Jawollja...da gebe ich Damniel und Roland recht- nix treten...weitermachen und dann über ein tolles Ergebnis freuen!!!!
...so liebe Leute- man sehe und staune- ich habe nach nur 3 Versuchen das nächste Segel fertig! Bin selbst erstaunt, wie "leicht" es diesmal von der Hand gegangen ist. Die Prozedur war die selbe- ABER bevor ich die Stoffbahnen einzeichnete und quasi mit dem "Tuning" angefangen habe, wurde das Segel mal unter heißes Eisen gelegt.
Soll heißen, ich habe es kurzerhand zwischen 2 (frisch gebügelte- sonst bringt es wenig) Geschirrtücher gepackt, das Bügeleisen auf Stufe 1 gedreht und einfach immer wieder kurz übere das knittrige Segel gebügelt...und siehe da...die Falten (Knitter) waren so gut wie verschwunden...einige "Grübchen" sind geblieben, aber das macht nichts. Ich denke, dass das Orginalsegel durch Wind und Wetter auch nicht glatt wie ein Babypopotscherl war, deshalb lass ich es so wie es nun ist...
Hier das Blindesegel nach erfolgter Bügelei (die "bauchige Form" übrigens ist nur solange niedergebügelt, solange man nicht mit nem Fön in das Segel hineinbläst!)

hier mal gegen das Lich gehalten

die beiden "Kreise, welche ihr unten am Segel seht, waren sog. "Augen" . Da die Blinde verhältnismäßig dicht über dem Wasser hing und sich dadurch Wasser sammeln konnte, waren eben diese Augen dafür da, dieses Wasser wieder ablaufen zu lassen.
Eine weitere Besonderheit der Blinder waren die überkreuzt angelegten Reffbänder. Die von mir gewählte Anbringungsart (auch die Höhe der beiden Bänder) dieser Reffbänder entspricht (ausnahmsweise mal ) genau den, für französische Schiffe dieser Epoche, vorgeschriebenen Maße.
Die seitlichen Refflegel muss ich erst anbringenn...

der kleine "Buckel" am Kopfliek wird nat. noch korrigiert
mal ne Nahaufnahme der "Wasserlöcher", welche ich mit nem 0,5mm Garn umrandet habe und mit nem superdünnen dunklen Strich auf der Innenseite des Segles bemalt wurden. Dies deshalb, da ich mir denken kann, dass genau an diesen Stellen das Segeltuch mehr als "armselig" durch das ständige "nasswerden" aussehen musste. Die schwarze Farbe wurde nachdem sie getrocknet war, noch ein wenig heruntergekratzt, damit sieht die Innenseite der Löcher so richtig "faulig" aus...dies kann man leider auf den Fotos nicht erkennen....hängt aber warscheinlich auch vom Licht ab...

...so meine Lieben, jetzt kommt ein Punkt, welcher mir persönlich lieber ist, als Segel herzutellen...nämlich kleine Knoten zu machen
Da ich seit frühester Kindeit immer wieder (wenns die Zeit und das Wetter zulässt) zum Angeln fahre und ich auch sehr oft in warmen Sommernächten mal einige Tage am Stück am See verbringe, kam es nat. immer wieder vor (vor allem Nachts, und meistens war dann auch noch die Taschenlampenbatterie leer

) , dass ein "Schnürchen" gerissen ist. Ein Kescher (das ist das Ding, mit dem man die Fische aus dem Wasser holt) ein Loch hatte und, und und...deshalb könnt ihr mir glauben, dass ich in meinem bisherigen Leben bereits sooooo viele Knoten (in allen Größen) machen musste, das "Knotenbinbden" quasi zum Alltag bei mir gehört
Deshalb war ich auch nicht verbittert, als ich meine Webleinen dreimal anfertigen musste...naja langweilig war es schon, abere doch sehr entspannend und fast wie in alten Zeiten am See
Warum ich euch dies erzähle? Nun, ich habe mich entschlossen sämtliche Reffbändsel mit den voorgeschriebenen Knoten (jeweils einen ganz knapp auf jeder Seite des Segels) anzubringen!
Das klingt viell. für einige von euch etwas "verrückt" aber so schlimm wie ihr denkt ist es bei weitem nicht!!!
Ich habe euch mal meine Technik kleine Knoten zu machen fotografisch dokumentiert.
GANZ WICHTIG ist eine sehr spitze Pinsette (die kennt ihr bestimmt noch von meinem Eintrag betreffend Webleinen)! Als Garn verwende ich ein 0,25mm Takelgarn.
Als ersten wird ein stinknormaler Knoten auf einer Seite des Garnes gemacht. Das Segel mit ner dünnen Stoffiernadel durchstossen - Faden durchs Loch und das Segeln mal umgedreht. Auf der gegenüberliegenden Seite wieder einen "normalen" Knoten machen ABER...Knoten nicht festziehen, sondern mit der Pinsette DURCH den Konten "greifen" und mit der Spitze der Pinsette das Garn festhalten...
und zwar an exakt der Stelle, wo ihr den Knoten dann festziehen wollt. Die nachfolgensden Bilder erklären den Vorgang:

wichtig ist vor allem, dass ihr das Loch, durch welches das Garn geführt wird nicht zu groß für den gegenüberliegenden Konten ist- sonst gehts "flutsch und ihr habt 2 Knoten hintereinander auf der selben Seite
Diese Methode ist wirklich easy und ich habe für eine komplette Segelbreite gerade mal ne halbe Stunde gebraucht!
so sieht das dann seitlich gehalten aus:

und dann die volle Länge:

...als nächstes kommen dann die restlichen Bändsel dran, dann wird auf ne einheitliche Länge gekappt und mit Leim werden die Taue dann in eine senkrechte Position gebracht. Aber dazu beim nächsten Mal dann...
schönen Abend noch und glg, Sascha