Auch für die zweite Farbe habe ich den Luftpinsel verwendet,
was natürlich erst nach einer (ausgesprochen ungeliebten) Abkleberei möglich
war, dann aber ganz gut funktioniert hat. Ich habe zwei verschiedene Farben
gewählt: ein blasses Graublau für das Modell, das im Winterschlaf gezeigt
werden soll und ein ziemlich kräftiges Blau für das Parademodell. Daher sieht
Letzteres ganz besonders nach Kindergeburtstagstorte aus, und ich wünschte, ich
hätte die verändernde Wirkung des Ölüberzugs vorher einmal ausprobiert. Jetzt
ist es zu spät dafür, aber im Hintergrund winkt mir eine Flasche Dowanol zu und
sagt, ich solle mich entspannen. Hier passiert jetzt wieder eine Zeit lang nur
sehr wenig, Gold und Schwarz müssen noch aufgetragen werden, dann geht es
wieder in die Ölerwartungsphase, also zum Trocknen.
Das zentrale Teil des ersten Wellenbettes, das ich bereits 2016
angefertigt habe, ist in der Zwischenzeit immer wieder (nach den neuesten
Erkenntnissen, haha) modifiziert worden. Aus den Wasserwänden mit
Schlagsahnekronen aus Tamiya-Kunstschnee sind (hoffentlich) glaubhaftere Wellen
geworden, deren Gischt – neueste Errungenschaft! – aus Fetzen einlagigem
Toilettenpapiers besteht, die auf den Wellenkämmen mit einem harten
Borstenpinsel und viel Leimwasser arrangiert sind. Das Ergebnis sieht man immer
erst Stunden später, wenn das Leimwasser getrocknet ist. Diesmal war ich
einigermaßen positiv überrascht. Für gute Fotos braucht es aber noch zusätzliche
Wellenbetten, um mehr Tiefe und Breite zu erzeugen. Hier mal wieder ein
Schnellschuss vom Balkon mit ein wenig Photoshop an den Rändern. Nähere ich
mich allmählich meinem schon fast zehn Jahre alten Traum?
Schmidt