Irgendwo viel auchmal die Idee der Patentierung ... ichglaub der Versuck käme deutlich zu spät ...
Nochmal hallo, Lars,
ich hab beruflich recht intensiv im Bereich Elektromobilität und dort speziell Radnabenmotoren gewuselt. Dabei auch diverse Patente angeschaut. Es ist herrlich - da sind zigmal tendenziell gleiche Inhalte mit nur marginalen Änderungen geschützt. Die Änderung winziger Bemaßungen erlaubt recht leicht bestehende Schutzrechte zu umgehen.
Prinzipiell gibt es für kreative Menschen im Bereich der Technik 3 Ansätze:
- Mit einem riesigen Papierkrieg jeden Pfurz zum Patent anmelden, dafür ordentlich Gebühren berappen und hinterher in seiner Vita eintragen, wie irre gescheit man doch ist (Kleverness als Funktion erzielter Patentanmeldungen). Dieses Vorgehen ist gleichermaßen bei Arbeitnehmern in Großkonzernen, als auch in der Wissenschaft beliebt.
- Gemäß Formel 1 einfach Klappe halten und drauf bauen, dass innovative Lösungen möglichst lange geheim bleiben und somit einem so lange wie möglich einen Vorteil geben.
- Stolz und glücklich sein, wenn man sich was ausgedacht hat und andere daran teilhaben lassen - weil man selber sein Leben lang ja auch von anderen gelernt hat. Und in der Zeit, die die Chinesen brauchen um alles zu kopieren, sich schon längst wieder was Neues ausdenken.
Ich selber verfolge beruflich den zweiten und privat den dritten Ansatz - alles Übrige ist in nur mit Bürokratie und Ärger verbunden.
Wenn man, so wie ich, sehr viel beispielsweise mit Asien zusammenarbeitet, dann begreift man eines sehr schnell:
Einzelne Ideen und Lösungen können kopiert werden - aber die Fähigkeit zur Kreativität und Innovation brauch Generationen, um zu wachsen. Deswegen bin ich auch nach wie vor der absoluten Überzeugung, dass wir uns hier in der westlichen Welt langfristig keine Sorgen machen brauchen, solange wir uns auf die eigenen Stärken konzentrieren.
Nicht umsonst haben ausnahmslos alle asiatischen Automobilkonzerne ihre Design-Zentren in Europa oder Kalifornien sitzen...
Gruß,
Johannes