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Farben & Verdünnung: Acryl vs. Enamel

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Mittwoch, 25. Mai 2011, 10:59

Acryl vs. Enamel

Hallo zusammen,

Ich habe mich letztes Jahr dazu entschieden, überall, wo möglich, auf Enamel Farben zu verzichten, und soweit es geht nur noch Acryl Farben zu verwenden. Eigentlich hatte ich vor den vorhandenen Bestand an Enamel-Farben noch zu verbrauchen und nur noch Acryl zu kaufen.
Ausschlaggebend hierfür ist die bessere gesundheitliche Verträglichkeit (oder sollte ich besser: geringere Gesundheitsschädlichkeit sagen??) insbesondere dadurch, dass ich letztes Jahr Vater geworden bin und eine zehnmonatige Tochter im Haus habe.
Inzwischen habe ich mit den Revell Aqua und Vallejo Erfahrungen gesammelt und bin eigentlich auch mit beiden Herstellen, bis auf einige wenige Ausnahmen, zufrieden.

Allerdings mache ich inzwischen bewusst die eine oder andere Ausnahme.

1. Humbrol, Metal Cote, etwas vergleichbares gibt es meines Wissens nach nicht als Acryl. Also habe ich mir diese jetzt mal besorgt und werde sie bei Gelegenheit testen.
2. Weiß. Ich habe bisher keine brauchbare (vernünftig deckende) weiße Acrylfarbe gefunden und verwende deshalb noch Revell Enamel. Revell Aqua und Vallejo habe ich bereits versucht. Könnt ihr mir da noch was empfehlen. Die Problematik bezieht sich derzeit auf die Verarbeitung per Pinsel.
Mit Airbrush habe ich beides noch nicht versucht.
3. [Modellbahn] Alterung von Schienen. Hier kommt die gleiche Mischung aus Revell (83/84) in Acryl komplett anders raus wie in Enamel.
4. [Modellbahn] Einfärben von Gipsteilen um Felsstrukturen zu imitieren. Hier verhält sich Enamel mit Feuerzeugbenzin verdünnt ebenfalls total anders als Aycryl mit Wasser (Iso-Propanol oder Spiritus).
5. Spachtelmasse. Hier gibt es von Vallejo ja ebenfalls eine Spachtelmasse auf Acryl Basis. Damit habe ich aber schlechte Erfahrungen beim Nassschleifen gemacht. Hier löst sich die (bereits seit Wochen getrocknete) Spachtelmasse, wieder an und schmiert -> ziemliche Sauerei.

Wo ich bisher standhaft geblieben bin, ist die Farben von XTRAColor zu verwenden. Hier sehe ich den den wirklichen Vorteil nicht, da zum einen meine Fähigkeiten noch nicht so sind, und ich die absolut korrekte Farbe dann eher noch als das I-Tüpfelchen auf einem perfekten Modell sehen würde.
Und zum anderen es ja eh umstritten ist, ob Originalfarben in den entsprechenden Maßstäben überhaupt richtig wirken. Aus diesen Gründen überwiegt bei mir hier die bessere gesundheitliche Verträglichkeit von Acrylfarben.

Wie sehen denn in eurem Fall die Erfahrungen hiermit aus?
Wo verwendet ihr was? Nehmt ihr aus gesundheitlichen (sonstigen?) Gründen ausschließlich Acryl?
Ist euch dieser Aspekt egal und ihr nehmt generell Enamel, entweder wegen der vorbildlicheren Farben, oder besserer Verarbeitbarkeit?

Gruß
Markus
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2

Mittwoch, 25. Mai 2011, 11:30

Hallo Markus,

ich selber verwende fast ausnahmslos nur noch die Revell Aqua Döschen. Obwohl meine Frau Ärztin ist und auch wir vier kleine Kids haben, hat das überhaupt nichts mit gesundheitlichen Aspekten zu tun. Es ist schlichtweg so, dass im Vergleich die nicht-wasserlöslichen Farben eine Riesensauerei sind. Es stinkt und klebt - und zudem trocknen sie viel langsamer.
So wie ich Modellbau betriebe - immer zwischendurch mal ein Viertelstündchen - ist wasserlösöicher Lack perfekt. Ruckzuck an die Spüle und Pinsel nebst Fingern gewaschen - fertig.

Die Streichfähigkeit der Revell Aqua's ist perfekt. Auch beim Spritzen seh ich keinerlei Defizite (zumindest auf dem Niveau, auf dem ich arbeite).
Mein einziger nachteiliger Eindruck ist, dass sie mir mechanisch nicht so robust zu sein scheinen. Aber das kompensiere ich dadurch, dass ich die Modelle am Ende eh mit mehreren Lagen matten oder seidenmatten Klarlack überziehe.

Größere Teile grundiere ich - zumeist mit der Spraydose aus dem Autozubehör. Ich habe das Gefühl, dass diese Grundierung die Kunststoffoberfläche minimal anlöst.
Auch beim Spachteln bevorzuge ich Nitro-Spachtel aus dem KFZ-Bereich. Gibts auch im Lackhandel. Ist im Grunde genommen genau das gleiche wie der Revell- oder Tamyia-Spachtel - nur halt zehnmal günstiger.

Aber es gibt auch Viele, die auf Nitro- und Kunstharzbasis-Lacke schwören...

Gruß,
Jo.

3

Mittwoch, 25. Mai 2011, 12:10

Ich verwende beides und noch ein paar andere Sachen. Zum Teil, weil ichs sinnvoll finde, zum Teil einfach aus Spiel- und Experimentiertrieb.
Verwende Absauganlage und eine brauchbare Atemschutzmaske mit Filtern gegen organische Dämpfe, das reicht.

An Enamels verwende ich:
Revell - recht leicht auch im Laden erhältlich.
Humbrol - wegen der vielen Farbtöne und weil ich vor kurzem >220 gemischte, ungeöffnete Authentic Colors für 20€ kaufen konnte :)
WEM (White Ensign Models) - wegen der m.W. authentischen Schiffsfarbtöne.
Model Master - zum sprayen, habe aber nur ca. 10-15 Töne.
Tamiya : Ein paar Farben für spezielleres, mal aus Japan importiert.

An Acryl:
Agama - Wasserbasis, sehr gut spritzbar, sehr hohe Haftfestigkeit.
Vallejo ModelColor - Wasserbasis, zum pinselmalen prima, Airbrush nicht gut. Haftung finde ich eher schlecht.
Vallejo ModelAir - Wasserbasis, sprayen und pinselmalen/ausbessern, m.E. die besten Acryl-Metalltöne. Haftung wesentlich besser als die ModelColor. Nicht ganz unproblematisch zum sprayen, aber Ok. Düse geht m.E. schneller zu als bei anderen Acryls.
Gunze HobbyColor - Alkoholbasis, ideal zum sprayen, mies zum pinseln. Aber m.E. die beste Farbe für die Airbrush, haftet sehr gut.
LifeColor - Wasserbasis, komme ich nicht so mit zurecht. Haftung geht, pinselmalen mittelmäßig, sprayen finde ich mit am schwierigsten, außer für Vollflächen.
Revell Aquacolor - Wasserbasis, pinselmalen prima, sprayen (mit entsprechendem Verdünner) OK.
Tamiya - zum sprayen mit die problemlosesten überhaupt, Eigenschaften alles guter Durchschnitt. zum Pinselmalen nicht so prima.
Andrea - Habe ich 2 Sets für Gesichter und weiße Uniformen. Ähnlich wie die Modelcolor, Farbe pastoser, Haftung ist m.E. um ein vielfaches besser als bei den MC.

An "Spezialfarben" verwende ich:
Alle möglichen Ölfarben und wassermischbaren Ölfarben, Alclad II und Mr. Metal Color Metalizer Töne (und Modelmaster) für Metalldarstellung.


Ich setze halt je nach Modell,Laune, Zweck ein, was ich mag und was mir Spaß macht. ;)
Being kind to the cruel results in cruelty to the kind.

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hasi

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4

Mittwoch, 25. Mai 2011, 12:18



1. Humbrol, Metal Cote, etwas vergleichbares gibt es meines Wissens nach nicht als Acryl. Also habe ich mir diese jetzt mal besorgt und werde sie bei Gelegenheit testen.
2. Weiß. Ich habe bisher keine brauchbare (vernünftig deckende) weiße Acrylfarbe gefunden und verwende deshalb noch Revell Enamel. Revell Aqua und Vallejo habe ich bereits versucht. Könnt ihr mir da noch was empfehlen. Die Problematik bezieht sich derzeit auf die Verarbeitung per Pinsel.
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Hallo Markus!

Gute Entscheidung, ich nutze auch fast nurnoch Acrylfarben. Über das Thema Gesundheit habe ich noch nie nachgedacht, ich denke der morgentliche Kaffee schadet mir persönlich da mehr. Aber besonders in Sachen Pinselreinigung7Verdünnbarkeit finde ich Aquarellfarben einfach unschlagbar. Zu deinen Punkten:

1. Metal Cote hab ich zwar nicht, aber mir gehts so z.B. bei Kupfer. Hier verwende ich nach wie vor Revell Email.
2. Grundiere mit weiß (Revel Grundierspray/Airbrush oder Citadel Spray) und danach pinsele 2-3mal stark verdünnt Citadel "Skull White" auf. Ich sags dir, du wirst NIE WIEDER etwas anderes wollen. Deckt perfekt, babypopoglatt, keine Pinselspuren, ich arbeite nurnoch damit.
3. und...
4. hab ich keine Ahnung von, und wer keine Ahnung hat... du weißt schon! ;)
5. Ich benutz die ganz normale Modellbauspachtelmasse, nix mit Acryl oder so, danach grundieren und alles wie gehabt, garkeine Probleme!

Also, schön dass du das mal angesprochen hast! :prost:

Cute and cuddly, boys!!!

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5

Mittwoch, 25. Mai 2011, 16:04

Hey :)

Mal kurz zu den Gesundheitlichen Aspekten: Eine Atemmaske und ne Schutzbrille sollten gerade beim Airbrushlackieren mit Enamel-Farbe Standart sein. Da die Lackpartikel durch die Atemwege in die Lunge gelangen, auch setzen sich die feinen Partikel gerne an den Schleimhäuten an/ab. Das kann auf Dauer ja nicht gesund sein. Eine Schutzbrille halte ich für notwendig da ich nicht will das die Lackpartikel zuviel mit meinen Augen in berührung kommen (Setzt mal eine auf und schaut was sich da alles an der Brille absetzt). Manch einer mag mich jetzt ja für "übervorsichtig" halten, aber wir wollen unser Hobby doch noch lange und bei bester Gesundheit betreiben. Und Latexhandschuhe beim sprayn und vor allem beim reinigen der Gun mit Nitro sollte sowiso selbstverständlich sein.

Mfg Chri
Modellbaumotto: "Egal wanns fertig wird, wichtig ist das es schön wird" ;)

Eine Übersicht meiner Baustellen gibts hier: Profil von »chri«

6

Mittwoch, 25. Mai 2011, 16:09

Hallo,

danke für eure Antworten!


@hasi: Danke für den Tipp! Das GW Skull White werde ich mir bei Gelegenheit besorgen und ausprobieren.
Läßt sich dass denn mit entsprechender Verdünnung auch airbrushen?

@Schnurx: Welchen Verdünner nimmst Du für die Aquas von Revell?

@ jo-loom: Aber die Airbrush reinigst Du nicht unter fließendem Wasser, oder?
In einem anderen Thread von dir hat sich das mal fast so gelesen.

Gruß
Markus
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7

Freitag, 16. November 2012, 00:06

Hi liebe Modellbaulackierer,

habe nun angefangen auch Acrylfarben zu verwenden - kann man die auch mit Wasser verdünnen bzw. verlängern, denn ich hatte vor einigen Monaten wohl in einem Laden eine ältere Acrylfarbe erwischt, die nun heute sehr sehr dickflüssig ist.
Habe auch schon heute im Internet nach geschaut, wie man dies machen könnte, aber zu diesem Bereich nichts gefunden. - Wie mache ich denn dies nun ? ( auch bei youtube habe ich nichts darüber gefunden. ) :idee:

( Bin am überlegen alle meine auf ölbasierten Farben aus dem Modellbau zu ersetzen, da ich auch bei Anwendung wenn ich draußen lackiere starke gesundheitliche Probleme bekomme, da ich mich dann immer anschließend so fühle, als ob ich einen leichten Schwips hätte und sehr starke Kopfschmerzen habe und mir schon beim lackieren sehr schwindelig wird !!! ) :motz:

Lg Rolly
In der Ruhe liegt die Kraft. - Bin der jenige, der mit seinen Händen etwas schönes kriert.

M.Schröder

unregistriert

8

Freitag, 16. November 2012, 03:46

Acryl

Wen die Farben von Revell oder Humbroll sein sollten ist das normal,mein Revell Acrylfarben sind auch alle sehr dickflüssig.

Verdünnen kannst du mit normalem Fensterreiniger oder Spiritus,wichtig ist nur das du die Farben richtig aufrührst

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