Hallo Christian,
die Einschußlöcher, na sagen wir lieber Einschußschäden, kannst Du auf verschiedene Weise darstellen:
1. Zum einen wendest Du die obengenannte Stecknadelmethode erneut an und nimmst etwas Größeres als eine Nadel dafür. Es soll ein dabei kugelförmiger Eindruck entstehen. Wenn Du eine 12-V-Bohrmaschine besitzt, kannst Du vielleicht einen alten Kugelfräser nehmen. Gib' acht, daß Du nicht übertreibst und einen zu großen Kugeldurchmesser wählst. Ich halte (je nach Kaliber) 2-3 mm Durchmesser für realistisch; auf ein oder zwei Zehntel kommt es dabei nicht an, denn eine einschlagende Granate wird niemals ein so großes Loch wie ihr Kaliber bewirken. Achte auch darauf, daß große Kaliber tiefere Löcher hinterlassen als kleinere.
Den Kugelfräser kannst Du heißmachen und dann an der gewünschten Stelle in den Kunststoff drücken. Wenn dabei etwas Kunststoff am Metall haften bleibt, ist es nicht schlimm, Du solltest die Öffnung nachher sowieso noch nacharbeiten und einigermaßen unregelmäßige Ränder zu modellieren. Wahrscheinlich wirst Du auch ein bißchen Spachtelmasse benötigen, die Du um den Rand des Einschlages herum anordnest und nach dem Trocknen unter anderem mit einer Stecknadel in Form bringst. Das Referenzbild läßt die typischen scharfen Ränder und Riefen um den Einschlag erkennen. Das solltest Du nachstellen.
2. Wenn Du keinen alten Kugelfräser hast, kannst Du einen neuen benutzen und damit erst einmal die Vertiefung in den Kunststoff fräsen. Keine Angst, wenn Du dabei den Untergrund anschmilzt, das kann sogar vorteilhaft sein, weil so die Wulst um den Einschlag entsteht. Das weitere Vorgehen kann analog zu 1. erfolgen.
Solltest Du einen Fehlversuch haben, kannst Du die Vertiefung verspachteln und woanders neu ansetzen - einer der vielen Vorteile beim Panzermodellbau.
Ich hoffe, dienlich gewesen zu sein. Falls Fragen sind, schicke mir jederzeit eine PN.
Viele Grüße und viel Erfolg beim Ausprobieren!
Charlie