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61

Sonntag, 3. November 2024, 23:42

Sonnenblenden und Bastelkram

Servus beinand, und Grüße an Bernd :wink:
offenbar habe ich letztes Mal 10min und mindestens 10 sec zu spät auf "Vorschau" geklickt :wacko:

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Ich melde mich zurück aus dem Urlaub mit ein paar Impressionen aus dem Glasmuseum in Passau, und mit einigen Basteleien. Wenn ich mir ansehe, was diese Künstler schon vor über 100 Jahren alles bewerkstelligt haben, komme ich mir ganz klein vor. Der Ausflug hat sich jedenfalls gelohnt, es ist ein ganzes Haus voller handwerklicher Meisterwerke! Sogar einen "Eisenbahnwagon" gab es schon!







Solchermaßen beschwingt, wendete ich mich weiteren Vorbereitungen zu. Wie angekündigt, starte ich mit den Sonnenblenden. Anhand von Photos aus dem Internet legte ich die Abmessungen fest, fertigte eine Handskizze und legte los. Ich nahm 2mm PS-Sheet.





Die Sonnenblenden bekamen Bohrungen und Halterungen aus 0,9mm Edelstahldraht. Hier die vorbereiteten Teile. Die Chromblende wartete auf die zugehörigen Bohrungen, und die Sonnenblenden auf ihre Echtlederhülle. Dazu später mehr. Der Rückspiegel lag ebenfalls zur Anprobe bereit.



Ein weiteres Detail hatte mich schon die ganze Zeit umgetrieben: Wo sollte ich nur den Schalter für die Beleuchtung unterbringen? Ich entdeckte kleine Kipphebelschalter, und somit war die Lösung gefunden: Der Ganghebel wurde umfunktioniert. Erfreulicherweise lag dem Kit ein neues Schaltpanel bei. Ich übte zunächst mit dem alten Teil, dann baute ich das neue Ersatzteil um. Die Schaltkulisse wurde herausgeschnitten, mit einem PS-Sheet unterlegt und ein passendes Loch gebohrt. Hier mein Übungsstück:



Bei genauer Betrachtung sehen wir die Unterschiede zwischen dem älteren Monogram-Teil und dem Re-Cast von Revell: Bei Monogram ist der Guss besser gelungen, aber die Chromschicht hat deutliche Alterungsspuren. Bei Revell ist der Chrom stabil, fast zu dick, mit nicht benetzten "Lackierschatten", jedoch zeigen sich an praktisch allen Bauteilen Lunker (Einschrumpfungen) im Bereich der Gusskanäle. Hier siegte das Revell-Ersatzteil, den Lunker muss ich noch irgendwie kaschieren. Zuerst aber feilte ich den Kipphebel zurecht, er war etwas zu dick. Beim Versuch, ihn einzukürzen, zerstörte ich gleich mal den ersten Schalter ;( und das Federchen flog mir entgegen. Hier die Abfolge, links der Originalschalter, in der Mitte mein "Übungsstück" und rechts der angepasste Schalter. Eine Aderendhülse verbindet ihn mit dem Schalthebel.



Hier die Anprobe: Die Höhe des Schalthebels passte auch. Unter dem Mitteltunnel liegt das Getriebe, da werde ich wohl etwas ausfräsen müssen, damit mein nagelneuer Getriebeschalter Platz findet. Zur Abdeckung des Schaltergewindes habe ich eine schicke Ledermanschette vorgesehen, ganz wie im richtigen Leben ;)



Soviel für heute.
Alles Gute und einen guten Start in die neue Woche :wink:

62

Sonntag, 3. November 2024, 23:56

Du bist ein Fuchs :ok:
Ich mag keine Menschen, die überall suchen, was sie stört...
Ich mag Menschen, die überall etwas finden, was sie fasziniert

63

Montag, 4. November 2024, 07:57

Eine geniale Lösung, Reinhard :ok:

Bernd

64

Montag, 4. November 2024, 08:11

Genial einfach - einfach genial!
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


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65

Sonntag, 10. November 2024, 22:42

Sonnenblenden fertig

Lieber Christian, Bernd & Ingo, liebe Corvette-Fans,
vielen Dank für Eure Treue und Eure aufmunternden Kommentare! Ihr habt gerade die Schnapszahl vollgemacht :wink:



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Die Sonnenblenden warteten auf ihre Vollendung. Hier erst einmal die vorbereiteten Teile, die alle an den Scheibenrahmen kommen. Die obere Blende wurde bereits vorgebohrt. Der Spiegel wurde von seiner wulstigen Chromschicht befreit und wartete auf Lackierung. Im Originalkit wird er einfach an den Glasspritzling gepappt, beim Roadster wird er mithilfe einer trapezförmigen Halterung positioniert. Die fertigte ich aus 0,3mm Alublech und einem Stück Draht. Sollte doch schick werden, wenn alles so offen einsehbar ist :thumbsup:





Ab hier beginnt mein neues Spezialgebiet: Die Autosattlerei ;) Die Sonnenblenden benötigten einen Überzug, selbstverständlich aus feinstem 0,4mm Lammnappaleder. Zunächst wurde eine Seite plan verklebt und mit ca. 2mm Überschuss ausgeschnitten.







Nun folgten die anderen Seiten. Sie wurden ebenfalls beklebt und mit ca. 4mm Überschuss ausgeschnitten. Somit konnte diese Seite über den 2mm dicken Rand gebördelt und mit Sekundenkleber fixiert werden. Dadurch ergab sich ein feiner Randwulst, der den Blenden mehr Plastizität verlieh, als wenn ich das Leder einfach nur an den Kanten umgeschlagen hätte. Abschließend begradigte ich die Kleberänder mit Schere und Xacto-Messer und probierte an: Passt :smilie:







Ich klebte die obere Chromblende ein und setzte die Bohrungen durch die bereits vorgebohrten Löcher in den Rahmen, um dort meine Teilchen fixieren zu können. Ein Stück Tamiya-Tape am Bohrer diente als "Tiefenanschlag", um nicht bis zur Vorderseite durchzubohren. Anschließend verklebte ich die Verdeckhalterungen mithilfe von 1mm Optiker-Schräubchen in den vorbereiteten Bohrungen. Schließlich konnte ich die Sonnenblenden mit ihren Drahthalterungen anprobieren. Sie waren noch lose gesteckt, hielten aber schon ganz gut.









Zur weiteren Bearbeitung des Interieurs konnte ich sie nochmals entfernen. Aber ja, da war ich mal wieder ganz zufrieden mit mir und der Welt :rolleyes: Das kam schon ziemlich dicht an das Original ran, und beweglich sind meine Blenden auch noch.
Soviel für heute. Alles Gute und einen guten Start in die neue Woche!
Euer Modell-Retter Reinhard

66

Montag, 11. November 2024, 08:19

Moin,

das ist mal wieder Modellbau aus einer anderen Liga!

Ingo

P.S. Wo beziehst du das 0,4mm Lammnappaleder, hast du einen Link?
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Lord Nelson


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67

Montag, 11. November 2024, 08:40

Ganz großes Kino, und danke für die Teilhabe
:respekt:

Gruß, Uwe

68

Montag, 11. November 2024, 14:03

Servus Ingo, vielen Dank fürs Kompliment :rot: Dünnes Leder gibt's bei Fa. Ledertip in ebay, einfach "Nappaleder" in die Suchzeile eingeben.
Servus Uwe, freut mich sehr, dass Dir meine Aktivitäten zusagen! Und gerne berichte ich über Erfolge, und auch Misserfolge, damit jeder für sich entscheiden kann, was er dann nachmacht ;)

LG Reinhard

69

Dienstag, 12. November 2024, 17:41

...was soll ich sagen...ich bin sprachlos und begeistert. :)

70

Dienstag, 12. November 2024, 19:16

Moin

Ja klar . Sonnenblenden mit Nappaleder bekleben :verrückt: ..... ^^ Irre :D :ok:


Heiko
Eine kleine Weisheit fürs Leben

--Pople niemals in der Nase wenn Du über Kopfsteinpflaster fährst --

71

Dienstag, 12. November 2024, 21:52

Servus ageage,
vielen Dank für Deinen netten Kommentar :rot: Freut mich, dass Du dabei bist! Gibt's auch einen Namen dazu?
Ja klar . Sonnenblenden mit Nappaleder bekleben ..... Irre
Servus Heiko, wie bereits oben erwähnt, muss man nicht irre sein, um so ein Projekt zu starten. Aber es hilft :lol: Melde Dich gerne, wenn Du Nappaleder für Deinen BMW brauchst :D

Schönen Abend Euch allen
Reinhard



72

Mittwoch, 13. November 2024, 07:29

Moin Reinhard,

vielen Dank für die schnelle Antwort :hand:
Ich hab es mir mal gespeichert, falls ich auch mal so feines Leder brauche ...

Ingo
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Lord Nelson


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73

Donnerstag, 14. November 2024, 16:27

Ja danke Reinhard währe aber wohl im 1:24 Bereich etwas zu grob
Eine kleine Weisheit fürs Leben

--Pople niemals in der Nase wenn Du über Kopfsteinpflaster fährst --

74

Freitag, 15. November 2024, 08:19

Immer wieder gerne kuck ich hier rein und schau mir die Bilder an.
Den Bauvortschritt und - Deine Handwerkskunst !!

Schalter in Ganghebel - wie cool ist das denn
Colin Chapman (Lotus) hat gesagt : Keep it simple....

Das ist hier umgesetzt, sowas begeistert mich !


Also weiter so, ich freu mich auf Baubilder - vor allem motiviert mich das immer ungemein, auch wieder weiterzubauen :rolleyes:


so long
Wolle

75

Sonntag, 17. November 2024, 22:12

Heckleuchten und Auspuffblenden

Servus Wolle,
schön, dass Du auch noch dabei bist und danke für Deinen netten Kommentar :wink:

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Heute gibt's ein paar Kleinigkeiten, auch die müssen irgendwann erledigt werden. Der Ganghebel wurde mit der Ledermanschette vollendet - @ Heiko, natürlich wieder mit dem feinen Nappaleder :thumbsup:




Nach dem Frontfenster folgten die kleinen Seitenfenster, die hatte ich zwischendurch schon bearbeitet. Der Vorbesitzer hatte den richtigen Gedanken, den Rahmen innen aufzudoppeln, jedoch nicht zu Ende geführt. So blieb es an mir, und der Rahmen wurde mit zwei Lagen ergänzt. Somit erhielt ich eine kleine Rille, in die ich klares PS-Sheet ohne Verklebung einschieben konnte. Nach dem Anpassen setzte ich unten eine kleine Leiste dagegen - passt!





Außen "verchromte" ich wiederum mit BMF. Auch die obere Achse des kleinen Ausstellfensters ergänzte ich. Die Gummidichtungen malte ich mit einem 00er-Pinsel nach, asymmetrische Gestaltung, sehr fummelig, aber am Ende hat's geklappt ^^ Es fehlten noch die inneren Chromblenden, dazu hatte ich noch keinen Nerv :S





Weiter geht's mit Detailarbeit. Die Heckleuchten wurden zur Aufnahme von LEDs vorbereitet. Die Gehäuse bekamen 3mm-Bohrungen, dann konnte ich die Lampengläser einsetzen. Dazu nahm ich UV-härtendes Resin, so konnte ich die fummeligen Teilchen in aller Ruhe positionieren, und sie blieben auch nach dem Aushärten klar, ohne Eintrübungen oder Mattierungen.





Zum Heck-Ensemble gehören auch die Karosseriedurchlässe für die Auspuffrohre. Im Kit waren hier klobige Chromteile ohne weiteren Zierrat vorgesehen. Auf Originalfotos hingegen sieht man häufig hübsche kleine Chromblenden, welche die Karosserie vor den vibrierenden Endrohren schützen, sobald der Besitzer das Gaspedal durchtritt. Die Endrohre selbst würde ich durch passende dünnwandige Aderendhülsen ersetzen, die deutlich authentischer rüberkommen. Zeit, die Drehbank anzuwerfen.





Hier eine Nahaufnahme, poliert wurde wieder mit mit der fantastischen METAREX-Polierwatte, dann konnte ich die Ringe abstechen.





So gefiel mir das schon viel besser ^^



Nun konnten die Leuchten und Blenden einprobiert, und nach vorsichtigem Ausfeilen der Karosserieöffnungen, eingeklebt werden. Hier die Heckansicht, Freunde des Cyberpunk, herzlich willkommen ;)





Also, das sah schon mal ganz gut aus. Vielleicht noch eine Politur für den Lack, die Nahaufnahmen sind ziemlich erbarmungslos :S

Soviel für heute. Eine gute Woche Euch allen!
Reinhard

76

Montag, 18. November 2024, 06:34

Moin Reinhard

Sauber gedreht :ok: . Vielleicht trügt mich der Eindruck, aber ich finde die Rahmen der Rückleuchten als zu massiv :S .

Bernd

77

Montag, 18. November 2024, 13:47

Danke Bernd :rot: Dein Eindruck ist korrekt, es sind die Bausatzteile. Die sind jedoch asymmetrisch geformt, das hätte mit der Drehbank nicht geklappt. Vor allem die beiden äußeren Lampengehäuse folgen der Rundung der Karosserie und sind sozusagen nach unten-außen weggebogen. Diesen Kompromiss nehme ich in Kauf, es bleibt noch genügend Restarbeit.
LG Reinhard

78

Donnerstag, 21. November 2024, 07:56

Moin Reinhard,


bis jetzt bin schwer beeindruckt, gefällt mir super was Du geleistet hast.


Gruß
Jörg

79

Sonntag, 1. Dezember 2024, 21:53

Instrumentenkonsole Vorbereitung

Hallo Jörg,
freut mich, dass Dir mein Umbau gefällt :wink:

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Liebe Corvette-Fans,
ich melde mich zurück mit weiteren Detailarbeiten. Zunächst stellte ich den Fensterrahmen fertig, verklebte die Halterungen der Sonnenblenden und überarbeitete den Rückspiegel. Ich verschliff die Auswurfmarken und lackierte mit Akryl-Chromspray. Andere Versuche mit Greenstuff World Chromfarbe oder Molotow Chrome scheiterten, es wurde ungleichmäßig. Die Spiegelfläche bekam eine kleine Spiegelfolie verpasst. So sah dass dann aus:









Oben hatte ich bereits Vorbereitungen zur Installation einer Beleuchtung in den Scheinwerfern und Heckleuchten gezeigt. Da darf eine beleuchtete Instrumentenkonsole nicht fehlen. Diese musste ohnehin an die Türöffnungen angepasst werden. Ich verlängerte die Hemispheren seitlich und schnitt die Belüftungsöffnung in der Mitte sowie den Handgriff an der Beifahrer-Hemissphere aus. Der ist im Kit nicht vorhanden, wo soll sich denn der Beifahrer festkrallen, wenn der Fahrer das Gaspedal durchtritt
:smilie: Zur Installation der LEDs setzte ich eine PS-Platte hinter die Instrumentenebene und schloss die Lücken mit MS-Putty.













Ich bohrte Löcher für die LEDs, dann konnte ich mit den Lötarbeiten beginnen. Ich verwendete 3mm-LEDs warmweiß. Ein erster Test: Passt ^^













Mit dem seltsamen Tablett auf der Mitte der Konsole überlegte ich einen Augenblick, dann schliff ich die Fläche eben und schnitt das Tablett aus dem Ersatzteil heraus. Die Konsole sollte einen Echtlederbezug bekommen, den konnte ich schlecht um das Tablett herum ausschneiden. Mein Ersatzteil-Tablett würde ich am Ende einfach obendrauf kleben, da es nicht mit Leder bezogen wird.









Zur Vervollständigung der Bordelektrik fehlten noch die LEDs für Scheinwerfer und Heckleuchten, die Verdrahtung, Kennzeichenleuchten und ein vernünftiges Batteriefach, damit die Corvette später unabhängig leuchten könnte und nicht wie ein Elektroauto ständig am Kabel hängen müsste ;) Natürlich hatte ich schon eine Idee :thumbup: Demnächst mehr.

Einen guten Start in die neue Woche
Reinhard

80

Montag, 2. Dezember 2024, 10:04

Moin Reinhard,

das ist mal wieder Modellbau vom anderen Stern!

Beleuchtete Armaturen (übrigens sehr sauber gelötet) werden das Ganze deutlich aufwerten. Und wenn es erst mit Leder bezogen ist ... :love:

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


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Realname: Dominik

Wohnort: um Aachen - Tor zur Eifel - NRW

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81

Montag, 2. Dezember 2024, 10:49

Exzellente Arbeit, die ich hier sehe. Sehr gut! :respekt:

82

Dienstag, 3. Dezember 2024, 06:19

Moin Reinhard

Eine Beleuchtung in dieser Größe einzubauen ist schon eine etwas leichte Arbeit, aber fast ein muss :) . Und für die Batterie sollte sich auch gut ein Plätzchen finden lassen.

Bernd

83

Mittwoch, 4. Dezember 2024, 15:12

Hallo Reinhard,

weiterhin tolle Arbeit und ein sehr schöner Baubericht. :ok:
Wünsche weiter gutes Gelingen!
Gruß
Thomas

Eine Übersicht meiner fertigen Bauten gibt es hier:
Modelle von Tommy124

KEEP CALM & MODEL ON!

84

Sonntag, 8. Dezember 2024, 13:37

Türverkleidungen, Beleuchtung

Hallo zusammen und welcome back im Roadster-Wahnsinn!
Erst einmal herzlichen Dank für Eure netten Kommentare :wink:
das ist mal wieder Modellbau vom anderen Stern!
@ Ingo: Vielen Dank für Dein Lob, freut mich, dass Du immer noch begeistert bist! Aber das sind zu viele Lorbeeren, die muss ich mir noch verdienen :rolleyes: Den Stern müssten wir erstmal suchen, vermutlich im Sternbild "Stachelrochen" :lol: Also, ich betrachte es als bodenständige bayrische Bastelei.
@ Bernd: Es ist schon richtig, die Beleuchtung im großen Maßstab zu planen und einzubauen, ist nicht kompliziert. Die größte Herausforderung war hier, den heißen Lötkolben oder einen Batzen Lötzinn nicht irgendwo an meiner fertigen Karosserie abzustreifen, als ich die Anschlussdrähte der fertig eingebauten LEDs verlötete. Darauf komme ich gleich zurück.
@ Thomas & Dominik: Schön, dass Ihr dabei seid und Euch die Corvette gefällt!

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Ein letztes Detail fehlte noch zur Vollendung der "Rohbauarbeiten": Die Türverkleidungen. Im Kit sind das die seitlichen Wände des Innenkastens, die, gelinde gesagt, spartanisch ausgeführt sind. Weiter oben hatte ich bereits die Herstellung der Grundplatten für die Verkleidungen gezeigt, nun wollte ich ihnen etwas Leben einhauchen. Werfen wir wieder einen Blick auf das Original:



Wir sehen in der oberen Hälfte einen Rahmen aus einer Doppel-Zierleiste, welcher den Türgriff und die Hebeleien einfasst. In der unteren Hälfte imponiert eine dicke, gepolsterte Armstütze, die ebenfalls über eine Zierleiste verfügt und, zusammen mit der Fensterkurbel, in einen erhabenen Wall mit flach-dreieckigem Querschnitt eingebettet ist. Ich zeichnete die Umrisse des unteren Walls an, dann bereitete ich ein paar Leisten vor: Für die Armlehnen nahm ich 5mm PS-Sheet, für die Wälle 2 x 3mm². Glücklicherweise konnte ich kürzlich meinen Maschinenpark erweitern um eine Böhler Mini-Tischkreissäge, sodass dieser Arbeitsschritt schnell und vor allem gerade erledigt werden konnte.
Hier ein Blick auf die Ausganssituation:









Nun konnten die Armlehnen abgelängt, und die Leisten für die Wälle gebogen und verklebt werden. Ich setzte ein paar Bohrungen, wo ich später die Armlehnen mit den bekannten Optiker-Schräubchen fixieren konnte.





Am oberen Rand der Verkleidungen ist ein flacher Wulst, sodass ich auch hier Leisten als Orientierungs- und Modellierhilfe einsetzte. Nach dem Durchhärten konnte ich mit MS-Sculpt die Wülste und Wälle modellieren.





Während das Putty aushärtete, widmete ich mich dem Einbau der Front- und Heckbeleuchtung. Da ich Standard-LEDs verwenden wollte, legte ich die Bordspannung auf 3V fest. Es kamen insgesamt 15 LEDs zusammen, die somit ohne Leistungsverluste direkt in das Bordnetz eingebunden werden konnten.
Oben hatte ich bereits die Herstellung der neuen Scheinwerferreflektoren gezeigt. Die LEDs bekamen zunächst ihre Anschlussdrähte, dann wurden sie mit den Reflektoren verklebt. An den Klappscheinwerfergehäusen hatte ich seitlich hinten kleine Bohrungen angebracht, durch die ich nun die Drähte durchführen konnte. Eine ziemlich fummelige Aktion, selbst in dem großen Maßstab. Hier die Ansicht von vorne, dann von innen mit eingeklappten Scheinwerfergehäusen:





Das sah gut aus: Innen hatten die Anschlussdrähte - genauer gesagt, die flexiblen Litzen - genügend Bewegungsspielraum zum Ein- und Ausfahren der Scheinwerfer, und die Leuchtproben nach jedem einzelnen Arbeitsschritt verliefen positiv. Somit konnten die Reflektoren eingeklebt werden.



Die Heckleuchten bekamen ebenfalls ihre vorbereiteten LEDs, dann konnte das Kabelgewirr sortiert, verlötet und sauber verlegt werden. Ich verwendete auch hier die warmweißen LEDs, da die roten LEDs zu hell, wie Bremslichter wirkten.



Gleich nochmal ein Lichttest: Bestanden :ok:



Somit war die Beleuchtung vollständig, oder? :du: Sogar einen Platz für die Batteriegehäuse hatte ich gefunden: Sie passten perfekt in die Rückenlehnen und wären ohne weitere Umbauarbeiten gut zugänglich. Für die 3V-Bordspannung würde ich sie parallel schalten, sodass bei einem Betriebsstrom von 300mA das Ganze nicht vorzeitig der Dunkelheit anheimfallen sollte.



Ihr habt es sicher bemerkt: Die Kennzeichenbeleuchtung fehlte noch. Ich klebte die Kennzeichenhalterung an ihren Platz und setzte zwei Bohrungen. Mikro-SMDs 1,0 x 0,5 mm² mit angesetzten Litzen kamen hier zum Einsatz. Ich musste sie sanft übereden, mit ihren Leuchtflächen nach unten zu zeigen, bevor ich sie mit Sekundenkleber fixierte.



Hier war schon alles verlötet, danach sortierte und verklebte ich die Kabel, damit sie nur ja nicht bei der späteren "Hochzeit" irgendwo am Rahmen hängenbleiben und abreissen würden.



Vorne fasste ich die Litzen ebenfalls zusammen und führte die Sammeldrähte nach hinten unter der Spritzwand durch. JETZT war die Beleuchtung vollständig :ok: Die Instrumentenkonsole und der Ganghebel-Lichtschalter mussten noch warten. Zuvor war die Innenausstattung an der Reihe, demnächst mehr.



Zum heutigen Abschluss nochmals ein Lichttest: Also allmählich bekam das Projekt ein Gesicht. Zeit, sich etwas zurückzulehnen und einfach nur gucken :rolleyes:





Ich wünsche Euch allen einen schönen Advent und eine hoffentlich erbauliche Vorweihnachtszeit :wink:
Euer Modell-Retter Reinhard


85

Sonntag, 8. Dezember 2024, 14:06

Wie schon öfters erwähnt... Erste Sahne :ok:
Ich mag keine Menschen, die überall suchen, was sie stört...
Ich mag Menschen, die überall etwas finden, was sie fasziniert

86

Montag, 9. Dezember 2024, 07:40

Einfach Topp :ok: . Und für die Energiespender hast du auch ein gutes Versteck ausgesucht, Reinhard :)

Bernd

87

Sonntag, 15. Dezember 2024, 22:46

Dashboard

Servus Christian & Bernd, vielen Dank für Eure netten Kommentare :rot:

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Nachdem die "Rohbauarbeiten" abgeschlossen waren, konnte ich mit dem Interieur beginnen. Da beim Roadster jedes Detail sichtbar sein würde, wollte ich mir hier besonders Mühe geben. Werfen wir wieder einen Blick aufs Original:



Die beiden Hemispheren sind bei diesem restaurierten Exemplar mit Leder bezogen, die inneren Ränder reichen bis zum Mitteltunnel hinunter und fassen Zeituhr, Stellschalter und das Radio ein. Auf der linken Seite befinden sich klassische Rundinstrumente, noch mehr Schalter sowie die Hebel für die Handbremse und den Haubenöffner. Rechts befindet sich das abschließbare Handschuhfach. All diese Details sind im Kit, wie nicht anders zu erwarten, ausgesprochen spartanisch gestaltet. Im Kit sind die Instrumente auf Papier gedruckt, klar foliert, und werden einfach hinter das Dashboard gepappt. Diesem Detail widmete ich mich zuerst.
Ich schnitt klares PS-Sheet zurecht und hinterlegte das Dashboard. Die Papierinstrumente bekamen Zeigerchen aus 0,5mm Draht mit rotem Farbkleid, sowie Zeigerachsen aus Aluröhrchen.







Mit der Uhr verfuhr ich genau so, hier war noch ein richtiges Decal übrig. Es kam auf klares Sheet und bekam seine Zeiger. Dann konnte ich die vorbereiteten Instrumente mit Abstandshalten hinter das Dashboard bzw. das Uhrengehäuse kleben.







Die Uhr war schon fertig ... oder? :thumbdown: Die Instrumente kamen gleich an die Reihe.



Diese gnubbeligen Zapfen als Schalter gefielen mir garnicht. Also gleich das Uhrmacherzeugs herausgeholt:



Ich kappte und polierte eine Seite der Spindeln, kürzte die Gnubbelschalter, bohrte vor und lackierte sie noch mit Molotow Chrome. Anschließend konnte ich meine nagelneuen 3D-Schalter an ihren Platz setzen. Das Dachboard selbst ist übrigens nicht lackiert, es hatte all die Jahre sein kräftiges Schwarz behalten, ohne auszubleichen. Mir gefiel die Oberflächenstruktur genau so.





Ich überlegte, wie ich die Beschriftungen der Schalter hinbekommen könnte, musste jedoch darauf verzichten. Mein 1200-DPI-Drucker gibt das nicht her, es wäre eine 5-Punkt-Schrift geworden, gebogen. Also, nicht weitersagen ;) Immerhin hatte ich bereits die Chromeinfassungen der Rundinstrumente mit Molotow gestaltet und die Halteschrauben an den Rand des Dashboards gesetzt.

Auch das Uhrengehäuse wurde gepimpt. Und selbstverständlich bekam es noch seine Einstellschraube ^^ Damals wurden Uhren noch von Hand gestellt, da waren Funkuhren noch nicht verfügbar.







Das "Radio" hatte ich abgetrennt, es würde später bündig in die Lederverkleidung geklebt werden.
Eine Kleinigkeit hatte mich die ganze Zeit beschäftigt: Das Lenkrad wird im Kit mitsamt Lenkachse in das Dashboard geklebt und wäre zeitlebens starr verbunden. Wenn schon die Lenkung nicht funktioniert, wollte ich wenigstens fürs Foto-Shooting ein bewegliches Lenkrad. Die Lenkachse hatte ich ohnehin aus Messing gedreht. Und natürlich längst lackiert :S Also spannte ich sie nochmals in die Drehbank und setzte eine 2mm-Bohrung. Im Lenkspeichenkranz verklebte ich eine passende Schraube. So ließe sich das Lenkrad einfach einstecken und frei drehen. Ganz klar, besonders stabil ist das nicht, aber durchbohren konnte ich nicht, da sonst das Emblem auf der Nabe ruiniert gewesen wäre.





Soviel für heute. Einen guten Start in die neue Woche!
Reinhard

88

Montag, 16. Dezember 2024, 06:49

Moin Reinhard

Wie groß müsste den die Beschriftung sein ? https://tl-modellbau.de/Buchstaben_s1 könnte da eine Lösung sein, gibt es dort ab 1mm Höhe :) . Das aufbringen dürfte aber leicht fummelig werden :S

Bernd

89

Montag, 16. Dezember 2024, 20:27

Servus Bernd,
danke für den Tipp, ist schon bestellt. Schau mer mal, ob es funktioniert :wink:
LG Reinhard

90

Sonntag, 22. Dezember 2024, 22:43

Fertigstellung Instrumentenkonsole

Hallo zusammen :wink:

Heute geht es weiter mit der Instrumentenkonsole. Wie beim Original sollte der Innenraum mit Leder und Teppichboden und -verkleidungen ausgestattet werden. Leder ist klar, für die Teppiche fand ich schließlich selbstklebenden schwarzen Filz, der optisch den Teppichschlingen am nächsten kam. Auch schwarzer Samt kam in die engere Wahl, jedoch wäre er schwieriger zu verarbeiten, und man würde später jedes Staubkörnchen darauf sehen. Ich begann mit der Unterseite der Konsole und hinterlegte auch die Rückseite mit den verlöteten LEDs, damit später kein Lichtschimmer durch evtl. verbleibende Ritzen scheinen konnte.



Danach ging es gleich weiter mit der ersten Hemishere. Weiter oben waren die Vorarbeiten zu sehen, unter Anderem hatte ich in den glatten Übergang zwischen Konsole und den Hemispheren ein Rille gefräst. Wieder kam das feine Lammnappaleder zum Einsatz. Ich beklebte die Oberseite, drückte das Leder in die Rille und konnte nun den Überschuss mit einem sauberen Schnitt innerhalb der Rille abtrennen.



Nun konnte ich das Leder über den Rand auf die Unterseite ziehen und dort verkleben. Hier stauchte sich das Leder, und ich musste etwas tricksen, um den Materialüberschuss zu entfernen und die Kanten sauber aneinanderzulegen.



Geschafft :thumbsup: Beide Hemispheren waren belegt. Minimale Fehlstellen wurden mit dem schwarzen Sekundenkleber verschlossen.



Wie beim Original zog ich das Leder in einem Stück bis zur Unterkante herunter, je ein Stück für rechte und linke Hemispere. Die Rillen hatte ich auch hier bis unten hin gefräst, sodass ich das Leder hineinlegen und sauber abtrennen konnte. Es folgte der Mittelteil. Rechts im Bild die verwendeten Kleber.



Und wieder das Leder angelegt, in die Rillen gedrückt und oben hinter den Hemispheren herumgeführt.



Die Öffnung für den Handgriff wurde ebenfalls fein säuberlich belegt.





Schließlich konnte ich die Öffnungen für Uhr und Radio ausschneiden. Auch die vorbereitete Scheibenbelüftung wurde wieder geöffnet und das Leder sauber um die Kanten gelegt.



Es folgte die erste Passprobe: Das Dashboard klemmte noch etwas in der frisch bezogenen Konsole, Licht schimmerte durch die Ritzen. Ich feilte das Board rückseitig dünner und legte einen schmalen Filzstreifen hinter den Rand, dann konnte ich es an seinen Platz setzen, ausrichten und verkleben.



Der erneute Lichttest zeigte: Alles dicht :ok:



Hier der Vergleich vorher - nachher. Echtleder statt Plastik, wie es sich für so ein schickes Auto gehört. Und ja, ich hatte den Uhreinsteller nochmals ausgerichtet und neu fixiert, schön gerade aus dem Uhrengehäuse heraus ;)





Die Beifahrerseite bekam das Handschuhfach eingesetzt, das ich um eine Zierleiste aus Edelstahldraht und das Schloss ergänzte. Beide fehlen im Kit. Der zugehörige Rahmen wurde originalgetreu schwarz glänzend lackiert.





Soweit, so gut. Aber die Beschriftungen ... ;( Also, ich hab's ehrlich probiert. Ich bestellte die 1mm-Buchstaben, danke nochmals, Bernd, für den Tipp. Von Kumpel Marcus, der mit der Drehbank, bekam ich exakt passende Beilagscheiben, auf welche ich die Buchstaben aufbringen wollte. Auch dafür vielen Dank. Aber die Physik war gegen mich. Van-der-Waals-Kräfte und Oberflächenspannung ließen nicht zu, diese winzigen Buchstaben an ihren Platz zu setzen. Sobald ich mit dem nächsten Buchstaben anrückte, verschwammen sie wieder oder "klebten" aneinander. Nach 2 erfolglosen Stunden vertaner Lebenszeit gab ich auf. Keine Beschriftung. Nada. Niente. Nix gibt's :!!





Also klebte ich die halbierten Scheiben an die Schalter, das kam dem Original schon recht nah. Und Beschriftungen könnte man eh erst erkennen, wenn man mit der Nase fast an der Konsole anstößt :D



Jedenfalls war ein kleiner Motivationsschub fällig, und so setzte ich die Konsole an ihren Platz unter der Frontscheibe. Das gefiel mir schon viel besser, da konnte ich mir auch den Buchstabensalat verzeihen :rolleyes:



Mit der Innenansicht verabschiede ich mich für heute. Es bleibt noch viel zu tun, später, nach den Feiertagen.

Ich wünsche Euch allen ein gesegnetes Fest, erholsame Feiertage und einen guten Start ins Neue Jahr :wink:
Euer Modell-Retter Reinhard

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1:8, C2, Corvette, Monogram, Roadster, Scratch

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