Sie sind nicht angemeldet.

151

Sonntag, 10. Juli 2011, 06:00

Hallo Chris :wink:

Oh,oh ;( . Da hast Du aber Schwein gehabt mit deiner Lackmischerei. Hauptsache deine Blume strahlt wieder in gewohntem Glanz. :ok:

LG
Sergio
In der Werft : Revenge 1577
Fertig : Avalon

152

Sonntag, 10. Juli 2011, 18:53

moin chris...
oh mann...wie gut kann ich das alles nachempfinden....
habe ich alles genau SO schon erlebt und ich kann nur sagen...schon beim lesen
ist mir der schweiss ausgebrochen.
DESHALB war ich ja bei meiner VICCY so ÜBERRASCHT, dass die gesamte bauzeit
rein GAR NIX passiert ist...NIX, NADA, NOTHING...
ich wünsche dir nun also für die verbliebene bauzeit genau da gleiche
VICCY-gefühl....
dir noch n schönen sonntag
grüsse
der roland

153

Donnerstag, 14. Juli 2011, 20:02

Hallo Ihr Lieben! :wink:

Erstmal ein aktuelles Bild von meiner Patientin. Es geht ihr schon viel besser inzwischen, der Ausschlag ist weg, dank RevellColorMixKortisonbehandlung. (Der Bugspriet ist übrigens jetzt auch schon fest installiert, als Symbol, dass es jetzt wieder nach vorne geht.) Nicht wundern, der sieht auf dem Bild so elendig lang aus: Der Spargel hat aber exakt die Abmessungen wie sein Plastikpendant.



Ich wollte Euch heute mal zeigen, wie inkonsequent ich bin:
Hatte ich doch neulich noch berichtet, dass die Bilgenpumpen laut intensiver Recherche nicht auf Deck zu finden sind und deshalb wohl auf dem Unterdeck gestanden haben müssen. Trotzdem habe ich mich entschieden, zumindest eine an Deck anzubringen. Ich finde, dass dieses Detail dem spartanisch eingerichteten Oberdeck einfach etwas mehr Leben einhaucht. :und:
Und: Ich habe gemerkt, ich scratche die Dinger einfach auch irgendwie ganz gerne. :love:



Es gibt sogar eine kleine Weiterentwicklung im Vergleich zu den Madre-Pumpen: Modell Mayflower hat diesmal einen achteckigen Pumpenschaft
bekommen 8o . Gebaut habe ich sie aus einem Stück Buchenholzdübel, Holz, Draht und Pappe. Ist zwar alles ein bisschen eng von der Positionierung her, dürfte aber so ungefähr stimmen.

Soweit zum aktuellen Stand.

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

"La Santissima Madre"



154

Freitag, 15. Juli 2011, 13:09

Hi Chris, :wink:

sieht saugut aus Deine MF !!!
Farbgebung und Drakeing ist mal wieder ein Schuß ins Schwarze geworden. Hätte der Alte Tell nicht besser treffen können.
Einzig das Dach des Glockenturms will da meiner bescheidenen Meinung nach so gar nicht passen. Hat meines Erachtens einen zu großen Touch ins Rote. Eventuell liegt´s aber auch nur am Licht. Klär mich mal auf.

Ansonsten, gaaanz große GAGOverbeugung Meinerseits an Deinerseits.

Liebe Grüße
Holger :ahoi:
Mit den Segelschiffen verschwand
die Romantik von der See;
aber zugleich verschwanden auch
die brüllenden, brutalen Hunde,
die sie segelten.
J. P. Soerensen

155

Freitag, 15. Juli 2011, 13:43

Hallo Chris :wink:

Aye, ein never ending Bugspriet :pfeif: , aber Du hast es ja bereits erwähnt. :D Nun haben wir wieder eine Variante des "..ismusses.." mehr, den GAGOISMUS.

LG
Sergio
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Fertig : Avalon

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156

Freitag, 15. Juli 2011, 14:01

....yeah- schließe mich Sergios Eintrag an!! :D :D :D

Ansonsten sehr fein und wie immer gelungene Umsetzung - super geile Pumpe!!!!! BRAVO!!!

glg, Sascha :ahoi:
tatooed by Günther @ www.body-dekor.at :D

157

Freitag, 15. Juli 2011, 14:32

servus chris...
na klar, das ist alles wieder hammersgeil!!!
aber verschweigst du uns nicht was????
vorgestern hannover KOMPLETTER stromausfall!!!da hast doch sicher DU mit deinem DREMEL das netz überlastet!!!
naja...egal...solange dabei so schöne modelle entstehen.
schöne grüsse
der roland

158

Freitag, 15. Juli 2011, 15:39

Hallo! :wink:
Vielen lieben Dank für Eure Kommentare und Zuspruch! :five:
@Holger: Stimmt, das Glockenstuhldach geht ins Rot- es ist ja auch rot gestrichen, nämlich Revell-Ziegelrot, das verwende ich eigentlich immer ganz gerne, da es dem in dieser Epoche häufig verwendeten Rottönen sehr ähnlich ist (sieht man z.T. heute noch an Fachwerkhäusern aus der Zeit!). Ich habe das Dach in Anlehnung an den Nachbau von 1957 also rot gestrichen. ist ja wie immer Geschmackssache, aber ich find das eigentlich ganz schön zwischen den zig Brauntönen, die den Decks-und Schanzkleidbereich dominieren. Da wollte ich es ein wenig hervorheben.

@Roland: Der Stromausfall war echt ein Erlebnis, vor allem, wenn man wie ich zu dem Zeitpunkt inna Kneipe sitzt: Mit all den Kerzen wurde aus einer großstädtischen Bar schlagartig (mit ein bisschen Fantasie natürlich) eine Hafenkaschemme aus dem 17. Jahrhundert. Du glaubst gar nicht, wie dunkel und still so ne Stadt auf einmal sein kann!! Aber: Ich war also nicht Schuld dran: In hannöverschen Kneipen herrscht darüberhinaus meines Wissens Dremelverbot, es gibt noch nicht mal einen abgetrennten Dremelbereich, da ist die niedersächsische Gesetzgebung rigoros... ;)

Vielen dank Euch...
...und schöne Grüße

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

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159

Montag, 18. Juli 2011, 22:59

Nabend! :wink:

So, heute wollte ich Euch noch ein kleines Update geben. Ich habe eben die bereits vor Monaten vorbereiteten Geschützpfortendeckel am Rumpf
angebracht. Zuvor habe ich jeden Deckel mit zwei Ringen ausgestattet, die ich mit einem Stück 0,1mm starkem Takelgarn jeweils oben und unten, bzw. an der Außen- und der Innenseite des Deckels befestigt habe. Und zwar habe ich jeweils durch den oberen Ring das Garn gefädelt, „u“-förmig mittels eines Einfädlers durch den Deckel gezogen, den unteren Ring eingefädelt und alles hinter dem Ring vorsichtig straff gezogen und verknotet (Einfachknoten mit flüssigem Sekundenkleber gesichert!). Im Anschluss wurden Ringe und Garn mit der gleichen Eisenfarbe einheitlich lackiert, so dass es aussieht, als ab beide Ringe an separaten metallenen Aufnahmebolzen hängen. Vorteil der ganzen Konstruktion, abgesehen davon, dass das Ganze erstaunlich stabil ist: Die Ringe lassen sich problemlos hin- und herbewegen, da sie ja eingehängt sind. Aber das wird erst später von
Bedeutung sein, wie ihr sehen werdet. Danach habe ich an jedem äußeren Ring ein weiteres Stück Takelgarn in 0,1mm Stärke mit Gordingsstegen angebunden, dass sollen dann die späteren Pfortenreeps darstellen:



Dann habe ich die einzelnen Deckel in die Pforten geklebt, wobei die am Rumpf befindlichen Trempelrahmen die rückwärtigen Auflagen der
Deckel darstellen. Die Deckel wurden jeweils soweit angewinkelt, bis die vorgegebenen Scharnierbänder am Rumpf bündig mit den von mir auf den Deckeln angebrachten eine Einheit bildeten und es so aussieht, als ob das Scharnierband durchgängig verläuft und an der Deckelaufhängung ineinandergreift. Dann habe ich die Pfortenreeps durch die oberhalb der Pforten befindlichen Bohrungen gefädelt und mit meiner guten alten
Takel-Popel innerhalb des Rumpfes zu fassen bekommen und durch die Pforten wieder nach draußen gezogen:



Dann wurde jeder Überstand unten straff gehalten und die Pfortenreeps vorsichtig mit Sekundenkleber in den Bohrungen unter Spannung
fixiert. Durch die bewegliche Lagerung der Ringe richteten sich diese nun im Verlauf der Reeps aus. Anschließend wurden alle Überstände von außen durch die Pforten im Schiffsinneren kurz abgeschnitten.



Nun hängen die Pfortendeckel schön geöffnet an ihren Gunports und werden von ihren Reeps „gehalten“. Die Ringe der Innenseite habe
ich dann noch so ausgerichtet, dass sie lotrecht hängen (zumindest habe ich das versucht...) Das ganze war relativ aufwendig aber bei den acht Kanonen habe ich mir diesen Luxus gegönnt. Und: Es hat alles so funktioniert, wie ich mir das vorher überlegt hatte. Ohne Probleme!!
(endlich mal wieder 8o ...) Übrigens habe ich bewusst auf die Rückholreeps der Deckel verzichtet (diese wären an den unteren Ringen angebracht gewesen). Irgendwie hätten die aber komisch ausgesehen, ich hatte es nämlich testlaufmäßig versucht. Ich habe aber auch genug Darstellungen gefunden, wo lediglich die Ringe als Rückholgriffe angebracht gewesen waren. Also habe ich mich auf diese Variante beschränkt. Künstlerische Freiheit, seht es mir nach :pfeif: ...

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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160

Dienstag, 19. Juli 2011, 00:22

Hallo Chris,
die Pfortendeckel sehen klasse aus und durch die Aufdoppelung wirkt der ganze Rumpf massiver.

Wegen des „fehlenden“ Rückholreeps hab ich eh eine andere Theorie. Die Deckel waren so schwer, dass die von selber zu fielen und nicht eingeholt werden mussten. Selbst wenn sie mal klemmten konnte man sie mittels Bootshaken schnell einholen. Für mich waren es eher Befestigungsringe, um mittels Stock den Deckel innen sicher und schnell zu fixieren. Als Stock konnte sicherlich der Putzstock für die Kanone dienen, der ja bei geschlossener Luke keine Funktion hatte und so auch nicht verloren gehen konnte . . .

. . . so mal als alternative Überlegung und selbst wenn mal son Reep dran war, aus meiner Sicht behinderte es das Handling mit der Kanone.

Wie dem auch sei, deine Konstruktion ist eine Augenweide und wertet das Ganze ungemein auf – die Mühe hat sich gelohnt. :ok:

Lieber Gruß
Dieter
Mann kann über alles reden - nur nicht mit jeder 8o
... einfach tief Luft holen...

161

Dienstag, 19. Juli 2011, 00:43

Morgen Dieter! :kaffee:
Ich habe die Sinnhaftigkeit der Rückholreeps auch in Frage gestellt: Aus ähnlichen Gründen wie Du- fiert man das Pfortenreep ab, kommen die Deckel, der Schwerkraft folgend, allein nach unten. Einzig die Verriegelung musste dann noch gelöst werden. Entweder vielleicht, wie in Deiner Überlegung, durch einen Riegel oder durch Anbändselung. Aber hierüber weiß ich auch nichts genaueres.
Danke für Deine lobenden Worte! An der "Entwicklung" der Konstruktion warst Du ja nicht ganz unbeteiligt...

Schöne Grüße und

Gute Nacht! :schlaf:

Chris :ahoi:
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162

Sonntag, 24. Juli 2011, 20:30

Nabend Chris,

nach so einem Lackproblem (sorry, ich häng wieder wochenlang hinterher), hätt ich mein Modell schon versenkt glaub ich.
Haste ja doch wieder super hingebogen und geschliffen.

Dieser Endlosbugspriet hat was für sich. Könnte man fast ein 3D-Bild draus machen :abhau:

Die Pfortendeckel sind auch 1a gelungen - und diese unheimlich tollen Details mit den Ringen an der Innenseite.
Mensch, was kommt denn als nächstes?

Ich bleib dir auf jeden Fall weiterhin treu und wünsche mir für meine Blume eine auch nur annähernd gute Ausführung.

Viele staunende Grüße

Jürgen
Immer zu zweit sie sind
Keiner mehr
Keiner weniger
Ein Meister und ein Schüler


Im Bau: Golden Hind
Stapellauf: Santa Maria / Roman Warship

163

Montag, 25. Juli 2011, 07:22

Guten Morgen Chris!

Muss dir auch wieder einmal meine Aufwartung machen. Einfach toll, was du aus den recht simplen Bausätzen dieser Schiffstypen immer rausholst. Bezüglich der Pfortendeckel glaube ich, dass Dieters Idee (die innenseitigen Ringe zur Fixierung mittels Stock) absolut einleuchtend und hier sehr schön umgesetzt ist... nicht nur sehr schön, sogar noch physikalisch korrekt, da sich ja beide Ringe bewegen lassen... einzige noch mögliche Steigerung fürs nächste Mal wären da echte Scharniere für die Deckel :D

Eine Frage hätt ich dan noch bezüglich der Ringe: kaufst du die oder machst du die selbst? Ich hab da immer so meine Probleme... ich wickel zunächst den Draht um ein Stück anderen Draht (die Dicke des zweiten entspricht dem gewünschten Lochdurchmesser) und zwicke dann mit einer alten Nagelschere vorsichtig die "Ringe" runter.. danach drücke ich mit einer Pinzette die Stücke noch kräftig zusammen... aber schlussendlich bleibt da immer entweder ein kleiner Überstand oder ein kleiner Spalt... also so um 0,1mm breit - aber eben gerade noch genug Platz, dass sich das Takelgarn verabschieden kann...

Wie sieht das bei dir aus? Vielleicht gibt's da ja ne ganz einfache Methode zur Massenproduktion perfekt gerfertigter Ringe...

LG, Mathias

164

Montag, 25. Juli 2011, 15:50

Hallo und vielen Dank! :wink:
Was als nächtes kommt? Das kann ich schon verraten: Die gesamte Beibootgeschichte. Da bin ich nämlich bereits seit einigen Tagen dran, ich glaube, das wird bislang ganz gut. Aber dazu dann, wenn ich soweit bin.

Zu den Ringen: Ganz einfach- die löte ich jeweils mit dem Bunsenbrenner, Boraxwasser und Hartlot zusammen. Ist bei Ringen mit 1mm Innendurchmesser auch nicht so schwierig 8o ... Nee, ich mach nur Spaß!! :grins:
Ich stelle meine Ringe genauso im Prinzip her wie Du: Ich verwende allerdings zum Wickeln 0,4mm Draht (oder sogar dünner??) und als "Spule" Bohrer, die sind stabiler. Dann schneide ich diese Spirale mit meinem "Edelsaitenschneider" auf, den ich mir extra dafür gegönnt habe, meinen "KnippEx". Der ist zwar teuer (ca. 25€), schneidet aber ultragerade und leicht ohne zu quetschen, sogar Eisen bis 1,6mm, glaub ich! Die Ringe biege ich dann mit einer Schmuckflachzange zusammen. Aber da die Ringe immer noch ab und an geöffnet sind, habe ich auch viel Ausschuss dabei. Leider kann man den Draht nicht so ohne weiteres brünieren, da es Schmuckmessingdraht ist. Der ist irgendwie lackiert. Wahrscheinlich müsste man erst den Lack irgendwie abbekommen. Naja, lackier ich eben. Muß ich sowieso, um den Faden zu kaschieren.

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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165

Sonntag, 7. August 2011, 19:58

Hallo, Ihr Lieben! :wink:

In den letzten Wochen habe ich mich um einen eigenständigen Bauabschnitt gekümmert. Der Originalbausatz sieht ja lediglich ein Beiboot vor,
welches in der Kuhl über der Gräting auf Bootsklampen gelagert werden soll. Dieses ist von seiner Ausstattung her relativ schlicht gehalten: Das Boot plus einzuklebendem Dollbord (Ruderbänke), vier Riemen und Steuerruder. Was hier fehlte, waren die Innenausstattung des Bootes und die gesamte Segelausrüstung. Außerdem sollte das Steuerruder hinten in den Scharnieraufnahmen eingeklebt werden. Augbolzen an Deck zur Verzurrung fehlten komplett. Das wollte ich alles sehr viel detailgetreuer umbauen bzw., ergänzen. A propos ergänzen: In meiner Begleitliteratur habe ich meine Überlegung bestätigt gefunden, dass die Mayflower über zwei Beiboote verfügt haben soll, nämlich die größere Barkasse und die kleinere Schaluppe. So wollte ich das auch darstellen, zu dieser Zeit zumeist noch nicht über- sondern nebeneinander gelagert. Das Problem des kleineren Bootes ließ sich schnell lösen: Aus meinem Ausschlachtbausatz hatte ich noch ein kleineres zusätzliches Boot, ähnlich schlicht ausgestattet, aber immerhin. Das eigentliche Problem bestand eher in einer halbwegs authentischen Konstruktion, wie ich beide Boote nebeneinander lagern kann, da die Gräting zu
schmal ist, um beide Boote unterzubringen. Aber dazu später mehr.

Erstmal habe ich beide Boote mit einer Bodengräting ausstatten wollen. Hierfür habe ich aus Streichhölzern jeweils pro Boot vier vertikale Auflagen geschnitten/ geschliffen, auf die ich dann anschließend aus dünnen Kunststoffstreifen in 0,3 x 1,5mm die Grätinghölzer aufgeklebt habe.
Erst nach dem Trocknen habe ich die Bootsform vorsichtig mit der Nagelschere ausgeschnitten, bis die Kontur in das Boot passte und sich dort harmonisch einfügte. Das funktionierte eigentlich ganz gut, so dass ich das andere Boot ebenfalls mit Bodengräting ausgestattet habe. Und so sahen die beiden erst mal aus.



Hier die ursprünglichen Bootsbestandteile mitsamt den Grätings:



...und hier die Vorabpassprobe in den Booten:



Hier mal bereits lackiert...



... und hier bereits mal eine Gräting gedraket. Sah schon mal ganz brauchbar so aus, fand ich.



Dann ging’s an die Ergänzungen für die Boote. Zuerst musste ich für das kleinere Boot ein Steuerruder herstellen. Das habe ich aus Holz nachgebildet. Hier der Rohbau:



Die Pinne ist übrigens „richtig“ auf den Ruderschaft aufgesetzt. Wer sich nun fragt „Wie bekommt man in so eine Mickerpinne eine Nut
für die Aufnahme reingeflext?!?“ Ganz einfach eigentlich: Man baut sich eine größere Pinne, klebt diese auf das Ruder und schneidet und schleift den Rest weg, bis sie groß bzw. klein genug ist. :idee:

An Steuerruder und achterlichen Bootskielen mussten jetzt noch Scharniere dran. Diese habe ich jeweils aus 0,8mm starken Drahtstücken
angefertigt, die Scharnierbänder aus dem gleichen Material wie die Grätinghölzer: Mit dem Cutter in kleine angespitzte Streifen geschnitten und
aufgeklebt. So gefiel mir das schon viel besser, weil realistischer und detaillierter (oberes Steuer das Plasteoriginal (noch nicht gedraket, darunter
die nachgebaute kleinere Holzvariante)):



... und das Scharniergegenstück am Bootskiel:



Jetzt musste ich mir Gedanken machen, wie wohl die Aufnahmen ausgesehen haben könnten, um unproblematisch die Masten setzen zu können. Ich
habe mich für diese Variante entschieden, die ich aus kleinen Kiefernvierkantleistenstückchen geschnitten, geschliffen und gebohrt habe, in
jeweils unterschiedlichen Größen, eben passend zum jeweiligen Boot. Die Bohrung für den Mast ist viereckig, also zur Mastbasis passend. Die seitlichen Wangen habe ich ein bisschen wie Eselshäupter gestaltet. Ob das stimmt, weiß ich zwar nicht, aber es sah erst mal durchaus akzeptabel aus.

Hier mal auf das Dollbord geklebt und lackiert:



... und hier mal das komplette Dollbord probehalber eingesetzt:



Für die Besegelung habe ich dann zwei Garnituren Masten und Spieren passend zu den Booten gebaut (Sate-Spieße in den Dremel eingeklemmt und
konisch mit Schmirgelpapier geschliffen!) In die Spieren habe ich vorne eine Abflachung und eine gabelförmige Aufnahme für den Mast geschliffen. Die Mastfüße sind, wie gesagt, vierkantig/konisch geformt. Hier die fertigen Hölzer:



Jetzt kam das größte Problem: Eine Art Bock musste gebaut werden, der einigermaßen echt aussieht, stabil genug ist und beide Boote aufnehmen kann. Dabei ist folgendes Ergebnis rausgekommen:



Eine Balkenkonstruktion mit Klampen, Augbolzen und daran befestigten Ringen zum späteren Verzurren.

So, und dann kam der feierliche Augenblick:

So sahen die komplett ausgestatteten Boote aus, mit Riemen, Schleppleinen, Rudern und Segelaussrüstung...



...und so komplett verzurrt auf dem Trägerbock:



Und so sieht der gesamte Bauabschnitt dann später mal auf dem Kuhldeck aus:



einmal von Backbord...



...und einmal von Steuerbord.

Reflektierende Selbstkritik: Beim Verzurren der Bootsausrüstung habe ich aufgrund der geschwungenen Dollborde die Riemen und Masten ganz schön verzogen :motz: . Aber ich hoffe, das sieht man später nicht mehr so! ;)

So, das war ein eigener Bauabschnitt für sich, weiter dann demnächst mit den Masten!

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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"Mayflower"

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166

Sonntag, 7. August 2011, 20:22

So geht es los ...

... da lese ich "Streichölzer" "4 ", dann kommen die Ruder, Mastaufnahme und die Spieren ...

So langsam vermengen sich bei dir mein lieber GaGo auch die Materialien :-)

Einfach stark, was du wieder zeigst!!!

Nur die Seile sind noch zu clean für einen Drake ;-)

Lieber Gruß, in Demut, Daniel
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



Feinste Ätzteile für HMS Victory 1:100
http://www.dafinismus.de

167

Sonntag, 7. August 2011, 20:45

Dankeschön, Daniel! :wink:
Genau das habe ich vergessen- die Seile werden selbstverständlich nochmal etwas Plaka-gewässert. Ich dachte, das merkt erstmal keiner! Falsch gedacht! ;)

Hole ich nach!

Liebe Grüße

Chris :ahoi:
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168

Dienstag, 9. August 2011, 22:34

Hallo Chris!

Schlussendlich läuft's bei dir eigentlich immer auf's selbe raus: einfach nur genial.
Bitte nicht bös' sein, wenn ich für mein(e) Beiboot(e) die eine oder andere Idee übernehme :pfeif:

Als meist stiller Beobachter Dir stets voller Neugier und Lerneifer auf den Fersen,

Mathias

169

Mittwoch, 10. August 2011, 09:34

wirklich mal allererste Sahne deine Arbeit! :ok:

Gruß Marcel

170

Donnerstag, 11. August 2011, 18:09

Nabend Mathias&Marcel! :wink:
Vielen Dank für Eure wohlmeinenden Worte :hand: !Mathias- es ist völlig okay, sollte Dir von meinem Gebastel hier irgendwas als Lösungs- oder Umsetzungsmöglichkeit nützen, dann bist Du -und wer auch immer hier- herzlich eingeladen. Deshalb sind wir hier ja ein Forum, um uns gegenseitig zu helfen. Ich schau mir ja auch nur zu gern hier das ein oder andere bei unserem "Hochadel" hier ab. (Und wer sich schon Drake nennt, für den ist Klauen ja sowieso Alltagsgeschäft, oder?!) ;)

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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171

Freitag, 12. August 2011, 18:03

Hallo Chris :wink:

Wie immer Gago-Goil, aber sei auf der Hut, bisschen Holz verbauen, hier und da und dort und bald hast Du den Holzwurmvirus intus. :D Aber nun habe ich doch noch eine Frage, der Beibootständer liegt nur auf der Gräting auf, sollte der nicht auch noch auf dem Deck aufliegen ? :pfeif:

LG
Sergio
In der Werft : Revenge 1577
Fertig : Avalon

172

Freitag, 12. August 2011, 18:14

Moin Sergio! :wink:
Das hast Du richtig gesehen- aber nur fast: Die Querbalken haben auf der Unterseite Nuten (heißt das in diesem Zusammenhang so??), die genau auf Breite der Grätingrahmen liegen dort auf-bzw. drinliegen und so diese als Fixierung nutzen. Außerdem werden beide Querträger ja noch von der Mittelbohle gehalten. Und wenn man sich das enorme Gewicht dieser Konstruktion plus der zwei Boote vergegenwärtigt, müsste das wohl schwer genug sein, damit das Ganze hält. Ich habe das irgendwo so ähnlich auch schon mal in irgendeinem Buch gesehen, wobei es Hackney ähnlich darstellt, nur ohne Längsbohle.

Danke Dir und

schöne Grüße

Chris :ahoi:
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"Mayflower"

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173

Samstag, 13. August 2011, 07:37

Moin Chris :wink:

Mit den Bootslagergerüsten in der Kuhl habe ich mich noch nie gross befassen müssen, daher tappe ich etwas im Dunkeln, aber das wirst Du schon richtig machen. :ok:
Die Einkerbungen nennt man Nuten, das ist korrekt, wenn man das Wort allerdings mit 2 T's schreibt, kommt aber was völlig anderes dabei heraus. :abhau:

LG
Sergio
In der Werft : Revenge 1577
Fertig : Avalon

174

Samstag, 13. August 2011, 17:30

Aha! Danke für die Unterrichtung! Dann bleib ich aber wohl mal schön bei denen mit einem "T", die anderen bringen an Bord a) Unglück und b) können sicherlich nicht zwei Beiboote nebst Klampenbockkonstruktionen tragen... ;)

Schöne Grüße, Du Vollhirsch! :abhau:

Chris :ahoi:
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"Mayflower"

"La Santissima Madre"



175

Sonntag, 14. August 2011, 09:36

Aye, Chris :wink:

:abhau:

Stets zu Diensten, Sir :D

LG
Sergio
In der Werft : Revenge 1577
Fertig : Avalon

176

Sonntag, 14. August 2011, 16:49

Hi Chris, :wink:

hab ganz vergessen mich bei Dir für die Beibootbauanleitungundwiemanesrichtigmacht zu bedanken. Ist ja echt der Hammer geworden. Steht mir ja auch noch bevor, das Beiboot zu bauen. Jetzt weiß ich wenigstens wie. Die Gräting hast Du klasse hinbekommen. Werde ich, wenn ich darf, so übernemen. Bei der ganzen Ausrüstung bin ich mir nicht sicher ob das bei meinem B-Boot Sinn macht, da es ja Außenbords an Davids hängt. Weiß nicht, ob es in der Realität voll Ausgerüstet da so rumgehangen hat ?

Liebe Grüße

Holger :ahoi:
Mit den Segelschiffen verschwand
die Romantik von der See;
aber zugleich verschwanden auch
die brüllenden, brutalen Hunde,
die sie segelten.
J. P. Soerensen

177

Sonntag, 14. August 2011, 17:07

Moin Holger! :wink:
Natürlich darfts Du! Du hast doch sowieso meinerseits eine Ideenvewurstungsflatrate verliehen bekommen, immerhin verwende ich ja auch Deinen Hackney die ganze Zeit!
Bei der Frage zu an Davits hängenden Beibooten und deren Ausrüstung, schau mal hier nach, ich denke nicht, das die Boote voll ausgestattet hingen. Da hätte man vermutlich nicht lange Spaß dran gehabt, schätze ich... :(

Schöne Grüße

und Danke! :five:

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

"La Santissima Madre"



178

Sonntag, 14. August 2011, 17:19

Hi Chris, :wink:

hab vielen Dank dafür.

Den Hackney kannst Du übrigens behalten, da ich meine Mayflower wohl in diesem Leben nicht mehr bauen werde und Du das Buch als Nachschlagewerk wohl besser gebrauchen kannst.

LG Holger :ahoi:
Mit den Segelschiffen verschwand
die Romantik von der See;
aber zugleich verschwanden auch
die brüllenden, brutalen Hunde,
die sie segelten.
J. P. Soerensen

179

Sonntag, 14. August 2011, 19:39

Nabend Holger! :wink:
Vielen lieben Riesendank! :hand: Aber wie wäre's, wenn ich Dir den dann abkaufen würde? Und bist Du Dir sicher, dass Du Deine Mayflower nicht mehr bauen wirst?? :du: Es ist immerhin von der Takelage her relativ übersichtlich und deshalb ein gutes Übungsobjekt. Welchen Bausatz hast Du denn nochmal?

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

"La Santissima Madre"



180

Sonntag, 14. August 2011, 20:00

Hi Chris, :wink:

Bezahlen !!! :verrückt:

Ich habe Dir so schon sehr viel zu verdanken, ohne Dich wäre ich sicher nicht mehr hier dabei. Also ,das passt scho´

Ich schätze mal, das ich von meinen ganzen Kunststoffbausätzen wohl keinen mehr bauen werde. Dafür macht der Holzmodellbau einfach viel zuviel Spaß.
Meine MF ist die Hellersche 1:150. Insgesammt müssen es so um die acht Plastebausätze sein die noch bei mir rumfliegen. Ist eigentlich schade, sind schöne Teile dabei. Aber Holz ist eben Holz und wenn man da einmal mit angefangen hat, läßt es einen nicht mehr los. Ist so, kannst´e mir glauben.

Schönen Sonntag Abend wünsch ich Dir

Holger :ahoi:
Mit den Segelschiffen verschwand
die Romantik von der See;
aber zugleich verschwanden auch
die brüllenden, brutalen Hunde,
die sie segelten.
J. P. Soerensen

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