Servus Freunde meines U-Boot-Projektes.
In Zeiten wo hier im Forum oder auch in Anderen Flaute ist, nein, eigentlich gibt es Leser genug, nur haben viele keine Lust ein kurzes Feedback zu hinterlassen, freue ich mich wieder über die netten Kommentare. Danke für die Blumen !
Was ist ein kurzes Kommentar im Vergleich zum Zeitaufwand eines Bauberichts? Würde ich die Zeit zum Bauen verwenden, wäre ich viele Seemeilen weiter….
Sind es doch die Kommentare, die ein bisschen Lohn für die Mühe, Anerkennung als auch eine Art Rückmeldung, das Interesse am Modell besteht, ausmachen.
Stirbt das Kommentar, folgt der Baubericht und schlussendlich gibt’s nichts mehr zum Lesen. Der Trend bewegt sich leider in diese Richtung….
Einige von Euch folgen mir seit Jahren und gehören praktisch zur Crew, nein, zu den Offizieren an Bord. Das weiss ich zu schätzen und versuche, in Bau- und Berichterstattung keine Langeweile aufkommen zu lassen.
Ja, der 72er-Maßstab hat es in sich und eröffnet bei Detailarbeiten seine Tücken.
Hans Jürgen liegt richtig: Das Modell – sollte es jemals fertig werden – soll in einem Überwasser/Unterwasser Dio Platz finden. Das Konzept steht, mehr möchte ich noch nicht verraten - ist ja noch eine Weile hin.
Heute möchte ich euch informieren, dass die Verwitterung und Gebrauchsspuren am Turm zum größten Teil abgeschlossen sind.
Wer jetzt erwartet hat, dass der Gustav hier eine übertriebene Roströhre präsentiert, hat sich geirrt. Die rostigen Luftzufuhr-Rohre im Turminneren haben nichts mit der U-Boot-Lackierung Aussen zu tun, hier gab es ja auch mal etwas Farbe bei einem Werftaufenthalt.
Wie immer halte ich mich an Originalfotos und Lektüre, egal ob gedruckt oder im Netz.
Es ist natürlich bei 1:72 anspruchsvoll, eine maßstabsgetreue Alterung darzustellen. Ein 10 cm großer Lackabplatzer oder Rostfleck hat eben am Modell nur 1,5 mm, da ist ganz schnell zu viel des Guten.
Sehen wir uns zuerst U-505 unmittelbar nach seiner Kaperung an. Zu sehen sind enorme Oberflächenschäden, resultierend aus Lackabplatzern, Seepocken, Wasserstein, galvanische Korrosion und Rost.
Abhängig ist dies natürlich vom Einsatzgebiet des Bootes. In den Tropen ist auf Grund der höheren Salzkonzentration und Wassertemperatur wie auch der hohen UV-Strahlung eine besonders starke Veränderung der Bootsoberfläche/Lack gegeben.
Doch zurück zu U-505.
So extrem wie unten abgebildet wollte ich es nach Tests auf Mustern nicht machen, weil es mir ganz einfach am Modell nicht gefällt. Somit habe ich eine Vorstufe dieser Art von Verwitterung gewählt.
Ähnlich sieht U-858 aus, welches auch in den Tropen operierte und nach der Kapitulation den Amerikanern übergeben wurde.
Man beachte auch die Verwitterung der 3,7er Zwillings-Flak !
Um euch einen ersten Eindruck zu vermitteln, habe ich für Fotozwecke die Flak´s und die Antennen montiert, aber noch nicht geklebt. Dies kann erst nach der Fertigstellung des Figuren-Konzeptes und deren Position sowie Aufgaben an den Decks erledigt werden.
Kurz noch zu den wichtigsten Arbeitsschritten:
Es wurden etwa 10 Ölfarben-Wash´s in verschiedenen extrem verdünnten Grautönen von Hellgrau bis fast Schwarz aufgebracht und mit Terpentin verblendet bzw. wieder abgewaschen. Wichtig ist die Trockenzeit zwischen den Washs´s von ca. 24 Stunden. Ebenso gehandhabt bei den dezenten Rostspuren in verschiedenen Farbtönen von Orange bis Kastanienbraun.
Die unzähligen grauen kleinen Flecken wurden mit der Pinsel-Schleudermethode aufgebracht – diesmal mit Acrylfarbe. (Die Technik zeigte ich beim Druckkörper Turm: Post 525 auf Seite 18
Aktuell wurde noch nicht mit matten Klarlack versiegelt! Folgt dann nach Fertigstellung.
Und nun lasst euch auf einen Rundgang um den Turm herum einladen.
Auch ich habe bei den Makros noch viele kleine Nacharbeiten entdeckt, beim Fotografieren den Windabweiser backbords und den Handlauf steuerboards hinten fast abgebrochen, eben Kleinigkeiten die mir so passieren und nachgebessert werden müssen.
Wie geht es weiter: Es fehlen noch die beiden geöffneten Türchen Steuerbords, die Sitzbretter am oberen Wintergarten, das Turmluk, der Behälter für den Reservelauf, diverse Lüftungsrohre, ca. 8 Mann der Crew, Kleinigkeiten an den Decks und rundherum …. Ihr seht, da ist noch Einiges zu tun.
Zuerst aber muss ich selbst zu einem Refit. Drei Wochen Reha soll meine Batterien ausreichend aufladen, das ich dann hier wieder mit AK weitermachen kann….
Also bis zum nächsten Mal, schönes Modellbau-Wochenende...
Gruß Gustav