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Beiträge: 693

Realname: Sascha

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31

Donnerstag, 27. Januar 2011, 22:56

SENSATIONELL!!!...Bumm- dein Modell übertrifft so ziemlich alles, was ich in dieser Modellgröße je gesehen habe...meinen aller-aller größten :respekt: :dafür: :ok: :ok: :ok: :ok: :ok: :ok: und :thumbsup:

bin gepannt wie es weitergeht!


glg, Sascha :ahoi:
tatooed by Günther @ www.body-dekor.at :D

32

Freitag, 28. Januar 2011, 07:28

... und dann sagt noch ein Mal ICH würde spinnen ...

:-) :-) :-)

Gruß, Daniel

PS: @ Holger: Trägst du eigentlich Bart???
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



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33

Freitag, 28. Januar 2011, 12:28

Hallo Holger :wink:

Einzigartig..... :ok: :ok: :ok: ........ich bin sprachlos.

LG
Sergio
In der Werft : Revenge 1577
Fertig : Avalon

34

Freitag, 28. Januar 2011, 16:46

Moin Holger! :wink:
Ebenfalls auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Ich bin jedesmal begeistert, was Du so quasi "aus dem Nichts" in diesem Mikromaßstab zauberst. Allein nur wenn ich mir auch Deine Pläne und Skizzen anschaue- für mich als PC-Legasteniker ein böhmisches Dorf!! Wie bitte macht man einem PC klar, dass er einen Spantenriss erstellen soll mit dermassen elyptischen bzw. kurvenmäßigen Formen??? :??? Aber lassen wir das... :doof:

Ganz viel Respekt und mach doch bitte demnächst mal einen Seitenworkshop zu Thema "Zieratselbstherstellung aus Magic-Sculp"... :)

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

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35

Samstag, 29. Januar 2011, 00:08

Vielen Dank für euer Feedback ^^

Zitat

PS: @ Holger: Trägst du eigentlich Bart???

nö, wieso ?(


Zitat

Seitenworkshop zu Thema "Zieratselbstherstellung aus Magic-Sculp"...

kann ich bei Gelegenheit machen. Allerdings hab' ich zwischendurch nicht immer Fotos geschossen. Eine Schritt für Schritt Beschreibung wird daher schwierig. Beim Galionslöwen hatte ich das bereits versucht.

Zitat

Allein nur wenn ich mir auch Deine Pläne und Skizzen anschaue- für mich als PC-Legasteniker ein böhmisches Dorf!! Wie bitte macht man einem PC klar, dass er einen Spantenriss erstellen soll mit dermassen elyptischen bzw. kurvenmäßigen Formen

Ein PC ist dafür gar nicht nötig, Papier geht auch. Der PC erleichtert die Sache aber erheblich. Was du benötigst ist ein CAD Programm. Ich habe beruflich nichts mit CAD zu tun, habe mir das angeeignet. Man hatte mir QCAD von Ribbonsoft empfohlen, das ist ziemlich preiswert und einfach in der Bedienung.
Den Spantenriß für einen Holländer zu zeichnen ist aufwändig. Es gibt Beschreibungen, wie man den Hauptspant konstruiert. Davon läßt sich dann je ein Spant im Vor- und Achterschiff ableiten. Für den Heckspiegel gibt es ebenfalls Konstruktionsanweisungen. Dies sind dann die Richtspanten, die Spanten dazwischen muß man in Kleinarbeit herausarbeiten. Hierzu gibt es Hilfslinien. Z.B. den Scheerstrook, das ist eine Linie, die den breitesten Punkt auf jedem Spant verbindet. Oder eine Linie, die den Übergang vom Schiffsboden in die Schiffsseite markiert. Mit solchen Hilfslinien und den Richtspanten läßt sich dann ein Linienriß zeichnen.

Bei englischen Schiffen ist es etwas leichter, da diese sehr früh zeichnerisch konstruiert wurden. Hier wird jeder Spant mit einem Zirkel aus Kreisbögen konstruiert. Die oben genannten Hilfslinien braucht man aber auch hier. Die englische Methode wird mit der Zeit verfeinert. Zu Nelsons Zeiten war es dann schon recht komplex. Zur Zeit der Galeonen noch ziemlich überschaubar.
In Kirschs Buch "die Galleonen" ist ein Mansukript von 1620 enthalten, und die Konstruktion einer Galleone wird Schritt für Schritt erklärt. Mit diesem Manuskript muß ich mich beschäftigen um die Grundlagen für die "Royal Katherine" Rekonstruktion zu haben.
Wenn Interesse besteht, kann ich das hier Posten. Zeigen ist anschaulicher als so eine Beschreibung. Dann hast du einen hoffentlich brauchbaren Linienriß für eine Galleone, falls dir mal die Bausätze ausgehen sollten :D

Holger

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36

Mittwoch, 2. März 2011, 21:32

Schanzkleidtücher

Der Rumpf ist nun fast fertig. Da das Schiff im Gefecht sein soll, mußte ich noch die Schanzkleidtücher anbringen. Dieses kleine Detail wirft aber viele Fragen auf, und durchblicken tue ich es immer noch nicht.

Schriftliche Quellen sind wohl rar bis unbekannt. Abbildungen sind zahlreich aber nicht eindeutig.
Die Tücher werden an Geländern angebracht, die extra dafür installiert werden. Wie genau die Geländer befestigt werden ist nicht klar. Bei meinem offenen Schanzkleid habe ich sie durch den Handlauf gesteckt, ähnlich wie ein Belegnagel. Meist scheinen die Pfosten hölzern zu sein, auf manchen Bildern kann man aber auch Metall vermuten.
Im Bereich der Oberdecksgeschütze scheint die Ballustrade übermannshoch zu sein, auf den Aufbauten gleicht sie eher einer Reling.

Hier sind die Geländer schon installiert


Die Tücher selbst sind schwer zu interpretieren.
a) Zwei Lagen übereinander kommen vor. Siehe hier A+B
b) Es ist nicht klar ersichtlich, ob die Tücher am Handlauf festgebunden oder drübergelegt sind?
c)Wenn drübergelegt, wie sind sie befestigt? Gerade die untere Lage.
d)für was sind die Seilbündel gut, die Im Bereich der Rüsten angebracht sind? (C) Interessant deren Länge, die im Bereich der Stückpforten kürzer genommen ist. Warum nicht gleich in entsprechender Länge wählen?
e) war der Handlauf Hölzern, ein Seil oder beides?


Hier sind die zwei Tuchlagen nochmals gut zu sehen


Ich habe mich dafür entschieden, die Tücher am Handlauf zu befestigen. Es kommt vor, daß ein Geschützrohr direkt hinter dem Tuch zu liegen kommt. Will man vermeiden den Stoff auszuschneiden, kann man mit zwei Tuchlagen arbeiten. Ist das eventuell die richtige Spur?
Im Mittelteil der drei achteren Abschnitte habe ich das so umgesetzt. Die Tücher sind aus Seidenpapier und mit roter Ölfarbe bemalt.


Die Tücher verdecken die Kontur der Reling, was ich eigentlich recht schade fand. Daher habe ich die Tücher im Bereich der Back hochgebunden, so wie auf dem folgenden Bild. Das Modell soll im Dio beigedreht und beschädigt etwas abseits liegen, dann geht das sicher in Ordnung


Da ich die Seilbündel nicht interpretieren kann, habe ich sie weggelassen. Die hochgebundenen Tücher sind aus einer einzelnen Lage Papiertaschentuch angefertigt.



Erstaunlich wieviel Kopfzerbrechen so ein Detail machen kann. Verstanden habe ich es immer noch nicht
Aber da bin ich in bester Gesellschaft, wenn ich die jüngere Literatur zu dem Thema querlese. :lol:

:wink:

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37

Mittwoch, 2. März 2011, 21:34

Jungfern aus Magic Sculp

Auf der letzten Aufnahme im vorigen Beitrag sind die Besanrüsten zu sehen. Die Jungfern habe ich selbst anfertigen müssen, da es in passender Größe nichts zu kaufen gibt.
Für die Groß- und Fockwanten hatte ich Jungfern gekauft, die maßstäblich eigentlich noch zu groß sind. Die 2 mm Exemplare sind eher 2,5 mm im Durchmesser.
Für die Besan- und Stengewanten habe ich nichts verfügbar. Deshalb habe ich für die Besanwanten mit Magic Sculp experimentiert.
In ein 1 mm dickes Brettchen habe ich mit einem 1,5 mm Bohrer Löchergebohrt, und diese dann mit Magic Sculp aufgefüllt. Anschließend mit einer Nadel die späteren Löcher markiert.
Das sieht dann so aus:


Die Masse muß dann so weit aushärten, daß man die Roh-Jungfer gefahrlos ausstanzen kann.
Das Magic Sculp bleibt über Nacht liegen. Die Endfestigkeit ist noch nicht erreicht, das Material läßt sich aber gut bohren.
Mit einem 0,35 mm Bohrer wurden die Löcher aufgebohrt. Dazu habe ich die Roh-Jungfer wieder in die Form gesteckt, dann flutscht sie nicht weg.
Aufgebohrt sieht das dann so aus.


Hier ein anderes Exemplar mit dem 0,35 mm Bohrer zum Vergleich. Kleinere Löcher sind möglich, allerdings wird dann später das Einfädeln des Fadens schwierig.


Wenn die Masse komplett ausgehärtet ist, muß die Jungfer noch entgratet und die Oberfläche geschliffen werden.
Hier der aktuelle Zustand im Vergleich zu den gekauften Holz - Jungfern (2mm laut Beschreibung bzw. 2,5 mm real).


So schaut es dann am Modell installiert aus



:wink:

38

Mittwoch, 2. März 2011, 21:42

Einfach nur geil!!!

:-) :-) :-)

Und wenn ich die ganzen Details sehe, an denen ich mir bei meinem Monstermaßstab die Finger und Augen verrenkt habe ...

Lieber Gruß, Daniel
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



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39

Mittwoch, 2. März 2011, 22:22

Hallo Holger

DANKE, DANKE, DANKE.
Das ist die Lösung für die Jungfern an meiner 1/200 Vic. :tanz:
Es lohnt sich doch, den Anderen die Denkarbeit zu überlassen und abzuwarten bis was passendes kommt. :lol:

Scherz beiseite. Ich hab wirklich lange herumüberlegt, wie ich diese Teile in passender Grösse herstellen kann, da man nichts dergleichen zu kaufen findet.
Diese Lösung ist genial.

Ach Holger - nicht vergessen, diesen Beitrag in der Rubrik "Die Geheimnisse der Schifflebauers" zu posten. Danke

liebe Grüsse
Günther
You never know where the edge is............`til you step over

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40

Donnerstag, 3. März 2011, 15:38

Hy!
Bezüglich der Seile-Taurollen: Ich meine,dass das ein Splitter und Schuss- Schutz gewesen ist- wie später die Hängematten in den Finknetzen ja wohl auch einen solch eine (Mit- ) Funktion hatten.
Im Gefecht waren die Seilrollen auch praktisch für Reparaturen. Was hält Dich davon ab, sie hinzumachen?
Mit FETTEM Respekt schaue ich Deine Arbeit an!
Bibi
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41

Donnerstag, 3. März 2011, 19:05

Zitat

Mit FETTEM Respekt schaue ich Deine Arbeit an!

ich auch!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
grüsse
der roland

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42

Donnerstag, 3. März 2011, 19:41

Danke für eure Kommentare.
@Günther, freut mich, daß du die Jungfernherstellung gebrauchen kannst. Bei 1/200 sind deine Probleme ja noch ein Stück größer.Die Rubrik mit den Schiffbauer Geheimnissen habe ich noch gar nicht entdeckt :S Muß ich mal reinsehen.

@Bibi, hey, da sind interessante Überlegungen bei. Splitterschutz weiß ich nicht zu recht, da die Bündel ausschließlich im Bereich der Rüsten zu finden sind. Für diesen Zweck hätte ich eine gleichmäßige Verteilung erwartet. Vorrat für Beschädigungen finde ich aber einen interessanten Ansatz. Notfalls kann man mit so einem Bündel auch einen Einschuß stopfen :D
Mal sehen, baue ich sie doch noch ein, auch wenn mir der Sinn nicht 100% klar ist.

@dafi & Roland
keine falsche Bescheidenheit! Ihr supert eure Vic atemberaubend. Und Rolands Segelherstellung steht schon auf dem Spickzettel :thumbsup:

Danke :wink:

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43

Donnerstag, 3. März 2011, 22:13

Pollux:

Hinter den Seilschlingen befinden sich jeweils die großen Nagelbänke- und im Vordeck und dem Hüttendeck Batterien. Die in der Kuhl sind gut gedeckt-aber bei den anderen ist die Reeling niedriger- um nicht zu sagen, nicht im Sinn von Schutzwall taugend- wie auf dem Vordeck. So sind beide Zwecke denkbar- denn zum Spleißen etc. braucht man auch gewaltig Zeug. Und um eine abgefetzte Rah zu bändigen- ich hab das schon mal erlebt im Sturm auf der HMS Rose 1993 - braucht man auch Material fix und an der Hand. Wenn die Taue naß waren, wäre das auch ein guter Brandschutz. Aber toll finde ich, dass Du dieses Detail überhaupt siehst-und in dem Maßstab umsetzt. Das Kirsch- Buch- das Du zitierst, finde ich auch super als Quelle.

Bibi
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44

Freitag, 4. März 2011, 00:13

Ich kann Dir zwar keine Antwort beisteuern, aber ich bin immer wieder vollends sprachlos, was Du in diesem Maßstab hier präsentierst!!! Ich muß Dir echt nochmal meine volle Bewunderung aussprechen! Mein lieber Schwan! :respekt: :respekt: :respekt:

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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45

Freitag, 4. März 2011, 12:48

Hi Holger,

du machst es dir aber wirklich nicht einfach wenn man den Maßstab bedenkt. :ok:

Genau wie Chris kann ich meinen respektvollen Lob beisteuern. :respekt: :dafür:

Gruß Timo
:ahoi:
"Ihr seid verrückt!" - "Gott sei's gedankt. Sonst würde das hier vermutlich nicht funktionieren."

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46

Freitag, 4. März 2011, 21:23

Hallo Chris, Hallo Timo,

Danke für eure Anerkennung. Das spornt an.

Hallo Bibi, das Brainstorming mit dir ist richtig erfrischend. Die Edam ist ein recht kleiner Zweidecker, ohne echte Kuhl und ohne Backdeck. Das Problem, das große Zweidecker auf Back und Kampanje haben, gibt es hier eigentlich nicht. Die Bordwände sind bei der Edam in diesen Bereichen deutlich höher, bzw. die Kampanje ist noch nicht bis zum Großmast vorgerückt.
Die Kuhl größerer Zweidecker hat hohe Bordwände, obenauf sitzt noch eine Bohle mit Löchern für die Musketenschützen. Die Seilbündel in meinen Beispielbildern könnten daher durchaus auch eine Schutzfunktion auf Back und Kampanje haben.
Ich habe daher nochmal alle verfügbaren Bilder durchgesehen und tatsächlich, bei Schiffen, mit kurzer Kampanje liegen die Seilbündel nicht unmittelbar hinter den Rüsten sondern ein Stück dahinter. Im Bereich der Hütte waren diese Bündel nie zu finden. Es deutet tatsächlich darauf hin, daß Decks, die nicht genügend hohe Bordwand hatten damit ausgestattet wurden.
Im Fall der Edam müßte ich die Bündel also im Bereich der Kampanjereling anbringen. Im Bereich der Back und des Großmastes sind sie nicht nötig, da hier die Bordwand eigentlich genügend Schutz bietet.

Danke für die Denkanstöße - hast was gut!


:thumbsup:

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47

Freitag, 25. März 2011, 22:51

Lieber Pollux!

Wie gehst Du denn bei den Blöcken vor? Du wirst in 1:160 kaum was finden... Machst Du Model wie bei den Jungfern? Oder gießt Du die? ( Ich denke darüber gar nicht aus altruistischen Motiven nach- sondern weil ich das selbst eventuell brauchen kann!)
Und danke für das Lob! Das ist ein tolles Forum- und Du machst so eine Arbeit, von der ich träume, dass ich sie könnte...

Leila tov, Gut Nacht!
Bibi
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48

Samstag, 26. März 2011, 07:43

Hi

sieht super aus bis jetzt :ok: bin gespannt wie es weiter geht
Gruß Dominik

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49

Samstag, 26. März 2011, 08:31

Einfach nur geil was du da zeigst!!!!!!!!!!!
Bin begeistert von deiner Arbeit !!!! Meinen allergrößten RESPEKTdafür!!

glg, Sascha
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50

Freitag, 1. April 2011, 22:01

Nabend

Danke für eure Kommentare. Die Blöcke habe ich bisher aus Fimo-Knetmasse hergestellt. Bis zu 3 mm geht das ganz gut, bei größeren Blöcken wirkt es nicht mehr so gut. Bei der Edam möchte ich die unterschiedlichen Blockformen besser detaillieren. Ich denke ich werde auch die Kunststoffleisten wieder einsetzen, ähnlich wie bei den Knechten.

Die Fimo Blöcke sahen so aus



Grüße
Pollux

51

Dienstag, 31. Januar 2012, 15:31

Was ist eigentlich aus diesem wunderbaren Projekt geworden?
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

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52

Dienstag, 31. Januar 2012, 19:45

Es geht voran -aber gaaaaaaanz laaaaaangsam :schlaf:
Bis zum nächsten Update ist aber nicht mehr lange hin - hoffe ich jedenfalls :rot:



Grüße
Holger

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53

Sonntag, 19. Februar 2012, 12:02

Masten & Spieren

Viel Zeit habe ich im vergangenen Jahr mit dem Konstruieren der Bemastung & Besegelung verbracht.
Ich habe mich dabei an die Angaben von van Yk gehalten. Mit Fertigstellung des Rumpfes war die Arbeit für den Schiffsbaumeister getan. Bemastung und Ausrüstung war die Aufgabe anderer Spezialisten und der Mannschaft.
Dementsprechend sind die Angaben bei van Yk stellenweise lückenhaft.

Auch das Masten und Spierensystem ist proportional, aus der größten Breite des Rumpfes lassen sich prinzipiell alle Masten und Spieren ableiten. Aus der größten Breite des Rumpfes leitet sich ebenfalls die Großmars und das Großeselhaupt und darüber auch alle anderen Marse und Eselhaupte ab.
Schleicht sich hier ein Fehler ein, wird dieser meist sehr spät sichtbar, wenn nämlich bei den Bram- und Flaggenstengen nichts mehr passen will. Hier z.B. das Großtop. Bei (A) sind die Spieren zu dick, bei (B) zu dünn, bei (C) stimmten die Proportionen. Insgesamt habe ich den Plan viermal gezeichnet.


Zieht man noch andere zeitgenössische Quellen hinzu, schwankt die Höhe des Großmastes zwischen 76 Fuß und 82 Fuß (21,51 m – 23,21 m).
Ich habe mich schließlich für die 76 Fuß Masthöhe entschieden, da so die Lage der drei Marsen zueinander am Besten herauskam. Diese sollten etwa auf gleicher Höhe liegen, die Großmars eventuell etwas höher.
Der Mast wurde in Sektionen unterteilt, die Sektionsdurchmesser lassen sich über einen Kreisbogen ermitteln. So wie hier schematisch dargestellt (eine ältere Version mit 80 Fuß Masthöhe):
[img width=1024 height=723]https://666kb.com/i/c19fj64i4ghr6moph.gif[/img]


Über die Eselhaupte des Groß- und Fockuntermastes werden die Fallen der Unterrahen geführt. Aus diesem Grund waren oben Rillen eingeschnitten. Das Eselhaupt war zweigeteilt , beide Hälften wurden mit Bolzen zusammengehalten.
Alle übrigen Eselhaupte waren einfach, mit einem Metallbügel zum Fixieren der Spiere. Es gab auch keine Rille zur Tauführung.
Bei Ketting findet sich ein Hinweis, daß das Hirnholz des Eselhauptes zum Schutz mit dünnen Hölzern abgedeckt war. Ähnlich den Stückpfortendeckeln waren die Hölzer mit einem rautenförmigen Nagelmuster befestigt. Da ich so einen Schutz einleuchtend fand, habe ich es auch so gehalten.



Der Großmars orientiert sich an Zeichnungen von van der Velde.
Zunächst richtete ich die Marse alle parallel zur Wasserlinie aus. Später ergab sich aber noch der Hinweis, daß zumindest Groß- und Besanmars schräger gestellt wurden. Auf 8 Daumen Länge einen Daumen Neigung. Das ergibt einen Neigungswinkel von etwa 7°. Groß- und Besanmast sind etwa 5° nach hinten geneigt, bleiben also 2° Gefälle nach vorn für die Marse. Der Vormast war komplett senkrecht. Bei der Vasa stehen die Marse deutlich schräger, für die Zeit zwiswchen 1640 und 1670 konnte ich so ein Extrem anhand von Zeichnungen und Gemälden aber nicht finden. Ich habe mich daher an der obigen Angabe orientiert.




Segel

Bei den Segeln gab es holländisches Tuch und französisches Tuch. Letzteres war leichter, schmaler und in Kriegszeiten schwer zu bekommen. Da die Angaben zum französischen Tuch spärlich sind, wurde es gleich über Bord geworfen :wink: und die Edam komplett mit holländischem Tuch ausgestattet.

Holländisches Tuch war 30 Daumen (771 mm) breit. Bei van Yk findet sich ein Hinweis, aus dem hervorgeht, daß nach dem Vernähen eine Segelbahn 28 Daumen (720 mm) breit ist.
Die Rahlänge teilte man durch 30 Daumen, dadurch erhielt man die Anzahl der Bahnen für das Segel. Das Segel wurden bauchig geschnitten. Dies erreichte man, indem man die Nähte der einzelnen Bahnen an den Enden stärker überlappen ließ als in der Mitte. Zusätzlich wurde Lose in die Lieken genäht. Dies bedeutet, daß man z.B. 10 m Segel an 9 m Liektau nähte. Der Segelstoff mußte also gerafft werden.
So etwas ist zeichnerisch kaum darzustellen. Ich habe daher vereinfacht und den finalen Umriß der Segel gezeichnet. Die Segelbahnen wurden gleichmäßig darauf verteilt.

Bonnets an Besan und Fock sind die Regel. Am Großsegel findet man beides, mit und ohne Bonnet. Reffeinrichtungen wurden um 1660/1670 vereinzelt wieder eingeführt, ich habe sie für die Edam noch nicht angenommen.
Anders ist es mit den Leesegelspieren an den Unterrahen. 1644 gab es diese noch nicht, aber zur Zeit von Lowestoft 1665 waren sie zu finden. Ich werde sie als Option konstruieren.
An den drei Masten sind Wimpelstöcke gesetzt. Da das Schiff bei Lowestoft Teil eines Geschwaders war, führte es lediglich Wimpel aber keine Flaggen am Mast. Nach van Yk ist ein Flaggenstock länger als die zugehörige Bramstenge, ein Wimpelstock hat aber nur ¼ der Bramstengelänge. Da der Wimpelstock aber an die Stelle des Flaggenstocks passen muß, mußten die Durchmesser der beiden Stöcke identisch sein.
An Gösch und am Heck fuhr die Edam eine Flagge, daher hier die vollen Flaggenstöcke.




Gefechtsschäden

Bevor ich nun daranging die Zeichnungen am Modell umzusetzen, noch ein kleiner Schlenker zu den Gefechtsschäden.
Ursprünglich war die Idee, daß das Schiff stärker beschädigt sein sollte und eher "Beiwerk" zur Eendracht und Royal Katherine ist. Inzwischen habe ich umgeplant. Durch dieses Gemälde im "Prince" Baubericht im modellboard inspiriert, soll die Edam die Rolle des kleinen Schiffes am rechten Bildrand übernehmen.


Im Hintergrund kommt das niederländische Flaggschiff auf. Die Prince fährt ein Manöver, um es abzufangen. Das kleine englische Schiff rechts vorn muß ebenfalls manövrieren, um der Prince auszuweichen. So in etwa möchte ich es im Dio auch halten, nur mit vertauschten Rollen. Prince wird Eendracht, das kleine englische Schiff wird die Wapoen van Edam und das niederländische Flaggschiff wird zur Royal Katherine.

Ein paar Gefechtsschäden sollen sein, so wie in diesem Beispiel


ganz so kaputt soll es aber nicht werden. Ich hatte mir ausgerechnet, welchen Durchmesser Vollkugeln aus Eisen so hatten. 0,6 mm Durchmesser in 1/160 wäre ein mittleres Kaliber und machte am Modell die beste Wirkung. In Realität reagiert Holz wohl teilweise elastisch, das Loch ist nach dem Durchschlag kleiner als die Kugel, die es gerissen hat. Das habe ich aber nicht mehr berücksichtigt ;)
Die Ränder habe ich mit einer Skalpellklinge angekratzt.



Sehr viel schwieriger sind Schäden innen, da hier das Holz beim Austritt der Kugel splittert und ausreißt. Das wollte ich an einem zerstörten Geschütz zeigen. So ganz zufrieden bin ich damit noch nicht, das muß ich noch weiter überarbeiten. Die restlichen Einschüsse sind unten im Rumpf, da stellt sich das Problem dann nicht.




Bemastung des Modells

Die Masten sind klassisch aus Holz. Und wie man hier am Fockmast sehen kann, wurde auch die Vormarsstenge weggeschossen.
Marse und Sailinge sind aus unterschiedlichen Materialien wie Holz, Papier oder Kunststoff hergestellt.
Beim Papier habe ich bei den Kartonmodellbauern abgeschaut. Tränkt man das Papier gut mit Sekundenkleber franst es nicht mehr aus und läßt sich sogar schleifen. Die diversen Kleinteile hatte ich als Schablone ausgedruckt.
Für die Beschläge am Eselhaupt kam wieder Magic Sculp zum Einsatz.


Der Sprietmast mit Sprietmars. Die Sprietmars ist die kleinste der vier Marsen. Die Ringe bestehen aus Kunststoff 0,3x0,3 mm bzw. 0,5x0,3 mm Stäbe. Mit einem speziellen Kunststoffkleber lassen sich diese einfach über die Stützkeile kleben.


Bemalt wurde alles mit Ölfarben. Hier die Großars, mit einem Preiserlein Spur N beim Probestehen.


Hier sind die Masten probeweise eingesteckt. Weitere Ausrüstung wie Püttingsjungfern, Wuhlinge, Klampen etc. fehlen noch.



:ahoi:
Holger

54

Sonntag, 19. Februar 2012, 12:22

SIEHT DAS GEIL AUS! 8o :thumbsup:
Einfach nur klasse!

Ach hier fehlen mir grad die Worte :)
Bitte mach weiter so!
Viele Grüße :ahoi:
markus
(der Captain)

55

Sonntag, 19. Februar 2012, 12:54

Wahnsinn!!!
Echt wahnsinnig!
Machst du dann auch Verletzte und Taue die lasch runter hängen?
lg
hms

56

Sonntag, 19. Februar 2012, 18:01

Hallo Holger! :wink:
Ich bin wie immer beeindruckt über Deine Detailliebe bei deinen Minieigenentwürfen :cracy: . Ich staune nur immer! Leider gibt's viel zu selten Updates, auch wenn ich weiß, warum... ;)

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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57

Montag, 23. April 2012, 22:06

Ich habe Jungfern gemacht. :lol:

Die Kaufteile sind leider alle viel zu groß und nach oben wird es bei meinem Modell ja immer kleiner.
1 mm im Durchmesser sollten es sein, das war dann doch ne Herausforderung. :S
Schließlich ging es dann doch straight forward, so wie bei den 1,5 mm Jungfern für die Besanwanten. Darüber hatte ich schon mal berichtet.
Zunächst also in eine geeignete Holzleiste mit einem 1 mm Bohrer Löcher gebohrt. Diese dann mit der zwei-Komponenten-Knetmasse gestopft und mit einer Nadel die Löcher markiert. Viel Licht und gut zielen, dann gehts.
Anschließend braucht es Geduld und Zeit zum Aushärten.

Mit einem 0,2 mm Bohrer wurden die Löcher dann aufgebohrt. Das hatte ich noch vor dem Entformen gemacht, es geht aber auch danach. Entformt werden die Jungfern mit einem konischen Holz, das an der Spitze annähernd 1 mm Durchmesser haben sollte. Ist es zu spitz, wird der Druck auf die Jungfer zu groß. Schwund gab es trotzdem.

Hier eine Aufnahme der eingeformten Jungfern, ein Rohling ist entformt und beider oberen Jungfer sind die Löcher augebohrt.



Die 0,2 mm Bohrer sind knifflig in der Handhabung. Sie brechen schnell ab. Allerdings habe ich festgestellt, daß ein abgebrochener Bohrer seinen Zweck noch erfüllt und sogar stabiler ist ?(

Die Jungfern sind voll funktionsfähig und man kann einen Faden einfädeln.


Aus 0,1 mm Draht habe ich dann das Püttingseisen gezwirbelt. In der Besanmars eingebaut schaut das dann so aus.


Jetzt fehlt noch die Bemalung, dann kann es mit dem Auftakeln des Modells weitergehen.

:ahoi:
Holger

58

Montag, 23. April 2012, 22:16

Einfach geil!!!

Was hast du für einen Faden hierfür genommen?

Lieber Gruß, ganz große Kunst, Daniel
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59

Dienstag, 24. April 2012, 08:45

Moin Dafi,

der Faden ist Bindegarn fürs Fliegenfischen. Schau doch mal in diesem Baubericht in Beitrag #529 :baeh:
eine Vic bei Bolitho


:wink:
Holger

60

Dienstag, 24. April 2012, 09:30

Endlich geht es hier mal weiter! :ok: :D
Sehen genial aus!
und ich hoffe das es bald wieder mehr gibt :dafür:
Viele Grüße :ahoi:
markus
(der Captain)

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