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Mittwoch, 29. April 2009, 20:48

Arbeiten mit Gießkeramik

Hallo zusammen !

Bei der Vorstellung meiner EC 135 "Christoph 28" kam die Frage auf, wie ich die Dioplatte hergestellt habe.

Das ganze sieht so aus:

EC 135 "Christoph 28"


Ich stelle solche Sachen aus Gießkeramik her, wie man sie z. B. auch zum Gießen von Puppenköpfen verwendet. Es gibt sie in gut sortierten Bastelläden.
Die Verarbeitung gleicht dem Arbeiten mit Gips: Pulver, Wasser, fertig.

Der Vorteil ist, daß Gießkeramik sehr stabil ist, und sich gut Bearbeiten läßt.
Nachteil ist das etwas hohe Gewicht.

Überwiegend eignet sich das Zeug zum Modellieren von glatten Bodenplatten, Hauswänden etc.
Bodenstrukturen sind eher schlechter darzustellen.

Das Pulver geht unter Hinzugabe von Wasser eine chemische Reaktion ein, wodruch ein wenig Wärme erzeugt wird.
Die Keramik zieht sehr schnell an, wodurch schnelles Arbeiten angesagt ist.
Nach 30 Minuten kann man getrost die gegossenen Formen rausnehmen und weiter bearbeiten.

Allerdings sollte man auf Plastikplatten oder ähnlichem gießen. Bei einer Holzplatte bindet sich das Zeug und ist nur noch unter Bruch abzukriegen.

Bei den Formen klebe ich mit WENIG Leim Holzleisten in den Maßen der Dioplatte, Wand etc. auf die Plastikplatte.
Dann rein mit dem Zeug.

Da das Zeug schnell anzieht, kann man damit z. B. auch super Fensterbänke und ähnliches darstellen.

Einfach einen Kleks von der Masse z. B. unter eine Fensteröffnung geben, kurz warten bis es etwas fest, aber noch nicht trocken ist, und man kann mit einem Cuttermesser oder ähnlichem wunderbar eine Fensterbank ausschnippeln.

Ich werde die Tage mal Bilder reinstellen, wo eine Hauswand und eine Brücke zu sehen ist.
Da ich im Moment keine Dioplatte herstellen werde, kann ich die Arbeitschritte leider nicht dokumentieren.
Im Bedarfsfall reiche ich es aber gerne nach, wenn es denn mal wieder los geht.

Ansonsten einfach mal mit dem Zeug etwas rumprobieren. Ist echt leicht zu verarbeiten und macht unheimlich Spaß.

Eins noch zum Verkleben. Ich habe mehrere Sachen versucht, Sekundenkleber, Modellbaukleber, Leim etc.
Das einzige, was wirklich hält und gut klebt, ist Zweikomponenten Epoxiharz.

Für Fragen und Anregungen bin ich immer offen.


Gruß Thorsten

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »kuhros« (29. April 2009, 22:20)


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Donnerstag, 30. April 2009, 14:16

Nun habe ich mal ein paar Fotos für Euch, was man mit der Gießkeramik so anstellen kann.

Als erstes einen Ausschnitt eines Kirchturmes, in dem mal ein Scharfschütze Platz finden soll:







Die Fugen wurden mit einem spitzen Werkzeug eingeritzt, nachdem alles hart war.
Zieht man das Werkzeug, erhält man glatte Fugen. Schiebt man es hingegen durch, kommt es am Rand zu leichten Abplatzungen, die dem ganzen einen alten und verwitterten Eindruck verleihen.
Sieht sehr realisitisch aus.

Und nun nochmal ein Brückenausschnitt in einem fertigen Diorama:







Ich hoffe, nun kann man sich besser vorstellen, was ich versucht habe, oben zu erklären.

Man hat also viele Möglichkeiten und kann der Fantasie freien Lauf lassen.


Gruß

Thorsten

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Montag, 29. Juni 2009, 12:36

hey! das sieht ... geil aus!!!! und du hast den turm selber gemacht??? also wirklich, repekt. sehr sehr gut. hast du noch bilder davon, wie du den turm gebaut hast?
kannst du was über die preise von diesem zeug sagen????

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Samstag, 11. Juli 2009, 01:58

Hallo Ketzer !

Habe deinen Beitrag erst jetzt gesehen.........

Schön daß es dir gefällt.

Den Turm habe ich selbst erstellt, leider gibt es keine Bilder vom Bau.
Hoffe aber, daß die Vorgehensweise einigermaßen verständlich ist.

Das Zeug kriegt man in guten Bastelläden.
Ich kann es nicht mehr ganz genau sagen.
Aber es waren so um die 2 kg im Sack um die 10 €.

Damit habe ich den Turm, die Brücke und die Dioplatte (Link in dem Bericht) hergestellt.
Und Abfall einer ganzen Dioplatte kam auch noch raus.

Also man kommt mit dem Zeug eine Zeil lang hin.

Gruß

Thorsten

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Samstag, 11. Juli 2009, 14:54

weißt du noch, von welcher firma es war? hast du alles einzeln gemauert oder einfach steine in das material geritzt?

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Samstag, 11. Juli 2009, 18:24

Also die Firma weiß ich nicht mehr. Wird aber mit Sicherheit diverse Anbieter geben.

Die Mauern bestehen alle aus einer zunächst glatten Platte, die ich gegossen habe.
Die Fugen wurden nach dem Durchtrocknen eingeritzt.

S.o. .....wird die Nadel geschoben, gibt es Abplatzer, wird sie gezogen, bekommt man eine feine Linie.
Ich bevorzuge das Schieben, da es realistischer aussieht.

Anschließend alle Platten verkleben, an den "Nähten" nochmal Gießkeramik aufspachteln und dann Fugen einritzen.
Ist recht simpel aber gibt ein überzeugendes Ergebnis.

Gruß

Thorsten

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »kuhros« (11. Juli 2009, 18:25)


7

Samstag, 11. Juli 2009, 22:27

hört sich einfach an. mal schauen wann sich die gelegenheit ergibt, um es zu testen!

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