Tjaaaa... da es doch ein paar positive Resonanzen auf meine "Erfindung" gab, hier nochmal für alle, komprimiert zum mitlesen und ggf. nachbauen:
Nachdem mein erster (Häkel)Garn-Färbung in einem schönen Farbmatsch an Händen und Basteltisch incl. Knoten in den gefärbten Garnstücken endete, schaltete ich meine Kreativabteilung ein. Das ist dabei rausgekommen:
Benötigtes Material:
Eine kleine Glasschale
Ein dickes Stück Gussast (Alternativ geht auch Holzleiste)
Ein einige mm dünneres Stück Gussast mit einem "T"-Ende (Alternativ geht auch Holzleiste, mit aufgeklebten T-Ende)
Ein Gummiband
Bohrer in verschiedenen Stärken
Schlüsselfeilen in verschienden Formen
Küchenkrepp als Trockenunterlage
Häkel- oder sonstiges Takelgarn in verschiedenen Stärken
Ggf. Pinzette oder sonstigen "Greifer"
Langer Rede, kurzer Sinn, hier die Grundausstattung, Löcher und Kerben sind schon gefeilt und gebohrt:
hier nochmal eine Detailaufnahme:
Die kleinen Löcher sind ein bisschen unegal angeordnet, aber das macht nix, Schräg zur Hauptbohrung ist sogar erwünscht. Durch das dicke Loch im Gussast wird der dünnere Ast gesteckt (Bohrung = Durchmesser dünner Gießast).
Das "T"-Ende ist unten eingekerbt für die Fadenführung. Am dicken Gießast sind ausserdem Kerben für den Gummi (Befestigung) und den Glasschalenrand (Rutschsicherung) eingefeilt.
Hier die ganze Konstruktion zusammengesteckt und - ohne Farbe - mit Faden geladen:
Und wieder ein Detailfoto:
(Man muss sich die Farbe in der Glasschale jetzt mal vorstellen)
Der Faden läuft dann direkt vom Knäuel in die Schale, wird vom eingekerbten T-Ast in die Farbe gedrückt und wird dann durch eines der dünnen Löcher (verschiedene Bohrungen minimal dicker als die unterschiedlichen Fadenstärken) aus der Soße gezogen. Die Durchziehlöcher streifen ganz easy die überschüssige Farbe vom Garn ab, die Farbe läuft am Faden zurück in die Schale und wird wiederverwendet.
Das Herausziehen mache ich im Moment noch manuell - Fadenanfang z.B. mit einer alten Pinzette festhalten und gleichmäßig ziehen bis der Arm zu kurz wird. Dann Faden ablegen (auf Küchenkrepp), mit Pinzette neu direkt nach dem Loch greifen und weiterziehen.
Das macht man so lange, bis entweder das Knäul oder die Farbe zu ende ist. Oder man genug Faden hat.
Ein Fadenwechsel in eine andere Stärke ist auch bei "vollem Tank" fast klecksfrei möglich.
So kann man innerhalb von Minuten
meterlange Garne färben, kann also fürs Takeln vorarbeiten ohne sich über genaue Längen ne Rübe machen zu müssen.
Und alles ohne schlimm verfärbte Hände oder sonstige Körperteile...
Ausserdem verknotet sich das Garn nicht (wenn man aufpasst)
Es schaut nur wüst aus. Die Schleifen liegen alle übereinander und sind nicht durcheinander.
Eine Reinigung der Gießäste und der Glasschale ist unter fließendem Wasser problemlos möglich.
Gruß
Jürgen