Nabend!
Im Moment habe ich ziemlich viel beruflich um die Ohren. Die wenige Zeit, die noch bleibt wird also zum Bauen rationiert. Deshalb bin ich
hier im Moment auch etwas rarer, sorry! Aber Ihr bleibt hier zumindest alle unter meiner Beobachtung, soviel ist mal sicher!!
Aber zurück zum Schiff:
Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum – ich kann jetzt meine Decks einbauen!!
Das ist übrigens kein Weihnachtsbaumanhänger sondern meine Gallionsgräting! In „meiner Epoche“ sah so etwas eben noch ein bisschen
rustikaler aus, man könnte fast sagen –schlicht!
Und hier seht Ihr den baulichen Fortschritt:
Die Gräting wurde eingesetzt (ich musste sie etwas verlängern, da ich ursprünglich dachte, dass sie bis zum Steven läuft. Da sie aber in der Gallionsspitze bündig anliegen soll, tat sie das nicht. Da sie irgendwie etwas abgehackt aussah, habe ich ihr noch einen kleinen profilierten
„sanften Ausläufer“ spendiert, der das Ganze etwas harmonischer aussehen lässt. Aber den sieht man sowieso nicht. Is aber da!
Dann wurde der Steven mit dem kleinen halbkreisförmigen Bugdeck eingesetzt und anschließend das vordere Backschott. Am Schott habe ich
noch eine kleine Änderung vorgenommen: Die beiden von mir nicht zu identifizierenden angegossenen Nippel sind in Wahrheit laut Recherche eine zweigeteilte Klampe

.
Also hab ich besagte Nippel vorsichtig weggeschnitten und die Klampenhälften aus Minisheetstücken geschnitten und geschliffen. Nach dem Aufkleben, Verschleifen und Lackieren kam das dem Original schon sehr viel näher. Kann sein, dass da später die Voruntersegelbauchgordings belegt werden sollen, passen würde es zumindest, wenn auch asymmetrisch. Aber das ist bei Galeonen nie so wirklich ungewöhnlich.
An der Gallionsnagelbank war noch ziemlich viel Platz und im Allgemeinen befinden sich dort mindestens vier Nägel. Dort wird die Blinde bzw.
deren Taue später belegt. An meiner befanden sich jedoch nur drei. Also hab ich dort noch einen Nagel ergänzt. Sieht eigentlich aus, als ob er dort schon immer hingehört hätte. Vielleicht sind im Original dort sogar vier? Ich konnt’s nicht herausfinden, da keine Bilder diesbezüglich im Netz zu finden waren.
Ach ja 1): Die Ankerkabel wurden auch schon angebracht, wieder gegengeschlagenes Tauwerk von meinem reeperbahnenden Freund

. Die Stärke wurde wie gehabt nach Mondfeld auf den Maßstab umgerechnet. Sie müsste stimmen, zumindest sagt das auch meine optische Entscheidung. Bei den Ankern muss ich mir allerdings noch mal Gedanken machen: Der Bausatz hat doch echt die neuzeitlichen
Anker spendiert bekommen, die heute an der Replika mitgeführt wurden. Tja: Die sind nur locker 400 Jahre zu modern

, da kann man auch nicht mit sehr viel Wohlwollen sagen, dass das so grob hinkommt...es sei denn, man heißt Ray Charles

(Sorry, Ray, kein Spaß auf Deine Kosten, nur ein Vergleich!! Sonst spiel eben "Hit the Drake, Jack

...")
Ach ja 2): Der Kiel muss auch nochmals gedraket werden, der is bislang nach dem Planschleifen nur nachlackiert und „roh“...
Schöne Grüße
Chris