Servus erstmal.
Finde die Idee einer abgeschossenen Maschine gar nicht mal schlecht. Habe davon schon einige auf Messen gesehen und finde, dass solche Dioramen etwas Würze in den Modellbaualltag bringen. ;-)
Dein Modell hast du meiner Meinung nach auch bislang sauber und schön gebaut. Jedoch möchte ich als Nietenzähler mal auf ein paar Kleinigkeiten hinweisen bzw. zur Diskussion stellen.
Zunächst: Interessante Maschine und gute Auswahl! Die Luftschlacht um England ist schließlich fast jedem ein Begriff. Das JG3 war auch sehr stark daran beteiligt, und hat zahlreiche "Asse" dabei hervorgebracht.
Ich persönlich finde bei solchen Modellbauvorhaben die Rechere mit am Interessantesten. Da hab ich immer immensen Spass dabei, die korrekte Lackierung, Beschriftung, Werksnummer, etc. herauszufinden, um mein Modell 100% der Realität nach zu gestalten.
Bei deiner Maschine handelt es sich um die schwarze 13 der 2./JG3.
Also der 2. Staffel der 1. Gruppe (I./JG3) des Geschwaders. Ist manchmal etwas verwirrend mit dem damaligen, deutschen Zahlensystem.
Die Maschine trug die Werksnummer 1990. (Konnte ich auf den Fotos die du uns bislang gezeigt hast, noch nicht überprüfen. ;-) )
Laut meinen kurzen Recherchen wurde sie zuletzt vom Staffelkapitän der 2. Staffel, Oberleutnant Tiedemann geflogen, bis sie wie hier zu lesen über England abgeschossen wurde, und der Pilot dabei in Kriegsgefangenschaft geriet.
Was du unbedingt bei deinem Modell ändern bzw. beachten musst, sind die genauen Eigenarten der Staffel und des Geschwaders!
So hatte die I./JG3 während BoB ebenfalls eine gelbe Nase. Und sehr oft sogar in der selteneren Version bis ganz vor die Cockpitscheibe.
Also die unten abgebildete C-Variante.
Das Geschwaderemblem war der Tatzelwurm. Wobei der Stab und die 3 Staffeln der ersten Gruppe jeweils andere Farben des Wurms benutzten:
Stab I. Gruppe: grün
1. Staffel: weiss
2. Staffel: rot
3. Staffel: gelb
Bei dir ROT. Passt! ;-)
Der Wurm wurde meistens jedoch schon vor den nachträglich, für die Luftschlacht um England, angebrachten gelben Markierungen mit dem Tatzelwurm bemalt. Da dies in der Regel "frei hand" geschah und es keine Schablonen gab, wurde der Wurm mit einem Rechteck abgedeckt, während die restliche Nase in gelb nachgepönt wurde. Deshalb sieht man um den Tatzelwurm auch ein Rechteck mit der darunterliegenden, ehemaligen Tarnbemalung.
Somit muss neben der korrekten Farbe des Tatzelwurms, auch noch auf den Spinner des Propellers geachtet werden.
Für deine Maschine demnach also eine schwarz-weiss geviertelte Propellerhaube, mit einem roten Ring an der Spitze. ;-)
Die Idee des Abschusses finde ich wie gesagt sehr gut. Um ein wenig Atmosphäre zu schaffe, könntest du ja einen britischen Polizisten dazu stellen, der die Maschine bewacht.
Oder wenn der Pilot gerade erst gelandet ist, einen Bauern mit seiner Herde.
Ist gar nicht mal so unrealistisch, da es davon sogar Bilder gibt.
Hier von der 1. Staffel:
Im übrigen ist mir bei diesem Bild und dem Vergleich mit deinem Modell ein kleiner Fehler aufgefallen.
Und zwar ist die Nummer (schwarze 13) bei dir zu weit vom Balkenkreuz entfernt.
Eine Besonderheit beim JG3 war es, dass das Dreieck, welches die Oktanzahl des Benzins wiedergab, nicht schon von Werk aufgemalt war, sondern erst später vom Geschwader, und somit
über der Zahl (in diesem Fall der 13) gemalt wurde.
Das kann man auf dem oberen Bild sehr gut erkennen. Dort ist das Dreieck über der 6 zu sehen. Dein Dreieck ist richtig positioniert, jedoch die 13 zu weit nach vorne. Vielleicht kannst du das ja noch korrigieren?
Ansonsten bleibt mir nur zu sagen, dass du ein sehr schönes Modell gebaut hast, und ich gespannt bin wie es weiter gehen wird. ;-)
Lieben Gruss,
- Dierk -