Hallo Daniel, also erstmal - wirklich toll, das wirkt eher wie die Fotographie einer realen Szene denn wie die einer Vignette!
Aber eine kleine Beckmesserei hätte ich da doch: Der Lotsgast müsste eigentlich ganz vorne auf der Rüste stehen. Denn wenn er zum Schwung holen des Lots vor dem Auswerfen das ganze kreisen lässt, knalle es gegen den hinter ihm liegenden Anker - und das war's dann mit der Lotung. Auf vielen Schiffen war es auch üblich, entweder zwischen den ersten zwei Hoofdtauen (oder auch den Taljereeps) einen gefütterten Stropp zu bändseln, in den sich der Lotsgast zum Auswerfen legte und mit seinem Oberkörper dadurch über das Rüstbrett hinaus ragte. Die Lootleine hatte er zum Teil auch in engen Buchten ausgeschossen in der Wurfhand, dann ließ er das Lot mehrere Male kreisen, um so viel Schwung wie möglich zu bekommen, da das Lot ja weit voraus geworfen werden musste, um die Fahrt des Schiffes zu kompensieren. Auf deutschen Schiffen, wenigstens von der Unterweser, wurde beim Schwung holen dann der Spruch, den ich auf dem anderen Treat zitiert habe, ausgesungen...
der Beckmesser Hagen