Hallo Heiko und Axel,
es gibt wahrlich viele Möglichkeiten, die Karo oder allgemein die Bauteile zum Lackieren zu fixieren. Mit der Flasche (bei mir wars Sprudel - keine anwesende Person

) hab ich auch schon lackiert - stimmt! Ich verwende am meisten den Halter von Tamiya - nur wenn die Karosserie nicht sauber aufzusetzen geht, dann weiche ich auf die Dose oder Karton aus. Passiert ab und zu, wenn die Innenseite von Karosserien zu "glatt" gegossen sind, wo der Halter sich nicht abstemmen kann und so "herausschnappt". Habe ich manchmal bei Resinkarosserien...
Weiter gehts!
Ich möchte vor dem Wochenende zumindest noch den Naßschliff und das Aufbringen von BMF auf Schriftzügen fertig haben. Mal sehen, wie weit ich mit der Schreiberei komme
Die Karosserie habe ich grundiert und zwei Tage trocknen lassen bevor ich mit dem Naßschleifen begann.
Warum Naß schleifen?
Nun,....mit der Grundierung verhält es sich wie mit mattem Lack. Sie hat eine rauhe Oberfläche und jetzt einfach mal den Lack aufzubringen hat den Effekt, das er nichtglänzen mag. Bis sie dennoch glänzt muß man das Modell schon mit Farbe fluten und es verschwinden alle Details.
Mit dem Naßschleifen soll eine glatte Oberfläche erreicht werden. Das ist das Ziel.
Glatte Oberfläche -> viel Blingbling
Ich schleife
-> Grundierung mit 400er Naß,
-> Decklacke mit 1000er,
-> und immer im Waschbecken mit genügend Wasser
-> Große, gerade Flächen schleife ich mit "drei Fingern flach aufgelegt",
-> in die Ecken mit einem Finger und der Schleifpapierecke,
-> Kanten mit gefaltetem Schleifpapier - komm ich noch dazu.
Am einfachsten ist das in Bildern dargestellt.
Auf einer rauhen Oberfläche haftet Wasser nicht so berauschend (Lotosblüteneffekt?) und es bilden sich regelrecht Wasser"klumpen":
Die Haube liegt waagrecht auf meiner Hand

Nach dem Naßschleifen soll das Wasser auf der Oberfläche haften bleiben.
Links nur grundiert, rechts naßgeschliffen:

Auch hier sieht man die klare Grenze wo nicht geschliffen ist, wenn ich die Haube mal 45° aufgestellt habe!

Also:
ich sage immer, wenn das Wasser gleichmäßig haftet und glatt ist wie Glas wenn man drüberfährt, dann ist das gut so!
Nun gehe ich mal der Reihenfolge nach ran an die Krosserie
Ich beginne mit der Haube. Da diese Vertiefungen hat (wie oben schon gesehen), schleife ich mit dem gefalteten Schleifpapier an der Kante entlang...

...und nicht über die Kante hinaus!

Hier ist noch ein Augenmerk darauf gelegt, das man auch nicht an der Außenkante der Haube den großteil des Druckes ausübt! Da schleift man ratzfatz durch die Grundierung.
Weiter an der Karosserie.
"drei Finger flach aufgelegt" beginne
ich immer am Dach...

...und arbeite mich über die Dachsäulen in Fließrichtung der Säulen bis zur Gürtellinie (rote Linie) Säule (Druck auf Zeigefinger)...

...für Säule (Druck auf Mittelfinger)...

...vor und gehe in die Seitenwand über.
Hier schleife ich wieder "drei Finger flach aufgelegt" bis an der Zierleiste entlang...

...so das ich den großteil der Seite geschliffen habe. Ich achte jedoch dabei darauf, nicht zuviel druck auf den Türgriffen lasten zu lassen - hier schleife ich dann extra herum.
Fließend wechsel ich auf die Schleifpapierecke mit dem Zeigefinger...

...um am Radlauf mit der Ecke entlang zu schleifen...

...bis ich in die hintere Seitenwand übergehe. Das selbe dann am vorderen Radlauf bzw. Kotflügel.
Dann drehe ich die Karosserie und schleife unterhalb der Zierleiste...

...wieder mit drei Fingern aufgelegt.
Bis an die Zierleisten bzw. Türgriffe schleife ich wiederum mit der Ecke und einem Finger - so knapp wie möglich. Nicht über die Zierleiste drüber!
Die Zierleiste anisch schleife ich separat am Schluß "kurz mal rüber", mit einem sehr gebrauchten Schleifpapier.
So wie die linke Seite schleife ich nun die rechte Seite.
Als nächstes kommt Front und Heck. Nehm ich das Heck als Beispiel.
Hier fange ich von unten an und knicke leicht das Schleifpapier ein...

...und schleife mit meine Fingernägeln...

...Sicke für Sicke durch...

- natürlich in Fließrichtung der Sicke
Dann wieder die Karosserie gedreht und die Oberseite der Stoßstange...

...mit Druck in die Ecke geschliffen.
Wenn ich um die Karosserie ein mal herum bin, Spüle ich sie und trockne sie mit einem Fuselfreien und saugfähigen Tuch ab:

An den Türgriffen bin ich aufs Kunststoff durchgekommen...

...was mich aber nicht so sehr stört.
Wenn ich meine Arbeit gut gemacht habe, dann hat die Karo eine schöne, glatte Oberfläche...

...und die Schriftzüge an ihrer Scharfkantigkeit nichts verloren:
Das war es mit dem Naßschleifen