Das Wettringer Modellbauforum

@Daniel:
Hab's grad nochmal kontrolliert, ist minimal und liegt wohl an den Ketten. Is aber auf dem Bild schlimmer als in Realität!
@Holger: Dankeschön. Ja, es gibt einen Grund- ich bin noch nicht zum Teeren gekommen, das mach ich, wenn's soweit ist!

Schöne Grüße, Ihr Adleraugen!

Chris

Hi Roland!
Vielen Dank- schön wenn sie "rockt" und sie Dir soweit gefällt: Nun ist es ein Mai- und kein Mauerblümchen mehr! Und I'm looking forward to the new CD!
@ Dafi: Wo hab ich nur meinen Kopp wieder gelassen?? Ich wusste doch, dass sie irgendwo liegen müssen...! Naja: Meinen Bleisarg find ich auch noch wieder...!Das ich auch alles immer rumfliegen lass! Nach über 400 Jahren wird man schon mal ein bisserl schusselich, da helfen auch täglich vier Kilo Ilja Rogoff's Knobipillen nix mehr, fürcht ich...

Schöne Grüße

Chris

Nabend!

So, nur um es komplett zu machen- das sind also die Steuerbordpüttingwanten an der Vormars, aus 0,25mm starkem -und diesmal- linksgeschlagenem Tau:



Aber die zeig ich Euch eigentlich nur, da ich eine nicht unerheblich wichtige Frage habe, die sich mir allmählich stellt, obwohl Voruntersegelrah, Rack mit Fall und Strecktalje noch lange nicht am Mast sind: Das Thema „Schwichtungsleinen“ nämlich. Im 16. Jahrhundert sahen die laut Hackney ziemlich seltsam aus: Eine einfache Talje, an deren beiden Einfachblöcken jeweils außerhalb eine kleinere Jungfer angestroppt war, durch die wiederum drei Spruten führten mit sechs an die Wanttaue ansetzenden Sprutenenden. Diese sind an den beidseitigen Würsten (die gekleideten dicken waagerechten Tampen an den Wanten, an denen die Püttingwanten befestigt sind) straff angezeist. Im Klartext: Die Schwichtung sieht aus wie ein plattgehauener Tintenfisch auf ’ner Streckbank! Von Wurst zu Wurst sind es exakt zwei Zentimeter- kann man auf so einem kleinen Raum ein dermaßen aufwendiges Takelagedetail unterbringen und vor allem: Unter Spannung verknoten?? Hat das schon mal jemand gemacht?

Würde ich jedoch eine Schwichtung wie beispielsweise an unseren Victorys hier im Forum anbringen, wär das „Highendtechnologie“, die ca. 150 Jahre zu früh verbaut wäre...

Andererseits: Die Wanten sind so straff und durch die Püttingwanten nicht verzogen, dass man sie sogar technisch gesehen weglassen könnte, ohne das es großartig auffallen würde. Aber reizen würde mich diese altertümliche Schwichtung schon irgendwie. Ich bin mir im Moment nicht sicher. Was denkt Ihr denn so?

Schöne Grüße

Chris

Moin Andreas!
Das war ja mal wirklich das Kompliment!! Ich bin Holzbauer: Juchuhhhh! Endlich! Und ich dachte, ich krieg nie mehr den Absprung vom Plastik hin...
Nee, im Ernst: Vielen lieben Dank, freut mich wenn's Dir gefällt. Ich gebe dieses Kompliment aber gleich mal brüderlich geteilt an andere hier weiter, auf die das mindestens genauso zutrifft, egal, mit welchem Material hier letztendlich rumgedengelt wird.
Ich muß aber auch nochmal sagen, dass ich auch über meinen Tellerrand schaue und in Bauberichten über neuzeitlichere/segellose Schiffe lese, ich poste dort aber zumeist nix, aus dem gleichen Grund wie Du: Ich hab meist nichts großartig konstruktives/hilfreiches beizusteuern!

Gute Besserung übrigens für Dein Knie! Wenn's nicht wird, kannst Du bei einem gewissen Herren hier ein neues bestellen, der macht das sozusagen in Serie!

Schöne Grüße

Chris

Moin Holger!
Ich erinnere mich noch gut an Deine Anleitung, ich glaub, das war hier im Forum oder Du hast zumindest einen Link gesetzt. Das Hauptproblem würde sehr wahrscheinlich sein, das hinter dem Mast/zwischen den Würsten einfach nicht genug Platz für die Spruten sein dürfte: Da sitzt das Rack mit seinen Schlieten, die Seitentakel sowie das Fockuntersegelfall. Ich werd es mal ausprobieren, wenn ich soweit bin. Danke für Deine Überlegungen, das hilft!

Schöne Grüße

Chris

Morgen!

Heute noch zur Nacht schnell einen kurzen Zwischenstandsbericht. Die Wanten des Fockmastes sind soeben fertig geworden, eventuelle Nachbearbeitungen mache ich morgen bei Tageslicht. Die Fockstengewanten waren ein ziemlicher Horror, da der Untermast zwar aufgrund
seiner Armierung wie ’ne 1 steht, allerdings hatte ich die wabbelige Stenge darüber in ihrem Nervfaktor echt unterschätzt . Das Ergebnis seht Ihr auf den Bildern, so richtig zufrieden bin ich damit nicht ganz, also in dem Sinne, das man spontan verliebt „Boah!“ vor dem neuhinzugekommenen Panoramadetail haucht. Aber im Großen und Ganzen sind die Stengewanten okay und ich lass die so. Das Problem war dabei offensichtlich, dass ich die Wanten nicht ausreichend spannen konnte, ohne Verzug in der Stenge einzukaufen. Daraus resultiert natürlich ein
gewisser Verzug der Wanten beim Anbringen der Webleinen. Ich schätze mal, auch Stengestage und Pardunen (die hier ja noch fehlen) hätten das letztlich nicht verhindern können. Ich hoffe, dass das beim Großmast alles zumindest etwas besser wird. Die Unterwanten sind übrigens aus 0,6mm Gondesengarn, die Stengewanten aus 0,4mm.

Hier mal ein Blick auf/in die Mars:



Und hier mal der Mast in der (Fast-) Totalen:



Schöne Grüße

Chris

Nabend zusammen!

Danke Roland! Zwar ist dem Rock’n Roller der Applaus heut nicht mehr so wichtig (weil man ja in erster Linie wohl zur eigenen Freude baut) aber natürlich freu ich mich über Resonanz hier!

Nachschlag?? Nicht direkt, eher ein kleiner Nachtisch: Heute hab ich das Vorstengestag klassisch englisch/16.Jahrhundert angebracht und die fliegenden Pardunen, um den Mast a) zu stabilisieren und b) in gerade Form zu bringen/halten. Die fliegenden Pardunen sind allerdings sehr rudimentär, wenngleich historisch verbürgt, sowohl am Nachbau von ’57 als auch im Takelplan von Hackney: Zwei Hanger mit einfachen Jolltauen,
die am Schanzkleid mit S-Haken in Augbolzen eingeklinkt und etwas weiter achtern an Klampen belegt sind.



(Sorry, etwas unscharf, das Bild!)

Dazu hätte ich jedoch gleich ’ne Frage an Euch: Die Hanger sind aus 0,4mm Tauwerk. Die Jolltaue habe ich ebenfalls aus 0,4mm hellem Garn
angebracht. Jetzt überlege ich, ob ich diese für den Großmast aufheben soll und die am Fockmast noch mal durch welche in 0,25mm ersetzen sollte. Sie sehen irgendwie ein wenig mächtig aus, aber das kann eventuell auch daran liegen, dass noch keine andere Takelage vorhanden ist...?

Würde mich über Eure Meinung diesbezüglich sehr freuen!

Schöne Grüße

Chris

Hallo!

Zitat

Würde mich über Eure Meinung diesbezüglich sehr freuen!

Wollte nur kurz Entwarnung geben: Nach ausgiebiger Recherche und immer wieder optischer Kontrolle/Vergleich am Modell habe ich mich dann doch entschieden, die Pardunen nocheinmal zu modifizieren. Ich habe die 5mm Blöcke entfernt und durch 3mm Blöcke ersetzt, ebenso die 0,4mm Jolltaue durch welche in 0,25mm. Das Gesamtbild ist auf einmal wesentlich stimmiger, die Pardunen nicht mehr so massig.
Und ein weiterer Vorteil: Ich habe so schon vorbereitete Jolltaue für den Großmast, immerhin etwas.

Übrigens noch ein Tipp, wenn man geschlagenes Tauwerk benutzt und sich dieses beim Steifsetzen um die eigene Achse und die Jolltaue verdreht: Einfach den Hanger in der entsprechenden Länge und verdreht festhalten, den Läufer/ das Jolltau wieder aushaken (sofern er mit Haken an Augbolzen befestigt ist!), zurückwickeln/-drehen bis beide Hälften wieder parallel verlaufen und erneut einhaken. Dann klappts und nix verdreht sich bei der gehaltenen Spannung mehr. Versteht man mein Geschreibe hier??

Und Tipp Nr. 2:
Wenn man feststellt, dass ein Hanger o.ä. zu lang geworden ist, man aber das Ganze nicht nochmal machen möchte, kann man sich behelfen, indem man den Hanger in Schlagrichtung etwas weiteraufdreht- dadurch verkürzt er sich und die daran ansetzende Talje ist meistens stabil genug, um ein Zurückdrehen zu vermeiden. Geht ganz gut, hab ich festgestellt. Umgekehrt: Ist ein Hanger zu kurz, kann man beherzt oben und unten festhalten und ziehen, er längt sich somit, ohne seinen Schlag optisch merklich zu verlieren.
Das als Notfallkit für faule Säcke wie mich!!

Schöne Grüße

Chris

Moin Frank!
Naja, ich versuche schon "etwas ökonomisch" zu arbeiten. Will sagen, ich mach zwar schon Details nochmal, wenn sie mir nicht gefallen oder ich Fehler feststelle, über die ich mich im Nachhinein ärgere. Aber bevor ich alles wieder filetiere, überlege ich schon, wie man Sachen eventuell noch retten könnte. Beispiel besagte Hanger: Wenn ich die hätte ändern wollen, hätte ich sämtliche Püttingwanten wieder runtereissen müssen. Das wär mir z.B. zu viel Arbeit/Frust gewesen!

Schöne Grüße

Chris

Hallo Bastelfreunde!

Das Wochenende neigt sich allmählich dem Ende entgegen. Da ich ein bisschen mehr Zeit hatte (Strohwitwermodus! ), habe ich mich mal dran
gemacht und am Vorschiff weitergearbeitet bzw. mal etwas aufgeräumt. Die einzelnen Arbeitsschritte erspare ich Euch auch diesmal, da Ihr das ja bereits aus meinem anderen Baubericht eventuell alles kennt.
Stattdessen gibt’s die Ergebnisse der einzelnen Arbeitsschritte im Bild festgehalten.

Zunächst einmal die Anker. Die hatte ich schon vor einiger Zeit auf Halde vorbereitet liegen. In den letzten Sessions habe ich dann die
Bojen hergestellt, die Anker mit ihren Geschirren versehen und das Ganze an der Rüste befestigt. Im Anschluss wurden die Trossen angebracht. Hatte gar nicht mehr in Erinnerung, was diese Aktion für ein Zeitfresser ist: Für beide Anker –also bis sie soweit waren, dass sie mir gefielen- habe ich echt einen ganzen Abend „verbraucht“. Und so sehen sie jetzt aus (Nur die Backbordseite, die andere sieht genauso aus, die müsst Ihr Euch jetzt mal vorstellen, nur seitenverkehrt eben:





Für die Ankerbojenleine habe ich 0,15mm Gondesengarn verwendet, für die Bändselungen/ Zurrings 0,1mm Garn. Alle hellen Taue sind übrigens nach der Montage noch mal etwas optisch abgedunkelt mit Plakajauche aus Lichtocker und Schwarz, was ich sehr wässrig mit einem Pinsel aufbringe.

So, und dann habe ich mich mal mit weiteren Takelagevorbereitungsarbeiten beschäftigt und soweit schon mal alle benötigten Blöcke am Bugspriet, Vor- und Vorstengestag sowie unterhalb der Mars angebracht.

Im Anschluss habe ich dann die Blinde blockmäßig vorbereitet und sie mit einem kleinen zweireihigen Rack am Bugspriet befestigt. Ich war mir
zuerst nicht so ganz sicher, ob ich sie mit einer einfachen Rackschlinge oder doch mit einem Korallenrack befestigen sollte. Beide Versuche haben mich dann aber eindeutig zu letzterer Variante entscheiden lassen. Historisch hätte ich beide Optionen gehabt. Aber das kleine niedliche Rack, in das ich mich spontan verliebt hatte (Schlietenlänge liegt so etwas um 3 mm...) hat dann letztlich das Rennen gemacht. Und hier isses, das niedlich Ding:



Naja, und da das alles schon mal ganz gut hingehauen hat, habe ich die Blindenrah auch gleich fertig aufgeriggt, allerdings auch, damit sie beim
späteren Anschlagen der Blinde stabiler gehalten wird: Brassen, Konterbrassen, Toppnanten, Blindenrahdrehreep und –fall. Das Gallion ist übrigens seeeehr schmal, lang und kastenförmig/ tief, da kann man nur vorsichtig mit Einfädler und spitzer Pinzette arbeiten. Schön werden noch Geitaue, Bauchgording sowie die Bulins von Fockuntersegel und Vormarssegel sowie Fockuntersegelhalsen, die dürfen nämlich da auch noch alle durch. Dann wird's aber echt mal gemütlich da drin! Irgendwie wird’s aber schon gehen, abwarten! Dafür hat sich das Vorstag als sehr stabil beim Spannen der Brassen herausgestellt. Durch den Buchenholzbugsprit konnte ich das sehr steif setzen, ohne den Spriet nach oben zu verziehen. (Endlich mal!! Ich hasse sich verziehende Masten, Spriets etc.!!)



Und zuguterletzt noch ein Blick bugwärts ins vordere Backschott. Da kommt nämlich jetzt meine von mir ergänzte Nagelbank zum ersten Einsatz, laut Belegplan sollte alles an Relingsstützen belegt werden. Irgendwie kann ich mir das zwar vorstellen, sieht aber so improvisiert aus, find ich.



So, das waren jetzt die Ergebnisse meiner Wochenendnachtschichten.

Schöne Grüße

Chris

Vielen lieben Dank für Eure Kommentare, hat mich wie immer sehr gefreut und motiviert mich!!
@Holger: Ich stimme Dir insofern zu: Es sind 70% Geduld, 20% Friemelaffinität und 10% Vorsicht, damit man nicht alles gleich wieder abräumt! Aber wenn es sowieso nicht so wichtig ist, wann ein Modell letztlich fertig wird, dann kann man Geduld, finde ich, am ehesten noch lernen!
@Sascha: Die Mayflower wurde vermutlich um 1609 erbaut in Devon (andere vermuten sogar Frankreich). Und das Pattern des angebrachten Vorstengestags ist, soweit ich weiß, englisch und entspricht derm historischen Kontext . Es findet sich an anderen Schiffen ähnlicher Bauweise und Epoche häufig dargestellt, z.B. Golden Hind, Revenge und ebenso am Nachbau von 1957. Laut Onkel M. auf Seite 315 auf der Bildtafel zweites Muster von rechts oberste Reihe wird es auch als englisch deklariert. Das gab mir dann die Sicherheit, dieses Muster zu verwenden. Denkst Du, das ist französisch?

Schöne Grüße

Chris

Danke Dir Sascha!
Ich bleibe aber dabei, meiner Meinung nach müsste das eine von vielen englischen Möglichkeiten sein. Ich denke, es macht wohl keinen Unterschied, ob es sich um Sprietmast gefahrene Schiffe handelt oder nicht. Dabei hängt es wohl viel mehr davon ab, ob der erste Mast Bramstengen fuhr oder eben nicht: Ein Vorstag, was von der Bramstenge läuft ist natürlich immer etwas kleiner dimensioniert, als eines, das von der Marsstenge läuft. Ein Beispiel der Revenge als Plan : Da siehst Du sowohl Deine als auch meine Argumentation: Das Vormarsstengestag trägt meine Variante, das Vorstag Deine. Wir haben also beide recht. Aber: Was Du meinst, sind in erster Linie,glaub ich, die Vorstage von älteren Schiffen a la "Great Harry", "Jesus of Lubeck" usw., also aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Das waren ja genaugenommen noch Karacken und weniger Galeonen.
Wenn man sich den Bauplan der kleinen englischen Galeone von 1588 im Mondfeld anschaut, sieht man beispielsweise eine flämische Variante, das wäre dann auch falsch- was ich damit sagen will: Es gibt vermutlich keine allgemeingültige Regel, sondern lediglich Annäherungen/ Wahrschinlichkeiten. Und eins zu eins sollte man auch die einschlägige Fachliteratur nicht nehmen, da wird viel untereinander abgeschrieben, auch die Fehler. Das kann jetzt sowohl Argument dafür, als auch dagegen sein, ich weiß. Allerdings habe ich meine Variante an vielen englischen Darstellungen bestätigt gefunden, dass sie mir wahrscheinlich erscheint. Trotzallem würde ich Dich gerne bitten, mir Illustrationen zukommen zu lassen, da es mich interessiert. Aber exakt klären lässt sich das wohl nicht, dafür gab es in dieser Epoche zu wenig Normen und allgemeingültige Vorschriften auch wurde international voneinander profitiert und abgeschaut (Die Mayflower verkehrte zuvor zwischen Plymouth und la Rochelle als Weintransporter und könnte dort auch mal ausgebessert worden sein- schon hätte man eine französisches Ersatzteil im Gepäck und keiner merkt's...) . Hundert Jahre später sieht das allerdings schon ganz anders aus, da gab es bereits Pläne, die waren damals weitgehend unbekannt und kamen in England wohl zuerst mit M. Baker u.a. auf.

Fazit: Ich werde diese Variante so lassen, bin aber durchaus offen. Wenn Du Dir die Mühe machen möchtest, schick mal ein Bild, bitte!

Schöne Grüße und vielen Dank für Dein Kopfzerbrechen!!

Chris

Hallo Schiffbauer!

Es ist zwar erst Samstag (für meine Berichterstattung eigentlich ja noch viel zu früh!), aber ich wollte Euch heute schon mal wieder einen kleinen Zwischenstandbericht geben.

Bei meinen Takelaktivitäten habe ich irgendwann festgestellt, dass die Pardunen irgendwie, wenn man die Mayflower von der Seite betrachtet, nicht zu fluchten schienen. Die eine Seite wirkte immer geheimnisvollerwiese schräger im Winkel zum Deck als die andere. Zuerst dachte ich, das hängt mit der Rumpfwölbung zusammen und hab es ignoriert. Aber dann habe ich mal die Ansatzpunkte genauer unter die Lupe genommen, und die Relingstützen nachgezählt. Und da hab ich’s dann bemerkt: Die eine Pardune liegt weiter vorne, als die andere . Aber warum??? Die Erklärung erschloss sich mir dann sehr schnell: An Backbord befindet sich zusätzlich noch ein weiterer Augbolzen, wo später mal die Strecktalje für den Manteltakel des Vormarssegelfalls angebracht wird. Da die nur auf Backbord vorhanden ist, fehlt sie natürlich auf der anderen Seite logischerweise. Ich hab mich also stumpf verzählt. „Mist!“ (um mit Bernd dem Brot zu sprechen.) Aber das sollte auf keinen Fall so bleiben, irgendwie stören
mich solche Asymetrien immer, zumal dann, wenn ich’s selbst vergeigt habe. Also musste wieder eine Operation am offenen Herzen ran: Die Klampe mit dem Cutter von der Relingstütze abgespachtelt (ich weiß jetzt übrigens sicher, wie gut mein Sekundenkleber im Ernstfall zu halten versteht, wenn man vorgeschliffen hat!!) Das war ein ziemlicher Kraftakt aber irgendwann machte es dann hörbar „Kracks!“ und das Teil war ab und nichts anderes mitbeschädigt, noch nicht einmal die Klampe selbst! Yes!! Dann hab ich den Augbolzen mit der Zange rausoperiert, anschließend alles zugespachtelt, verschliffen und neu lackiert. Danach die Farbe wieder für die Klebestellen entfernt mit dem Dremel ein neues Loch gebohrt und Augbolzen und Klampe eine Relingstütze weiter nach hinten versetzt. Jetzt ist alles an seinem vorgesehenen Platz und man sieht nichts mehr von der Zitterpartie!



Dann habe ich mich weiter dem Fockmast gewidmet. Ergebnis von gestern Abend und heute Nachmittag: Die Hahnepoten an der Mars sind samt
Talje gesetzt, ebenso hängt jetzt die gesamte Voruntersegelrah am Mast. Ich sage „hängt“, denn das tut sie wirklich: Sie wird ausschliesslich durch das Rack und das Fall gehalten, und seitlich gegen horizontales Abkippen durch die Toppnanten. So habe ich später noch mehr Freiheit beim Anbrassen der Rah, außerdem fasziniert mich immer eine komplett beweglich gelagerte Rah, da sie so auch in echt gehalten wird. Das Rack hat auch schon seine Strecktalje erhalten. Der Spinnkloben für die Hahnepoten ist ein Selbstscratch aus einer Holzpommesgabel vom Imbiss! Zurechtgedremelt, Löcher gebohrt und mit einem Tau eingefasst. Dann noch entsprechend lackiert und fertig issa!

Hier mal ein paar Impressionen:







Ich wünsch mir ja echt manchmal einen größeren Maßstab! Das Modell ist eigentlich viel zu klein für solche Details, das sieht man zum Teil
auch an meinen baulichen Unsauberkeiten, aber anders krieg ich das nicht hin . Vieles kaschiert sich hoffentlich später noch durch Takelage und Segel. Und die Makroaufnahmen sind ja echt immer gnadenlos. Ich hab mich übrigens gegen die Wantenverdrillung entschieden: Da ist defintiv kein Platz mehr wegen Rack und Fall, außerdem müssen da noch die Großmarssegelbulins durch . Soweit also zum derzeitigen Stand.

Schöne Grüße

Chris