Hallo Frank,
an Schiffchenfahrenlassen ist im Urlaub nicht zu denken, wenn die Kinder dabei sind - die kleinen Radaubrüder kann man einfach nicht aus
den Augen lassen. Zudem würde ich mit meinen Booten eher an die Nordsee fahren und sie ins Watt legen, da können sie nicht sinken
Jetzt aber weiter mit dem BB der O von H. Erstmal aber noch ein wenig graue Theorie zur Rumpferhöhung. Hier am Beispiel einer
ungerenderten 3D-Grafik die Trennstelle...
... und die Lage unter Berücksichtigung der geplanten Rumpferhöhung von 2mm:
Da merkt man sofort: wenn man mit dem Rumpfoberteil der Schräge des Vorderstevens folgt, fehlt hinten was. Ursprünglich wollte ich den
hinteren Bereich mit Schaumstoff auffüllen und in Form bringen, was aber recht plump ausgesehen hätte:
Also kam ich auf die Idee, das Oberteil einfach zu trennen...
...und das Schanzkleid (sowie später das Deck) mit Einsätzen aus Sheet zu verlängern. Schraffiert ist hier die Moosgummischicht
dargestellt, welche abdichtet und für die Rumpferhöhung verantwortlich ist.
Schade ist nur, daß die Rumpfverlängerung keine Erhöhung der Nutzlast mit sich bringt, da sie komplett über der Wasserlinie stattfindet.
Als nächstes habe ich mir eure zahlreichen Ratschläge bezüglich der Nachteile von Polystyrol in Sachen Festigkeit und Verformung durch
Klebstoff zu Herzen genommen und das Chassis aus Eintrag Nr. 12 komplett entfernt (auch wegen der Rumpfverlängerung).
Anschließend besorgte ich eine 0,25er Carbon-Platte. Dazu etwas Theorie: Polystyrol hat eine Dichte von knapp über 1, ist also ganz
geringfügig schwerer als Wasser. GFK kommt auf eine Dichte von 2, CFK immerhin noch auf 1,5. Natürlich ist die Stabilität gegenüber
PS gigantisch höher, und bei den Dichtflächen kommt es nun mal existenziell darauf an, daß sie Formhaltig sind.
So habe ich in meiner Küche zunächst mal lecker Sandwich zubereitet, bestehend aus besagtem 0,25er CFK und Polystyrol, ebenfalls 0,25 mm
dick. Die Lagen wurden gut angeschliffen, sorgfältig entstaubt und mit UHU plus verklebt:
Der Sinn der Aktion ist einmal, daß ich so auf die angestrebte Rumpferhöhung von 2mm komme (die beiden Sandwichs á 0,5 und das
1mm starke Moosgummi) und sich zweitens das Sandwich dank der PS-Schicht besser mit den Rumpfteilen verkleben läßt.
Jetzt wurde weiter gestapelt: 5er Sperrholz, Sandwich 1, 1mm Sheet als Platzhalter für das Moosgummi, Sandwich 2, 5er Sperrholz sowie
ein Ausdruck meiner ersten Gehversuche nach 15jähriger Adobe-Illustrator-Abstinenz:
Das Ganze wurde gebohrt und mit der Dekupiersäge ausgeschnitten, erstaunlicherweise ohne die Komplikationen, vor denen bezüglich
der Verarbeitung von CFK immer gewarnt wird (stumpfe Bohrer, reißende Sägeblätter):
Die Inenausschnitte folgen später, erstmal wird die Außenseite bearbeitet. Hier nach dem Sauberfeilen der Kontur:
Hier mal getrennt (das Foto entstand noch vor dem Arbeitsgang im Bild oben):
Und hier der Grund für die Platzhalterlage aus 1er Sheet: Die Schrägen, die sich bei der Rumpferhöhung ergeben. Eine Herausforderung
dürfte später das entsprechende Beschneiden der der Moosgummischicht werden...
Soweit also die ersten Nachurlaubsfortschritte.
Bis zum nächsten Mal!
Martin