Liebes Forum,
wohl jeder modellbauende Vater hört irgendwann diesen Satz: "Ständig baust du an deinen Modellen - bau doch auch mal was für die
Kinder!"
Warum nicht? Zum einen strebe ich ja eine zweistellige Anzahl angefangener Bauprojekte an, zweitens ist das ein prima Vorwand, noch
mehr Zeit in der Werkstatt zu verbringen. Es ist ja schließlich für die lieben Kleinen...
Die Wahl fiel auf ein Piratenschiff, Maßstab ca. 1:20, um mit der vorhandenen Besatzung in Form von Playboymil-Männchen (habe ich
so mal wörtlich von einer Proletenoma in der Spielzeugabteilung gehört) kompatibel zu sein.
Also wurden erstmal ein paar Dutzend Bleistifte bestellt und losgezeichnet. Dem Piratenschiffklischee entsprechend wählte ich eine
Bauform, welche entfernt an eine Galeone erinnern soll...
21 Spanten aus 6er Pappelsperrholz im Abstand von 5 cm sollten für ausreichende Stabilität sorgen.
Zum Zeichnen gleichmäßiger Bögen halfen Kohlefaserstäbe, obwohl ich bei der Konstruktion ursprünglich klassisch ohne moderne
Hilfsmittel vorgehen wollte (bis mir auffiel, daß ich ja auch Klebeband, Plastiklineale und elektrisches Licht verwende...)
Da es sich um ein nicht schwimmfähiges Wasserlinienmodell handelt, musste ich mir erst mal Gedanken machen, wie das Ganze sowohl
auf Teppich als auch auf Parkett zu bewegen ist, ohne letzteres zu verkratzen. Da blieben nur Rollen, wobei ich hoffe, daß die Jungs nicht
auf die Idee kommen, das Teil mit Schwung vor die Wand zu fahren.
Erfahrungsgemäß sammeln diese Rollen aber mit der Zeit Fussel und Haare auf und werden somit zum Wohle des Schiffes schwergängig.
Jetzt wurden die Rollen wieder entfernt und die Grundplatte (6,5er Birkenmultiplex), da sie leicht verzogen ist, auf ein Baubrett aus
Spanplatte geschraubt (von unten natürlich, damit sich das Schiff nach Beplanken des Decks wieder lösen lässt). Jetzt, wo ich das Foto
sehe, weiß ich auch wieder, wo meine Geldbörse ist. Ich hatte ihr einen Cent zum Grössenvergleich entnommen.
Damit sich das Ganze später einigermaßen spannungsfrei verleimen lässt, werden die eingeweichten Gurte (heißen die bei Schiffen auch
so? Haben Schiffe überhaupt Gurte?) vorgebogen.
Hier mal der aktuelle Bauzustand - die Besatzung kann es kaum erwarten, endlich abzulegen.
Mal schauen, ob das bis Weihnachten zu schaffen ist...
Viele Grüße,
Martin