Hallo Modellbaufreunde
Wie versprochen nun meine Arbeitsweise der Holzimmitation, in 2 Teilen.
Die Ausführung dieser Technik habe ich soweit umgesetzt, dass sie ohne spezielle Werkzeuge wie Dachshaarvertreiber oder Schläger nachvollzogen werden kann.
Desweiteren werde ich diesen Bericht in 2 Teile aufbauen. Teil eins stellt die Gestaltung einer ganzen Fläche dar, so wie sie bei Mahagoni-Sportbooten anzutreffen ist und im zweiten Teil werde ich dann Planken + Maserung erstellen.
Sämtliche Materialien sind auf Acrylbasis, lassen sich aber auch mit Kunstharzfarben bewerkstelligen.
Nun denn frisch ans Werk.
Teil 1, Nachahmung von Mahagoni oder Nußbaum
Ich wußte doch, dass das Unterteil meiner Nantucket noch zu was gut ist. Hab es also mit Küchenputzmittel entfettet und leicht angeschliffen
Mit aufgehltem Orange (Orange + Weiß) wird grundiert. Es muß nicht unbedingt gleichmäßig Deckend erfolgen.
Nun mische ich aus Karminrot und Schwarz 1. Farbe an. Diese sollte ca 1:1 verdünnt werden. Nun brauche ich einen einfachen Flachpinsel (Haarpinsel) und einen Breiteren, am besten macht sich dann so einer, wie er wohl bei der Seidenmaltechnik verwendet wird.
Mit dem kleinen Pinsel wird etwas Farbe aufgenommen und ein „Häkchen“ gemalt.
Pinsel wechseln und mit dem trocknen, breiten Pinsel in Längsrichtung mit den Spitzen ganz zart verschlichten, so daß es ausgefranst aussieht. Den Pinsel nur leicht rüberwischen.
So arbeitet wan sich über die Fläche. Gelegentlich den Verschlichte auf Zeitungspapier abstreifen, ggf auswaschen und trocknen.
Die erste Farbe wird etwas abgedunkelt, als Schwarz rein und die ganze Prozedur fängt von vorne an. Die „Häkchen“ werden mit der dunkleren Farbe oberhalb und auch unterhalb der Ersten gesetzt und genau so behandelt.
Wieder die Farbe abdunkel und wieder die Häkchen setzen.
Nun wird es ganz Dunkel, fast Schwarz. Mit einem Spitzpinsel werden kleine kurze Linien gesetzt und mit dem großen Flachpinsel verschlichtet.
Das Ergebnis sieht jetzt sehr feudal aus. Aber keine Angst, jetzt kommt schon der Schluß. Nun wird in die letzte verwendetet Farbe farbloser Lack gerührt. Es entsteht eine Lasur. Mit dem großen Flachpinsel wird die Fläche komplett überarbeitet. Der Auftrag sollte dünn und erfolgen und alles sollte getroffen werden. Ich bin nach der entsprechenden Trocknungszeiten noch 2 mal rüber gegangen.
Als Finish noch 2 mal Klarlack auftragen und schon ist man fertig. Was ich nun nicht wirklich richtig gemacht habe: die ollen Fusseln wegschleifen...
Der Zeitaufwand ist gering, ich habe insgesamt 1 Stund gebraucht; dabei habe ich noch einen Arbeitsschritt, den ich hier nicht erwähne aber zu sehen ist, weil nicht notwendig, ausgeführt und diverse Tests an anderen Oberflächen ausgeführt.
Ja, Acryl trocknet verdammt schnell und.... es riecht nicht.
Hoffe es ist alles Nachvollziehbar, denn als „Profi“ wird man schnell betriebsblind und sieht viele Dinge als nicht erwähnenswerte Selbstverständlichkeit an.
Wünsche frohes Gelingen.
Edit: @Micha Hab die Bildergröße auf 800x600 geändert