`n Abend ihr Lieben,
also, zur Aztek kann ich auch meinen Beitrag leisten, was hiermit geschehen soll:
Mein erster Farbspritzapparat war 1991/92 die Aztek - schlicht deshalb, weil der Modellbauhändler vor Ort (Theo Weiss in FFM; leider viel zu früh verstorben!) die vorrätig hatte und mir zusammen mit nem Kompressor (ein ultralautes Kager-Teil; Andy, erinnerst Du Dich an meine "flüsterleisen" Airbrush-Minuten in Wettringen? SO muss Luftpinseln klingen: laut und nervig!) einen guten Preis machte.
Und mit dieser Aztek habe ich bis ca. 2003 immer gute Ergebnisse erzielt. Ich benutzte die "fineliner"-Düse (o,2-o,3, da gibt es unterschiedliche Meinung!) und für Flächen (1/87er Krankenwagen und 1/72er Flugzeuge) die graue Universal-Düse. Farben waren lösungsmittelhaltige Stinkefarben von Humbrol und ModelMaster ("I love the smell of enamels in the morning! Smells like victory!"). Die Düsenkörper wurden nach jedem Farbwechsel mit Universalverdünnung durchgesprüht und nach jeder Lackiersitzung in Verdünnung eingelegt, am nächsten Morgen rausgenommen, durchgepustet und fertig war die Laube!.
So weit, so gut. Doch dann kam mein Fehler:
Kurz nach dem Umzug in das wunderschöne, gottverlassene und moorige Emsland (hier gibbet sogar als "Attraktion" ein Moormuseum - natürlich mit konservierter Moorleiche!) kam ich auf die glorreiche Idee, ich müsste meine Aztek-Düsen KOMPLETT auseinandernehmen, um sie einer gründlichen Reinigung zu unterziehen.
Böööser Fehler:
In der Regel kriegt man die Nadel und die Feder nicht so wieder rein, wie es sein soll und in meinem Fall sorgte zuviel Druck auf die Feder dafür, dass sich die Nadel durch die Plastik-Düsenöffnung bohrte und diese aufspaltete...Düse hin, 14 Euro im Ar***.
Der zweite Fehler waren Vallejo-Acrylfarben in Kombination mit der Aztek: Die im Verborgenen des Düsenkörpers liegende Feder schleimte sich schon nach kurzer Zeit derart zu, dass nur Auseinanderbauen der Düse noch half - die komplette Feder war über und über mit Acrylpigmentenschleim verdreckt. Also das ganze gereinigt (Paint Remover von Agama mit einem weichen Pinsel aufgebracht, danach die Teile in Revell Airbrushclean gelegt und nochmals abschließend mit einem weichen Pinsel und Paint Remover gereinigt. Danach war alles sauber und ich baute die Düse/Nadel/Feder-Kombination wieder zusammen. Und was passierte? Na? Na, was wohl: "Plopp" machte es und die Nadel bohrte sich erneut durch die Plastikdüse!
WARUM PRODUZIERT AZTEK DIESE PLASTIKDÜSE STATT EINER VERNÜNFTIGEN METALLDÜSE???
Mittlerweile sind drei Düsen innerhalb von 5 Jahren Exitus und ich experimentiere weiter mit Acrylfarben und Aztek - wenn auch nur, um mir zu beweisen, dass es gehen muss! 3 Düsen à 14 Euro in 5 Jahren...in den 12 Jahren zuvor muste ich nicht einmal eine Düse nachkaufen.
Also:
Aztek und ModelMaster oder Humbrofarben und bei NICHTZERLEGEN der Düsen:

Aztekdüse zerlegen, weil voller Acrylpampe:

Mein Fazit: Die Aztek ist ok für´s "normale" Lackierung; bei Acrylfarben (die ich als dreifacher Vater und Ehegatte - Ehegatte nur EINMAL nunmal wegen der kaum vorhandenen Geruchsbelästigung bevorzuge) habe ich festgestellt, dass die Tamiya-Farben die Düse kaum verstopfen. Mit Vallejo waren meine Erfahrungen "so làlà". Aber wie Andreas schon schrieb: "
Übrigens sind bei den meisten angesprochenen Fehlern und Problemen nicht die Airguns schuld sondern diejenigen die "alles besser wissen" und sich auch nichts erzählen lassen."
Wohl wahr, wohl wahr.
Ich selbst liebäugele derzeit (da eh ein neuer, diesmal jedoch wirklich flüsterleiser Kompressor in´s Haus steht) mit einer Evolution oder einer Infinity - beides Qualitätsprodukte von Harder und Steenbeck... die Aztek bliebe dann allgemeinen Aufgaben (Future-Auftrag etc.) vorbehalten. Mit den H+S Farbspritzapparaten sollen dann die wirklich feinen Geschichten erledigt werde.
Ich hoffe, dieser kleine Beitrag mag dem einen oder der anderen (da wollen wir mal "gender"-technisch korrekt bleiben!) hilfreich gewesen sein und verbleibe
mit den besten Wünschen für eine angenehme Nacht
Michael