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121

Donnerstag, 28. November 2024, 18:33

Mahlzeit allerseits!

Die Geschichte von BB-2 und den anderen Schiffen der Indiana-Klasse gehört zu meinen Lieblingsgeschichten in der Rubrik Pleiten, Pech und Pannen, übertroffen wird sie höchstens noch von den britischen Dampfunterseebooten der K-Klasse. Aber immerhin hat man etwas daraus gelernt, und die schlimmsten Mängel konnten durch Umbauten behoben werden. Mehr als Schönwetterschiffe wurden es zwar nicht, aber sie waren ja auch nur zur Küstenverteidigung geplant.

Der Ruf der Borodinos wäre sicherlich besser, wenn sie nicht im Gefecht so total versagt hätten. Nun hatte dieses Versagen eine ganze Reihe von Gründen, eben nicht nur schiffbaulicher Natur. Schlecht ausgebildete Besatzungen, eine zusammengewürfelte Flotte, die sich nach den langsamsten Schiffen richten musste, eine höchst passive und ideenlose Verbandsführung im Gefecht, viele Blindgänger, es kam einiges zusammen. Dazu noch die schwere Überladung der Schiffe, die eigentlich zu dem Zeitpunkt gar nicht mehr nötig war, man war ja fast am Ziel der langen Reise und wäre mit vollen Kohlenbunkern in Wladiwostock angekommen. Dennoch gab es auch konstruktiv bedingte Probleme, die vermeidbar gewesen wären. So fiel fast die gesamte Hauptartillerie ziemlich schnell aus, weil die Türme schlecht konstruiert waren. Sie waren wesentlich größer und schwerer als die von Tsesarevich, ohne leistungsfähigere Mechanik zu haben, und die Rohrscharten waren weit größer als nötig, was die Wirksamkeit der Panzerung sehr beeinträchtigte.
Apropos Panzerung: Der zu tief liegende Gürtelpanzer wird auch schon bei Tsesarevich erwähnt, das war aber insofern weniger problematisch, als die Japaner sowieso keine panzerbrechenden Granaten verwendeten, sondern hochexplosive Sprenggranaten mit Aufschlagzünder. Soweit man weiß, blieben die Schiffsteile, derentwegen man Schiffe vor allem panzert, Antriebsmaschinen und Munitionsmagazine, bis zuletzt intakt, die Schiffe sanken nicht, weil ihre Panzerung versagte, sondern weil sie durch viele kleine Lecks ihre Stabilität verloren. Man hat errechnet, dass bei dieser Rumpfform und dieser Überladung eine Krängung von nur 7° das Schiff kentern lässt. Das ist geradezu lächerlich wenig.

Es gab während der ganzen langen Reise ständig Defekte an Antriebs- und Rudermaschinen, die Munitionsaufzüge versagten oft, die gesamte Technik war einfach unzuverlässig. Nun sind das Kinderkrankheiten, mit denen die meisten Konstruktionen zu kämpfen haben. Genau dafür werden solche Schiffe normalerweise ausgiebig erprobt und eingefahren, aber die Zeit dafür hatte man nicht oder hat sie sich nicht genommen. Und beim sprichwörtlichen russischen Schlendrian wäre es wahrscheinlich auch unterblieben, wenn man die Zeit gehabt hätte.

Bezeichnend ist, dass diese Probleme aufhörten, als die Reste der russischen Flotte von Japan übernommen und in Dienst gestellt wurden. So auch Orjol, ab 1906 hieß das Schiff "Iwami" und war noch bis 1922 im Dienst, also so lange wie die vier anderen Borodinos zusammen. Allerdings haben die Japaner das Schiff nicht nur repariert, sondern auch erheblich umgebaut, um das Hauptproblem, den zu hohen Schwerpunkt, in Griff zu kriegen. Dazu wurden die Aufbauten radikal verkleinert, außerdem wurden die unteren Kasematten verschlossen. Das Schiff war danach kaum wiederzuerkennen, aber es machte eben auch keine Probleme mehr.


Iwami 1907
Quelle Wikipedia

Wäre mal ein interessantes Modellbauprojekt, allerdings wohl kaum ein Umbau auf Borodino-Basis, eher ein Vollscratch. Sowas fange ich aber erst an, wenn ich den guten Kubikmeter ungebauter Bausätze im Lager abgearbeitet habe, also etwa im Jahr 2525...
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
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-Otto von Bismarck

122

Sonntag, 1. Dezember 2024, 15:33

Mahlzeit allerseits!



Fertig!



Und gleich die nächste Nervensache angefangen. Ich habe schon schlechtere Ruderboote gesehen, auch bei erheblich neueren Bausätzen, aber der Ätzteilsatz enthält hierfür schöne Verfeinerungen.



Und deshalb werden sie zuerst ausgeräumt.



Hier musste ich eine Korrektur korrigieren: Wo jetzt das weiße Stück Plastik sitzt, war ursprünglich graues Plastik. Das habe ich, gemäß Anleitung des Ätzteilsatzes, abgesägt um es durch eine Stützstruktur aus Ätzteilen zu ersetzen, was aber wohl nur beim Schwesterschiff Suvorov so war. Fotos von Borodino zeigen hier massive Bordwand, also das Abgesägte wieder drangesägt... War nicht wirklich schlimm, hat es mir nämlich sehr erleichtert, die Oberseite der Seitenaufbauten plan zu schleifen. Diese Seitenaufbauten nennt die Anleitung übrigens "side cabins", also doch Kabinen, ich sag´s ja nur..



Zeit für den Luftpinsel. Kleinkram..



..und Großkram.



Bei der ungeklärten Frage, ob und wenn ja was in Grau zu streichen sei habe ich mich, auch nach Studium etlicher Modellbilder, für die m.E. plausible Lösung entschieden, die nicht begehbaren Decksflächen in Grau zu machen (Aufheizung) und die begehbaren in Linoleum (Rutschfestigkeit). Also werden Decks ohne Reling grau, solche mit Reling braun.



Holzdeck drauf, gefällt mir sehr. Ist tatsächlich mal was ganz anderes.



Das ist das Brückendeck von unten, die Stützwinkel waren noch als Platzhalter dran, mussten aber neu gemacht werden, weil sie erstens zu klobig waren, und zweitens einen guten Millimeter Luft zum Kommandostand hatten. So eine Stütze, die sich buchstäblich auf nichts stützt ist mir ein Graus, Plausibilität geht anders..



Die auszurundenden Ecken wurden sicherheitshalber mit Vierkantprofil stabilisiert.



Und Deckel drauf.



Nach Trocknung über Nacht rund geschliffen.



Schonmal in Linoleum gepinselt, genaue Farbkante an der Rundung wird später von der Reling bestimmt.
Die Farbe ist Tamiya XF-79 Deck Linoleum, eigentlich für japanische Schiffe, aber ich schätze mal, dass Linoleum in Russland die gleiche Farbe hat wie in Japan..
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123

Sonntag, 1. Dezember 2024, 18:39

Moin Jochen,

das ist bisher alles sehr schön geworden! Es gefällt mir außerordentlich gut. Stimmt, die Decks werten das Modell wirklich auf. Toll!

Die Beiboote sind ja herzig. Ich vermute mal, die beiden ganz oben sollen Pinassen sein, links davon die beiden größeren Kutter, dann rechts daneben Jollen. Die vier Walboote sind wirklich auf der BORODINO gewesen? Oder sollen das Gigs sein? Dann wäre die Form allerdings falsch denn eine Gig sollte einen kleinen Spiegel haben. Ich bin gespannt, wie die Boote mit den Zurüstteilen ausschauen. Waren nicht auch Dampfbeiboote auf der BORODINO? Oh je, Fragen über Fragen - hoffentlich nerve ich dich mit diesem akademischen Kram nicht.

Das Braun um das Linoleum darzustellen finde ich gut getroffen. Es ist ein schöner Kontrast zum Holz des Decks und der schwarzen Farbe.

Jochen, mach weiter so, das ist ganz ausgezeichneter Modellbau den Du uns hier zeigst.

LG


Armin

--

Die Beiboote lassen mich nicht in Ruhe: Irgendwann muss ich mal versuchen meine 1:100er Beiboote in 1:350 zu drucken. Vielleicht klappt das ja, die Wandstärken könnten das Problem sein.

124

Montag, 2. Dezember 2024, 07:31

Moin Jochen,

Läuft bei dir!

Ich bin ganz bei Armin, das Holzdeck macht echt was her, gefällt mir :ok:

Deine Lackarbeiten können sich auch sehen lassen. Aber das ist man ja von dir gewohnt ;)

Ich werde aber etwas aufgehelltes Schwarz verwenden
Ich muss gestehen, am Anfang deines Bauberichts konnte ich mir das nicht recht vorstellen.
Aber jetzt, zusammen mit dem Rot untenrum, sieht es klasse aus. Dein "etwas aufgehellt" ist genau richtig gewählt. Nicht zu hell, nicht zu dunkel :ok:

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


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125

Montag, 2. Dezember 2024, 13:04

Moin Jochen, moin zusammen,

Deine Beiboote haben mir keine Ruhe gelassen und so habe ich heute einen Kutter Klasse II, den ich in 1:100 gezeichnet habe, in 1:350 gedruckt. Ich war ein wenig skeptisch wegen der Wandstärken, die in 1:100 nur 0.6mm betragen. Doch genug geschrieben, hier das Ergebnis:







Man kann die Klinkerbeplankung, die Spanten und die Sitzbankauflagen erkennen. Als nächstes schaue ich mal, ob mein Laser die Bänke und den Boden in diesem kleinen Massstab noch ausschneiden kann. Wenn das klappt, kannst Du, wenn Du magst, die Boote gerne von mir bekommen.

LG


Armin

126

Montag, 2. Dezember 2024, 20:54

Hier wird ein ganz schönes Bautempo hingelegt - da komme ich gar nicht mehr mit.
Das Holzdeck sieht sehr schön aus. Und die Farbe des Holzdecks ist exakt so wie ich mein Bausatz-Deck auch bemalt habe.
Die schwarzen Details auf dem Deck (Kohlelukendeckel ? ) liegen jetzt durch das Holzdeck erkennbar tiefer. Kommen da andere Teile, Ätzteile drauf?
-- Wie schon mal erwähnt, ich gehe mit dem Bau, Bemalung usw. ganz anders vor. -- Wenn du langsamer baust, kann ich vielleicht Schritt halten. ^^
.
.
Ich habe stets mehrere Modelle im Bau, oft gibt es längere Pausen. Aktuell im Bau, bzw. in den letzten Monaten immer mal etwas dran gemacht: die hier gezeigten Modelle im Thread "Querbeet". --- Ansonsten viel Gartenarbeit beim Erstellen eines neuen Gartens auf einem komplett runtergekommenen Geröll- und Müll-Grundstückes. usw .

127

Montag, 2. Dezember 2024, 23:22

Dank euch!

@Armin: Ich hoffe einfach mal, dass die Bootstypen richtig wiedergegeben sind... Walboote erscheinen mir nicht so ungewöhnlich, finden sich in meiner Sammlung auch auf Tsesarevich, Lord Nelson, Mikasa sowie auf sämtlichen US-Sciffen der 30er und 40er Jahre. Bei letzteren waren sie motorisiert und hießen auch schon mal Gig, offenbar ist die Terminologie da nicht ganz einheitlich. Wobei eine Fregatte von 1812 ja auch nichts mit einer Fregatte von heute zu tun hat..
Dampfboote gibt es auch noch, je zwei größere und kleinere, die sogar mit denen auf Tsesarevich identisch sind. Sind also recht wahrscheinlich richtig.
Das gedruckte Boot sieht toll aus, insbesondere die Klinkerbeplankung. Das ist eine Feinheit, die nur selten von Bausatzherstellern berücksichtigt wird, und wenn doch, dann überdimensioniert. Für mein Modell kommen sie aber kaum in Betracht, es müsste dann ja schon der gleiche Detailierungsgrad für alle Boote sein, und 5 verschiedene Typen zu konstruieren und zu drucken wäre wirklich zuviel verlangt. Aber Dank für das Angebot!

@Ingo: Diese Aufhellerei wird von manchen als regelrechte Wissenschaft betrieben, mit Maßstabs- und Mischtabellen und allem Klimbim. Soweit pflege ich es ja nicht zu treiben, mein Ziel war da ein eher subtiler Effekt, der wirkt, ohne dass man ihn direkt benennen könnte. Daher: Danke für die Blumen, Mission accomplished!

@Thomas: Du sprichst da einen generellen Nachteil der Echtholzdecks an, genau das ist nämlich der Grund, weshalb ich sie nur verwende, wenn mir die Gestaltung des Bausatzdecks gar nicht gefällt. So wie hier.
Das mit den Kohlenluken ist hier aber nicht schlimm, es korrigiert im Gegenteil einen Bausatzfehler. Denn die vorher erhabenen Luken, siehe z.B. viertes Bild meines vorherigen Posts, liegen jetzt bündig mit dem Deck, und so muss es auch sein. Denn wenn sie höher stehen als das Deck würde das das Einschaufeln der Kohle sehr erschweren, außerdem hätte das Deck dann zahlreiche unnötige Stolperkanten mehr. Kriegsschiffsdecks müssen glatt sein!
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-Otto von Bismarck

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128

Montag, 2. Dezember 2024, 23:40

Moin Jochen,

Du hast natürlich völlig recht, dass die Boote dann alle die gleiche Qualität haben müssen. Ich habe eine verhältnismäßig große "Bibliothek" an Beibooten über die letzten Jahre gezeichnet sodass die Boote die Du für dein Projekt benötigen würdest bei mir alle bereits fertig vorhanden sind (so es dann doch eine Gig sein könnte). Einzig die Frage nach dem Lasern der Holzteile müsste, nein, werde ich noch zeitnah überprüfen. Vielleicht baue ich, angeregt durch deinen tollen Thread, auch mal ein Modell in 1:350.

Für ein anderes Projekt benötige ich insgesamt 20 Beiboote / Dampfbeiboote unterschiedlichster Typen. Durch die bereits vorhandenen Modelle konnte ich diese kleine Flotte innerhalb 1 Woche, jeweils Abends, drucken. Die sind dann allerdings alle wieder in "meinem Maßstab" von 1:100.

LG


Armin

129

Sonntag, 8. Dezember 2024, 18:57

Mahlzeit allerseits!



Vor einiger Zeit Öffnungen für die Treppen vom Backdeck zum Brückendeck in letzteres geschnitten, siehe Post 111, nun war ich doch neugierig, ob die Treppen passen. Ja, tun sie. Man sieht mal wieder jedes Stäubchen, gruselig. Wenn ich 40 Jahre jünger wäre, würde ich jetzt irgendwelche Filtersoftware einsetzen...



Die Poller sind, maßstabsüblich, direkt ans Deck angespritzt, und so fehlt ihnen der obere Kranz. Ihr Durchmesser ist, mit Schwankungen, 1,2mm, und so bekommen sie einen Deckel aus 1,5mm Rundscheiben. Locheisen habe ich mal für kleines Geld in Amazonien gekauft, kein Profiwerkzeug, aber für meine gelegentliche Anwendung vollkommen ausreichend.



Gedrehte Poller sehen natürlich noch besser aus, aber wenn ich das Geld für eine Drehbank hätte, würde ich es doch für etwas anderes ausgeben. Für Bausätze wahrscheinlich..



Vier Walboote, als Boden habe ich einen Klecks Resin reingegossen. Ist mir aber an den Rändern nicht präzise genug, werde ich künftig anders machen.



Hier lasse ich es aber so, mit den Ätzteilen sieht man davon nichts mehr. Bei 2 Booten ist die Ruderpinne wie üblich im Boot gestaut, die beiden anderen sind aber Bereitschaftsboote für Mann-über-Bord-Manöver, bei denen wird die Pinne einsatzbereit montiert. Vorher werden aber die Außenseiten noch schwarz gemalt.



Materialbeschaffung für die Bootsböden..



Ich nutze ja gern allerlei Verpackungen als Material, Pappe, Plastik, Alu, hier eben Pappe, weil man sie gut in Form schneiden kann. Der Ausschnitt wurde zwar nicht bewusst gewählt, aber die Förderung guter Waldnutzung ist natürlich ein edler Zweck.



Hier knobele ich jetzt etwas rum, weil einerseits 16 Riemen im Boot gestaut werden müssen, andererseits noch ein kleineres Boot oben drauf thront. Erstmal die Barrings dafür schnitzen, die im Bausatz natürlich fehlen, dann werde ich weitersehen. Modellbauer aller Maßstäbe pflegen sich um das Problem zu drücken, indem sie entweder das kleinere Boot oder die Riemen weglassen..



Der Bausatz enthält zwei verschiedene Typen Schornsteine, links ist für die Schwesterschiffe Suvorov und Alexander III und offenbar neueren Datums, rechts ist für Borodino. Vorbildgetreu sind beide nicht. Gewölbtes Schornsteingitter mit Kranz und Einschnürung direkt darunter ist für dieses Schiff richtig, aber dass das obere Sechstel, der Teil also, der schwarz wird, einen kleineren Durchmesser hat ist falsch. Auf Originalfotos ist hier gut der gleiche Durchmesser zu sehen, mir ist rätselhaft, wie dieser Bausatzfehler zustande gekommen ist.



Mit 2K-Spachtel das obere Stück auf gleichen Durchmesser gebracht und ein Stück Neusilberdraht 0,2mm eingerollt..



..was dann nur zwei Stunden später so aussieht. Der Ätzteilsatz enthält auch Schornsteingitter, die sind aber flach und haben nicht genug Material, um die charakteristische Wölbung darzustellen. Schade..
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130

Montag, 9. Dezember 2024, 07:59

Moin,

Sehr schöne Fortschritte :ok:
Die Pollerkränze sind schön gemacht. Diese Lochzangen habe ich auch im Einsatz, ein sehr hilfreiches Werkzeug ;)

Man sieht mal wieder jedes Stäubchen, gruselig.
Jeder der Makros in seinen Bauberichten verwendet kennt dieses Phänomen, darum mache ich mir schon gar keine Gedanken mehr darum. Wen die Staubfusel auf meinen Bildern stören, darf gerne zum ab-pinseln vorbei kommen :D

Hier knobele ich jetzt etwas rum, weil einerseits 16 Riemen im Boot gestaut werden müssen, andererseits noch ein kleineres Boot oben drauf thront.
Verzurre die Riemen doch als Bündel an der Betting des Bootes, ähnlich wie ich es hier mit den Handspaken machen will/werde.

Ingo

P.S. Wenn du Hilfe beim Leeren der Verpackungen brauchst ... ich nehm die linken :lol:
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131

Montag, 9. Dezember 2024, 13:36

Moin Jochen,

die Boote sind sehr schön geworden. Der Aufwand mit ihnen hat sich wirklich gelohnt. Die Riemen waren, wie Ingo schon schrieb, zu Bündeln verzurrt. Allerdings lagen die Riemen nur in den Booten, die sehr häufig gebraucht wurden, alle anderen würde ich "leer" darstellen.

Wenn in einem Boot ein anderes gelagert wurde, wurden im unteren Boot die Sitzbänke herausgenommen, zwei angepasste Pallungen eingesetzt auf denen dann das zweite Boot auflag. Ich habe mal ein Bild eines meiner Modelle angehängt, dass zeigt, wie es gemacht wurde:





Wenn Du genau hinschaust, siehst Du auf dem zweiten Bild die Pallung noch ein wenig am Heck des oberen Beibootes herausschauen. Die Riemen über den Booten dienten zur Sicherung der selben. Das wird (leider) fast nie dargestellt, war aber bei allen Marinen so üblich.

Ich kann mich nur widerholen, Du zeigst uns grossartigen Modellbau!

LG


Armin

132

Montag, 9. Dezember 2024, 21:11

Wie ist denn das mit den Borodino-Schornsteinen ?
Woanders las ich, dass die im Bausatz auch zu kurz sind. - Je nach Foto müssten die wirklich merklich höher sein.
Und wieso hat der Bausatz-Hersteller die so gemacht wie die im Bausatz drin sind, zu kurz (?) - und oben einen kleineren Durchmesser? Was haben die wohl als Referenz genutzt?
Jedenfalls will ich mich schon am Original orientieren ohne es zu übertreiben.

Aber: Wie erkennt man denn auf Fotos welches nun die Original-Borodino ist und welches ein Schwesterschiff?
Auf diversen Fotos sehen Details, die Schornsteine, die Masten etwas unterschiedlich aus.
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133

Montag, 9. Dezember 2024, 22:53

Mahlzeit, dank euch!

@Thomas: Dass die Schornsteine zu kurz sein sollen habe ich auch gelesen, halte ich aber für zweifelhaft. Besser als Vergleich mit Fotos, wo die Perspektive ganz schön verzerren kann, ist immer Vergleich mit Zeichnungen. Nun gibt das Internet da nicht viel her, aber auf den wenigen Zeichnungen, die ich gefunden habe ist der Abstand Schornsteinoberkante-Brückendeck etwa genauso groß wie der Abstand Brückendeck-Wasserlinie, wenn man denn die Wasserlinie genau festlegen kann. Die Zeichnungen, alle nicht sehr genau, unterscheiden sich da. Jedenfalls ist das Verhältnis beim Modell fast genauso, wenn überhaupt fehlen wenige Millimeter. Deswegen mache ich mir keine Sorgen, wenn die Proportionen stimmig erscheinen, wer will das nachmessen?

Unterschiede zwischen den Einzelschiffen gibt es massenhaft, einen genauen Überblick hat wohl keiner.
Wenn du auf einem Foto ein gewölbtes Schornsteingitter sehen kannst handelt es sich sicher um Borodino, so schlau bin ich inzwischen. Schlauer aber auch nicht.
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134

Mittwoch, 18. Dezember 2024, 16:06

Mahlzeit allerseits!

Am Schiff selber passierte nicht viel, aber weitere Baugruppen sind entstanden.



Um den hinteren Schornstein herum läuft eine Manöverbrücke, die "flying bridge".



Sieht vor Ort so aus, man kann schon verstehen, woher der englische Name kommt.



Stützwerk an den äußeren Aufbauten, die auch hier als "side deck house" bezeichnet werden. Bausatzseitig ist das einfach ein quadratisches Stückchen Plastik auf der Bordwand, das hier ist schon eine enorme Verbesserung. Dazu kommen später noch Reling und Niedergänge, so dass dieser Bereich ein paar schöne Details zu bieten hat.



Leider addieren sich diverse kleinere Maßabweichungen des Bausatzes so weit wie hier zu sehen, vor allem ist wohl das Deckshaus nicht mittig. Ähnliche Probleme gibt es mit den durch mehrere Decks gehenden Untermasten. Einiges an Korrekturen wird erforderlich sein, um Masten und Schornsteine gerade und in einer Flucht montiert zu bekommen, solche Probleme hat man nicht, wenn man gleich alles scratch baut. Eigentlich soll der Kauf eines Bausatzes doch den Weg zum fertigen Modell erleichtern und nicht erschweren..

Genug gejammert.



Auf Bildern sind Wartungsplattformen an den Schornsteinen zu erkennen, zugänglich über freistehende Leitern. Zirkel, Nagelschere und 0,3mm Sheet.



Das Feuerzeug wohnt, wie man ihm unschwer ansieht, schon sehr lange auf meinem Basteltisch. Durch seine Form dient es mir als vielseitige Radienbiegehilfe.



Aus Neusilberdraht 0,2mm, Alurohr 0,3x0,5mm und irgendwelchen Ätzteilresten entstehen drei Dampfpfeifen für den vorderen Schornstein.



Soweit lackierfertig.



Bauteile für die HA-Türme.



Der Klotz auf der Rückseite, der eine Schiebetür darstellt, und die Mayapyramide auf der Vorderseite werden abgeschliffen und durch Ätzteile ersetzt.



Geht, trotz sorgfältiger Vorarbeit, nicht ohne Spachtel.



Die MA-Türme sind genauso aufgebaut, leider auch mit den gleichen Problemen.



Mama Turm, Papa Turm und 6 Bambini. Die HA-Türme hatten eine fest montierte Halbreling, die meine Kramkiste beisteuerte, die MA-Türme hatten eine richtige, aber abnehmbare Reling. Auf den meisten Fotos ist sie nicht zu sehen, ich lasse sie weg.
Alle Türme sollen drehbar bleiben, darauf verzichte ich aber, meine Modelle werden nicht bespielt!
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135

Donnerstag, 19. Dezember 2024, 09:20

Moin Jochen,

ich kann mich nur wiederholen: Ausgezeichneter Modellbau den Du uns hier zeigst. Es gefällt mir ausserordentlich gut was Du in diesem, für meine Verhältnisse, kleinen Massstab baust!

LG


Armin

136

Dienstag, 24. Dezember 2024, 14:59

Mahlzeit allerseits!

Ich muss heute mal ein Lob loswerden an eine Firma, über die zu schimpfen fast so beliebt ist wie über die Bahn oder die Regierung, nämlich an DHL.
Meine gestern von MBK verschickte Bestellung war heute vormittag bei mir, so als ob es keinen Weihnachtsstress gebe. Und so habe ich alles beieinander, was ich für dieses Modell noch benötige. Wobei ich keineswegs von Langeweile bedroht war und bin, ein Update kommt in den nächsten Tagen.



Wünsche allen ein frohes Fest!
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137

Freitag, 27. Dezember 2024, 14:33

Mahlzeit allerseits!

Fummelskram:



Niedergänge von der Manöverbrücke über die Seitenkabinen zum Hauptdeck.



Bootskräne.



Wie auch am vorderen Brückenaufbau werden die Seiten am achteren Gegenstück ausgerundet. Ich habe zwar kein Bild, das diese Stelle bei Borodino zeigt, ist immer irgendwelches Gewusel davor, aber bei den Schwesterschiffen ist das deutlich zu erkennen. Und so wird es wohl hier genauso gewesen sein.



Hat schon was von altertümlicher Architektur.



Blick von vorn auf die Manöverbrücke, die Stützkonstruktion aus Ätzteilen ist ein Leckerbissen!



Laufbrücken von den Brückenaufbauten zur Manöverbrücke. Die Bausatzteile sind einfach Planken mit Rollstuhlrampen an den Enden, dazu Geländer aus dem Ätzteilsatz. Für die Treppen an den Enden musste mein Fundus herhalten, deren Geländer werde ich später aus Fäden machen. Und anstatt die Auswerfermarken auf den Planken zu verspachteln habe ich die Teile dann einfach aus 0,3mm Sheet geschnitten.



Sieht vor Ort erstmal so aus. Als nächstes dann die Geländer der Plattformen, zuletzt die Diagonalen an den Treppen.



Mal wieder eine Luftpinselsession.



Der kopfstehende Gast auf dem Lackierständer ist ein IXc von Hobby Boss, bis hierher etwa zwei Stunden Bauzeit. Ein schneller Erfolg zwischendurch, für die Nerven..



Und dann eine Stellprobe, die Boote erfordern noch etwas Feintuning.



Schön bunt!



Gefällt mir schon ganz gut.

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138

Freitag, 27. Dezember 2024, 16:19

Moin Jochen,

wieder mal wunderbare Einblicke in die Arbeiten auf deiner Werft. Großes Kino in ganz klein :ok:

Da ich ja selbst gerade im Ätzteil-Fieber bei meiner Z1 stecke, weiß ich deine Arbeiten an den Geländern, Laufbrücken und Treppen besonders zu schätzen. Respekt!

Ingo
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139

Samstag, 28. Dezember 2024, 12:13

Moin Jochen,

sehr schön gemacht. Alleine die ineinander gestellten Beiboote würde ich etwas tiefer in das jeweils untere Boot setzen. Wie schon gesagt, ganz große klasse was Du uns hier zeigts.

LG


Armin

140

Samstag, 28. Dezember 2024, 12:52

Dank euch!

Alleine die ineinander gestellten Beiboote würde ich etwas tiefer in das jeweils untere Boot setzen

Genau das meinte ich mit Feintuning, vor allem das vorderste Boot steht vorn zu hoch. Genau deshalb mache ich ja Stellproben, und deshalb mache ich sie öffentlich. Also immer heraus mit Kritik und Anregung!
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141

Freitag, 3. Januar 2025, 17:25

Mahlzeit allerseits!

Nachdem ich mich nun lange dagegen gesperrt habe, das Modell zur Montage zu fixieren, einfach weil ich lieber von allen, ständig wechselnden Seiten daran arbeite, habe ich es nun doch eingedockt.



Für die zahlreichen, erst am Schiff in Form zu biegenden Geländer brauche ich einfach eine solide Handauflage, und wenn das Modell sich dabei nicht bewegt spart das eine Hand, so dass ich jetzt nur noch drei brauche..



Gehalten wird das Schiff von unten mit 2 Schrauben, ist also schnell ein- und ausgedockt. Der Platz ist so bemessen, dass es später auch mit Torpedoschutz hineinpasst.



Wie sich die Bilder ähneln..
Es fällt auf, dass der Namenszug am Modell zu groß ist, das bleibt aber notgedrungen so. Jetzt noch neue Decals drucken lassen würde den Rahmen sprengen.



Spezialwerkzeug: Eine Pinzette (diejenige, die sowieso leichten Seitenversatz hatte..) einseitig gekürzt. Damit kann ich ein Relingstück so greifen, dass ich es bündig an die Aussenkante des Decks halten kann.



Für solche Formen wie die Manöverbrücke ist das sehr praktisch.



Ein Punkt, den ich vor mir hergeschoben habe, weil die rechte Inspiration fehlte, sind die Dampfpinassen. 4 Stück, regelrechte Miniaturkriegsschiffe, die größeren auch zur Minensuche eingerichtet. Leider sind die Aufbauten zu flach und durch Sinkstellen verunstaltet.



Bei Tsesarevich sehen sie weit besser aus, ich will das Modell aber nicht nochmal auseinanderrupfen, um Abgüsse zu machen.



Eine Kombination aus WEM-Ätzteilen, Kanönchen und Scheinwerfern aus der Kramkiste sowie Plattenmaterial und feinen Röhrchen soll mir genügen.
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142

Freitag, 3. Januar 2025, 23:23

Coole Idee,
Deine Handauflagetrockendockkonstruktion.

In Deinem Maßstab fast unverzichtbar.

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

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143

Samstag, 4. Januar 2025, 12:00

Kann Ray nur zustimmen: Die Handauflage ist einfach und genial.

Zum Verbessern: Eine dampfgetriebene Hydraulik zur Höhenanpassung. Für dich sicher kein Problem :lol:

Die Makros sind klasse! Bei den Dampfpinassen kannst du mit ein wenig Schleifen, Spachteln und Teilen aus der Restekiste sicher was verbessern!

Beste Grüße

Harald

144

Samstag, 4. Januar 2025, 13:45

Ahoi Jochen.
Ich bin beeindruckt was du aus diesem gelinde gesagt mäßigen Bausatz so raus holst. Kann sich echt sehen lassen. :ok:


Zu deinem Trockendock.
Gut das du dich darauf einlässt, es wird dir gute Dienste leisten. Ich liebe diese Dinger und bau kein Schiffsmodell mehr ohne.
Für meine zukünftigen Bauten sind diese auch schon in der mache. :)
Grüße, der Jölle.


145

Samstag, 4. Januar 2025, 13:48

Dank euch!

Ich will mich aber nicht mit fremden Federn schmücken, dieses Dock ist nicht meine Erfindung, sondern ist in diversen Bauberichten in diversen Foren zu sehen, aktuell z.B. auch bei Jölle und seiner Mikasa.
Das mit der Höhenverstellbarkeit ist jedoch tatsächlich eingeplant, allerdings in geradezu primitiver Ausführung: Distanzklötze und längere Schrauben. Bei einer Dampfhydraulik dauert mir das Anheizen zu lange..
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146

Samstag, 4. Januar 2025, 13:54

@Jölle: Wenn man vom Teufel spricht... da haben sich unsere Postings überschnitten.
Mir war das bislang immer zu sperrig, eben weil ich aus verschiedensten Richtungen arbeite. Aber man gewöhnt sich dran, und ein weiterer Vorteil ist der, dass man das Modell auch auf die Seite legen kann. Insbesondere beim Torpedoschutz wird mir das noch sehr viel Nerven sparen.
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147

Samstag, 4. Januar 2025, 15:19

:abhau:

Sehr schön, zwei D..fe, ein Gedanke. :D

Also mir hilft das immer sehr gegen meine Tollpatschigkeit. Hat schon das ein oder andere abstehende Teil bei mir am Rumpf gerettet.
Aber auch ideal um die Regenabweiser oder Steigeisen am Rumpf anzubringen. Auf die Seite gelegt und los geht's....


Grüße, der Jölle.


148

Samstag, 4. Januar 2025, 18:50

Die Geländer auf/an der Manöverbrücke sehen toll aus.

Hat schon das ein oder andere abstehende Teil bei mir am Rumpf gerettet.

Bei meiner Borodino wären die kleinen Geschütze ringsherum sicher alle längst abgebrochen wenn ich diese nicht aus Spritzenkanülen gemacht hätte.
Ansonsten ist der Modellständer recht stabil und das Modell steht auch unverrückbar drauf (zwei Messingstäbe ragen von unten tief in den Rumpf rauf).
.
Ich habe stets mehrere Modelle im Bau, oft gibt es längere Pausen. Aktuell im Bau, bzw. in den letzten Monaten immer mal etwas dran gemacht: die hier gezeigten Modelle im Thread "Querbeet". --- Ansonsten viel Gartenarbeit beim Erstellen eines neuen Gartens auf einem komplett runtergekommenen Geröll- und Müll-Grundstückes. usw .

149

Mittwoch, 15. Januar 2025, 22:38

Mahlzeit allerseits!

Weter mit den Dampfpinassen:



Die Pass(un-)genauigkeit der Bausatzteile war dann der sprichwörtliche Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Ich wollte ja das Tessarevich-Modell nicht auseinanderrupfen, um Abgüsse zu räubern, aber wofür hat man einen Kubikmeter ungebauter Bausätze im Lager...



Ausgerechnet bei den Briten wurde ich fündig. Die Pinassen der Dreadnought sind nicht gleich, aber sehr, sehr ähnlich. Jedenfalls weit ähnlicher, als die ungültigen Versuche aus dem Bausatz. Alternativ hätte Micro Master auch das größere der beiden Modelle als wunderschönes Druckteil im Angebot, das wären dann aber nochmal 24€+Versand+Zoll+Wartezeit für ein auch nur halb gelöstes Problem gewesen.



Also Kleinserie..



So können die Leihgaben zurückerstattet werden. Interessanterweise hatte Dreadnought tatsächlich nur je ein Exemplar an Bord, muss ich die Form also zweimal abgießen.



Ein gewaltiger Unterschied, auch wenn man bei dem klaren Material die bessere Plastizität so kaum erkennen kann.



Erstmal grau gepinselt um überhaupt sehen zu können wo noch Nacharbeit nötig ist. Und dann folgt die weitere Detailierung mit Schornsteinen und Kanonen.



Suchscheinwerfer, mit insgesamt 5 kleinen Scheinwerfern war die Ausstattung sehr karg gegenüber der opulenten Lichtshow, die ein paar Jahre später üblich wurde.



Ausgebohrt, silbern ausgemalt und mit Kristal Klear gefüllt.



Prädikat ausreichend.



Apropos Lampen: Positionslaternen aus Ätzteilresten (Munitionsspind HMS Repulse) und einem Stück Rundmaterial 0,6mm.



Hier im natürlichen Habitat.



Steuerhaus und Kartenhaus, die letzten zu öffnenden Fenster.
Es gibt neben meinem WEM-Satz einen zweiten Ätzteilsatz von GMM, der diese ganzen Buden als feine Ätzteile mit offenen Fenstern enthält, da war ich schon in Versuchung, habe mich dann aber dagegen entschieden. Hätte dann ja viele Teile doppelt. Jedenfalls zeigt dieser Satz, wie es auch Vorbildfotos zeigen, das Steuerhaus mit drei schmalen statt zwei breiten Fenstern je Vorderseite. Habe ich also den Steg dazwischen rausgetrennt und durch je zwei Schnipsel Profil 0,2x0,5mm ersetzt, die kleinste Meterware in meinem Bestand. So klein, dass mein Handy es gar nicht mehr zeigen will..



Dann mal die Passform zum Kompassdeck überprüft und mit Foto verglichen, wobei mir gleich zwei Mängel aufgefallen sind. Erstens muss ich die Operation mit dem dreigeteilten Fenster noch an den Seiten wiederholen, der GMM-Satz ist hier also falsch, und zweitens gibt es hier einen erheblichen Überstand des Daches, während es am Vorbild gar keinen gibt. Diese beiden Punkte, Fensterzahl und Dachform, zeigt übrigens das Deckelbild des Bausatzes im Gegensatz zum Inhalt richtig, während es sonst bei genauerem Hinsehen eher ein Fantasieschiff zeigt..
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
Halte stets mit allem Maß-mit dem Essen,dem Trinken und dem Arbeiten.Vor allem mit dem Arbeiten.
-Otto von Bismarck

150

Donnerstag, 16. Januar 2025, 08:30

Moin,

aber wofür hat man einen Kubikmeter ungebauter Bausätze im Lager...
:lol: :lol: :lol:
Der Kubikmeter allein reicht aber nicht, da braucht es auch noch die Fertigkeit des Abgießens ;)

Die "Pass(un-)genauigkeit-Klippen" hast Du sauber umschifft. Ein weiterer Tropfen in mein "Beschäftige dich mit dem Abgießen"-Fass. Ich hoffe, dass es bald überläuft.

Ansonsten wieder einmal die von dir gewohnte Qualität an Recherche und Umsetzung. Es macht immer wieder Freude dir zuzusehen :ok:

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


Liste meiner Modellbau-Projekte im Portfolio

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