Nach längerer Abstinenz lasse ich mal wieder was von mir hören.
Inzwischen habe ich die letzten Verfeinerungen an der Sanssouci vorgenommen, also Beschriftungen und Symbole gezeichnet, aud Decalfolie gedruckt und aufgeklebt. Außerdem hat sich die Anzahl der Fahrgäste etwas erhöht.
Doch nun dümpelt meine Weiße Flotte im Heimathafen und wartet auf ihren künftigen Einsatz
Dieses trübe Herbstwetter (der Winter beginnt ja erst in ein paar Tagen) sagt mir aber, es wird Zeit für einen Neubau.
Und los gehts. Mein Neubau ist allerdings nicht so aufregend, wie der Neubau des Originals meines jetzigen Projektes damals bei der Weißen Flotte Potsdam. Der fand nämlich garnicht statt.
Für den Neubau stand damals, Ende der 60'er kein Stahl zur Verfügung, deshalb wurde er auch nicht genehmigt.
Die Weiße Flotte hatte damals ein paar ihrer alten Dampfer aud Diesel umgestellt, und zwar die Schiffe "Caputh", "Seebad Templin" und "Concordia", aber bei ihrem noch verbliebenen Dampfschiff "Potsdam" ging es wohl nicht mehr. Deshalb lag das Schiff, Baujahr ca. 1894, irgendwo vertäut und wartete auf seine Verschrottung. Da nun der Neubau, der die "Potsdam" ersetzen sollte, nicht genehmigt wurde, mußte man sich was anderes einfallen lassen. Im Gegensatz zu einem Neubau wurde ein Umbau eines alten Schiffes genehmigt. Und das wurde dann auch so gemacht. Die alte "Potsdam" wurde aud eine Weft in Genthin gebracht und dort zunächst alles abgebaut, was man nicht mehr gebrauchen konnte. Und dabei war man sehr großzügig.
Man entfernte:
den Schornstein, die Maschine, das Ruder und noch ein paar andere nicht mehr benötigte Teile, solange bis das Schiff nur noch aus zwei Stahlplatten bestand, die da irgendwo auf der Helling liegen geblieben sind.
Um diese beiden Stahlplatten herum ergänzten man dann wieder alles, was man neu braucht, um diese beiden Platten wieder zum schwimmen zu bringen. Also einen Schiffsrumpf, Decks, Aufbauten, Maschine, Inneneinrichtung...
Und so wurde das alte, nun modernisierte Schiff unter dem namen "Strandbad Ferch" 1970 wieder in Dienst gestellt. EIgentlich ein Neubau, aber ganz offiziell ein Umbau. Ich vermute mal, dass das ursprüngliche Baujahr 1895 immer noch in den Papieren steht.
Das Schiff wurde ca. 2005 noch einmal modernisiert und etwas verändert und ist heute unter dem Namen "Königswald" immer noch in Potsdam im Einsatz.
Nun ja,bei mir wurde ein Neubau genehmigt (Mein Vorteil: ich brauchte ja nicht einmal jemanden fragen).
Als Grundlage dient mir ein ein Werftplan, den ich in den unendlichen Weiten des WWW gefunden hatte, sowie zahlreiche Fotos, die mir dankenswerter Weise Christian zur Verfügung gestellt hat.
Die Bauweise ist wieder ähnlich wie bei meinen beiden Vorgängermodellen. Deshalb werde ich hier nicht noch einmal näher drauf eingehen, sondern einfach ein paar Fotos von verschiedenen Bauzuständen kommentarlos fogen lassen.
Noch zu den technischen Daten: Das Original ist 40,5 m lang und 6,1 m breit. Bei einem Maßstab von 1:120 ergibt sich für das Modell eine Länge von 33,7 cm und eine Breite 5,1 cm.
Wie es weitergeht, dann später mehr.

, Ronald