Schon immer war es mein Traum, den Spannweitenkönig im großen Maßstab zu bauen. Nun hab ich ihn und das Problem, wie transportiert man das gute Stück.
Aber zum Bau:
Am Anfang hatte ich eine Dora 9 aus dem Jahr 1990 (Highgrade von Hasegawa). Das heißt, man bekam einen schönen gravierten Rumpf mit Ätzteilen, von denen ich nichts gebrauchen konnte und die uralten Flügel ihrer FW-190A Serie. Zum Glück hatte ich gute Pläne und ging ganz unbekümmert
ans Werk. Der Schwanz stammt von der neuen Revelldora.

Erste Anproben:

Das sah zunächst gar nicht schlecht aus. Den Rumpf an den richtigen Stellen durchgetrennt und Teile der alten Revellmühle dazwischensetzen.
Das Cockpit borgte ich mir auch von dieser alten D9 und nachdem ich ein neues Instrumentenbrett gefertigt hatte, fand ich das Ergebnis ausreichend.
Ätzkram kommt bei mir nicht in die Tüte und auf Resin kann ich auch gut verzichten. Es sei denn ich machs selber.

Die Instrumente wurden in Corell Draw entworfen, verkleinert
und mit dem Tintenstrahler auf Fotoglanzpapier ausgedruckt.
Ich stanzte sie aus und klebte sie auf die Instrumententafel, Jedes Instrument bekam noch einen Tropfen Tamiya Glanz farblos - fertig.
Gurte mache ich aus der klebstofffreien Seite von Malerabklebbändern. Die haben Struktur und fallen schön. Schlösser werden aus Kupferdraht oder Lötzinn gefertigt - keinen müden Euro für den teuren Zurüsttüneff, der nur dazu führt, dass jeder den gleichen Kram in seinen Kisten hat.
So das ist das Ergebnis:

Das Cockpit von oben:

Die erste Grundierung. Es wird Zeit für die vier "Kühlkopfstützen".

Das Gitter am Kühlerring hat mir viel Kopfschmerzen gemacht.
Anprobe:
Die Kühler im Kühlkopf sind aus Strip und Rod von Evergreen.
Noch ein Bild davon:
Noch mal von oben betrachten. Passt!
Die Kühlklappen hab ich nur leicht geöffnet dargestellt, da der Bau des Verstellmechanismus nur was für Leute wie Brian Gauchi & Co ist.
Gefertigt wurden sie aus einem Plastik-Trinkbecher.
Übrigens lasse ich den Kühlkopf abnehmbar. Wenn ich mal ganz, ganz große Langeweile habe, geh ich noch mal dran aber nur dann!

So sieht das Ganze in etwa aus. Die Auspuffanlage ist inzwischen auch an Ort und Stelle. m Hintergrund kann man eines der unverzichtbarsten Hilfsmittel des ernsthaften Bastlers erkennen.

Nun wurde es haarig. Der Schei...... Flügel!
Das grüne Teil rechts und links stammt von ner alten Hase-Me 262 die grauen Teile aus der Highgrade- Dora - d.h. der alte A-Flügel von Hase.
Den Unterflügel aus besagtem alten Teilen hab ich ja noch einigermaßen hingekriegt aber irgendwie kamen oben und unten nicht richtig zusammen.
Just in Time stellte ich fest, dass ich statt 3 neuen Doras von Revell deren 5 besaß (der übliche Kaufrausch) und so fiel es mir nicht schwer eine ihrer Schwingen zu opfern und noch mal gründlicher ohne Vermesserei zu Werk zu gehen.
Hier fehlen einige Zwischenstufen aber es gibt da auch nichts Wildes zu berichten. Die Flächen der Revelldora fügten sich gut ein. Was an Spannweite fehlte, konnte ich aus der Krabbelkiste ergänzen. Ein netter Mensch - Danke Hans-Georg - hatte besagte Kiste vor Jahren mit dem Leitwerk einer Grumman Tracker bereichert, das auf Anhieb passte. Sogar die Höhenruder konnten ohne großen Aufwand als Querruder übernommen werden.
Für die Spachtelorgie benutzte ich Zweikomponenten Feinspachtel und einen Zweikomponentenkitt aus dem Baumarkt, der im Röhrchen daherkommt und scheibchenweise abgeschnitten werden kann.

Ein paar Problemzonen gibts immer bei Eigenbauten:

Ohne Zweikomponentenknete geht hier gar nichts.

Nun wurde es Zeit, die "German Lufthutz" abzuändern.
Erschwert wird das Ganze durch den Einbau eines Gitters 2-3 mm von der vorderen Öffnung entfernt.
So sieht das fertig aus.
Die kleine Hutze über dem Ansaugstutzen ist noch zu groß ausgefallen. Wird umgehend geändert.

Backboard:

Von Unten:
Hier ist die kleine Hutze schon merklich geschrumpft.
Die Farbe sagt mir aber ganz und gar nicht zu!

Obwohl ziemlich verschwommen (Schei... Foto oder Schei... Fotograf?) kann man das Gitter in der Lufthutze gut erkennen. Ob es denn da hingehört? Ich hab es nach einem Foto der in den Staaten eingelagerten TA-152 H-0 gemacht.

Das sieht farblich schon besser aus. Ich hab stets so meine Zweifel. was die sog. "late war colors" angeht. Gibts den wirklich keine guten Farbbilder der TA? So beug ich mich halt der Diktatur von 81, 82, 83

Die RLM-Farben mische ich von Modell zu Modell neu. Ich verwende keine fertigen Farbtöne. Es gab schleßlich keinen alleinigen Hersteller der Farben. Viele Betriebe waren eingespannt, panschten mit dem darauflos, was sie an Grundstoffen hatten und einheitliche Farbtöne waren trotz Farbtonkarten ein frommer Wunsch. Außerdem lege ich großen Wert darauf, dass meine RLM-Mühlen nicht alle einen Einheitsfarbton aufweisen.
Die Unterseite:
Ich hab mit Absicht mein 76 etwas bläulicher gestaltet.
Unheimlich zwingende Begründung: Es gefällt mir halt so!
Das ewige Klagelied über zerbröselnde Abziehbilder.

Ja und dann hab ich entdeckt, dass die Ausstoßöffnungen für die Signalkugeln fehlen!
Nachbessern und frisch lackieren!

Unten sieht es inzwischen so aus:

Erste Sitzprobe mit Fahrwerk:
Das Gleiche noch mal mit Schnorres. Der Prop ist aus der alten Revellkiste umgearbeitet.

Mit Rädern und Fahrwerkabdeckungen sieht die TA schon nicht mehr ganz so gestelzt aus. Die Restabdeckungen (hier noch nicht montiert) wurden aus Blech geformt wegen der darin erhaltenen Ausbuchtungen. Probiert das mal mit Plastik!

Erstes Rollout zu Ostern in Speyer. Hier noch mit der provisorischen Kabine einer uralten Revellgurke.

Tja und dann schlug das Schicksal zu. Hasegawa hat beim Highgrade Modell die Angießäste der Kabine an der Seite angegossen. Macht ja nichts. Nass geschliffen mit 1000-er Papier, poliert, mit Future behandelt und siehe da, die Fehler waren immer noch zu sehen - once more - und dann zerbrach das Shei.... ding! :win Zum Glück hatte ich ja die neue Dora von Revell, der ich schon den Flügel wegstibitzt hatte. Trotzdem ärgerlich. Das war wohl die Rache des 7. Samureis.

Das sieht jetzt schon manierlicher aus. So bleibts! Ich habe bewußt auf eine Druckkabine verzichtet, da es nie gelungen ist sie zur Serienreife zu bringen. Entweder war sie nicht dicht oder in der Kabine herrschten Temperaturen von 50 Grad+.
Meine Informationen gehen dahin, dass sie bei der H1 wegblieb. Wohl auch deshalb,weil die ganzen B-29 gegen Japan gebraucht wurden und kein dringender Bedarf an einem extremen Höhenjäger nicht mehr bestand. Die Jets konnten das eh besser.

So die Antennen sind auch alle dran.Nu kann er nach Lübeck fliegen.
Bild entfernt. CarandTruck-Fan
Backboard:
Bild entfernt. CarandTruck-Fan
Steuerboard:
Bild entfernt. CarandTruck-Fan
Lübeck 2008 wars dann so weit! Erstflug

Bleibt nur noch die Eltern des Projekts zu erwähnen.

Jetzt ist erstmal Schluss mit Beiträgen. Bau gerade an einer ME 209. Das kostet viel Zeit und Nerv.
Tschüss!