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571

Donnerstag, 29. September 2011, 09:43

Hallo Leute!

Da sich nun der Zeitpunkt naht, an welchem ich mit dem Anbringen der restlichen Segel beginnen werde (Sonntag wird es soweit sein), will ich euch zu erst mal meine Variante zur Takelung der Rahen näher bringen. Dies zum Einen, damit es dann in weiterer Folge nicht zu viel Infos auf einmal werden und ich euch (wie immer halt- man möge es mir verzeihen) komplett verwirre und zum Anderen habe ich mir überlegt, den restlichen BB nun wirklich Schritt für Schritt zu gestalten. Ich hoffe, dies ist ok für euch und ich kann viell. die eine oder andere Seite des Takelns so besser erklären … :)

Da sich die Takelung der Rahen der Vor- und Großmasrsegel gleichen, genügt es eine Rah zu beschreiben. Hier die Hinteransicht des Großmarssegels:
Begonnen habe ich mit den Fußpferden, welche nen max. Abstand von 9mm (entspricht 90cm) zur Rah haben. Die Abstände verringern sich ca. 2mm pro Fußpferd. Lt. Marquardt wurden bei französische Schiffe Springpferde an den Marsrahen erst um 1720 (das sind die in schwarz gehaltenen Dinger unter der Rah) in verwendet- ABER da es einiges gibt was mir „etwas sonderbar“ vorkam und ich es nicht lassen konnte – musste ich da nachbohren….Dank einem Kollegen aus dem Modellbord (vielen Dank Christian!) und Rücksprache mit Willi Meischl (www.schifferlbauer.at) bekam ich die fehlenden Hintergrundinfos, bzw. einige Tipps. Deshalb wurden einige Teile der Rahen so getakelt, wie es lt. E. Paris in seinem Takelriss der Royal Louis, bzw. der La Couronne darstellte und auch Colbert stellte in seinen Rissen einiges klar. Da waren u.a. nämlich sehr wohl die erwähnten Springpferde angebracht – ebenso habe ich mir einiges aus dem Buch: The Ship oft he Line Part 1+2 von Brian Lavery abgeschaut. Doch dazu später.

Als nächster Schritt wurden 3mm einfach Blöcke (die rot eingekreisten) an der Rah befestigt.
Die zur Rahmitte stehenden Blöcke dienen zur Schotführung der Brahmsegel- die zwei äußeren werden für das Geitau benötigt.
Die grün eingekreisten Dinger sind die Brassen- Schenkel-. Diese wurden NICHT wie es leider oft zu sehen ist nur mit einem kurzen Stropp an der Rahnock befestigt- sondern wie bereits bei den unteren Segeln mit einem längerem Schenkel versehen…
Die für die Vor- und Großmarssegel benötigten Refftakel werden erst angebracht wenn das Segel dann am Modell ist…
Die blau eingekreisten Blöcke waren meine „Sorgenkinder“. Obwohl für Toppnanten der Marsrahen, die eigentlich bis 1790 gleichzeitig als Schoten der Bramsegel genutzt wurden „normalerweise“ nur ein Block vorgesehen war, habe ich mich dennoch für diesen „Ausnahmefall“ entschieden. Ausschlaggebend dafür waren wieder die Abbildungen von E. Paris, sowie einige Abbildungen div. Modelle aus dem Science Museum in London (in diesem Fall waren die Engländer und Franzosen mal ausnahmsweise der Gleichen Meinung), sowie div. Tafeln von Colbert und u.a. ein Riggingplan von „Sutherlands Shipbuilding Unveiled“ von 1700. Nat. findet man diese speziell Art der „doppelten“ Toppnatenblöcke an der Marsrah auch an vielen anderen Modellen des 17. Jhd.
Dieser „Ausnahmefall“ der Toppnanten besagt, dass französische (und auch englische) Linienschiffe um 1700 direkt über dem Schotblock einen Topnantenblock eingebunden hatten. Bei englischen Schiffen bestand diese Kombination aus zwei übereinander gestoppten, verschieden großen Blöcken, die Franzosen nahmen hier nen Block, der dem „normalen“ Violinblock sehr ähnlich war…hierzu nahm ich einen von Heller mitgegebenen Violinblock und bemalte diesen in der üblichen Art und Weise…Die Topnant lief über einen Block unter dem Eselshaupt- ein Bild dazu kommt nach..

Nun zur Vorderseite der Segel

Auch hier hatte ich wieder ein paar Probleme betreffend der Blockanbringung. Monfeld, Marqardt und Schrage beschreiben schreiben die Führung der Gordings folgendermaßen: für die Gordings waren zwei Einzelblöcke oder ein Doppelblock zum Fallblock gestroppt. Die Blöcke über dem Fallblock dienten bis 1745 den Nockgordings….ok, schön und gut- ABER (wieder mal) da war doch was….und wieder mal musste ich stöbern und fand die Lösung:
Weder E. Paris, noch Colbert noch einige Bilder zeitgenössischer französischer Linienschiffe (bei Englischen waren tatsächlich diese Blockkombinationen angebracht- siehe z.B. den Dreidecker Prince 1670, oder die St. Georg 1701-beide im Science Museum) zeigen diese erwähnte Blockkombination am Fall. Also mal kurz, also grade nur ca. 2 Tage, recherchiert, und draufgekommen, dass der Fall der Marsrahen bei den Franzosen aus einer schlichten Tauschlinge bestand, welche gleich der Unterrahen durch das Eselshaupt liefen….wieder was dazu gelernt…also nichts mit einer Blockkombination in diesem Bereich. Dann habe ich mir nochmals die Bildchen von Colbert und E. Paris hergenommen und bin draufgekommen, dass es da eine Doppelblockanbringung unter der mittleren Quersaling gab. Durch diese werden dann die Nock- und das Bauchgording laufen…wenn jetzt jemand sagt- aber er hatte ja 3 Legeln im Fußliek des Vor- und Großmarssegel angebracht und wiso ist nun blos von einem Bukgording die Rede? Nun die Antwort darauf kommt dann wenn ich das Takeln des laufenden Gutes beschreibe.

Bei der Takelung der Brahmrahen kommt eigentlich nichts Neues dazu. Einziger Unterschied sind die Fußpferde, welche keine Springpferde aufwiesen…..naja, dann kommt da noch, dass die Buk- und Nockgordings nicht an Blöcken an der Rah angebracht waren, sondern mit kurzen Strops direkt an der Stenge befestigt waren. Ebenso ein wenig anders sieht es beim Fall aus, dieser wurde direkt durch die Stenge geführt- dazu aber auch, wenn’s soweit ist, ok?


…Ende Teil 1
glg, Sascha :ahoi:
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572

Freitag, 30. September 2011, 09:12

HI Sascha
Wieder mal toll was du da ablieferst. :ok:
Auch wenn ich nur die Hälfte verstanden habe. :(

glg
Stef

"Nur lächeln und winken, Männer."

573

Freitag, 30. September 2011, 11:05

Hallo Sascha,
ich bin froh über das, was Stef da gerade geschrieben hat, dann muss ich mich nicht ganz so dumm fühlen... :rot:
Du schreibst in einer Art, dass man dich für den Dozenten für Schiffsbau halten könnte! - Ist als großes Kompliment gemein! :respekt:
Ich hab den Absatz bestimmt schon drei mal gelesen und hab jetzt beschlossen, mir auch mal ein bisschen Lektüre mit diesen Begriffen zuzulegen...
Ich will endlich auch all die schönen Bezeichnungen können. :idee:
Du machst einem mit dieser Art Erklärung echt Lust auf mehr!
Wenn man so etwas zu lesen bekommt, dann hat man auch den Anreiz, es richtig zu machen. :ok:
Vielen Dank für solch gute Arbeit! :hand:

glg,
Frank
Modellbau ist Kunst - und manchmal Sport - und darf niemals als Arbeit gesehen werden!

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574

Freitag, 30. September 2011, 11:42

und hab jetzt beschlossen, mir auch mal ein bisschen Lektüre mit diesen Begriffen zuzulegen...
Ich will endlich auch all die schönen Bezeichnungen können.


Hi
Hier mal ein Seefahrerlexikon

Und noch eins

lg
Stef

"Nur lächeln und winken, Männer."

575

Freitag, 30. September 2011, 13:19

Hi Sascha, :wink:

klasse Arbeit und super Begleittext. Jedenfalls für diejenigen, die es kapieren. Leider gehöre ich, wie sooft nicht zu denen. ;(

Was ich aber nu´ gar nicht verstehe sind die Fußperde und die Lage der Springperdimitate an der Rah. Ebenso leuchtet mir der immer geringere Freiraum der Fußperde in Richtung Rahnock nicht ein. Nach Deinen Maßangaben beträgt der Abstand zum Schluß nur noch ca 30cm im Original. Wie sollen sich die Matosen beim Segelbergen dort noch halten. Sie müssen sich ja auch noch ausbalancieren, da Du die Springperde unter statt hinter die Rah angeschlagen hast. Kann das wirklich so richtig sein. Wenn ja, waren die Konstrukteure dieser Epoche wohl meist besoffen. Auch das hier gezeigte Überkreuzanschlagen in der Rahmitte verwirrt mich nicht minder. Zu guter letzt ist es mir schleierhaft, wie man Fussperde ohne Springperde anschlagen kann, ohne das die Männer beim Segelbergen mitsamt dem Fussperd einen Salto um die Rah schlagen.

Zitat Sascha

Zitat

Lt. Marquardt wurden bei französische Schiffe Springpferde an den Marsrahen erst um 1720 (das sind die in schwarz gehaltenen Dinger unter der Rah) in verwendet-


Bitte bitte Sascha , erleuchte mich und gib mir Input. :)

Liebe Grüße
Holger :ahoi:
Mit den Segelschiffen verschwand
die Romantik von der See;
aber zugleich verschwanden auch
die brüllenden, brutalen Hunde,
die sie segelten.
J. P. Soerensen

576

Freitag, 30. September 2011, 13:23

Danke Stef!
-schon gespeichert - wird bearbeitet...

lg,
Frank
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577

Freitag, 30. September 2011, 17:36

Hallo Sascha :wink:

Sach ma, machst Du den Doktortitel in Sachen Takelage ? Wunderschöne Arbeit :ok: :ok: :ok: , leider ich nix capice die Textpassagen in Deiner Dissertation :nixweis: :D , molto complicato per me. ;)
Oder auf gut Deutsch :??? :doof: :abhau:

LG
Sergio
In der Werft : Revenge 1577
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578

Samstag, 1. Oktober 2011, 10:45

Hi Sascha, :wink:

klasse Arbeit und super Begleittext. Jedenfalls für diejenigen, die es kapieren. Leider gehöre ich, wie sooft nicht zu denen. ;(

Was ich aber nu´ gar nicht verstehe sind die Fußperde und die Lage der Springperdimitate an der Rah. Ebenso leuchtet mir der immer geringere Freiraum der Fußperde in Richtung Rahnock nicht ein. Nach Deinen Maßangaben beträgt der Abstand zum Schluß nur noch ca 30cm im Original. Wie sollen sich die Matosen beim Segelbergen dort noch halten. Sie müssen sich ja auch noch ausbalancieren, da Du die Springperde unter statt hinter die Rah angeschlagen hast. Kann das wirklich so richtig sein. Wenn ja, waren die Konstrukteure dieser Epoche wohl meist besoffen. Auch das hier gezeigte Überkreuzanschlagen in der Rahmitte verwirrt mich nicht minder. Zu guter letzt ist es mir schleierhaft, wie man Fussperde ohne Springperde anschlagen kann, ohne das die Männer beim Segelbergen mitsamt dem Fussperd einen Salto um die Rah schlagen.

Zitat Sascha

Zitat

Lt. Marquardt wurden bei französische Schiffe Springpferde an den Marsrahen erst um 1720 (das sind die in schwarz gehaltenen Dinger unter der Rah) in verwendet-


Bitte bitte Sascha , erleuchte mich und gib mir Input. :)
Liebe Grüße
Holger :ahoi:



Servus!
kein Problem D :
…die immer geringer werdenden Abstände der Fußpferde, die du ansprichst stimmen so-glaube mir bitte ! Hier ein Bild an dem du die Abstände sehr gut erkennen kannst:


Abbildung 1: The rigging of lower yard, c1810.
Qelle: Lavery, Brian (1984): S. 94.

(das ist aber von nem englischen Schiff- die Angaben der Abstände der Springpferde waren bei kontinentalen Schiffen jedoch die Selben . Auch die Zeit ist ne Andere, aber in diesem Fall habe ich dieses Bild zum besseren Verständnis für dich ausgewählt.)

Du musst dir das so vorstellen: das Segel wurde beim reffen nicht nur von unten eingeholt, sondern auch von der Seite (in Richtung Mitte der Rah) gezogen. An den Äußeren (sehr kurzen Enden ) der Rah sind die Seeleute dann nicht auf den Pferden gestanden, sondern sind auf der Nock gesessen und haben die Fußpferde quasi als "Sicherheitsleine verwendet...


Abbildung 2: Bending a sail, c1810.
Qelle: Lavery, Brian (1984): S. 100.

@all: vielen, vielen Dank für eure lobenden Abntworten :rot: :lieb: ... ich hoffe, dass ich wenigstens halbwegs verständlich mit meinen Ausführungen bin und dass euch mein Geschreibsel nicht all zu sehr verwirrt.....

glg, Sascha :ahoi:
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579

Samstag, 1. Oktober 2011, 11:22

Hi Sascha, :wink:

danke für Deine Erklärung, aber währe es nicht besser, wenn Du die inneren und äußeren Springperde wegnimmst und es ebenfalls bei dreien beläßt um den Durchhang ein wenig effektvoller darzustellen. Dadurch bekommst Du auch die Spannung aus den Fußperden weg. Gut sichtbar beim Kreuzen der Perde in der Rahmitte. So wie Du auch hatte ich zuerst auch vor die Springperde mit Ringbolzen darzustellen. Aber, da diese eben hinter der Rah angeschlagen werden und das mit Ringbolzen nicht möglich war, habe ich sie aus Takelgarn hergestellt und es sieht wirklich besser aus. Hier mal meine Version, noch nicht mit Kleber fixiert. Hoffe, die Bilder stören Dich nicht und wenn ja, Kann ich sie gerne nach Betrachtung wieder löschen.





Liebe Grüße
Holger :ahoi:
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580

Samstag, 1. Oktober 2011, 12:48

Hallo Sascha,

die Kreuzung der Fußpferde ist an vielen Modellen schön zu sehen. Die Längenabstufung der Sprinpferde ist auch neu für mich, war mir noch nie aufgefallen. Marquart spricht hier von "3 Fuß Abstand parallel zur Rah". Das werde ich Mal weiter beobachten ;-)

Wie man sieht, sind hier sie Quellen widersprüchlich bzw. geben viel Freiraum zur Interpretation :-)

Für mich sehen die gespannten Fußpferde aber immer sonderbar aus, vor allem in Verbindung mit den Draht-Springpferden. Willst du nicht doch noch einen Versuch machen, die Springpferdes taufarben zu lackieren und die Fußpferde mit viel Kleister in einen schöne lockere Durchhängelinie zu bekommen? Täte dem Ganzen bestimmt gut. Oder auch die Fußpferde aus gefärbtem Draht machen?

Lieber Gruß und wie immer geile Arbeit, Daniel
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



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581

Samstag, 1. Oktober 2011, 17:17

Mein lieber Holger,

das Überkreuzen siehst du (wie von Daniel schon angesprochen ) bei sehr vielen zeitgenössischen Modellen. Mal mit ner Variante mit Jungfern, mal mit Blöcken, mal so wie ich es darstelle...da kann ich mir ne Version aussuchen :D
Die Anzahld der Springpferde varietre mit der Länge der Rah UND mit der Erbaungszeit des Schiffes. Die von dir vorgeschlagenen 3 Stk. pro Seite gehen allerdings gar nicht- diese Stückanzahl siehtst du erst bei Schiffen im 18. Jhd :)

Da die SR sehr, sehr lange Rahen hatte, kann ich die Anzahl so beibelassen (ist übrigens die Gleiche wie bei der Royal Louis zu sehen ist ;) )...der Durchhang, der von dir und Dafi angesprochen wurde, wird erst der fertig montiert- und getakelten Rah gemacht. So kann ich es nicht lassen, da hast du recht...kommt aber auf jeden Fall noch :D
Die Fußpferde allerdings achtern zu befestigen, wie von dir vorgeschlagenb geht leider nicht :du: ....in allen meinen Unterlagen wurden diese bis ca. Anfang 18.Jhd`s immer Mittig zur Rah angeschlagen- sorry. (siehe hierzu Colbert und E.Paris) ..sieht aber bei deinen Rahen toll aus :ok:
Warum an gewissen Segeln keine Springpferde gefahren wurden, kann ich dir leider auch nicht genau sagen- negme aber an, dass der Durchhang da nicht so groß war und die Springpferde deshalb an diesen Rahen unnötig waren..
Klar kannst du deine Bilder hier reinstellen- das ist überhaupt kein Problem!

@ Daniel: danke für deinen Tipp mit dem Einfärben...das geht jetzt leider nicht mehr, da die unteren Segel schon dran sind und ich nicht wirklich alles von vorne Takeln will- denn in diesem Fall müsste ich die Segel runternehmen und das geht leider nicht mehr...beim nächsten Modell kommt alles gaaanz anders...die Abständsverringerung der einzelnen Springpferde kannste bei z.B. bei E.Paris beim Takelriss der La Couronne von 1636 sehen...oder falls ein Engländer mehr behagt bei der Prince 1670 im Science Museum London :baeh: :lol:

...hier sieht man, der Saschi liest nicht nur den Marquardt :) :lol:

nochmals vielen lieben Dank für eure Tips, Vorschläge und netten Worte :ok: :ok: :ok: :ok:

glg, Sascha :ahoi:
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582

Samstag, 1. Oktober 2011, 17:29

Hallo Sascha,

das mit Couronne und der alten Prince war ja lange vor meiner Zeit :-)

Ich halte trotzdem die Augen offen, nicht um dich zu widerlegen, sondern aus Neugierde.

Die Springpferde lagen aber meines Erachtens hinter der Rah, da sie 3 Mal um die Rah gewickelt und dann angenagelt wurden. Dadurch lagen sie automatisch hinter or vor der Rah. Und davor wäre etwas unpraktisch ...

Das Einfärben müsste doch noch gehen, gaaaaaanz vorsichtig mit dünnem Pinsel.

Lieber Gruß, Daniel
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



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583

Samstag, 1. Oktober 2011, 17:41

Hallo Sascha,

das mit Couronne und der alten Prince war ja lange vor meiner Zeit :-)

Ich halte trotzdem die Augen offen, nicht um dich zu widerlegen, sondern aus Neugierde.

Die Springpferde lagen aber meines Erachtens hinter der Rah, da sie 3 Mal um die Rah gewickelt und dann angenagelt wurden. Dadurch lagen sie automatisch hinter or vor der Rah. Und davor wäre etwas unpraktisch ...

Das Einfärben müsste doch noch gehen, gaaaaaanz vorsichtig mit dünnem Pinsel.

Lieber Gruß, Daniel



...das mit der Neugierde kenne ich :D ....ähh wie kommst du darauf, dass meine Springpferde vor der Rah stehen ?( ...die sind schön brav exakt in der Mitte (Unterseite der Rah )angebracht und wenn man sie von oben angenagelt hätte, würde es auch Mittig passen, oder?...dass mit den 3 Umwicklungen weiss ich ...aber habe schon dermaßen viele Umwicklungen an den Rahen, dass die ganze Rah bald aussieht wie ein "Fleckerlteppich"...danke für den Tip mit dem Pinsel...ich dachte ich soll sie mit der Brushpistole färben :lol: :lol: ...Scherz beiseite, ich versuche mal mein Glück, ok?
Wenn aber was schiefgeht und ich ein Segel bekleckere bist du schuld :baeh: :D ...nein, ich versuche es mal und bin gespannt wie es dann aussieht..


glg, Sascha :ahoi:
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584

Mittwoch, 9. November 2011, 12:30

Teil 2

…so, liebe Leute der bauenden Künste. Es ist soweit und es geht weiter….die letzten beiden zu takelnden Rahen waren die Bagien- und die Kreuzrah. Bei der Bagien-Rah (dies ist jene Rah welche unter dem Kreuzsegel angeschlagen wird) wurden die Fußpferde, Toppnanten, bzw. Schotblöcke (grün eingekreist) in gleicher Weise wie bei den unteren Rahen angebracht). Der Fall jedoch sieht etwas anders aus (rot eingekreist). Dieser wurde Hanger genannt und ersetzt den an der Rah fehlenden „üblichen“ Fall. Ein zweireihiges Perlenrack kommt dann später dran. Das Besondere an dieser Rahen sind die Brassen Schenkel, welche der Rah (ebenso wie bei der Kreuzrah)den Namen geben. Diese wurden nämlich kreuzweise, also vom Steuerbord-Brassenblock zur Backbord-Großwand und umgekehrt belegt. Die Toppnanten gleichen wie gesagt jenen der anderen Rahen. Die blau eingekreisten Blöcke dienen der Schotführung und werden dann beim Takeln des Kreuzsegels zum Einsatz kommen….


…hier die Kreuzrah mit angeschlagenem Segel:



Man sieht die (rot eingekreisten) „verkehrten“, also in Richtung Bug des Schiffes zeigenden Brassen Schenkel. Für die Toppnanten wurden zwei Blöcke (gelb eingekreist) mit einem 3mm Einfach Block angebaut….so, und jetzt geht’s ans Eingemachte…

DIE TAKELUNG DER FOCKSEGEL :D

Beim Takeln der restlichen Segel am Fockmast habe ich mit dem Anbringen des Formarssegel begonnen. Ich habe mich für eine Form der Anbringung des Falles entschieden, welche man NUR beim Takelriss der Royal Louis erkennen kann, bzw.in der Beschreibung von E. Paris zu finden ist. Ich bin mir sicher, dass dies die richtige Variante ist. Hier wird der Fall nämlich folgendermaßen angebracht: Die Variante mit Stengenscheiben (wie bei englischen Schiffen) fällt weg. Ebenso die Anbringung des Falles mit Drehreeps und Block-kombinationen (lt. Mondfeld und Marquardt) …das geht schon alleine platztechnisch nicht (damit meine ich nicht den Maßstab, sondern im Allgemeinen!). Also bleibt die Variante von Paris. Nämlich den Fall beginnend mit starken Tauschlingen an der Rah befestigen, welche in einem 5mm Doppelblock enden (rot eingekreist). Danach eine Talje (beinhaltet einen 3mm Einfach- und einen 3mm Doppelblock) vorbereiten. Der stehende Part (welcher relativ lange gehalten wird), an einem zusätzlich an der Backbordrüste angebrachten Ringbolzen steifsetzen. Der holende Part führt durch den bereits mittig angebrachten 5mm Einfachblock herab an die Steuerbord-Reling und wird dort befestigt.


Ein doppeltes Perlenrack wurde in gleicher Weise wie bei den unteren Segeln angebracht. Dieses wird mit einem weiteren Taljereep an der Fockmars steifgesetzt (rot eingekreist).



Teil 2 der Anbringung waren die Brassen (gelb eingekreist). Die Führung der Vormarsbrasse beginnt am Großstengenstag , fährt dann durch Leitblöcke an der Rah, dann zurück durch die Stagblöcke, weiter hinunter zu weiteren Blöcken am Groß-Stag und danach in gerader Linie zum Deck. Die Brassen werden an einer inneren Scheibe der Fockbeting belegt (war eine mords Fummelei, die dort noch unter zu bringen-das könnt ihr mir glauben).



Es ging weiter mit den Toppnanten: diese wurden bis um 1790 bis um 1790 NICHT gleichzeitig als Schoten der Brahmsegel benutz. Die Führung der Toppnanten beginnt unter dem Eselshaupt durchläuft dann die obere Scheibe des Violinblocks an der Rahnock und läuft zurück zu einem Block unterhalb des Eselshauptes und wird an einem Belegnagel an einem Knecht in der Back steifbesetzt.



Somit kommen wir zum laufenden Gut des Segels. Begonnen habe ich hier mit dem Geitau. Dieses wird ähnlich der unteren Segel angebracht. Das Geitau nimmt seinen Anfang an der Rah, durchläuft den Geitaublock am Schothorn und zurück zu einem gleichen Block (3mm Einzelblock) an der Innenseite der Rah. Dann direkt durch das Loch in der Mars hinunter zu einem weiteren Knecht an der Back.



...die Gordings:
Ganz so einfach war es mit den Gordings leider nicht, seufz. Hierfür musste ich (wieder mal) 4 zusätzliche Blöcke (3mm Doppelblöcke) unter der Vorbramsaling anbringen. Die grau eingekreisten Blöcke lies ich einstweile ohne Funktion hängen.



Meine Anbringung der Gordings basieren lt. Marquardt auf Zeichnungen und Fotos in „Souvenirs de Marine“. Hier wird beschrieben, dass Bukgordings der Marssegel um 1700 einzeln und im äußeren der drei im Fußliek befindlichen (grau eingekreist) Gordinglegel befestigt waren. Die liefen entlang des Fußlieks durch die beiden anderen Legel und von dort nach oben, durchlaufen Leitblöcke an der Rah und gehen dann zu einem zweischeibigen Block, der zu beiden Seiten an der Marsrah gestroppt waren. Die Gordings durchlaufen diese Blöcke und jeweils 2 weitere Blöcke, welche am hinteren Längsbalken der Saling angebracht wurden. Belegt werden sie dann (wieder mal, seufz ;( ) an der Fockbeting…


Fast Selbiges gilt für die Nockgordings, welche von einem Legel in der Nähe des unteren Reffbandes ausgehen und über ein weiteres Legel führen.



Dann geht’s wieder rauf zu einem Leitblock und in weiterer Folge durch die zweite Scheibe der Doppelblöcke unter der Saling….Belegung …wieder an der Fockbeting….so langsam wird’s wirklich eng da unten….Refftaljen erspare ich mir mal ausnahmsweise, da ich mir nicht sicher bin, ob welche angebracht waren…bzw. würde diese wieder am Fockbeting belegt werden und ich habe nun wirklich keinen Platz mehr in diesem Bereich- ich hoffe man verzeiht mir diese kleine „Schlampigkeit“ :)



Abschließend habe ich die Schoten angebracht, welche mit einem großen Tauknoten beginnen. Das Schot geht dann durch das Schothorn hinauf zu einem 5mm Block an der Rah und führt danach hinunter zum Deck. Belegt wird das Formarssegelschot an einem größeren Knecht an der Back. Vielmehr ist hier mal zum Glück nicht zu tun.


Ende Teil 2....

glg, Sascha :ahoi:
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585

Mittwoch, 9. November 2011, 12:33

...Teil 3:

Zum Glück (oder auch nicht) geht’s nun weiter mit den Bramsegeln.

Der Fall dieser Segel basiert auf einer mit (3mmEinzel) 2 Blöcken, welche an der Rah gestroppt sind und in einem einfach (ebenfalls 3mm) Block enden. Den Fall (wie an div. Stellen beschrieben) durch eine Öffnung an der Stenge zu führen geht sich leider Platztechnisch nicht aus, bzw. kann ich derartiges für französische Schiffe nicht finden. Der Fall (ähnlich wie beim Vormarssegel) wird mit einer Talje (wieder ein einfacher und ein doppelter 3mm Block), welche an der Vorbramsaling in einem Ringbolzen eingehakt wird, steifgesetzt.


Ein Perlenrack für dieses Segel wird nicht erwähnt, bzw. baue ich nicht dazu.


Weiter geht’s mit den Brassen dieses Segels….Die Führung der Vorbrambrasse beginnt am Großbramstag , fährt dann durch Leitblöcke an der Rah, dann zurück durch Stagblöcke, weiter hinunter zu weiteren Blöcken am Großstengenstag und am Großstag. Danach in gerader Linie zum Deck. Bzw. wurden die Brassen der Vorbramsegel bei englischen schiffen dieser Zeit am Glockenstuhl, bzw.in der Nähe des Glockenstuhls belegt. Aber bei kontinentalen Schiffen wurden die Brassen an seitlich des Fockmastes befindlichen Knechten belegt…ich habe sie allerdings am äußersten Ende der Fockbeting steifgesetzt…
Die Führung der Toppnanten des Bramsegels gleicht im Prinzip der des Marssegels. Diese beginnt unter dem Eselshaupt durchläuft dann einen 3mm Einfachblock an der Rahnock und läuft zurück zu einem Block unter der Saling und läuft weiter durch einen Führungsblock (3mm) an der Fockunterwand und wird an einem Belegnagel an der Reling verzurrt.





Damit es nicht langweilig wird gibt es bei den Bukgordings nat. wieder mal ne Außnahme:



Bei französischen Schiffen der größten Ordnung wurden die Bukgordings einzeln gefahren. Diese griff in einem mittleren Teil des Fußlieks befestigten Spann, fuhr durch ein weiteres Legel und dann durch eine Kausche, welche in der Nähe des Falls am Stengetopp befestigt war.



…dann durchlief das Gording einen weiteren Block (2mm) hinter dem Stengetopp und wird an einem weiteren Ringbolzen an der Mars belegt…so langsam wird’s auch hier schon ein bisschen eng. Nockgordings gab es zur Zeit der SR in diesem Bereich keine…zumindest kann ich keine Hinweise dazu finden…das Gleiche gilt für etwaige Refftaljen…falls ich mich irren sollte, oder jemand näheres weiß- bitte lasst es mich wissen..

Die Geitaue wurden gleich wie bei den unteren Segeln gefahren und wurden ebenfalls an einem Ringbolzen an der Mars belegt. Sämtliche Bulins kommen noch an das Modell…

So…und nun mal ein paar Gesamteindrücke….






Ich hoffe, ich langweile niemanden mit meinem Geschreibe und hoffe, ihr konntet mir halbwegs Folgen :D :D :D . …

Bis dann und glg, Sascha :ahoi:
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586

Mittwoch, 9. November 2011, 12:58

Aye Sascha, :wink:

Zitat

Ich hoffe, ich langweile niemanden mit meinem Geschreibe und hoffe, ihr konntet mir halbwegs Folgen. …

:( Nicht mal ansatzweise. :cracy:

Da fangen bei mir die Synapsen zu qualmen an und irgendwas ist da eben gerade bei mir durchgebrannt.
Nach dem ersten Absatz und der Erkenntnis was da auf mich zukommt, auch wenn ich es durch den Schiffstyp um vieles leichter habe, spiele ich dennoch gerade mit dem Gedanken mein kleines Böötchen zwecks Energiegewinnung dem hiesigen Heizkraftwerk zur Verfügung zu stellen.

Aber dennoch Riesen :respekt: :dafür: was Du hier so zauberst.

Liebe Grüße
ein völlig verwirrter und demoralisierter Holger :ahoi:
Mit den Segelschiffen verschwand
die Romantik von der See;
aber zugleich verschwanden auch
die brüllenden, brutalen Hunde,
die sie segelten.
J. P. Soerensen

587

Mittwoch, 9. November 2011, 13:26

Hallo!

@Holger (Holiday):
Wenn du auch nur den Versuch machst, dein "Böötchen" zu verheizen,
dann wechsel ich den Balsa-Bastelklotz doch noch mit guter abgelagerter Eiche aus... :!!
... Ich weiß, wo dein Schiff ankert...

Außerdem,
das unser Vati uns das vormacht, das ist ja wohl mal klar... :ok:

Sag mal Sascha...
wie kommst du nur darauf, dass das irgendeinen Langweilen könnte?? :(
Das ist sowas von das Gegenteil von Langweilen... :)
Ich würd mich sofort für eine Vorlesung in "Takeln" einschreiben, wenn du der Dozent wärst... :ok:

Ich bin da eigentlich nur Sprachlos... :huh:

... und natürlich versteh ich kein Wort...
... aber das ganze ist sowas von faszinierend, dass ich das in den nächsten Wochen zu verstehen lernen will...
... und das sollte ich wohl besser auch, sonst häng ich irgendwann an der Rah der Pandora... ;(

Danke für deine Künste und deine Ausführungen,
Frank
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588

Mittwoch, 9. November 2011, 13:29

Mein lieber Holger, soooo schlimm ist es nicht- glaube mir! Wenn du mal beim Takeln bist, wird dir sicherlich einiges klarer erscheinen :) :)
Wenn du dann Fragen hast, kannst du gerne und jederzeit mit Hilfe rechnen, ok?

p.s.:falls sich jemand fragen sollte, wo denn die Reffbändsel auf den Vorderseiten hin sind...keine Sorge die kommen erst....

glg, Sascha :ahoi:
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589

Mittwoch, 9. November 2011, 13:35

ich hoffe man verzeiht mir diese kleine „Schlampigkeit“


Sooo lieber Sascha,

was erwartest du nun von uns? Gnade? Mitleid? Oder zumindest Mitgefühl???

Nein, du kennst uns Höllenhund doch ...

... also Marsch-Marsch rauf ins Top und nachgeknüpft! Zur Strafe mit der rechten Hand hinter den Rücken gebunden. Und die Linke durch den Hosengurt gefiddelt.

Will der uns hier verkackern und nur halb getakelte Modelle unterschieben ...

... unmöglich ...

... brummel ...

... wenn das der LTgarp sieht, der verzieht sich gleich wieder in den Winterschlaf ....

... und duuuuuuuu bist schuld ...

... tztztztztztz ...

;-)

Hochachtungsvoll, Ihr dafi
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



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590

Mittwoch, 9. November 2011, 13:35

Hallo!

@Holger (Holiday):
Wenn du auch nur den Versuch machst, dein "Böötchen" zu verheizen,
dann wechsel ich den Balsa-Bastelklotz doch noch mit guter abgelagerter Eiche aus... :!!
... Ich weiß, wo dein Schiff ankert...

Außerdem,
das unser Vati uns das vormacht, das ist ja wohl mal klar... :ok:

Sag mal Sascha...
wie kommst du nur darauf, dass das irgendeinen Langweilen könnte?? :(
Das ist sowas von das Gegenteil von Langweilen... :)
Ich würd mich sofort für eine Vorlesung in "Takeln" einschreiben, wenn du der Dozent wärst... :ok:

Ich bin da eigentlich nur Sprachlos... :huh:

... und natürlich versteh ich kein Wort...
... aber das ganze ist sowas von faszinierend, dass ich das in den nächsten Wochen zu verstehen lernen will...
... und das sollte ich wohl besser auch, sonst häng ich irgendwann an der Rah der Pandora... ;(

Danke für deine Künste und deine Ausführungen,
Frank




......vielen, vielen Dank für deine (nat.auch für Holgers Worte- hatte ich leider zuvor vergessen, sorry!!!) Worte - du beschämst mich...ich habe (wenn man bedenkt, das dies das erste Schiff dieser Art und Dimension ist) bisher immer nur nach Plan gearbeitet und getakelt. Da ja der Bausatz der SR nicht wirklich dem Orginal entspricht, wollte ich die Takelage wenigstens so ralistisch und korrekt wie möglich gestalten. Es geht zwar ne Menge an Lese- und Recherchierarbeit drauf, aber mittlerweile denke ich, dass ich das Wichtigste gelernt und verstanden habe.

Nochmals vielen lieben Dank für eure Worte...sowas motiviert ungemein und da die ganze Takelei nicht wirklich "spannend" ist, sind solche Einträge Balsam für meine gestressten Nerven :)

...so, und nun gehts an die nächsten ca. 400Stk. 2cm langen mit Knoten versehenen Reffbändsel ;( ;( ,

glg, Sascha :ahoi:
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591

Mittwoch, 9. November 2011, 13:38

Mein lieber Sascha, :wink:

Zitat

Wenn du dann Fragen hast, kannst du gerne und jederzeit mit Hilfe rechnen, ok?


dann besorg Dir schon mal einen Helm, denn die Fragen werden Dir dermaßen um die Ohren fliegen, dagegen war das Trommelfeuer von Verdun eine laue Sommernacht !!! :)

LG Holger :ahoi:
Mit den Segelschiffen verschwand
die Romantik von der See;
aber zugleich verschwanden auch
die brüllenden, brutalen Hunde,
die sie segelten.
J. P. Soerensen

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592

Mittwoch, 9. November 2011, 13:41

ich hoffe man verzeiht mir diese kleine „Schlampigkeit“


Sooo lieber Sascha,

was erwartest du nun von uns? Gnade? Mitleid? Oder zumindest Mitgefühl???

Nein, du kennst uns Höllenhund doch ...

... also Marsch-Marsch rauf ins Top und nachgeknüpft! Zur Strafe mit der rechten Hand hinter den Rücken gebunden. Und die Linke durch den Hosengurt gefiddelt.

Will der uns hier verkackern und nur halb getakelte Modelle unterschieben ...

... unmöglich ...

... brummel ...

... wenn das der LTgarp sieht, der verzieht sich gleich wieder in den Winterschlaf ....

... und duuuuuuuu bist schuld ...

... tztztztztztz ...

;-)

Hochachtungsvoll, Ihr dafi


jawoll....zu Befehl....Refftaljen am Vormarssegel werden nachträglich eingebaut....alter Spielverderber... :lol: ...wehe dir, das stimmt dann nicht..kann nämlich in keinem meiner mittlerweilen wieder (dak an Marcel an dieser Stelle!) gewachsenen Bücheranzahl nen Hinweis darauf finden, dass die bei nem Franzosen im 17.Jhd. auch dran waren :!!


untertänigst , Sascha :ahoi:
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593

Mittwoch, 9. November 2011, 13:41

Mein lieber Sascha, :wink:

Zitat

Wenn du dann Fragen hast, kannst du gerne und jederzeit mit Hilfe rechnen, ok?


dann besorg Dir schon mal einen Helm, denn die Fragen werden Dir dermaßen um die Ohren fliegen, dagegen war das Trommelfeuer von Verdun eine laue Sommernacht !!! :)

LG Holger :ahoi:



....überhaupt kein Problem!!! Ich helfe dir gerne !!!!
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594

Mittwoch, 9. November 2011, 14:15

HI

Wieder mal vom Feinsten mein lieber Freund.
Auch wenn ich es nicht nachvollziehen kann.
:respekt:
Ich wage gar nicht zu deuten was bei deinem nächsten Schiff (den Bomber) dann alles auf uns zu kommt.

In freudiger Erwartung
Ihr
Cptn. Jeff Sperrling

"Nur lächeln und winken, Männer."

595

Mittwoch, 9. November 2011, 14:48

Moin Sascha!! :wink: Wie schön- auch Du bist wieder "in da house!!! Und gleich mit einem Paukenschlag zurück! Ich hab Deinen Beitrag langsam gelesen, ich glaube, auch verstanden und bin keineswegs gelangweilt! Super Arbeit, die Du da machst! :respekt: Zwei Fragen, bzw. eine Frage und eine Anmerkung:

Frage: Ist die Darstellung der Marssegeltoppnanten so wirklich richtig? Diese führen durch die Bramstengewanten hindurch. Wenn ich mir vorstell, was beim Brassen passiert- Na denn Gute Nacht!
Und noch 'ne Frage: Waren die Bramsegeltoppnanten tatsächlich direkt über dem Eselshaupt angebracht? Ich meine nämlich eher mittig am Eselshaupt aber vielleicht verwechsel ich das mit England?

Und die Anmerkung: In England (meines gesunden Halbwissens nach)und auch dort nur bei kleinen Schiffen wurden die Bramsegelschoten auch als Marssegeltoppnanten mitverwendet. In Frankreich -glaub ich- sowieso nicht! Aber egal, Du hast es ja eh anders gemacht, was ja auch richtig ist... :pfeif:

Ich bleib gespannt dran

...und hoffentlich dauert's nicht wieder ewig, bis zum nächsten Beitrag!! :!!

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

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596

Mittwoch, 9. November 2011, 14:59

servus Chris,


nein, nein, keine Sorge! Die Toppnanten gehen an den Wanten vorbei (wenn auch knapp)..das sieht nur auf dem Foto so aus...eigenartig....sorry, aber ich kann derzeit nicht all zu oft in`s Netz...und bauen soll ich ja auch noch- aber ich werde bemühen mich zu beeilen, versprochen :) Schließlich sind ja bereits alle Segel an den Rahen und mit allen Blöcken vorbereitet- daher bleibt "nur" mehr die Takelei ;( ...auch die Pfortendeckel sind zwischenzeitlich verspachtelt und warten schon auf ihren Einsatz.

@stef: dank dir für deinen lobenden Eintrag!!..."der Bomber" kommt dann mit ganz anderen "Geschüzen" ...lass dich überraschen :) :D


glg, Sascha :ahoi:
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597

Mittwoch, 9. November 2011, 15:04

Da bin ich ja beruhigt! Auf dem fünften Bild von unten (584) würd ich trotzdem sagen, dass sie durch die Wanten hindurchlaufen, aber vielleicht hab ich was an den Augen? Kommt vom Takeln in kleinen Maßstäben! Ich hab meinen Beitrag nochmal bearbeitet und noch ein Frage zu den Bramtoppnanten- guckst Du nochmal kurz?

Danke!

Chris :ahoi:
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598

Mittwoch, 9. November 2011, 15:12

...gut beobachtet :) ....da gab es mehrere Möglichkeiten....die Engländer anders als die Holländer- diese wiederum anders als Spanier und Franzosen..."mittig am Eselshaupt" kann ich jedoch gar nichts finden. Eine Version mit gestroppten Blöcken unter dem Eselshaupt, bzw. waren auch eigene mit "Löchern" im Eselshaupt, an denen dann Blöcke angebracht ...könnte kann ich u.a. anbieten :D ....für welche Zeit im speziellen soll ich dir nachsehen, bzw. soll ich dir nachlesen?

glg, Sascha :ahoi:
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599

Mittwoch, 9. November 2011, 15:14

Da bin ich ja beruhigt! Auf dem fünften Bild von unten (584) würd ich trotzdem sagen, dass sie durch die Wanten hindurchlaufen, aber vielleicht hab ich was an den Augen? Kommt vom Takeln in kleinen Maßstäben! Ich hab meinen Beitrag nochmal bearbeitet und noch ein Frage zu den Bramtoppnanten- guckst Du nochmal kurz?

Danke!

Chris :ahoi:


AAHHHH... :lol: so was auch noch....das sind die Wicklungen der Jungfern in diesem Bereich...die überschneiden sich genau in der Stelle und der Winkel der Aufnahme ist dafür zuständig....
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600

Mittwoch, 9. November 2011, 15:32

Also ich frag aus eigenem Interesse: Bei meiner Mayflower hab ich die Toppnantenblöcke der (bei mir!!) Marssegel mit einem langen Stropp am Esellshaupt mittig angebracht (siehe Bild in meinem BB.) Eigentlich sollte mann dafür inen langen Stropp verwenden, andem beidseitig Blöcke eingezeist sind und das Ganze dann mittels Webleinensteg um das Eselshaupt binden. Ich hab allerdings, da ich nie wusste bzw. ermitteln konnte, wie lang dieser Stropp sein muss, zwei einzelne Stropps mit Blöcken genommen, die ich dann Kreuzknotenmäßig zusammengebunden hab. Ich meine, meine Variante auch im Höckel gelesen zu haben. (An diversen Holzmodellen sieht der Plan z.B. Augbolzen oder Krampen seitlich am Eselshaupt vor, an denen man die Blöcke anbändselt). Ich weiß, es ist ein nicht nennenswertes Detail eigentlich, trotzdem würd es mich interessieren...Deshalb meine nervige Fragerei! :roll:

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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