Hallo zusammen,
heute melde ich mich mal für eine kurze Schritt für Schritt Anleitung einer Methode, um einen Motor zu verkabeln.
Das Problem wird öfters gefragt und gerade Neueinsteiger in unser Hobby finden nicht gezielt eine simple und einfache Erklärung dazu.
In mehreren Bauberichten wird es am Rande angekratzt, diese erwähne ich am Ende meiner Ausführung.
Wer nun meinen Baubericht "
Back to the Roots" verinnerlicht und getestet/gesehen hat, wie "einfach" es doch gehen kann, ein gutes Ergebnis zu erschaffen, ist wohl für die nächste Aufgabe gewachsen:
Dem Verkabeln vom Motor
Ein Thema, das in besagtem Baubericht bewußt kurz gekommen ist - keine Zündkabel zu sehen, keine zu machen
Bevor wir uns in die Verkabelei hineinstürzen, gehe ich das Langsam an.
Das Material:
Ich verwende für:

->
Spritleitungen 0,4mm Messing- oder Silberdraht (links im Bild) und 1mm Kabel (rot)
->
Zündkabel 0,5mm Kabel (schwarz) aus dem Eisenbanbereich und Wattestäbchen
(folgt noch, warum)

Als Hilfsmittel Sekundenkleber, Seitenschneider, Bohrer 0,4mm, Bastelmesser und Pinzetten
Die Planungsphase
Nun noch ein Motor ausgesucht....

...
könnte es doch schon los gehen, oder?
Nein!
Da ich an dem Modell baue und in der Regel Passproben von Chassis, Karosserie und Motor durchführe, stelle ich mir
vor dem Verkabeln die Fragen:
-> was sehe ich vom Motor?
-> wieviel Platz habe ich?
Und entscheide
dann, was ich darstelle!
Hier ist der Motor mal zur Anprobe eingesetzt:

Hmmm....ganz schon eng.
Wo sitzt nun der Verteiler?
Hier:
Welche Spritleitungen zum Vergaser will ich machen?
Nur diese:
Mehr sieht man nicht! Weder Gasgestänge, noch Hydraulikleitungen zum Lenkgetriebe, etc.
Kabel zum Generator? Fehlanzeige, da die Servopumpe angeflanscht ist, sind die Kabel (meine Annahme) von unten gesteckt.
Die Aufwärmphase
Ein kurzes Zwischenspiel, da es schneller geht. Ich beginne mit einer Spritleitung von der Kraftstoffpumpe zu den Vergasern.
Dazu schneide ich ein Stückchen 1mm Kabel ab...

...isoliere ein Stückchen...

...um mit der Pinzette den Draht leichter greifen zu können...

...den ich vollständig herausziehe...

...weil ich für mein Unterfangen nur die Hülse benötige.
Diese schneide ich mit dem Bastelmesser in kurze Stückchen...

...und lege mir nach getaner Arbeit einen Messingdraht 0,4mm zurecht.

Das ist alles, was ich benötige.
Ich biege mir nun den Draht...

...nehme grobes Augenmaß für den zweiten Befestigungspunkt an der Pumpe...

...und länge ihn letztendlich ab:

Jetzt wirds fummelig.
Ich stecke die Enden des Drahtes in ein abgeschnittenes Stückchen Isolierung, ...

...wenn ich das Geschafft habe, tunke ich die Enden in Sekundenkleber...

...und befestige den Draht nun an den vorgesehenen Punkten:

Unten noch ein Draht dran...

...das ich nach einem weiteren Probesetzen des Motors entsprechend verlege - das es nicht
mehr als nötig gesehen wird. "Ab in Rahmen" sag ich

.
Abschließend noch einen Klecks Farbe an die Isolierungen...

...ist aus dem Draht eine Spritleitung geworden.
Nun fragt Ihr Euch vielleicht, ob das mit der Isolierung sein muß. Ich sage ja - so mach ich's halt - da die Kunststoffisolierung eindeutig leichter zu verkleben ist, als an den Stellen ein Miniloch zu bohren, nur um den Draht einstecken zu können. Man muß es sich nicht schwerer machen als nötig
Die heisse Phase
Endlich gehts los mit den Zündkabeln. Ein Blick auf den Motor...

...zeigt mir als technisch versierter Modellbauer, wo die Kabel nun hin sollen.
Dazu nehme ich den 0,4mm Bohrer und bohre (immer!)
von Hand...

...mit dem Bohrer angelehnt an den Block die entsprechenden Löcher:

Erster Schritt schon mal geschafft.
Das selbe mache ich in der Regel am Verteiler...

...hier klappte es - natürlich - nicht. Aus sechs Löcher bekomm ich keine acht Kabel.
Also habe ich den Verteiler getrennt...

...und in die nun ebene Fläche die Löcher behutsam gebohrt:

Glück gehabt. Acht Kabel für die Zylinder, eins für die Zündspule in der Mitte.
Nun habe ich mir die Kabel (0,5mm) grob abgelängt...

...und den Verteiler zur besseren Handhabung auf ein abgeschnittenes Wattestäbchen geklebt:

Als nächstes tropfe ich Sekundenkleber auf eine Unterlage...

...tauche ein Ende der Kabels ein...

...und stecke es in ein Loch am Verteiler:

Diesen Schritt wiederhole ich in dem Fall acht mal...

...setze den Verteiler an den Motor...

...und lasse das ganze über Nacht trocknen.
...to be continued...