Zuerst eine kurze Anmerkung zum Klarresinprojekt:
Ich habe den Eindruck, dass die Teile allmählich auch an der Oberfläche austrocknen. Trotzdem werde ich nicht versuchen, den Spiegel und die Seitentaschen abzugießen. Ich habe einfach Angst, dass ich mir da mit irgendeiner Chemie, die ich nicht kapiere, was kaputt mache. Schließlich müssen insbesondere die Seitentaschen in einer ziemlichen Hauruck-Aktion an den Rumpf geklebt werden, auf dass es keine Spalte und Spachtelorgien gibt. Das würde ich doch lieber mit Polyteilen machen.
Zurück zum Stand der Dinge. Bei großen Flächen, denke ich, sollte man auf und an Plastikseglern aus dem 17. Jh. ebenso verfahren wie auf allen anderen Flächen: streichen, schleifen, streichen, usw.:
Und nun zu den Rüsten.
Die Prince zu bauen ist wirklich, ich sagte es wohl schon einmal, eine Zeitreise in die (traumatisierte) Kindheit. Ich erinnere mich: Man konnte einen Plastiksegler so schön wie möglich angestrichen haben, spätestens mit dem Anbringen der Rüsten versaute man sich alles. Teils weil man jung und ungeduldig war, teils weil die Modelle an dieser Stelle nicht zu Ende konstruiert waren. Die Rüsten passten schlecht, hatten zu wenig Halt und scheiterten spätestens beim Anbringen der Wanten. Von den megafiligranen angespritzten Püttingeisen zu schweigen.
Also habe ich die Farbe an den betreffenden Stellen wieder beseitigt, die Anlagestellen überarbeitet und zusätzlich mit einer Stütze unterfüttert:
Dann habe ich die Rüsten aus Poly nachgebaut, mit offen liegenden Durchlässen für die Püttingeisen, die später verschlossen werden.
Die Konstruktion, mit Plastikkleber verklebt, trocknet nun aus, um vor Ort noch an- und zugeschliffen zu werden. Und: Ja, die Rüsten werden beim Öldraken ein bisschen stören, aber ich glaube, zu dieser Reihenfolge der Arbeiten gab es keine sinnvolle Alternative. Oder?
Schmidt