Tag zusammen!
Heute wollte ich Euch mal ein bisschen an meinen Heckumbauarbeiten teilhaben lassen. Warum Heckumbau? Der Heckspiegel war mir bereits von Anfang an ein Dorn im Auge. Okay, es ist zunächst erstmal ein Plattgatt. Spätestens seit Röler’s Sovykorrektur wissen wir ja, welcher Epoche diese Form des Hecks zuzuordnen ist. Das so was folglich also an einem (Piraten-) Schiff aus dem 17. oder frühen 18. Jahrhundert ziemlich falsch sein dürfte, ist klar. Das liegt jedoch nicht am Bausatz sondern an der gewagten Hollywoodvorlage. Da ich nun aber auch nicht vorhabe, den Bausatz komplett auseinanderzufräsen, um dort ein Rundgatt einzusetzen, werde ich das so belassen und gut. Aber: Wenn schon, dann zumindest etwas korrigiert. Der Originalunterspiegel hat eine durchgehende horizontale Beplankung. Dies sieht nach meinem Geschmack nicht stimmig und eher
nach modernem hölzernen Fischkutter aus. Also habe ich entschlossen, den unteren Part bis auf Abschlusshöhe der unteren Barkhölzer diagonal neu zu
beplanken. Hierfür habe ich sehr dünne Sheetstreifen (0,3 x 2,5mm) verwendet, da sie ziemlich genau die Plankenbreite haben und so dünn sind, dass die Beplankung nicht zu erhaben wird. Abschleifen kann man zwar das Ganze, dadurch wären jedoch die Plankenfugen mitverschwunden und um die ging es mir ja schließlich.
Also habe ich immer ein paar Planken nebeneinander auf die Arbeitsplatte gelegt und mit Klebeband fixiert, so konnte ich „modulweise“ die
Beplankung aufkleben, ohne großartig mit Klebstoff rumzusauen. Vorher habe ich sie an der Oberkannte alle zusammen auf 45° abgelängt, so dass eine gerade Kante entstand. Die kleinen verbliebenen Restlücken habe ich dann einzeln gestückelt. Ging aber eigentlich ganz gut. Die unten rausragendenÜberstände wurden dann erst grob abgeschnitten und anschließend fein der Spiegelform angelichen.
So sah dann der fertig beplankte Unterspiegel aus. Ich habe die Barkhölzer wieder optisch aufgenommen und auch am Spiegel weitergeführt, auch wenn sie dort etwas anders fluchten. Es nimmt der unproportioniert langen und gewölbten Gillung etwas die Höhe und teilt diese etwas in horizontale
Sektionen auf, was –finde ich- so besser aussieht.
Dann musste ich das Hennegatt nachrüsten, da der Bausatz überhaupt keines vorsieht: Das Ruder endet schlicht auf Stoß mit der Gillung.
Also habe ich diese durchbrochen und aufgefeilt. Nun war allerdings der Ruderschaft zu kurz um durch das Hennegatt ins Schiffsinnere zu fahren. Also habe ich es mit einem Stück Sheetvierkant verlängert und anschließend bündig verschliffen. Und so sah das ganze dann schlussendlich aus. Mir gefällt es so deutlich besser, find ich:
Soweit also zum Heckumbau.
Euch noch einen schönen Sonntag, nachher geh ich auf’s Dream Theater Konzert. Juchuhhh!!
Chris