Menschenskinder, manchmal kommt man auf die einfachsten Sachen nicht 
So ist es mir heute ergangen, als ich etwas herausgefunden habe, das für mich eine ziemlich große Sache ist und mich bei meinen Modellbaufähigkeiten wieder ein Stück weiter gebracht hat. Davon muss ich unbedingt berichten, obwohl einige von euch wahrscheinlich sagen werden: "Das hätte ich ihm gleich sagen können...", aber manche Dinge muss man eben selbst rausfinden

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Und zwar benutze ich schon seit Jahr und Tag wenn meine Revell Faben zu dickflüssig geworden sind Universalverdünner um sie wieder flüssiger zu kriegen. Ich meine, es liegt ja schließlich auf der Hand, zum Verdünnen nimmt man Verdünner

. Was die ganzen Jahre auch problemlos ging, bereitete mir aber heute Probleme, da sich Verdünner und ein Untergrund aus Acryllack auf Wasserbasis überhaupt nicht vertragen. Und so kam es, wie es kommen musste, ich wollte heute die Goldfarbe auf die Galionsregeln aufbringen (die ich wie gewohnt mit Universalverdünner verdünnt hate, weil sie schon mehr breiartig wie flüssig war) aber der blaue Acryllack darunter begann sich sofort zu kräuseln

. Nun war guter Rat teuer. Die erste Idee: bis morgen warten, ein frisches Döschen Nr. 94 besorgen und dann loslegen. Die zweite Idee: ich hatte von der Alterung meines Millenium Falcons noch eine Dose Terpentinersatz rumstehen. Von dem wusste ich, dass er Polystyrol nicht angreift, also vielleicht würde er sich dann auch bei Acryllack als nicht so aggressiv erweisen. Zum Glück hatte ich noch eine zweite Dose Goldfarbe mit der Konsistenz so ungefähr wie Mayonnaise. Diese wurde kurzerhand mit Terpentinersatz verdünnisiert und was soll ich sagen, diese Art der Verdünnung bringt nur Vorteile, nämlich:
- Den erhofften Effekt, die Acrykfarbe kräuselt sich nicht mehr
- Die Farbe trocknet nicht so schnell, wie bei der Verdünnung mit Universalverdünner und lässt sich dadurch gleichmäßiger auftragen und verläuft besser

- Die Farbe troknet nicht so schnell auf dem Pinsel ein und verklumpt ihn so viel weniger
- Der Pinsel gibt die Farbe auch viel besser ab

- Der metallische Schimmer der Goldfarbe kommt, meiner Meinung nach, viel besser heraus

Wie gesagt, für einige von euch mag das alles schon ein alter Hut sein aber für alle, die es noch nicht wussten, nehmt zu Verdünnen von Revell Farben Terpentinersatz und keinen Universalverdünner.
Ich habe jetzt jedenfalls die beiden Farbdosen dementsprechend markiert, als Gedächtnisstütze und um Verwechslungen zu vermeiden:
Die Galionsregeln habe ich dann heute in Rekordzeit und in einer besseren Qualität vergoldet als die ersten.
Die einzige kleine "Komplikation" die ich jetzt noch meistern muss, diese Seite ist in jeder Hinsicht wesentlich besser geworden als die andere. Blöderweise ist das die vom Betrachter abgewandte Seite, wenn das Schiff mal im Vitrinenschrank steht. Man kann sie zwar im Spiegel genauso gut sehen, wie die Vorderseite aber auf die fällt der Blick natürlich immer zuerst. Also werde ich wohl die Vorderseite noch einmal behutsam nachbessern müssen

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Aber jetzt in der Euphorie, dass jetzt nun endlich zwei der schwierigsten Teile des Schiffes soweit fertig sind, habe hier noch´n paar Bildchen. Ich weiß, andere machen nicht so viel Aufhebens um das blöde Galion aber die haben ja auch nicht über vier Monate lang, in zig Stunden jedes besch.... Einzelteil selbst gebaut. Also ich hoffe Ihr verzeiht mir, auch wenn es euch vielleicht inzwischen zum Hals raushängt

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