Besten Dank Sunny.
Dann wollen wir doch direkt mit dem Lackieren weitermachen.
Ich werde an diesem Boot eine sehr einfache aber effektive Airbrushtechnik anwenden. Das Preshaden.
Aber verpassen wir dem Seehund erst mal eine Grundierung.
Diese ist gerade bei Resin empfehlenswert um die Haftvermittlung des Grundlackes zu erhöhen.
Die weiße Farbe der Grundierung ist wohlweißlich gewählt, da ich ja ein Preshading auftragen will.
Dabei wird vor dem Auftragen des Grundlackes auf das Modell, in alle Winkel, auf Schweißnähte und in Vertiefungen mit einem dünnen schwarzen Lackstrahl vorgearbeitet.
Und da der Kontrast zwischen weiß und schwarz am größten ist, eben die Farbwahl der Grundierung. Noch ein Grund ist, ich benutze ich ein stark verdünntes Grau zum Lacken beim Brushen und auf weiß deckt der Grundlack dann doch wesentlich schneller und besser.
Danach wird mit konventioneller Technik weitergemacht. Also als nächstes, ein einfaches Lackkleid in Mausgrau.
Jetzt sieht man schon sehr schön, was mit dem schwarzen Vorlack erreicht werden soll. Alle Stellen die etwas tiefer liegen und an denen sich der Schmutz sammeln kann, werden hervorgehoben.
Als nächstes kommen verschiedene Grautöne zum Einsatz.
Dabei benutze ich für alles, was unten am Boot liegt einen dunklen Grauton. Alle Flächen die oben liegen und oft von der Sonne beschienen werden, bekommen ein helles Grau. Zur Verdeutlichung habe ich mal ein paar Skizzen gemacht.
Auf dem ersten Bild sieht man, einfach uni grau lackiert. Habe das Preshding jetzt erst einmal weggelassen, das würde nur unübersichtlich.
Nun lackier ich unterhalb des Bootes und in schwer erreichbare Stellen, den Grundlack mit etwas Schwarz abgedunkelt. Habe es allerdings hier stark übertrieben um es besser zu veranschaulichen.
Als nächstes, mit weiß aufgehellten Grau, alle Stellen die der Witterung am meisten ausgesetzt sind.
Und der Vollständigkeithalber, mit eingezeichneten Preshading.
Und hier das reale Bild dazu.
Jetzt werden die mit schwarz abgedunkelten Stellen, auch schon etwas mehr abgedeckt und wirken schon dezenter.
Die Flutschlitze habe ich auch schon mit matt schwarz eingefärbt und mit stark verdünnter brauner Farbe ein wenig Flugrost dargestellt.
Bevor man nun mit dem Washen und Trockenmalen weiter macht, sollte man den Lack aber erst mal gut durchtrocknen lassen, damit kein Unglück geschieht.
Nachdem also alles schön getrocknet ist, geht es mit dem Pinsel weiter.
Kommen wir zum so genannten Trockenmalen.
Damit kann man hervorstehende Oberflächenstrukturen hervorragend betonen und sichtbar machen.
Das Weiß ist mit Absicht sehr stark aufgetragen worden, da die Klarlackversiegelung hinterher immer viel von den Highlights schluckt.
Es geht weiter mit dem Washing.
Habe davon zwei Durchgänge gemacht, da der Seehund ja schon in die Tage gekommen ist und ein wenig Rost angesetzt hat.
Deshalb habe ich das washen nicht mit schwarz vollzogen, sondern mit einem Schokoladenbraun.
Danach wurde wieder alles mit Klarlack versiegelt. Das schluckt dann auch wieder viel von den Highlights des Washings. Daher sollte man diese, auch immer etwas übertrieben auftragen.
So, wollen wir das Boot ein wenig individualisieren und im ein Gesicht geben.
Also her mit einem Emblem und einer Boot-Nummer.
Werde in diesem Fall das Abzeichen selber malen müssen, da bei Verlinden Modellen so weit ich weiß, Decals nicht Bestandteil der Bausätze sind.
Sei's drum, ich wollte auf jeden Fall versuchen, das Modell so authentisch wie möglich zu gestallten.
Also habe ich mich mit Detektiv Redfort, einen User und Kumpel von mir aus dem Forum der grauen Flotte auf die Spurensuche begeben.
Nur zum Verständnis zu dem Emblem des Seehundes, es war und ist kaum nachvollziehbar welcher Seehund mit welchen Emblem oder welcher Turmnummer herumfuhr. Von den letzten Kriegsmonaten sind kaum noch Dokumente oder sonstige Bericht erhalten. Und wenn, dann unvollständig
Herausgekommen ist, nach vielen Bildern vergleichen und hinterfragen, folgenden Ergebnis.
Ich werde die U-5070 darstellen, dessen Emblem ein rotes Herz war.
Kommen wir zum lackieren des Herzes.
Mit einer Airbrush- Maskierungsfolie wird, wie der Name schon sagt. eine Maske für das Herz erstellt. Dazu drucke ich das Herz in der passenden Größe aus und pausche es auf die Folie.
Kantenlänge des Herzen, ganze 9 mm. Also eine schöne Fummelarbeit.
Daher braucht man auch zum ausschneiden desselbigen, ein ordentlich scharfes Skalpell.
Die Maske wird dann auf die gewünschte Stelle geklebt und los geht es mit einem satten Blutrot.
Nun zur Nummer 70.
Die habe ich frei Hand mit einem dünnen und feinen Rotmarderhaarpinsel und weißer Enamel-Farbe von Revell aufgetragen. Dazu braucht man nur eine ruhige Hand und etwas Fingerspitzengefühl.
Lasst euch davon aber keine Angst einjagen, da jetzt der Vorteil einer zwischen Klarlack-Versiegelung zum tragen kommt.
Dem gut durchgetrockneten Klarlack kann Terpentin nämlich nichts mehr anhaben. Sollte euch also die gemalte Nummer nicht zusagen, bekommt ihr sie einfach wieder weg, ohne Spuren zu hinterlassen.
Habe auch ein paar Anläufe gebraucht bis ich sie zu meiner Zufriedenheit aufgepinselt hatte. Aber seht selbst.
Danach wird natürlich wieder Versiegelt.
Es fehlt jetzt noch eine dünne schwarze Linie als Umrandung für das Herz. Aber das sollte man machen,wenn der Klarlack wieder richtig durchgetrocknet ist, damit sie bei Nichtgefallen wieder entfernt werden kann. Hat aber gefallen. Ich finde, dadurch hebt es noch mal ein gutes Stück vom Untergund ab.
Habe noch sofort die Wasserstandsanzeige drauf gepinnselt und schon ist er bereit für die nächste Versiegelung.
Was noch fehlt, sind Schraube und Kanzel.
Die Schraube ist schnell lackiert, gealtert und angebracht. Passt alles sehr gut.
Kanzel drupp, der nackte Seehund ist bereit seine Torpedos aufzunehmen