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Guten Abend allerseits,
zum Beginn des Jahres dreht sich heute Abend alles um die Fertigstellung des Wasserstags, bevor die Galionsregeln angebracht werden
können. Natürlich geht das auch im Nachhinein, aber warum sich das Leben schwerer machen als unbedingt nötig ?
Die ersten Überlegungen zum Wasserstag hatte ich ja bereits auf Seite 29 Beitrag Nr. 857 ausgeführt und habe auch aus Gründen einer
beiderseits symmetrischen Befestigung an dem damals vorgestellten Grundprinzip festgehalten.
Folgt man dem Taustärkenrechner müsste das Wasserstag dort eine Stärke von rund 15 cm besitzen. Rechner hin oder her, das zweifle ich
doch sehr stark an, zumal der Rechnungsansatz meines Erachtens in die falsche Richtung geht. Demnach müsste bei immer größerem
Bugspriet das Stag immer dicker werden.
Halte ich für falsch.
Das Wasserstag hat ja die Aufgabe, den Bugspriet quasi gegen "Abheben" zu sichern, falls durch das Fockstag ggfls. zu große nach oben
gerichtete Kräfte auftreten. Dieser nach oben gerichteten Kraft wirkt allerdings zunächst einmal die nach unten gerichtete Auflast des
Bugspriets entgegen und minimiert dadurch einen zusätzlichen Kraftausgleich, das ja ein Wasserstag leisten soll. Je größer (länger) also
der Bugspriet, desto größer dessen Gewicht. Selbst bei dazu in Relation gesetzten größeren Deckmasten und damit größerer Segelfläche
wird die größere Auflast des Bugspriets kaum ausgeglichen. Vielleicht gibt es andere Gründe für eine dermaßen starke Ausbildung des Stags.
Ich aber sehe sie nicht und werde daher lediglich umgerechnet ein 6 cm starkes Tau für das Stag verwenden, soweit zur Theorie.
Aber da ist noch so eine dumme Sache, die mit dem Wasserstag einhergeht und Ihr schon ein Elektronenrastermikroskop braucht, um meine Lust dafür zu entdecken:
? Nein ? Na gut, eine kleine Hilfestellung....
Wie ? Immer noch nicht ? Na dann lösen wir es mal auf. Es geht um das Kleiden der Taue. Hier ganz speziell um den Stropp, der durch das
Scheg durchgebunden werden muss und den unteren Block einbindet. Man kann sich ja beim Taue kleiden ziemlich herausreden, aber
spätestens dort unten ist Schluss mit Lustig.
Seufz.. also gut, dann wollen wir mal. In nachfolgender Aufnahme sind von unten nach oben zunächst als Orientierung ein 0,1 mm Morope
Garn, dann ein ca. 0,04 mm Garn dargestellt, das ich für das Kleiden des darüber 0,4 mm starken Stropps nutze und oben zuletzt folgt das
fertig gekleidete Tau.
Ich habe das Tau zum Kleiden dabei extrem dünn gehalten und mich an den Aufnahmen der Batavia orientiert. Dort ist das Tau zum Kleiden
so dünn und anschmiegsam, dass die eigentliche Kontur des gekleideten Taus wieder sichtbar wird. Kann man fragen, warum kleide ich dann ?
Das frag ich mich allerdings auch.... Bei den Wanten ist das was anderes, da werde ich stärkeres Material für das Kleiden nutzen, aber die
Taue für die gestroppten Blöcke weiter zu kleiden muss ich mir noch gut überlegen. Das ist selbst bei einer zugegeben miesen Makroauf-
nahme kaum zu sehen...
Soweit so gut, aber es droht weiteres Ungemach. Der untere Block möchte ich weder am Scheg, noch an der Galionsfigur angelegt wissen,
man ist ja Ästhet,

Also mussten wieder Versuchsanordnungen her, um die exakte Länge des Stropps für die ideale Position des Blocks
ermitteln zu können.
Auch wenn man es nicht sieht, der gesamte Stropp auch um den Block ist gekleidet.
Bei der Versuchsanordnung habe ich mir das Leben leicht gemacht und das Probegarn nur durch die oberen Löcher des Blocks gezogen.
Beim späteren Stag verläuft das Tau natürlich durch die unteren Löcher, wie es bei der Funktion mit Rollen notwendig wäre.
Passt, da ist rund 1 mm Spiel zwischen Galionsfigur und dem Block vorhanden.
Der Rest ist einfach. Das Stag wie im Beitrag Nr. 857 Seite 29 auf Seite der einen Klampe fixiert, dann durch den 0,5 mm Doppelblock
hinunter zum 0,5 mm Einfachblock, von dort zurück durch den Doppelblock geführt und dann an der Klampe auf der anderen Seite des
Bugspriets festgezurrt.
Das macht doch einen ganz ordentlichen Eindruck oder ?
Nö, macht es nicht..... Wo ist denn der Rest des nicht belegten Taus geblieben ? Das müsste doch irgendwo zu sehen sein und wenn,
wie könnte das denn ausschauen ? Wie wäre es denn mit folgender Lösung:
In diesem Sinne, das Garn wurde jetzt nicht nur einfach umwickelt, sondern in genau obiger Weise aufgeschossen, ist aber bei dem
schwarzen Garn einfach schwer zu sehen.
Tja, kann man ein real 6 cm starkes Tau auf diese Weise aufschießen ? Man kann
Ich wünsche euch einen guten Start ins neue Jahr und bis demnächst.
Beste Grüße
Bernd