Heute sollte großer Farbedrauftutag sein, und ja, er wurde es auch, aber nur nach der Überwindung von Hindernissen. Am Morgen früh aufgestanden, Farbe und noch dies und das gekauft, Werkstatt war schon vorbereitet. Da spuckt die Airbrush, die vor einigen Wochen wg. Spuckens in der Reparatur war und danach auch nicht mehr gespuckt hatte. Dabei ist Spucken, wie ich gerade bemerke, der falsche Ausdruck. Vielmehr kam der Farbstrom in Intervallen - und so kann man nicht arbeiten. Also ab zum Händler des Vertrauens, der mir dankenswerterweise ein Ersatzgerät offerierte. Sowas kann das Internet nicht. Mit einer halben Stunde Verspätung ging es los, natürlich wie immer beim Lackieren mit der Zubereitung einer großen chemischen ***:
Sehr gute Dienste leistete wieder die bewegliche Helling. Man kann damit den Rumpf tatsächlich so justieren, dass sich die Unterseite bequem lackieren lässt:
Ich bin übrigens kein glühender Liebhaber des Abklebens. Manchmal muss es natürlich sein, und so sammelten sich auf den beiden Rümpfen im Laufe des Tages auch einige Meter Klebeband. Wo ich es vermeiden kann, tu ich das aber. So habe ich z.B. den Rumpf innen rot lackiert, ohne die Außenseite irgendwie zu schützen. Das Resultat waren - sehr sauber lackierte Innenkanten in den Stückpforten. Ich versuche mir dabei das Prinzip zunutze zu machen, dass die Farbe sich nach dem Verlassen der Airbrush nur geradeaus bewegt. Man muss dann natürlich in jeder Sekunde auf die Haltung der Airbrush achten. Eine falsche Bewegung, und
Ein Zwischenstadium:
Und dann durfte ich endlich erstmals ein Spielzeug ausprobieren, das ich mir letztes Jahr zugelegt habe: ein Höhenreißer. Da die Firma Heller freundlicherweise auf die Markierung der Wasserlinie verzichtet hatte, durfte ich die selbst ermitteln. Kein großes Problem mit Präzisionswerkzeugen auf einer Glasplatte. Sieht man auf dem Foto auch die eben erwähnte Lackierung der Stückpforteninnenseiten?
Beim Abkleben habe ich dann leider an einer Stelle geschlampt. Hier hätte das Klebeband viel fester auf die unregelmßigen Planken gedrückt werden müssen. Ließ sich aber mit dem Pinsel korrigieren.
Und noch ein Foto im Zustand vor dem Auspacken:
Apropos Auspacken. Wer sagt, dass der Rumpf jetzt wirkt, wie etwas, das man zu Ostern aus dem Geschenk-Ei packt, der ist frech, hat aber Recht. Es gehört zu der Öllasurmaltechnik, etwas - nun sagen wir: plakative Grundfarben zu wählen. Sie müssen sich gut voneinander unterscheiden, und sie sollten (mit Ausnahme von Schwarz) nicht zu dunkel sein. Die eigentliche Wirkung wird erst später durch die Behandlung mit der Öllasur erreicht. Die Farben verändern sich dabei sehr. Die Trennkanten zwischen verschiedenen Farben werden zudem verbessert, da sich die Öllasur in solchen Bereichen (etwa neben einem Barkholz oder einer Zierleiste) sammelt. Bis zur Öllasur der Schebecken wird aber noch einiges an Zeit vergehen, denn jetzt heißt es die vielen Details von Hand zu bemalen.
Schmidt