Nabend Bastelgemeinde!

Tja, wie ich sehe, sind meine Fragen nicht ganz unberechtigt gewesen. Danke für die zahlreichen Klicks, die mir zumindest zeigen, dass sich viele zumindest damit beschäftigt haben, wenngleich die Zahl der Antworten doch ziemlich im Rahmen hält...!
Naja, das hat ja auch noch etwas Zeit, bis ich meine eigenen Überlegungen diesbezüglich ans Schiff bringe.
Aber nun zurück zum derzeitigen Stand der Dinge. Ein weiteres Problem stellte sich, als ich wieder mal feststellen musste (wie auch schon bei der "Whelp"!), dass dem Bausatz ein kleines aber nicht unwesentliches und darüberhinaus dekoratives Detail fehlt: Das Beiboot nämlich!
Tja, was tun?? Also erstmal zum Modellbaudealer und mal geschaut, was der so im Angebot hatte: Nichts brauchbares und schon gar nicht in der benötigten Größe. Das war also nix.
Dann hab ich das gemacht, was ich eigentlich immer vermeiden will: Ich hab mal in meinem Lager in anderen Bausätzen geschaut, was so diesbezüglich zu finden wäre: Alles auch nix (zum Glück, da ich nun nicht meine noch jungfräulichen Bausätze plündern musste!).
Nur bei meiner "Royal Sovereign" war ein einigermassen brauchbares aber im Prinzip zu kleines Beiboot. Das hab ich dann aber auch nicht über's Herz gebracht.
Tja, dachte ich mir, "Haste keins, skräääätsch Dir eins!" Ist ja in der letzten Zeit eh mehr und mehr zu meiner Devise geworden...
Also ran ans Werk, Balsaholz besorgt, das Bootsprofil aufgezeichnet und den Dremel angeschmissen. Nach drei gescheiterten Versuchen, bei denen ich beim Aushöhlen des Bootskörpers immer wieder durch die Bordwand gedremelt bin, hat's dann endlich hingehauen: Ich hatte ein brauchbares Boot, allerdings mit hauchdünnen und sehr empfindlichen Bordwänden von 2mm Stärke!
Die Bordwände sind so dünn, das sogar das Tageslicht hindurchscheint. Aber anders ging's nicht, da es ja ein Boot und kein Tanker im Miniaturformat werden sollte.Also beim Weiterbauen gaaanz ganz vorsichtig sein...
...und so sieht das ganze im Rohbau von unten aus, da ich ja auch das Unterwasserschiff mit dem Kiel darstellen wollte:
Nach langem Rumgeschmirgel in Handarbeit hab ich dann alles entsprechend lackiert und auf dem Bootsboden eine Gräting aus Pappe zugeschnitten und eingeklebt, ebenso die Duchten und Bänke. Am Steven hab ich aus Messingdraht eine U-Krampe gebogen und in diese einen Metallring für die Schleppleine eingefädelt:
Danach hab ich aus einem Stück Furnierholz und einer kleinen durchbohrten Leiste das Steuerruder hergestellt und aus Polistyrolrundstäben vier kleine Scharnierzagen für Spiegel und Ruder und aufgeklebt. Das Ruder wird zwar später im Bootsinneren verstaut aber es sollte zumindest so aussehen, als ob man es einhängen könnte.
Danach habe ich aus den gleichen Kunststoffstäben die Riemen hergestellt, diese vorne flachgeschliffen und dort Ruderblätter aus Pappe eingeklebt. Die Riemen wurden dann jeweils entgegengesetzt paarweise zusammengeklebt und dann auf den Duchten zu beiden Seiten eingeklebt. In der Mitte der einen Ducht habe ich aus Furnierholz noch einen Mastfuß aufgesetzt und mittig eine Bohrung angebracht. Ebenso das Schlepptau das aufgeschossen im Bug verstaut wurde. Anschliessend wurde alles natürlich erstmal ordentlich gedraket, nachdem soweit alles gegarpt war!
Dann habe ich noch aus einem Cocktailholzspiesschen, den ich in den Dremel eingespannt habe und dünngeschliffen habe, einen kleinen Mast hergestellt, diesen passend zum Boot lackiert und an diesem ein zusammengewickeltes Stück Stoff gezurrt, der das Segel andeuten soll. Dieser Mast mitsamt Takelagepaket wird nun mittig im Boot zwischen den Riemen "gelagert". Das Boot wird dann später noch auf Bootsklampen über der Kuhlgräting aufgebockt und an Augbolzen festgezurrt. Aber damit warte ich noch, sonst komm ich nicht mehr an die Großmastbeting beim Takeln des Großmastes!
Und fertig ist die Laube, respektive: das Boot!
Soweit also zu meinen modellbauerischen Aktivitäten der letzten Tage!
Ich wünsch Euch schöne Ostern!
Chris