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151

Dienstag, 7. Januar 2014, 23:52

Edit: Warum hat noch nie einer bei Revell angerufen und gefragt wie sie auf die ganze Scheiße gekommen sind? Ich mein die Recherchieren doch auch bevor sie so nen Modell bauen?
Du wirst lachen: das war und ist noch eines der besten Modelle, das in Kunststoff zu bekommen ist. Man hat sich auf eine Rekonstruktion von einem Herrn Campell verlassen, dessen schönes Modell auf dem Isaac-Hull-Modell basiert. Das war - wenn ich recht weiß - irgendwann in den 60igern oder 70igern letzten Jahrhunderts. Damals gabs noch kein Internet und die Möglichkeiten zur Recherche waren sehr eingeschränkt. Die sind ja keine Historiker. Und mittlerweile - mit all den Informationsmöglichkeiten - ist es deutlich einfacher. T. Martin hat seine wunderschöne Sammlung ja auch erst um 1974 begonnen, als er das Kommando über das Schiff hatte. Und da war Campell schon lange fertig mit seiner Rekonstruktion - und Revell wohl auch schon mit dem Werkzeug. Also als Grundlage nicht übel, wenn man die damalige Zeit berücksichtig. Heute würden die das ein oder andere vielleicht anders machen. Aber wenn man´s genau nimmt: es ist ja noch viel Interpretationspielraum vorhanden .. und wer weiss: vielleicht findet sich ja doch noch auf einem Speicher eine Skizze oder ein Logbuch eines Midshipmen .. mit detaillierteren Angaben. So wie das Büchlein, auf dem Olof Ericson seine Takelagen-Rekonstruktion mit aufgebaut hat ... Solche Dinge tauchen noch auf - ab und an. Und durch das Digitalisieren vieler alter Dokumente in Bibliotheken und Archiven tauchen heute plötzlich Quellen auf, die man mit IT-Technik auf Stichworte durchsuchen kann - und gerade in vielen Briefen und Berichten schlummern vielleicht noch Detail-Info´s .. Das ist die positive Seite der NSAschen / Orwellschen überwachungstechniken
:thumbup:
Beste Grüße
Marcus

Manners Maketh Man

152

Mittwoch, 8. Januar 2014, 00:24

Hallo Dennis,

erstmal :wink: ich mag dieses Schiff und freue mich über jeden Baubericht den ich dazu lesen kann (auch wenn ich noch nie bei einem gepostet habe), ändere ich ja gerade :)

Warum hat noch nie einer bei Revell angerufen und gefragt wie sie auf die ganze Scheiße gekommen sind? Ich mein die Recherchieren doch auch bevor sie so nen Modell bauen?

Ich will jetzt nicht Revell in Schutz nehmen oder so, aber gerade dazu habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Ich habe die Conny von Revell ca. 1984/85 gebaut, da war ich 17 und das war der Abschluß meiner ersten Revellmodellbauphase, danach, auch schon davor, wanderten die Interressen doch mehr zu Mädchen, Gitarren, Mopeds, Partys .... ihr wißt schon. Und die Conny habe ich damals mit einer Akribie gebaut, von der ich dachte sie sei einmalig. Habe extra nähen gelernt um die Segel aus dünnem Stoff zu machen (und dachte ich wäre der einzige der sowas macht). Internet gabs nicht und der hier jetzt stattfindende Austausch über Brooktaue, richtige Farbgebung, historisch korrekte Takelung usw. war sowas von weit weg. Manchmal konnte man im Fachhandel noch eine Modellbauzeitschrift für teure 12 DM kaufen, das wars.
Und das war die Zielgruppe von Revell, ist sie glaub ich auch Heute noch. Nicht der versierte Modellbauer der auf einem historisch korrekt recherchiertem Material besteht.
Und wenn man überlegt das die Conny (meine ich mich zu erinnern) schon viel früher (1974?) das erste mal angeboten wurde. Da gabs kein Computer für 3D-CAD, da habe die Konstrukteuer die die Zeichnungen für die Formen gemacht haben mit Tusche auf Pergament rumgzeichnet und da wird dann beim Formenbau aus Kostengründen mal vereinfacht.

Was will ich eigentlich sagen?
Die Ansprüche die wir (und ich sag das jetzt mal bewußt und nicht abwertend) als HOBBYMODELLBAUER haben, sind dadurch das wir uns so einfach über das Netz austauschen können, rapide gestiegen. Ältere Modellbausätze hinken da dann einfach hinterher. Wieso neuere das auch manchmal tuen ist glaub ich eher eine Kosten und Zielgruppenfrage. Also um bei mir zu bleiben, seit es die Möglichkeit gibt sich über seine Hobbies mit anderen so einfache und weltumspannende auszutauschen, wachsen meine Ansprüche an das was ich mach, nur dadurch das ich sehe was und wie andere etwas machen.

Ups, Philosophieren jetzt mal wieder ausstellen :)

LG
Titto

P.S.: Die Conny ist übrigens das einzige Modell was aus meiner Pubertät übriggeblieben ist und immer noch mein Wohnzimmer schmückt. Und immer noch geistert in meinem Hirn die Idee rum Sie mal scratch in 1:72 als RC Modell zu bauen

153

Mittwoch, 8. Januar 2014, 00:28

Ups,
da war jemand mit einer ähnlichen Antwort schneller!
LG
Titto

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154

Mittwoch, 8. Januar 2014, 00:36

Gut sagen wir das das die ganze Geschichte für mich am Anfang etwas verwirrend war da man hier und da mal was aufschnappt oder Informationskrümel zugeworfen bekommt, al á "vorne gab es keine Geschützpforten.." ?(

Da ich diese nun wieder herausgearbeitet habe (und den Teufeln tun werde sie wieder zu verschließen) bleibt mir somit nur noch die Möglichkeit den Zustand ab September darzustellen.

Dazu müsste ich korrekter Weise dann auch die behelfsmaßnahmen für die 2 Kanonen am Heck durchführen und hier die Löcher ausschneiden.
EDIT: Diese Variante gefällt mir wenn ich so drüber nachdenke immer besser. Dann kann man auch ne schöne Geschichte dazu erzählen wenn einen die Leute fragen "Warum ist das am Heck einfach so in der Verzierung ausgeschnitten?" :)

Gleichwohl sollte ich dann auch die Ladelucken am Heck darstellen.. oder waren das nun doch nur kleine Lüftungsöffnungen wie manche schreiben..??

P.s. ich bin immer wieder begeistert welche Maritimen-Koryphäen sich hier im Forum tummeln. Vielen Dank an euch alle :respekt:
Gruß Dennis :smilie:

155

Mittwoch, 8. Januar 2014, 01:18

Dazu müsste ich korrekter Weise dann auch die behelfsmaßnahmen für die 2 Kanonen am Heck durchführen und hier die Löcher ausschneiden.

Da bin ich jetzt gar nicht so sicher .. denn wie gesagt: wann die Stückpforten auf dem Spardeck tatsächlich eingesetzt wurden .. das weiss man nicht. Im Moment vermute ich eigentlich, dass das Heck irgendwann später komplett überarbeitet wurde - und man sich dann statt der 6 Fenster auf 5 Fenster umbaute (in der Erfahrung des instabilen Zustandes beim Versuch die Verfolger bei der "Great Chase" vom Gun Deck aus durch die Fenster der Cabin zu beschiessen. Damit hat man den Heckspiegel deutlich versteift, hat dann die drei heutigen Öffnungen angelegt. Die beiden äußeren Fenster der 5er Konfiguration könnten sogar aufgemalt gewesen sein und man könnte sogar seit damals nur 3 Öffnungen gehabt haben.

Auf dem Spardeck dann hat man - das bietet sich an - die gleichen Postitionen mit Öffnungen "belegt". Damit ist der Spiegel sehr stabil. Ob man die Mittler Pforte tatsächlich nutzen möchte, ist noch eine andere Frage, da die Position dort eher ungünstig ist für eine Kanone.

So ein Umbau von 6 auf 5 (oder drei) Öffnungen ist keine kleine Aktion. Der gesamte Spiegel ist dann ja offen und das hätte sicher Zeit gefressen. Ob man sich das im Krieg wirklich geben wollte?


Also ich muss gestehen: ich würde den Spiegel des Revell-Modells einfach lassen - gerade für eine 1812er Version. Ich glaube, der "große" Umbau kam erst später. PS: jetzt wo ich Joergs Arbeit (vgl. unten) sehe, scheint mir ein 6-Fenster und drei Spardecks-Stückpforten-Zwischen-Lösung gar nicht so unwahrscheinlich. Die Spardecks-Kanonen könnte man eigentlich relativ unabhängig von dem "Unterbau" im Gun-Decks-Spiegel gestaltet haben ..
Also revidiere ich mal wieder meine Meinung dahingehend, dass ich den Umbau auf 5 (bzw. möglicherweise auch auf drei + zwei aufgemalte) für später datieren würde ..
Gleichwohl sollte ich dann auch die Ladelucken am Heck darstellen.. oder waren das nun doch nur kleine Lüftungsöffnungen wie manche schreiben..??
Ui ... :roll: Das jetzt wieder so ne Frage .. ich weiß von den Hecköffnungen nicht allzu viel .. hm. Es gibt ein paar Bilder, die da sogar Kanonen zeigen - aber das ist wohl ziemlich unwahrscheinlich. Aber wann die da waren und wie groß... das habe ich mir bisher noch nie angesehen ... Bass zeigt sie in seinen 1803er und 1805er Rekonstruktionen. Marquardt auch. Fehlen die beim Revell-Modell denn? Noch nie darauf geachtet - wobei ich glaube Argos hier hat sie in seinem Modellbaubericht eingebracht .. stimmt! Finde ich sehr schlüssig, seinen Ansatz!

PS: Und siehste Mal - zu den Spardecks-Geschützpforten: Joerg hat die Buchanan-Skizzen auf der Platte und dort sind sogar die Heckpforten auf dem Spardeck schon zu sehen.
Vielleicht hat er damit ja doch recht, und DIE sind schon drin damals. Sieht doch sehr schlüssig aus, das Ganze, oder?



https://www.wettringer-modellbauforum.de/forum/index.php?page=Thread&threadID=40296&highlight=


Hier die Stiche ...
https://www.bostonraremaps.com/catalogues/BRM1698.HTM


PPS: ARG :wacko: ich sehe gerade, dass Buchanan/Pockop ja von einer fünfer-Fenster-Konfiguration ausgingen .. man kann die Skizzen heranzoomen ...
Hm .. da bin ich jetzt aber doch wieder etwas skeptisch ... Also doch der große Umbau des Spiegels noch vor dem JAVA-Gefecht??
:doof:
Jetzt müsste man sich mit den Stichen befassen: wer hat die wo gemacht. Ich habe das bis jetzt so verstanden, dass sie auf Grundlage von Skizzen von Midshipman Buchanan entstanden sind. Der war Zeuge und würde den Zustand der Schiffe kennen. Wenn die dann recht bald nach dem Gefecht in England gefertigt wurden, wäre meine These vom "nachträglichen" an das Schiff anpassen eher fragwürdig, denn diesen Umbau kann Buchanan eigentlich dann ja nicht gekannt haben, oder doch? In Kriegsgefangenschaft beobachtet? .. Wer kennt die Geschichte dieser Stiche?? Joerg?



PPS: Aaaah.. meine Welt ist wieder stimmig :smilie: ^^ : das linke untere Bild zeigt das Heck in seiner ganzen 6-Fenster-Pracht :tanz: Damit ist dann klar ;) dass das Bild mit den fünf Fenstern rechts oben ein Fehler ist :thumbsup:


Du siehst: glaub was Du willst - mir gefällt meine These (Umbau der sechs auf fünf Fenster deutlich später) .. Aber da kann man mal sehen, wie gut es wäre einen wirklich abrufbaren Überblick über alle Gemälde und Darstellungen zu haben. DER fehlt mir .. und ich falle noch viel zu leicht um, wenn ich das entsprechende Bild vor die Augen gehalten bekomme :abhau:
Beste Grüße
Marcus

Manners Maketh Man

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156

Mittwoch, 8. Januar 2014, 22:45

Hallo Markus, danke für den Input.

Mir schein das vor lauter Umbauten auch den Zeichnern das ganze zu Kopf gestiegen ist :D

Nach sorgsamen Überlegungen will ich auf jeden Fall den Adler im Spiegel erhalten, ich werde daher auf die Variante mit den 2 Stückpforten gehen.. analog dem Model C2/1 aus Marquardt :thumbup: Quasi eine Situation nach der großen Verfolgung und vor dem Angriff auf die Guerriere.

Dazu gibt es die Lüftungsluken unten, die Geschützpforten am Bug lass ich wieder "verschwinden" :bang:



Noch eine Frage am Rande: War das obere Batteriedeck tatsächlich einfacher aufgebaut wie das untere - dass es den Name Spardeck verdient ? :???
Gruß Dennis :smilie:

157

Donnerstag, 9. Januar 2014, 00:16

Evans vom Modelshipworld Forum favorisiert die Version die Corné hier gemalt hat:
https://picasaweb.google.com/10699725278…rrierePaintings


Da ist ein Bild zu sehen, dass das Heck mit den fünf Fenstern zeigt - auf das bezieht sich wohl Marquardts "fünf-Fenster"-Entwurf.

Es gibt von Corne aber eben auch Gemälde derselben Schlacht mit 6 Fenstern...

Hier habe ich mal einen Link zu Bildern des Isaac Hull Modells, das sehr stark als Grundlage für den Revellschen Schmuck an Bug und Heck herhalten musste wie Du gleich sehen wirst:

https://www.modellboard.net/index.php?topic=19916.0


Ganz am ende - auf Seite 2 - ist nochmal ein Link zu weiteren Bildern zum Modell im PEM.

Du siehst - viele Fragezeichen. 5? oder 6? ..

Ich plädiere für 6 Fenster - das hatte die Consti nachweislich 1805 in Tripolis - und der verräterische Satz bzgl. der ausgetauschten FÜNF Schnitzereien "Zwischen" den Heckfenstern NACH dem Guerrier-Gefecht machen das für mich plausibel bis eben zumindest zum Gefecht mit der Java. Da ja nun mal eine der beiden fraglichen Anzahlen falsch sein muss, vertraue ich hier einfach mal dem Navy Agent (Agent hier im Sinn von "Beamter").

Was den Schmuck betrifft (Adler, Figuren, Ornamente).. tja da kann man wieder raten: stimmt das Hull-Modell (und damit das Revell-Modell) für das Gefecht mit der Guerrier? .. oder war das der Schmuck VOR dem Demolieren durch Hull bei der "Great Chase" und der Brief mit der Bemerkung, dass fünf Schnitzwerke zw. den Fenstern neu sind ist nur Teil einer Serie von verloren gegangenen Briefen, die die überarbeitung des beschädigten Heckschmucks in den Zustand der Corne-Bilder beschreiben, so dass das Hull-Modell nur vorbild für die Great Chase ist und Corne zumindest den richtigen Ornamentschmuck zeigt???

Ich gebe Evans insofern recht, dass allein das Farbschema des Schmuckes an Heck und Bug spannend ist ...

Definitiv ist aber der Marquardts Bug für das Schiff von 1812 Unsinn, denn der Schmuck den er dort gezeichnet hat ist ja nun nachweislich modern!


Was ich auf dem Corne-Gemälde nicht sehe -und mir nicht vorstellen kann - sind STückpfortenöffnungen auf dem Spardeck durch den Spiegel. Denn die lägen ja genau hinter dem Heck-Beiboot! .. das kann nicht klappen.

Ich würde glaube ich im Moment das Heck so lassen, wie es Revell vorsieht - allerdings erweitert um Ladeluken unterhalb der Kapitänskajüte mit Klappen .. Das ist Modellbauerisch am einfachsten, würde dem Hull-Modell folgen und klingt für mich recht plausibel.

Ich würde die Fensterkreuze filigraner machen! Und ich würde kein oder wenig Gold verwenden.


Zum Spardeck .. das heißt natürlich nicht so, weil man sparsam war .. Der Name kommt vom englischen "Spare" = etwa eine Latte. Das Spardeck ist ein zunächst in der Entwicklung eher schwächeres Deck über dem eigentlichen Deck. Bei den Fregatten ist es enstanden als man das Achterdeck und das Backdeck zunächst noch mit Laufstegen verband - und mit fortschreitender Größe der Fregatten diese Verbindung immer robuster und einheitlicher macht. Ursprünglich waren Achter- und Backdeck getrennt durch eine Kuhl.. aber bald begann man diese Kuhl mit dem Laufgang rehts und links entlang der Reling zu überbrücken. Die Constitution nun hat aus der offenen Kuhl tatsächlich schon eine große Lade-Luke gemcht, wenn man so will. Humphrey wollte mit dem viel robusten zusammenhängenden durchgehnenden Deck die Längssteifigkeit des sehr langen Rumpfes verstärken.

Natürlich ist dieses Deck etwas schwächer als das darunter liegende Gun Deck, dass die schweren Kanonen tragen muss.
Beste Grüße
Marcus

Manners Maketh Man

158

Donnerstag, 9. Januar 2014, 22:01

Wie heißt der Baubericht denn gleich ?!? Winterfreuden ?!?

Na dann wissen wir es jetzt:


Gerade auf MSW entdeckt :-)

XXXDAn
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Donnerstag, 9. Januar 2014, 23:08

Sehr schön, danke für die Impressionen Dafi :thumbsup:


Ja das mit dem Boot ist richtig, und folglich müsste ich es wohl anders auf Deck befestigen.. oder es wurde einfach nur nach unten abgesenkt, aber dann sieht man nicht mehr durch die Fenster in die Kabine :wacko: . Ich wird wohl zunächst mal die Belüftungsluken anbringen und mir die abschließende Gestaltung des Spiegels bis zur Fertigstellung der beiden Decks verschieben. Ich werde als so in 4-6 Monaten wieder auf dich zukommen, Markus ^^
Gruß Dennis :smilie:

160

Freitag, 10. Januar 2014, 00:05


:wink:
Es rauscht wie Freiheit, es riecht wie Welt.
Naturgewordene Planken
sind Segelschiffe. Ihr Anblick erhellt
und weitet unsere Gedanken!
Joachim Ringelnatz

161

Freitag, 10. Januar 2014, 00:05

Ja das mit dem Boot ist richtig, und folglich müsste ich es wohl anders auf Deck befestigen.. oder es wurde einfach nur nach unten abgesenkt, aber dann sieht man nicht mehr durch die Fenster in die Kabine . .... Ich werde als so in 4-6 Monaten wieder auf dich zukommen, Markus

Das mit dem Boot ist aber vielleicht auch gar nicht so schlimm, dass man es anders stauen müsste. Bei den Pocock-Stichen ist es ja gar nicht zu sehen. Vielleicht hat man es vor dem Gefecht abgelassen (wurde oft so gemacht - z.T. wurden dann Wertgegenstände in den nachgeschleppten Booten gestaut). Die Geschützpforten zum Heck waren - auch wenn sie eingeschnitten waren ziemlich sicher jedenfall auch nicht bstückt. Das hat man dann erst bei Bedarf gemacht und DANN hätte man das Boot aus der Gefahrenzone entfernt.

Wenn Du Fragen hast: jederzeit und gerne. :idee: Stupf mich einfach an!:hey: Ich freue mich über so viel schöne Consti´s hier. Das Modell wird / wurde irgendwie deutlich seltener gebaut als z. B. die Soleil Royal, obwohl der Bausatz eutlich stimmiger ist, als das ältere Linienschiff. .. oder ist das nur "gefühlt" so? ;(
Beste Grüße
Marcus

Manners Maketh Man

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Dienstag, 21. Januar 2014, 22:46

Nabend allerseits :wink:

Hier ein schnelles Update der Deckbeplankung die sich doch als etwas langwierig herausstellt. Zudem geht mir das vorbereitete Material aus :bang: Naja ich geh dann mal in den Wald Bäume fällen..









Ps ja die Beplankung in der Mitte ist mir um 1cm verrutscht. Aber beim Unterdeck kanns hinterher so genau eh keiner sehen :pfeif:
Gruß Dennis :smilie:

163

Dienstag, 21. Januar 2014, 22:52

Zitat

Aber beim Unterdeck kanns hinterher so genau eh keiner sehen :pfeif:

nur mit grösster mühe!!! ;)

164

Dienstag, 21. Januar 2014, 23:43

Mir gefällt gerade das etwas ... natürliche Aussehen des Plankenverlaufs. Hat viel Ähnlichkeit mit dem aktuellen, zugegebenermassen über 200 Jahre altem Schiff.
Beste Grüße
Marcus

Manners Maketh Man

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165

Dienstag, 4. Februar 2014, 22:26

Die Steuerbordseite ist fertig :party:



Aber der Holzvorrat ist zu Neige gegangen :motz: Naja musste ich also noch ein paar Bäume für die Planken fällen.

Das ganze sieht dann so aus:



Mit einem Geodreieck lassen sich die 3 mm Spantenbreite am besten abmessen. Danach das ganze mit dem Schraubstock fixieren und am Holzbrett entlangschneiden.. :ok:



Im Anschluss werden sie auf einer Vorlage abgelängt und die fehlerhaften Planken aussortiert.
Gruß Dennis :smilie:

166

Dienstag, 4. Februar 2014, 22:29

ich schneide die planken übrigens mit einer schneidemaschine
https://picture.yatego.com/images/4a1415…aschine-561.jpg
geht ratzfatz!!
LG der roland

167

Mittwoch, 5. Februar 2014, 08:27

ich schneide die planken übrigens mit einer schneidemaschine

Dabei sollte man aber darauf achten, dass die Schneidemaschine eine Vorrichtung hat, die beim Betätigen des Hebels die Funierblätter auf die Unterlage drückt. Die günstigen haben so etwas nicht und dann verrutscht alles ganz leicht. Die Planken sind dann alles andere als gelichmäßig ;( Die Schneidemaschine auf Rolands Bild hat im Übrigen so eine Schiene :ok:

LG :wink:
Marcel

168

Mittwoch, 5. Februar 2014, 11:06

so isses und deshalb sind meine auch sehr gleichmässig! ;)
ich schärfe das messer gelegentlich nach und dann schneide ich mit einem kräfigen
wumms! dann splittert nichts! wenn man zu zaghaft schneidet, kann das nämlich passieren!
:wink:

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169

Mittwoch, 5. Februar 2014, 23:01

Das hab ich auch mal mit einer günstigen versucht, aber man konnte nicht genug graft aufbringen um das Furnier zu fixieren. :!!
Es steht und fällt also alles mit der Halterung fürs Blatt. Die Maschinen die hier einen richtigen Hebel haben (der somit auch eine Hebelkraft aufbringen kann) sind hier sicherlich am geeignetsten.
Gruß Dennis :smilie:

170

Mittwoch, 5. Februar 2014, 23:08

ausserdem kommts du ja auch mit deiner herkömmlichen methode gut zurecht. never change a running system ;)
LG der roland

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Sonntag, 2. März 2014, 17:39

So Leute, lange hats gedauert, aber mein neues Motorrad hat in letzter Zeit etwas Aufmerksamkeit gebraucht. Aber nun ist das Deck endlich fertig beplankt! :thumbsup:







Auf die Darstellung von Holzdübeln werde ich beim Unterdeck verzichten.
Als nächstes folgen nun noch einige kosmetische Korrekturen an der Außenhaut und den Stückpforten. Danach beginnt die Montage der Kapitänskajüte und der Kanonen ^^
Gruß Dennis :smilie:

172

Montag, 3. März 2014, 23:47

Sieht spitze aus!!! So wünsch ich mir mein Deck dereinst!
Beste Grüße
Marcus

Manners Maketh Man

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Mittwoch, 6. August 2014, 00:07

OMG warum nur? Warum sind das so viele Kanonen?

Ich habe mich nun doch nach langer Zeit wieder an Sie herangewagt und nachdem die 2. Kanone (links) nun getakelt ist, ist das eine Produktionsweise die ich mir für die nächsten 28 Stück vorstellen kann ohne durchzudrehen :cracy:

Ich werde also fälschlicher weise nur eine Rolle je Flaschenzug verbauen. Diese habe ich mir Draht umwickelt, welcher gleichzeitig in der Bordwand mit Sekundkleber festgemacht wird. Schlagt mich, aber mehr verkrafte ich seelisch nicht, ich will ja irgendwann auch mal Segel setzen und ich bau an dem Ding nun schon 3 1/2 Jahre :ahoi:





Gruß Dennis :smilie:

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174

Mittwoch, 6. August 2014, 06:30

Denk Dir nix, ich bau noch länger! :D
Übrigen, Deine Constitution wird ein klasse Modell.

175

Mittwoch, 6. August 2014, 07:40

welcome to the club of Slow-Bauer!

176

Mittwoch, 6. August 2014, 09:25

Denk Dir nix, ich bau noch länger!


Da schlägst du mich und meine 12 Jahre bei weitem :-)

Schön hier wieder Neues zu sehen!

Alles Gute, Daniel
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177

Mittwoch, 6. August 2014, 09:32

Hi,

also ich würde die Takelung der Kanonen schon richtig machen, also mit zwei Blöcken je Flaschenzug. Du hast bis jetzt so schön gebaut, das wär echt schade wenn Du die Kanonen so lässt. Ich zumindest würde mich im Nachhinein drüber ärgern. Bei meiner Fly bin ich bei den 2mm Blöcken auch fast verzweifelt aber im Nachhinein bin ich froh das ich es so gemacht habe.

LG
Oliver

178

Mittwoch, 6. August 2014, 13:09

Hi,

ich denke auch, dass der Oli recht hat.

Wenn Du doch sowieso so lange daran baust, kommt es auf ein bisschen mehr Zeit doch nun auch nicht an.

Ja, wenn Du es nicht können würdest, das wäre was anderes. Also tu es, bevor Du Dich irgendwann mal ärgerst.

PS: tolles Modell, Gruß Ray

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

179

Mittwoch, 6. August 2014, 20:46

Hi nochmal,

um Dir die Entscheidung etwas einfach zu machen und Dir die "Angst" vor der Kanonentakelung zu nehmen, hier schnell eine Beschreibung wie ich das gemacht habe:

1. Kanonenrohr gefärbt/brüniert
2. Lafette seitlich für die Ringbolzen durchbohrt und gefärbt (meine Lafetten waren aus Metallguss), hinten hatte die Lafette schon einen Ringbolzen
3. 2 Ringbolzen gebogen, brüniert und an der Lafette seitlich links und rechts in die Löcher geklebt
4. 4 Ringbolzen gebogen, brüniert und innen an die Bordwand um die Stückpforte in Löcher geklebt (an jeder Ecke der Stückpforte ein Ring).
5. 1 Ringbolzen gebogen, brüniert und hinter der Kanone an Deck in ein Loch geklebt
6. 2 Hacken mit Auge gebogen, brüniert und an die Enden des Liktaus montiert
7. Licktau mit Schlaufe an die Kugen des Kanonenrohrendes hinten montiert
8. Die Kanone so auf das Deck gepappt und das Licktau mit den Hacken an den unteren Ringen der Bordwand eingehackt, das Tau in Form gebracht und mit Superkleber fixiert
9. 6 Blöcke (2mm) stirnseitig mit einem 0,6mm Bohrer angebohrt
10. 6 Hacken ohne Öse aus 0,5mm Messingdraht gebogen, brüniert und in die stirnseitigen Löcher der Blöcke geklebt
11. Mit 0,1 mm Tau die drei Flaschenzüge zwischen zwei Nadeln takeln (hier ein Tipp: das Tauende das Du durch die Blöcke durchfädelst mit Superkleber tränken und härten lassen, dann hast Du quasi eine "Nadel")
12. Fertige Flaschezüge mit den Hacken an Bordwand/Ringbolzen an Deck und den Ringen an der Lafette einhacken, festzurren und mit Superkleber fixieren.
13. Zum Schluss noch 3 Seilbündel gemacht und an den Tauenden der Flaschenzüge an Deck montiert

Schau mal in meinen Baubericht der Fly auf Seite 10, da sieht man das recht gut. Es ist auch wichtig wie Du die Taubündel an Deck verlegts, das Seil von der Kanone zum Deck lag immer "vor" dem Seilbündel !!!!
Lies Dir die Seiten 9-11 durch da ist einges von anderen Modellbauern geschrieben :ok: . Die Seilrollen der Kanonen links und rechts vom Schiff an Deck waren auch immer spiegelgleicht aufgelegt da die Taue auch immer rechts bzw. linksgeschlagen waren ! Ich mach nahher noch ne Zeichnung und stell das hier noch ein ;)

LG
Oliver

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180

Samstag, 9. August 2014, 16:18


13. Zum Schluss noch 3 Seilbündel gemacht und an den Tauenden der Flaschenzüge an Deck montiert

Hi Olli,

danke für die Tipps. Ganz so ausführlich werd ichs nicht machen, aber der Ehrgeiz ist auf jeden fall wieder da. Hab ich das richtig verstanden dass du die Seilrollen im nachhinein auf die Tauenden gelegt hast? Das macht das ganze tatsächlich angenehmer zum arbeiten :)

Hier nun ein Muster mit 2 Rollen



Ich werde wohl aber zuerst den Heckspiegel verschließen und die Kapitänskajüte einbauen. Danach werd ich mir auch nochmals gedenken machen wie ich das Oberdeck einpasse. Denke das ich das zuerst zurechtfeilen und anpassen sollte bevor im Unterdeck alles voll steht mit filigranen Kanonen :hey:
Gruß Dennis :smilie:

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