
Die Amatur gefällt mir nicht so. Die Umrahmungen vom Tacho u.a. sehen unregelmäßig aus. Ich hab da auch oft Probleme. Da fehlt oft ne ruhige Hand.
Aber solche Stellen werden dann meistens von jemandem sofort entdeckt, wenn auch das restliche Fahrzeug tip top gebaut wurde. "S'isch halt so".

Grüße Ronny

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9

Freitag, 23. März 2012, 09:18

Guten Morgen,
den Motor hast Du ganz toll gebaut. Echt Super !!!
Die Amatur gefällt mir nicht so. Die Umrahmungen vom Tacho u.a. sehen unregelmäßig aus. Ich hab da auch oft Probleme. Da fehlt oft ne ruhige Hand.
Aber solche Stellen werden dann meistens von jemandem sofort entdeckt, wenn auch das restliche Fahrzeug tip top gebaut wurde. "S'isch halt so".

Grüße Ronny


Danke an alle für die Blümchen für den Motor :hand: . Tja, die Armatur...bis auf die Holzerei gefällt mir das auch überhaupt nicht. Wie gesagt - die Tachoscheiben sind bedrucktes Papier und da kommt auch der fransige Rand her. Ich hatte gehofft, dass sich das mit Kristal Klear wegpimpen lässt, aber ich glaub, ich fang eh nochmal von vorn an damit - right first time ist noch nicht meine Stärke ;) . Ich hab diese Woche Axel und RaiRo reich gemacht, da ist alles mögliche Mini-Kleinzeug im Anflug und auch Decalpapier mit allen Flüssigkeiten dabei. Die Druckauflösung wird davon natürlich nicht besser werden, aber vielleicht sieht es hinterher nicht mehr so fransig aus. Vor dem Ausschneiden graut mir - weiss eigentlich jemand, ob es irgendwo Hand - Lochstanzen mit Durchmessern zwischen 5 und 1 mm gibt?


Jedenfalls hatte ich gedacht, dass ich mal ein echt Juppes-geeignetes Hobby gefunden hätte: spassig, preiswert und unblutig. Mittlerweile ist nur noch "spassig" übriggeblieben :lol: . Invest in Verbrauchsmaterial und Werkzeug übersteigen den Anschaffungspreis der Bausätze mittlerweile bald um den Faktor zehn. Und vorgestern hab ich mir die Spritleitung beim Aufstecken der Endscheibchen auch gleich verpflasterungspflichtig tief in den Daumen geschoben :ok: Aber solange der Spass am Modell :love: bleibt, nehmen wir auch die Verwundungen im Kampf hin, oder :D ?
Das macht echt süchtig: ich werd' schon verhaltensauffällig und fange an, jeden Verpackungsmüll vor dem Wegwerfen auf Bastelverwendbarkeit zu prüfen :thumbsup: . Na ja, solange ich nicht mit dem Kopf in Nachbars Mülltonne hänge, wird's wohl kaum einer merken....
Am Wochenende ist wohl zuallererst mal der Garten dran, aber mit Einbruch der Dunkelheit findet man mich bestimmt wieder in der Bastelhöhle. Villeicht gibt's ja Sonntag schon was Neues. Bis dahin mal :wink: O.F.
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10

Freitag, 23. März 2012, 12:15

Hi O.F.

die Anschaffung von Material ist ja meist als längerfristig zu sehen und verteilt sich im Regelfall ja auf viele Modelle.

Das mit Deinen Lacken irritiert mich schon ein wenig ... ist ungewöhnlich
damit hast du ja ne wahnsinnige Zusatzarbeit
lies Dir doch nochmals hier im Forum die Tips zu lackieren durch


Lochstanzen die so klein auch noch so richtig scharfe Schnitte ergeben ... hm ?

als Lochstanzen wären Biopsie Hautstanzen denkbar ...
unter 2mm geht nicht ...aber dann in kleinen Schritten bis hin zu 8mm ..
gibts meist leider nur im sündhaft teuren Zehnerpack ... müssen zu ihrer normalen Funktion halt total steril sein ...

habe auf die schnelle aber ein Shop gesehen die das auch einzeln verkaufen und dann gehts auch vom Preis:
(gibt wahrscheinlich auch noch andere)

https://www.medikamente-preiswert-bestel…-mm-steril.html

mußt in der Suchfunktion aber nochmals "biopsie hautstanze" eingeben damit Dir alle verfügbaren Größen angezeigt werden

aber Vorsicht ... wie Du schon festgestellt hast sind Werkzeuge Fleischfresser ...
so auch diese ... und das ist sogar deren Hauptaufgabe
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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11

Freitag, 23. März 2012, 12:47

Hi O.F.

die Anschaffung von Material ist ja meist als längerfristig zu sehen und verteilt sich im Regelfall ja auf viele Modelle.

Ja, aber das geplante Budget für das Projekt ist merklich überschritten... 8|

Zitat

Das mit Deinen Lacken irritiert mich schon ein wenig ... ist ungewöhnlich
damit hast du ja ne wahnsinnige Zusatzarbeit
lies Dir doch nochmals hier im Forum die Tips zu lackieren durch

Wäre es nur beim Brushen so, hätte ich schon vermutet, dass ich irgendeinen Mist gemacht hab. Es passiert aber auch beim Pinseln der Humbrol-Glanzlacke, und_das_konnte ich früher definitiv. Bei den Revell-Lacken gibt's auch keine Probleme. Ich hab den Verdacht, die haben irgendwas Dummes mit der Rezeptur angestellt. Auch diese Schrumpel-orgie, als ich beim Town Car mit Revellklarlack über das Humbrol-Gemisch gegangen bin, fand ich höchst verdächtig. Na ja, ich kauf mir jetzt noch Humbrol-Grundierung und Klarlacke dazu, vielleicht liegt's wirklich an der Basis.

Zitat

habe auf die schnelle aber ein Shop gesehen die das auch einzeln verkaufen und dann gehts auch vom Preis:
(gibt wahrscheinlich auch noch andere)

https://www.medikamente-preiswert-bestel…-mm-steril.html

mußt in der Suchfunktion aber nochmals "biopsie hautstanze" eingeben damit Dir alle verfügbaren Größen angezeigt werden


Ah, danke fürs schnelle Googeln :hand: . Ich hab mittlerweile auch was gefunden für Papier:
https://www.paper-memories.de/product_in…d000b08fd5ccf76
- findet man erst, wenn man "micro" zur "Lochstanze" eingibt, sonst kriegt man nur schweres Gerät für Metallverarbeiter angezeigt. Und wieder fuffzehn Euro weg... :wacko: Ich probier's mal aus und sag Euch dann, was draus geworden ist...

Zitat

Fleischfresser ...

Ja, aber im gegensatz zu meiner Spritleitung sind die Dinger hier gammasteril :D - vielleicht sollte ich doch besser das Medizinische Gerät nehmen.... ^^^^
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12

Dienstag, 27. März 2012, 23:59

1933 Cadillac 452-C V16 All Weather Phaeton (Italeri 1/24), Teil 3

Fortschritt! :D
Na ja, zumindest ein bisschen.
Hier erstmal die aufgeständerten Versuchskaninchen meiner ersten Alclad-Misshandlung:

Im ganzen war’s gar nicht so schwer und ist ganz brauchbar geworden.
Als ich letztens das Bild von der fertiglackierten Karosse geschossen hab, hab ich so überlegt, dass an dieser hellen Farbe bestimmt etwas mehr Chrom gut kommt – mit den dezenten Leistchen des Town Car wird der Phaeton bestimmt langweilig. Also hab ich den Sonderzubehörkatalog des `33er V16 aufgeschlagen und ihm zwei der Werksverschönerungen zugedacht: die verchromte Kühlerabdeckung und die verchromten Sidemount-Deckel.
Hier die fertig chromgepimpte Kühlerabdeckung:

Außerdem fiel mir letztens beim Träumen über dem Bild eines Originals auf, dass ich ein kleines Detail bisher völlig übersehen hatte: am Bausatz sind die Stoßstangen zwar hübsch gemacht, aber in einem Block gegossen. Im Original ist dieser Viergeschosser aber zwischen den einzelnen Etagen durchbrochen. Also bin ich dem Bauteil mit Säge, Feile und Schleifpapier zu Leibe gerückt und hab die durchgegossenen Stege zwischen den einzelnen Lagen vernichtet. DAS ist eine Arbeit für einen, der Vater und Mutter erschlagen hat :wacko: :wacko: :wacko: – lieber bieg ich noch zehn Spritleitungen. Zumal ich mir nicht sicher bin, ob dieser Aufwand sich gelohnt hat. Man erkennt im Moment eh kaum was durch die Spalten, aber das kann natürlich noch besser werden, wenn mal die rote Karosse dahinter durchscheint – abwarten.
Hier der alcladisierte Vorderbumper:

Und hier dann der komplettierte Rahmen:

Im Detail bin ich diesmal wesentlich pingeliger gewesen – wahrscheinlich komm‘ ich deswegen so langsam voran grad. Hier die Auspufftöpfe des Phaeton neben einem, den ich aus dem Rahmen des Town Car rausgebrochen hab.

Diesmal hab ich die Pötte bis zum Erbrechen verschliffen und auch noch verputtzt. Spachteln „untendrunter“ – hätte mir vor drei Monaten einer gesagt, dass ich das mal machen würde, hätte ich gesagt „Geh doch mal zum Arzt!“. 8) Es ist zwar immer noch eine kleine Kante geblieben, aber es sieht schon besser aus. Der Town Car kriegt natürlich jetzt ne Auspuffanlage nach gleichem Standard. Ich glaub, ich mach dem eh sowohl Motor als auch Rahmen neu.
Zweimal dasselbe bauen hat auch den Vorteil, dass man nicht mehr in jede blöde Falle tappt: diesmal hab ich die Auspuffanlage von hinten zusammengesetzt und diese zwei albernen Rohrstützen an der Traverse gleich weggefeilt – jetzt klappt das auch mit der Rohrbiegung und der Hinterachse:

Rahmen von hinten, mit durchbrochener Stoßstange und leicht angeritzter Auspufffinne:

Rahmen von vorne. Diese Stoßstange ist schon wirklich ein Schneeschieber….

Hier die Spritpumpe von oben. Jetzt ist auch eine Hauptzuleitung dran, aber wenn ich keinen Winkelspiegel ausgeb‘, sieht die eh keiner… 8| .

Sicht auf den Zylinderkopf von hinten....

– wer genau hinsieht, erkennt noch die zwei Kabelchen unter der hinteren Öffnung der Kerzenabdeckung. Mir fiel beim Probezusammensetzen auf, dass man dem Motor im fertigen Zusatnd hinten unter die Abdeckung schielen kann, wo dann noch die hinteren zwei Zündkerzen zu sehen sind. Also hab ich mal ein bisschen Kerzensteckermachen geübt. Die sitzen aber wirklich so versteckt, dass man ausser dem Kabelbogen nichts sieht und schon gar nicht fotografiert kriegt.
Und jetzt spielen wir mal ein bisschen mit dem komplettierten Grill rum und setzen auch noch die Lenksäule und den Schalthebel auf:

Jetzt noch ne Sitzbank, ne provisorische Spritzwand und die Pedalerie drauf und das Ding wäre fahrfertig – so ist vor ein paar Jahren wirklich einer beim Pebble Beach Concours rumgefahren, dessen Karosse gerade zum Restaurieren weg war. Leute gibt’s… :rolleyes: .
Hier sehen wir die 1933er Flying Goddess.

Schade, dass ich das Galionsmädel der 1930er-32er hier noch nicht gezeigt hab, dann würde der Unterschied sofort auffallen: die 33er Goddess war deutlich praller geraten als die ältere Variante und hatte ihre Haltung so geändert, dass sie nicht mehr die Nase ganz vorn in den Wind hielt, sondern ihre Möpse….. :D . SEHR ärgerlich aber: als ich die Figur aufgesetzt hab, haben die Ausdünstungen des Superklebers einen kleinen grauen Fleck um den Fuß in das Alclad gemacht.... :bang: Mist. Na ja, wenn ich mit dem Teil nicht wieder GANZ von vorn anfangen will, muss das jetzt so bleiben. Verratet's halt keinem.... :ok:

To be continued….
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13

Mittwoch, 28. März 2012, 00:21

Die alclad farben sind richtige zickeb nachdem man sie aus ihrer flasche gelassen hat :D

Bin zwar nicht so der oldtimerfan aber modellbautechnisch ist das ein seeeehr interessanter berreich!
Da bleib ich dran ;)
Zur Zeit dürften viele Bilder in Beiträgen von mir Down sein. An einer wiederherstellung wird gearbeitet!

Sommerprojekt : RC Tonnenleger 1:35

Fertig geworden : Abrams M1A1 Trumpeter 1:35

14

Mittwoch, 28. März 2012, 11:55

Hi O.F.

das sind ja diesmal tolle Fortschritte ...
das Fahrwerk scheint von nem anderen Kit zu sein ... so viel besser sieht das diesmal aus

Sag ... meintest Du dieses rollende Chassis ?



ich finde dieser Caddy hat überhaupt keine massiven Stoßfänger ...
diese üble Kuhfänger-Optik des Kits ist der miserablen Gestaltung durch Italeri zu verdanken ...
Italeri zeigt ja sogar auf dem Schachtelbild wie dünn die eigentlich sein sollten ...

aber Du hast ja schon den richtigen (steinigen) Weg gewählt und sie wieder durchbrochen ...
ich finde sie sehen so deutlich besser aus ...
Deine Arbeit hat sich wirklich gelohnt !

im Original sind das doch gemessen an der Gesamtgröße des Fahrzeugs vier verhältnismäßig dünne Platten (Rohre ?)
https://www.flickr.com/photos/dmentd1/58…in/photostream/
https://oldcarandtruckpictures.com/Cadil…6Victoria-a.jpg
dagegen ist doch jede moderne Stoßstange ein Schneepflug

auch in der Tiefe sind die Originalen nicht ganz so fett wie bei Italeri
insbesondere wo sie seitlich relativ dünn auslaufen ...
man könnte Stoßstangen fast schon umdrehen ... die Unterseite ist recht nahe am Original
https://www.flickr.com/photos/paddyspig/…in/photostream/
https://www.flickr.com/photos/fredsredt/3040056363/lightbox/
https://www.flickr.com/photos/sjb4photos…56511/lightbox/

Der Kühler kommt in Chrom richtig edel rüber ..
Vielleicht kannst du ja noch was am Befestigungspunkt der Kühlerfigur retten ...
schau mal im Original hatten die noch so einen kleinen Sockel
https://www.flickr.com/photos/renodesert…09696/lightbox/
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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15

Mittwoch, 28. März 2012, 14:20

Hi O.F.

das sind ja diesmal tolle Fortschritte ...
das Fahrwerk scheint von nem anderen Kit zu sein ... so viel besser sieht das diesmal aus


Na na na - SOOO viel besser als das alte ist es aber auch nicht ;) . Aber wie gesagt - ich glaub, ich fang mit dem Town Car nochmal GANZ von vorn an. Kommt drauf an, was ich will: die Entwicklung des Operators dokumentieren oder was möglichst supernes abliefern. :nixweis: Letztlich ist es wahrscheinlich mehr ne Frage, ob ich mir die Zeit lassen will, und da bin ich bekanntlich BESONDERS schlecht drin ^^

Sag ... meintest Du dieses rollende Chassis ?

Ja, genau den!
ich finde dieser Caddy hat überhaupt keine massiven Stoßfänger ...
....

Na ja, im Vergleich zu denen des 452A/B sind sie etwa doppelt so hoch und natürlich_überhaupt_kein Vergleich zu dem filigranenDoppeldecker der '34er:
Cad 452D
Auch wenn sie am Modell klobiger aussehen als am Original, wurden die wohl auch zeitgenössisch schon als recht massiv empfunden.

Der Kühler kommt in Chrom richtig edel rüber ..
Vielleicht kannst du ja noch was am Befestigungspunkt der Kühlerfigur retten ...
schau mal im Original hatten die noch so einen kleinen Sockel
https://www.flickr.com/photos/renodesertf…09696/lightbox/


Der kleine Sockel war an der Figur so andeutungsweise dran und auf der Kühlerabdeckung war ein Gegenstück dazu (das haben sie beim Town Car wohl schlichtweg komplett ignoriert). Der Figurensockel war schon weg, als ich die Plattierung zum Kleben entfernt hatte und auf der Abdeckung ist er schon in der Grundierung abgesoffen. Aber Dein Bild bringt mich auf noch was ganz anderes: ich hab was vergessen! :huh: 8| :pinch: Ich hab den kleinen goldenen Adler vorn an der Spitze vergessen, den ich beim Town Car draufgemalt hatte! Jetzt muss ich beim Grill eh nochmal bei :bang: Dann kann ich's auch gleich komplett neu machen, den Klecks korrigieren und mal gucken, ob ich was finde, was für das Podest dünn genug ist.
Gruß G.
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16

Mittwoch, 28. März 2012, 14:49

So wahnsinnig kann bei gleichen Fahrgestell der Unterschied natürlich nicht sein ...
aber irgendwie merkt man, daß es diesmal einfach flutschte und insgesamt gepaßt hat

keine Ahnung warum ich beim 34er immer sowas in Erinnerung hatte:
https://www.ktsmotorsportsgarage.com/rod…d34-452dv16.jpg

aber klar, danke für den Link ... hab gleich nochmals nachgewühlt ...
Du hast recht, die filigranen Doppeldecker-Stoßstangen von den anderen 34ern sehen natürlich weitaus eleganter aus
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Markus

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17

Mittwoch, 28. März 2012, 20:21

So wahnsinnig kann bei gleichen Fahrgestell der Unterschied natürlich nicht sein ...
aber irgendwie merkt man, daß es diesmal einfach flutschte und insgesamt gepaßt hat

Yesssss. Man gewöhnt sich 8)
keine Ahnung warum ich beim 34er immer sowas in Erinnerung hatte:
https://www.ktsmotorsportsgarage.com/rode…d34-452dv16.jpg

DAS_da ist der Bumper der 1935/36er Modelljahre. Hast vielleicht den fertigen 452D in 1:18 von Ricko im Kopf? Den verkaufen die als '34er, obwohl die Stoßstange ihn gnadenlos als '35er outet... 8o
So, jetzt noch'n bisschen bügeln und dann wieder Bastelhöhle :wink: O.F.
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Freitag, 30. März 2012, 01:00

Hallo Juppes :wink: ,

Zitat

Zweimal dasselbe bauen hat auch den Vorteil, dass man nicht mehr in jede blöde Falle tappt: diesmal hab ich die Auspuffanlage von hinten zusammengesetzt und diese zwei albernen Rohrstützen an der Traverse gleich weggefeilt – jetzt klappt das auch mit der Rohrbiegung und der Hinterachse

Jepp, wie die Leber, man wächst mit seinen Aufgaben :prost: . Sehr detaillierte Angelegenheit bei Dir :respekt: . Schau gerne zu, da kann der Eine oder Andere sich noch was abkucken.

So long

Matze

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19

Samstag, 31. März 2012, 00:10

1933 Cadillac 452-C V16 All Weather Phaeton (Italeri 1/24), Teil 4

So, jetzt hab ich noch ein bisschen rumgesupert. Der Fortschritt ist nicht wirklich groß, aber es sind, glaub ich, ein paar nette Details entstanden.
Erstmal das Podest für Markus: biddeschön :-D.

Im übernächten Anlauf ist auch die Alcladerei brauchbar geworden, obwohl der Glanz nicht mehr ganz so hoch wurde wie im ersten Versuch.

Dieses Alclad-Zeug ist wirklich gnadenlos gegenüber auch den allerkleinsten Oberflächenunreinheiten – alles, was man mit dem Auge noch gerade eben sehen kann, wirkt nach Alcladisierung wie lupenvergrössert. Also, ehrlich gesagt – BMF gibt vielleicht nicht so `ne ultraglatte Oberfläche, aber scheint mir da wesentlich gnädiger. Ich muss mir demnächst mal das Ultrabright Chrome kommen lassen zum Vergleich mit dem Alclad. Im Moment hab ich nur die Improved Chrome-Folie hier. Wenn man die glatt aufgezogen bekommt, ist die vom Glanz her kaum schlechter als Alclad, aber Rundungen sind halt ein ziemliches Problem….
Vorgestern kamen die farbigen Plastelinsen von RaiRo – die sind ja putzig!
Diese plumpe Rücklichtgestaltung hatte mich von Anfang an gestört und mit den Linsen winkte die Rettung. Ich bin nicht enttäuscht worden . Eigentlich kommen die auf einem glänzenden Backing – so `ne Art dicke Alufolie oder so. Ich hab aber lieber die Rücklichter ausgebohrt….

…die Linse aufgesetzt….

mit dem 1-mm-Bohrer eine Senke reingemacht und das blaue Linsenzentrum koloriert, das es, wie ich letztens feststellte, nicht nur beim `32er-V16, sondern auch beim `33er gegeben hat:

Das Armaturenbrett…dieses Ding ist mir ein Ärgernis schon seit ich es das erste Mal genauer angesehen hab. Hier mal ein Originalbild aus dem Crawford-Town Car:

Da passt die Nachbildung der Italeri-Kits ja überhaupt nicht zu – die Proportion stimmt nicht und die Mittenrundung fehlt. Nachdem ich an der Italeri-Vorlage rumdilettiert hatte und das weder mir noch dem Publikum gefiel, hab ich mir Reset befohlen. Erstmal hab ich diese halbgaren Anzeigescheiben ausgebohrt. Ich werd` jetzt versuchen, die irgendwie vernünftig zu hinterlegen und dann mit Kristal-Klear Scheibchen drüberzumachen, aber da bin ich noch am Überlegen, wie das wohl am Besten funktionieren dürfte.
Dann hab ich mal versucht, mir diese Ausrundung in der Armaturenbrettmitte mit einem Astrest selber zu machen….

...und auch das vorspringende Deckpaneel obendrüber…

…aus 0.5-mm-Plasteplatte ausgeformt….

…und hier alles im fertig kolorierten Zustand.

Was mir auch auf den Seiher ging, waren diese Schalternachbildungen, die einfache Plattgravuren mit Pseudo-Stellungsanzeigern waren. Wie man auf dem Originalbild sieht, saßen hier meistenteils dickköpfige Zugschalter drin. Ich hab die Positionen daraufhin mal auf 0.5 mm ausgebohrt und mit entsprechend dicken Plasteprofilen, denen ich an einem erhitzten Schraubenzieherblatt einen Dickkopf verpasst hatte, versucht, die Schalterreihe zu imitieren - s.o. . Hmmm… mit dem Auge betrachtet, sieht das gar nicht so schlecht aus, aber wenn man das Makro draufhält, das ist noch ausbaufähig…
Das Scheitern kam letztendlich wieder über den Klebstoff, den ich brauchte, um die Schalter zu fixieren. Irgendwie schaff ich es nie, dieses Zeug so aufzutragen, dass es nicht die Teile ruiniert, die ich gerade in der Mache hab. Oder deren Umgebung….

Mittlerweile war ich auch schon weit genug, dass ich die Abkleberei vom Innenraum entfernen konnte – war das ein Krampf! Da hing ja alles über- und hintereinander, während die Teile schon fest verklebt waren. Wer keine absolut scharfen Messer und weniger als eine Stunde Zeit für diese Aktion hat, sollte den Body nicht in der Reihenfolge zusammensetzen, in der ich das gemacht hab`…..
Zum Schluss hab ich dann mal alles, was ich bisher an „strategischen“ Teilen hatte, lose ineinander gesteckt. Ich glaub, jetzt sieht man schon, was draus werden soll…..


To be continued…..
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20

Sonntag, 8. April 2012, 22:53

1933 Cadillac 452-C V16 All Weather Phaeton (Italeri 1/24), Teil 5

Anderthalb Wochen später:
nicht, dass ich jetzt wirklich wesentlich weiter wäre. Seit einer Woche sind Osterferien, da haben erstmal meine Mädels Vorfahrt, die ich sonst viel zu selten sehe. :kuss:
Trotzdem hab ich ein bisschen rumfrickeln können. Ist aber nur ein Bild bei rumgekommen.

Je länger ich mir das Armaturenbrett nach dem letzten Post angesehen hab, umso weniger hat es mir gefallen. Manchmal frag ich mich, wo ich eigentlich meinen Kopf hab – wie kann ich bloss Schalterimitate mit diesem Revellkleber einsetzen, der dieses winzige zurechtgestutzte 0.5-mm-Profil glatt von hinten her auffrisst? :cracy: Nachdem ich dann mal mit der Pinzette an die Schalter gestossen war, lagen alle Köpfe flach, und als ich versucht habe, das ganze wieder aufzurichten, packte die Pinzette nur noch in halbflüssige Matsche. 8| Das war dann der Zustand vom letzten Bild. Also nochmal von vorn.
Schalter ausbohren, Schalter neu machen, mit dem weniger aggressiven Universalkleber einsetzen, dabei versuchen ein Zündschlüsselimitat im unteren Löchlein unterzubringen – hab versucht, so’n Profil nicht quer, wie für die Schalter, sondern längs heißzuplätten. Na ja. Man erkennt, dass es was anderes als die Schalter sein soll… :whistling:
Dann gefiel mir auch der Furniereinsatz plötzlich auch nicht mehr, den ich gemalt hatte, und überhaupt fand ich die ganze Malerei plötzlich bäh – also das ganze Holz wegschleifen und nochmal von vorn. Diesmal hab ich den Furniereinsatz nicht freihändig gemalt, sondern mir vorher eine Schablone in Malerkrepp geritzt. Letztlich ist die Form was anders geworden, aber wesentlich klarer umrissen sieht das auch nicht aus.
Die Uhren hatte ich ja schon letztes Mal ausgebohrt. Nachdem ich mit den aufgeklebten, selbstgemachten Zifferblättern und denn aufgemalten Zeigern alles andere als glücklich war, hab ich einfach alles entfernt und mit einer 0.5-er Platte hinterlegt. Ich hab mir mit dem 600-dpi-Drucker auf Fotopapier neue Zifferblätter ausgedruckt. Als ich schon die Nagelschere zum Ausschneiden in der Hand hatte, fiel mir ein, dass ich im Keller ja noch so einen Hosengürtel-Locher liegen hatte, an dem sich auch prompt ein 3-mm-Lochstanzeneinsatz fand. Klappt prima! Einsatz um das Zifferblatt zentrieren und einen mit dem dicken Hammer drauf – rumms – Zifferblatt einklebefertig :thumbup: .
Ich hab die Zifferblätter dann in die Bohrung eingesetzt, den Druck mit etwas Decal-Fixierer versiegelt und mit einem Tropfen Kristal Klear eine Scheibe draufgemacht. Jetzt erkennt man wenigstens, dass das links eine Zeituhr und das rechte der Tacho sein soll. Bei den kleinen Zusatzarmaturen in der Mitte war es natürlich schwieriger – die sind kaum 1,5 mm im Durchmesser. Das sind bei der Druckauflösung eben mal 1200 Bildpunkte, da kamen schon die Zeigerspitzen nicht mehr rüber. Die Lochstanze war natürlich auch zu gross, ich musste mit der Hand nachschneiden, und soviel Kristal Klear mit so `ner grossen Schichtdicke auf so `ner kleinen Fläche trägt auch nicht gerade zur Klarsicht bei. Na immerhin ist jetzt was drin in den Uhren.
Glaub` nicht, dass ich das beim Armaturenbrett des Town Car nochmal so mache. Im Verhältnis zum Durchmesser sind mir die Zifferblätter eigentlich zu tief versenkt – das ist ja keine 68er Corvette. ;) Selbstgemachte Decals würden vielleicht das Problem mit der Tiefe lösen, wären aber von der Druckqualität her auch nicht besser und bräuchten ausserdem eine saubere, glatte Sackbohrung im Brett. Hmpf. Mal sehen.
Und ausserdem hab ich die Widmungsplakette für den Erstbesitzer neu gemacht aus 0.25er Platte. Ist jetzt deutlich stimmiger vom Größe und Position her als im ersten Anlauf. Bei der Gelegenheit hab ich übrigens lernen müssen, dass 0.25er-Polystyrol schon bei leichtem Druck anfängt zu fließen. Was ursprünglich mal perfekt rechtwinklig war, sah nach dem Aufsetzen eher nach angefeiltem Osterei aus... :rot:
Alle Versuche zusammengerechnet steckt jetzt in dem Brett bestimmt fast soviel Rumfummelzeit wie in dem Body ohne Lackierung – `ne zweistellige Stundenzahl kommt da leicht zusammen. Manchmal würd` ich mir schon wünschen, dass mir das alles was leichter von der Hand ginge… :doof:
Nebenher hab ich mit dem BMF-Work am Body angefangen und dabei festgestellt, dass die Zierleisten am Kit ganz anders nachgebildet sind wie am Original. Und die Scheibenrahmen erst…. Da muss ich mir jetzt noch nen Trick einfallen lassen oder mich mit halben Sachen zufrieden geben… Jedenfalls ist da noch nix ablichtungsfähiges bei rumgekommen.
Und da gab’s dann beim Polieren der Motorhaube noch das Ereignis mit der auch nach vierzehn Tagen noch nicht durchgehärteten Lackverdickung… :bang:....diese Humbrol-Farben machen mich wahnsinnig… :motz: ...aber das gibt’s dann nächstes Mal. Jetzt geht die Bastelhöhle erstmal für ne Woche in Betriebsferien…… :wink:

To be continued…
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DominiksBruder

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21

Montag, 9. April 2012, 00:01

Also miiiir gefällt das Amaturenbrett! Der Cadillac in rot sieht auch irrsinnig scharf aus :ok:

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22

Sonntag, 22. April 2012, 23:49

1933 Cadillac 452-C V16 All Weather Phaeton (Italeri 1/24), Teil 6

Ende der Bastelbetriebsferien.
Seit etwas über einer Woche mach ich schon wieder am Phaeton rum und bin ein jetzt ein Stück weiter.
Die Motorhaube hat mich zur Verzweiflung getrieben, aber das machen wir wenn’s so weit ist….
Aber am Rest vom Body hab ich mal wieder einen Haufen dazugelernt.
1.) Ich werde nie wieder Trittbretter abkleben. Die Ränder, die die Abklebung durch die ganzen Farbschichten hinterlässt, sind nicht mehr zu korrigieren. Lieber hol ich die Trittbrettprofile aus zwei Millimeter Lackglasur zurück.
2.) BMF Ultrabright Chrome und Matte Aluminium hat der Teufel gesehen. Im Vergleich zu Improved Chrome ist dieses Zeug ja kaum vernünftig zu verarbeiten – ein Glück, dass ich nicht mit _diesen_Varianten angefangen hab, sonst hätt ich den ganzen Kram gleich in die Ecke geschmissen. :cracy: Das lässt sich kaum schneiden, ohne einzureissen und klebt schlecht – ganz andere Verarbeitungstechnik erforderlich. Letztlich hab ich alles, was ich damit gemacht hatte, wieder abgerissen und mit Improved Chrome gemacht.
3.) Das, was ich da vor dreissig Jahren instinktiv mit meinen Pinseln gemacht hab, hat eine fachsprachliche Bezeichnung und heisst Dry Brushing. Ach so. :D
4.) Trittbretteinfassungen mit BMF an_diesem_Modell machen wollen, ist Schwachsinn. Die Konturierung ist so schwach, dass ich drei-, viermal von vorn anfangen musste. Um die Ecken kommt man kaum, ohne alles wieder runterzuziehen, und irgendwann war ich nur noch froh, dass das Zeug irgendwie drauf war, egal, wieviele Falten da drin waren. :pinch:
5.) Gibt’s eigentlich eine Steigerung zu Hölle? Das ist das Einsetzen der Fenster an diesem Modell. :wacko:
Unglaublich. Ich kann mich nicht erinnern, jemals derartig rumgemurkst zu haben bei sowas. Hier erstmal ein Bild zur Konstruktion:

die Innenverkleidung sitzt mit einem Spalt an der Karossenaussenseite. Ich war immer der Meinung, dass da wohl die Fenster mit Laschen eingehakt würden.
Falsch gedacht. Und wieder was gelernt. :idee:
1.) Die Fenster werden mit einer kaum vorhandenen, dreiseitigen Nut von_AUSSEN_in die Fensterrahmen eingesteckt. Der Schlitz ist sinnfrei und bleibt so.
2.) Die Scheibenrahmen sind so dünn, dass sie sich in alle Richtungen verformen lassen. Das war mir schon während aller Arbeiten an der Karo aufgefallen. Das führt dann letztlich trotzdem dazu, dass sie sich garantiert_nicht_an die Scheiben anpassen, denn die Scheiben sind absolut flach, die Karo aber hat eine leichte Wölbung nach aussen. Letztendlich also ist man froh, wenn man es schafft, die Scheiben irgendwie nur_so_ schief in die Rahmen einzuhängen, dass es aussieht, als würden sie einigermassen gerade im Rahmen hängen und gleichzeitig der Karosserierundung nachlaufen. Das ist natürlich optischer Beschiss, und das funktioniert auch nicht. Erstmal muss man die Scheiben satt nachbearbeiten, damit sie überhaupt einigermassen akzeptabel im Rahmen Platz finden. Danach kann man mal versuchen, die Scheiben mit Klarlack einzusetzen und wird sein blaues Wunder erleben – der hält diese Spannung nämlich nicht aus, also fliegen irgendwann alle Scheiben wieder raus. :pinch: Ich habs dann mit Kristal Klear versucht, das ging schon besser.
Die Seitenscheiben hab ich dann versucht, mit Klämmerchen so zu pressen, dass sie einigermassen hielten.

Dabei hat sich das ganze Scheibenrahmenwesen so verzogen, dass die Windschutzscheibe wieder aufsprang.

Beim Versuch, das wieder einigermassen zu richten, ist dann endlich das passiert, was ich eigentlich schon die ganze Zeit befürchtet hatte, während ich immer wieder mal an diesen wurstigen Windschutzscheibenrahmen gestoßen bin…


Allah dam’it!!!! :motz:
Jetzt musste dann alles so zusammengesetzt werden, dass die Scheibe, die im Rahmen eh schon keinen Halt hatte, auch noch das Oberteil des Rahmens trug. Sorry, aber dieses Modell ist Höchststrafe – so eine Murkserei hab ich noch nie machen müssen an Teilen, die man sofort sieht.
Irgendwie hab ich’s dann doch zusammenbekommen und mich an die Inneneinrichtung gegeben. Das Armaturenbrett aber drohte irgendwann, sich hässlich vom Windschutzscheibenrahmen wegzuspreizen, deswegen wollte ich mit dem Pinsel noch einen Klecks Contacta dahintersetzen. Leider aber hab ich heute keine ruhige Hand – und patsch! :wacko:

Pinsel an Windschutzscheibe. 8| Blöderweise ist Contacta lösemittelhaltig und schon hatte sich der Klecks in die Scheibe gefressen. Stöhn. :bang: Also alles wieder rausbrechen, Klecks auspolieren und dritter Anlauf auf die Windschutzscheibe…..
Bei diesem ganzen Gefummel muss man auch noch aufpassen, dass man sich die BMF nicht wieder ruiniert, und letztlich wird natürlich auch dieser hässliche Schlitz zwischen Türverkleidung und Karo nicht abgedeckt.

Der nächste, der sich an dieses Modell gibt, sollte diesen Spalt direkt mit Putty oder so zumachen. ich werd den Teufel tun, hier jetzt nochmal nachzustellen – ich bin ja froh, dass die Lackierung jetzt einigermassen passt.
Und dann:
Hochzeit!!!!! :tanz:

Bei den Erfahrungen mit diesem Modell bis jetzt hätte es mich auch gewundert, wenn das alles auf Anhieb gepasst hätte. Rahmen schief, oder Karo? Drücke ich die Karo bis auf dem Rahmen durch, hebt der Phaeton hinten ein Beinchen. Weil ich aber keinen Modellrüden bauen wollte ;) , hab ich so lange gezerrt, bis wenigstens die Räder gleichmässig auf dem Boden standen. Das führt natürlich dazu, dass der Rahmen letztlich nur Diagonalkontakt mit der Bodengruppe hat und vier unterschiedliche Spaltmaße zwischen Rad und Kotflügel vorliegen. Und das, obwohl ich den Rahmen beim Zusammensetzen extra in die Bodengruppe gedrückt hatte, damit er nicht schief wird… ?(

Ganz hübsch aber: das komplettierte Interieur. Da sieht man einige alte Bekannte wieder, hier zum Beispiel die vordere Sitzbank mit Mantelgurt….

…die ich übrigens nochmal gespachtelt und massiv eingeschliffen hatte, denn das Ansetzen der Rückwand an das Vorderteil gibt einen echt miserablen Klebegrat. Und hier das Armaturenbrett mal komplett mit Lenkrad und Pedalerie und Hebelei.

Die Anbringung der Pedalerie ist übrigens der letzte Witz: nach Bauanleitung soll das Gaspedal in einen Schlitz, der mittig unmittelbar hinter dem Schalthebel liegt. Ja nee, is klar…. :verrückt: .
An einem Originalfoto des Town Cars fiel mir dann noch was auf, was ich vergessen hatte: oben auf der Mitte der Rundung befindet sich eine Urne, deren Deckel ich hier noch nachgebildet habe. Das Armaturenbrett ist überhaupt noch so’ne Sache: auf Bildern vom Original des Town Car und eines Convertible Coupe sieht man die Mittenrundung, die ich hier nachgebildet habe, auf Bildern des Phaeton 5579A und eines weiteren 5579 sieht man ein flaches ohne Rundung :huh: . Ach, weiss der Henker – ist mir jetzt wurscht, das mit der Rundung sieht auch ordentlich aus…
Eine Herausforderung ist übrigens das Durchstecken der Lenksäule mit Lenkgetriebe, wenn der Body vormontiert ist. Letztlich musste ich die Halteschlaufe am Dash abtrennen, um das überhaupt vernünftig hinzukriegen. Wer das in derselben Reihenfolge machen will wie ich, sollte besser das Lenkgetriebe gleich von der Säule abtrennen, mit der Rahmengruppe zusammenbauen und zum Schluss die Säule wieder aufkleben.
Hier die hintere Sitzbank.

Ich hab noch versucht, die Urnen nachzubilden, die sich da in der Seitenwand befinden, aber allzu genau darf man da nicht hinsehen, so toll ist das nicht geworden….

Zum Schluss der Motorraum.
Völlig überrascht war ich davon, dass das Plasteschaschlik, was ich für die Luftansaugleitungen gemacht hatte, von der Proportion wie der Optik her gar nicht so schlecht aussah. Ich hatte es beim Alcladisieren vergessen (was ich gar nicht mehr schlimm finde, denn das Zeug kann man ja mit den Fingern nicht anfassen!), so dass es jetzt nur gepinselt worden ist. Natürlich ist das viel gröber als das Original, aber in Anbetracht der Tatsache, dass das Model da OOB überhaupt_nichts_vorsieht, hätte es schlimmer werden können, finde ich. Beim Anbringen der Zündspulenkabel aus Lötdraht ist dann eines aus dem Verteiler gebrochen, was ich schon befürchtet hatte. Ich hoffe, die Notreparatur fällt nicht zu sehr auf….




Jetzt müssen als nächstes die ganzen Kleinteile aussen dran, aber dafür hatte ich heute nicht genügend Ruhe in der Hand, und bevor ich hinterher noch Kleber an die mühsam lackierte Karosse matsche, warte ich lieber noch ein, zwei Tage.
Und dann steht ja noch dieser ewige Mist mit der Motorhaube aus, aber das gibt’s dann irgendwann demnächst….

To be continued…. :whistling:
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23

Montag, 23. April 2012, 00:24

Hallo Juppes :wink: ,

bei all Deinen Problemen muß ich Dir dennoch lassen, das Du Deinen Humor nicht verlierst. Das ist bei so einem Bausatz allerdings verwunderlich. Ich bin trotz allem mit Vergnügen dabei, ist echt 'ne Bereicherung. Ich hoffe, das, wenn das mal zu Ende ist, Du noch Muße hast, ein neues Modell anzufangen ;)

So long :thumbsup:

Matze

24

Montag, 23. April 2012, 07:40

Hey Juppes,

ein großes Kompliment an Dich, dass Du Dich bei dem ganzen Rumgeärgere da durchkämpfst und nicht aufgibst! Find ich stark!!! Du wirst sehen, da kommt hinten ein ganz ein feines Modell bei raus :)
Und wenn Du Dich steigern magst kann ich Dir noch ein paar Bausätze nennen, die mindestens das gleiche Level haben :lol:

Viele Grüße,
Uli
Aktuell im Bau:
' 57 Corvette Roadster von Monogram

Zuletzt erfolgreich fertiggestellt:
Citroen 2CV Charleston von Revell

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25

Montag, 23. April 2012, 09:08

Hey Juppes,

ein großes Kompliment an Dich, dass Du Dich bei dem ganzen Rumgeärgere da durchkämpfst und nicht aufgibst!

Na ja, also ehrlich gesagt, ich kann das Ding langsam nicht mehr sehen. :!! Ich hab den jetzt seit zwei Monaten auf dem Tisch und langsam krieg ich Augenkrebs, wenn ich mir die ganzen Stellen ansehe, wo ich weiss, dass ich gepatzt hab. :pinch:

Zitat

Find ich stark!!! Du wirst sehen, da kommt hinten ein ganz ein feines Modell bei raus :)

Ja, eins, das man nicht hochheben darf, weil dann gleich das Chassis unten rausfällt.... :D Na ja, lieber so als schief stehend. Obwohl - ich könnt ihn eigentlich schiefstehenlassen und ein Dio mit Bordsteinecke drunterbauen... :ok:

Zitat

Und wenn Du Dich steigern magst kann ich Dir noch ein paar Bausätze nennen, die mindestens das gleiche Level haben :lol:

Ja bitte!!!!! Damit ich wenigstens weiss, was ich mir NIE kaufen werde. :baeh:
Die Alternative, um mal was anderes zu machen, wäre jetzt der Town Car gewesen, der hat wenigstens nicht diese beschissenen Fensterrahmen. Na ja, jetzt hab ich ein paar Sachen gelernt, die ich beim Town Car gleich kopieren kann - Plasteschaschlik, Verteiler, Spritleitungen, Armaturenbrett, die Sache mit der Lenksäule... Ich fang den wirklich nochmal komplett von vorn an.

Gruß OF
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26

Montag, 23. April 2012, 09:14

Hallo Juppes :wink: ,

bei all Deinen Problemen muß ich Dir dennoch lassen, das Du Deinen Humor nicht verlierst.

Nicht irritieren lassen - das ist nur das Lachen des Wahnsinns.... :cracy: :cracy: :cracy: ;)

Zitat

Das ist bei so einem Bausatz allerdings verwunderlich. Ich bin trotz allem mit Vergnügen dabei, ist echt 'ne Bereicherung. Ich hoffe, das, wenn das mal zu Ende ist, Du noch Muße hast, ein neues Modell anzufangen ;)

Ehrlich gesagt, wenn ich dran denke, dass ich den zweiten Town Car noch vor mir hab und dann zum dritten Mal denselben Rahmen baue, bin ich mir nicht so sicher, ob ich den Basteltisch nicht einfach in eine laaaaange Sommerpause schick... :thumbdown: Es wird mir eine helle Freude sein, den ersten Town Car zu verratten und dabei so richtig hinzurichten... :D

Viele Grütze ;)
OF
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27

Montag, 23. April 2012, 10:55

Hey Juppes

Mensch was eine Tortur ...
insbesondere die Geschichte mit den Scheiben ....
im Original sehen die tatsächlich ziemlich gerade aus ...
kann aber auch täuschen ...

Schau mal dieses Bild ... das kann man wirklich extrem rausvergrößern:
https://www.flickr.com/photos/cadmanof50…in/photostream/

so siehst Du auch an diesem Bild, daß es durchaus okay gewesen wäre die Scheiben vom Innenraum her zu befestigen ...
ganz im Gegenteil würde ich aufgrund des Originalbildes sogar behaupten, daß sie nach innen müssen ...
unter Ausnutzung der vorgegebenen Schlitze der inneren Verkleidung ...
letztere sind interessanterweise ja auch gerade und nicht den Karosseriekurven angepaßt.

So wie der Kit an dieser Stelle konstruiert ist habe ich den Eindruck, daß die Scheiben mal von innen angedacht gewesen waren ...
dann einer festgestellt hat, daß da ja ne Kurve im Body ist die nicht so einfach geht ...
und dann mit heißer Nadel auf die äußere Befestigung mit lauter Platten Scheiben umgestrickt wurde.

statt Dir endlos Mühe mit dem Zurechtfeilen der Scheiben zu machen hättest Du auch einfach dünnere und damit weit flexiblere Scheiben aus dünnem PS, Acetat oder auch dünnen Verpackungen nehmen können ...
und statt dessen diese zurechtschneiden und feilen ... sind ja maximal vier Schnitte ...
die hätten sich, so dünn wie sie sind, dann auch an den Rahmen angepaßt und nicht umgekehrt ...
wär doch ne Idee für den nächsten Caddy

Ansonsten mag es ja sein, daß da noch Fehler sind ...
aber die siehst nur Du selbst weil du weißt wo Dich was geärgert hat ...
für mich sieht das Ding schon mächtig gut aus.
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

Youth, talent, hard work, and enthusiasm are no match for old age and treachery !
( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

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28

Montag, 23. April 2012, 19:42


Schau mal dieses Bild ... das kann man wirklich extrem rausvergrößern:
https://www.flickr.com/photos/cadmanof50…in/photostream/

Geiles Bild - wo du die immer her hast.... ich hab mich letztens selber noch bei Flickr umgesehen, aber_den_da hatte ich nicht gefunden....

Zitat

So wie der Kit an dieser Stelle konstruiert ist habe ich den Eindruck, daß die Scheiben mal von innen angedacht gewesen waren ...
dann einer festgestellt hat, daß da ja ne Kurve im Body ist die nicht so einfach geht ...
und dann mit heißer Nadel auf die äußere Befestigung mit lauter Platten Scheiben umgestrickt wurde.

Stimmt - das wär ne echt griffige Erklärung für diesen konstruktiven Bullshit. Ich könnt mich aber auch selber treten, dass ich mir das vorher nicht genau angesehen hab. Das hätte man so schön regeln können: die Originale haben teilweise eine schöne Holzabdeckung über der Türverkleidung hinter der Scheibe. Hätte ich was Material über den Schlitz gelegt, schönes Holz draus gemacht und damit gleich noch ein Widerlager für die Scheibenunterkante gehabt. Na ja. Das Leben ist eine Anhäufung verpasster Chancen, sagte der Igel, und tröstete sich mit dem Besteigen der Drahtbürste....

Zitat

statt Dir endlos Mühe mit dem Zurechtfeilen der Scheiben zu machen hättest Du auch einfach dünnere und damit weit flexiblere Scheiben aus dünnem PS, Acetat oder auch dünnen Verpackungen nehmen können ...
und statt dessen diese zurechtschneiden und feilen ... sind ja maximal vier Schnitte ...

Stimmt - wieso hab ich nicht gleich dran gedacht? Da war es wieder: man erkennt eindeutig, dass ich noch vielzuviel am Denkraster des ModellZUSAMMENbauers klebe....

Zitat

die hätten sich, so dünn wie sie sind, dann auch an den Rahmen angepaßt und nicht umgekehrt ...
wär doch ne Idee für den nächsten Caddy

Beim Town Car hat man dieses beknackte Problem Gottseidank nicht. Und_diesen_hier werde ich garantiert nicht nochmal bauen.... Dein Bild hat mich aber wieder dran erinnert, dass die Originale tonnenweise ganz dünnen Chromtrim an der Karosse hatten - da muss ich heute abend nochmal bei, aber das mach ich mit Pinsel. Die Leiste an der Unterkante des Body werde ich nicht mehr hinkriegen, da ist zuviel Putty gegen die Ritzen dran, und die unterhalb der Seitenscheibe ist am Modell gar nicht nachgebildet (hätt ichs früher gemerkt, hätte ich da auch was machen können...Igel eben...). Aber die an der Unterbaukante und die unterhalb des Verdecks könnt ich noch machen....

Gruß, bis bald
O.F.
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29

Donnerstag, 26. April 2012, 23:07

1933 Cadillac 452-C V16 All Weather Phaeton (Italeri 1/24), Teil 7

Und weiter geht’s :wink: .
Was mich eigentlich schon die ganze Zeit stört, ist, dass dieses Modell ohne Nummernschilder ausgeliefert wird. Hmmmm… trau‘ ich mir zu, da selber was Vernünftiges zu basteln? :huh:
Blöde Frage… Versuch macht kluch. 8) Im zweiten Anlauf bin ich dann bei diesem Verfahren hier gelandet:
man nehme etwas 1-mm-PS-Platte und etwas 0,8 x irgendwas-mm U-Profil von Conrad. Jetzt messe man das Nummernschild des 32er 452-B ab und versuche, zwei Platten zu schnitzen, die dieselbe Grösse haben. Das war ja noch kein Problem. Weil ich mir aber in den Kopf gesetzt hatte, dem Schild einen Einfassungsrahmen (mit U-Profil) zu verpassen und einen einigermaßen ansehnlichen Halter für auf das hintere Rücklicht brauchte, sind hinterher zwei Anläufe draus geworden. Beim ersten mal hab ich den Halter relativ gerade geschnitten und die Profile rund um die Tafel auf Stoß gesetzt – da war der Halter viel zu grob und auf Stoß gesetzte Profile sehen Scheisse aus, selbst wenn man die Ecken einschleift. :pinch: :pinch: :pinch: Hier seht ihr dann die Teile für den zweiten Anlauf aufs hintere Nummernschild:

…..Profile mit aus der Hand geschnittenen Gehrungen :verrückt: – ein Glück, dass PS ein bisschen matschig wird, wenn man Kleister draufpackt, dann kann man die Spalten wenigstens zudrücken…. :whistling:
Roh sahen die Teile dann so aus:

…und nachdem ich sie bepinselt und gedruckte Nummernschilder draufgeklebt hatte, so:

Das Nummernschild ist North Carolina 1933 und in die Zahlenkombination habe ich einen wichtigen Menschen verschlüsselt… ^^ Nachdem ich länger draufgeguckt hatte, waren mir die Einfassungsränder eigentlich zu klobig, wie immer, wenn ich selber was dazubastel‘. Ich glaub, beim Town Car muss ich das anders lösen.
So, und jetzt ans Chromzeug der Außenseite, und vorher noch schnell die ganzen Fingermatscher der letzten Aktionen mit Tamiya Polierwachs runterholen. Ich liebe den Duft von diesem Zeug - das riecht nach Fertigwerden :thumbsup:. Dann erstmal das Chromgeklimper und das Nummernschild ans Hinterteil gefrickelt – hier mal einen Blick auf den Popo:

So sieht das hintere Nummernschild von der Rückseite aus:

Dann die seitlichen Flanken komplettieren. Und da war er wieder, der Holt-mich-hier-raus-Moment: auf der Suche nach den Türgriffen am Chromspritzling nur noch leere Positionen gefunden. Und dann festgestellt, dass die inneren Türöffner noch da waren, während die äußeren Griffe in den Türpolstern steckten… :bang:
Das zu korrigieren war gar nicht so einfach und die schon eingeklebten Griffe hab ich dabei ganz schön ruiniert. Was bin ich froh, dass ich den Zweit-Town-Car hier habe – der ist ein unerschöpfliches Teilelager und hat bestimmt schon an die fuffzehn versaute Teile nachgeliefert. Bei den Jo-Han-Bausätzen darf mir sowas nicht passieren, die hab ich alle nur einmal… 8|
Hier also die korrekte Version:

Hier dann die komplettierte rechte Flanke.

Bei den drei Silberfischchen da an der Seite, die man völlig freihändig aufsetzen muss, hab ich wieder ein bisschen gepatzt: die sitzen etwas zu weit hinten am Fender und bilden eine von unten nach oben leicht zurückfallende Reihe. Das müsste genau umgekehrt sein: der oberste müsste was weiter vorne sitzen als die nächsten zwei. Na ja, better luck next time. :huh: Ich bin ja schon froh, dass mir keiner von denen aus der Pinzette gehupft ist und die mühevolle Lackierung versaut hat.
So, und nach der nächsten Operation hatte es auch ein Gesicht:

Die Positionslichter auf den Kotflügeln haben übrigens auch so'ne kleine Linse aus dem RaiRo-Sortiment verpasst bekommen. Also, ich mag das Zeug....
Hier mal die Prüfung, ob sich der Stoßstangendurchbruch gelohnt hat.

Um ehrlich zu sein: das sieht ohne Durchbrechung auch nicht wirklich anders aus, wenn man die Nut zwischen den Lagen schwärzt. Weiss nicht, ob ich mir diese Arbeit nochmal antun werde…. :nixweis:
Hier mal die Nase von oben:

…und aus der Totalen sieht man jetzt schon sehr deutlich, auf was das rausläuft :smilie: :

Die Sidemounts mache ich noch nicht drauf, bevor ich die Haube nicht angepasst habe – ich hab das Gefühl, da wartet noch eine garstige Überraschung bei der Passung. :S
Die Story über die Lackierung der Motorhaube, die Katastrophen danach und die ganzen Rettungsaktionen werde ich euch einfach ersparen – zuviel Text für nix. Letztendlich endete es im Glas, denn das hier….

….sind keine Peperoni Grigliati in Olio und es ist auch kein ekelerregendes Präparat aus der Forensischen Pathologie, sondern nur die Motorhaube nach zwei Tagen Bremsflüssigkeitsbad. :thumbsup: Zu meinem allerwildgrössesten Erstaunen hatte sich die Farbe abgelöst, aber die Grundierung ist draufgeblieben. Hä????? Ist das immer so?
Jetzt muss ich hier also ziemlich weit von vorn anfangen, also dauert es bestimmt noch ein, zwei Wochen, bis der Phaeton komplett ist, aber ich denke, ihr werdet’s erfahren…

Falls mich einer übrigens mal nach meinem Kameramaterial fragen sollte: zu Anfang habe ich eine Canon EOS450D mit Objektiv Sigma 18-250 OS und Blitz Canon 420-EX mit Bouncer verwendet. Mittlerweile bin ich für die Detailfotos vom Bau auf eine Canon Ixus 110 IS umgestiegen - keine Minikamera sonst, die einen so gnadenlos lichtstarken und brillanten Makromodus hat :thumbup: .... Ich werd auf die EOS wahrscheinlich wieder zurückkommen, wenn ich Galeriefotos vom fertigen Stück mache.

To be continued…..
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30

Montag, 14. Mai 2012, 13:46

1933 Cadillac 452-C V16 All Weather Phaeton (Italeri 1/24), Teil 8

Lange nix mehr von mir hören lassen hier… :wink:
Das liegt aber vorwiegend daran, dass ich im Moment eigentlich nix anderes mach als Lehrgeld zahlen. :|
An dem Phaeton ist ja jetzt wirklich nicht mehr viel zu machen, aber diese Motorhaube bringt mich noch ins Grab. In Kürzestform der Reihe nach:
1.) Erste Lackschicht drüber. Na ja. Deckt so lala und paar Einschlüsse drin.
2.) Zweite Lackschicht drüber. Bisschen dick, Läufer an beiden hinteren Kanten. Eigentlich keine hässliche Nase, nur ne verdickte Kante. :huh:
3.) Einschleifen wird reichen, um’s akzeptabel aussehen zu lassen. 2000er raus und losschleifen.
4.) Schicht ist zwar schon 14 Tage alt, aber immer noch nicht durchgehärtet. Eklig wurstiges Geschmiere gemacht. Kruzefix!! :roll: Lackierung ausbessern…..
5.) Läufer mit dem Messer runtergeschnitten, eingeschliffen. Grundierung geht ebenfalls ab…
6.) Grundierung mit dem Pinsel ausgefleckt. Einschleifen, und nur hinteres Drittel der Haube nachlackieren, wo Läufer weggeschnitten. Mit dem Pinsel natürlich. Farbton wird dunkler als vordere zwei Drittel, weil Farbe mit dem Pinsel dicker. :pinch: Jetzt ist nix mehr zu retten – runter mit dem Zeug.
7.) Ab in die DOT4-Behandlung. Das war der Stand vom letzten Mal.
8.) Ganze Farbe ab, aber Grundierung nicht. Komisch. Grundierung eingeschliffen und neu aufgelegt.
9.) Trau mich nicht mehr mit der Brush an das schlecht deckende Rot dran – also Pinsellackierung nach alter Sitte.
10.) Na ja, hab ich früher besser hingekriegt. Egal, kann das Ding nicht mehr sehen. Hat schlecht gedeckt, also zwei Tage später noch ne zweite Schicht drüber.
11.) Zweite Schicht frisst erste an den Kanten an. Das darf doch wohl nicht wahr sein! :motz:
12.) DOT4-Bad zum zweiten
13.) Grundierung weitestgehend abgeschliffen, neue Grundierung aufgelegt. Brush rotzt rum, lange Schleiferei, bis Grundierung glatt. :cursing:
14.) Das Rot dann doch wieder mit der Brush drüber.
15.) Sieht ganz gut aus, hat aber auf den Kanten wieder nicht ordentlich gedeckt. Also noch eine.
16.) Halt! Denk an 11.)! :du: Also nach einem Wochenende Ruhezeit erstmal 2 h bei 50° in den Backofen zum Zwangshärten.
17.) Nicht schlecht, aber noch ein bisschen nachgiebig. Also nochmal 2h bei 50° in den Ofen.
18.) DAS hier rausholen:



:bang: :bang: :bang: Ich fass es nicht! Im Arsch! Die linke Haube ist im Arsch! Hat der Backofen überregelt oder was? Ich krieg hier echt noch die Motten mit dem Ding!!!! :cracy: :cracy: :cracy: Und das mieseste: ich muss nur für die Haube ein neues Kit kaufen, die Haube von den Town Cars ist viel kürzer, die kann ich nicht gebrauchen.
Kann man so derartig blöd sein? :verrückt: Noch so `ne Story und ich schmeiss das Ding in die Tonne…. Mit dem 32er Monogram-Phaeton lief das alles so schön glatt, und seit dem 33er Town Car hab ich nur noch Ärger hier. Ausserdem kann ich Euch langsam mit 33er-Teilen zuschmeissen – fehlt einem noch irgendein Kleinteil? Ich habs garantiert, fragt mich einfach….. ^^

To be zähneknirschend continued…..
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