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61

Montag, 21. Juli 2008, 13:41

Hallo zusammen, :wink:

@Tobi, Friedrich und Jochen,

ich freue mich über Eure Anerkennung und Euer Interesse an meinem Baubericht. Darum vielen Dank. :hand:

Ich wollte ja eigentlich nicht mehr großartig alle Arbeitsschritte beschreiben, aber da ja weiterhin Interesse Eurerseits besteht, will ich die Betakelung des Fockmastes näher erklären. Ob das bei kleineren Maßstäben machbar ist, das liegt bei Euch. Freuen würde es mich auf jeden Fall, wenn ich Euch mit meinem Enthusiasmus für Segelschiffe und der Darstellung der Funktion der Takelung und der Segel etwas helfen kann, um auch aus einem " billigen Plastikteil" einen ansehnlichen Segler zu machen,der auch einen Vergleich mit einem Holzmodell nicht scheuen braucht. Es erfordert natürlich viel Zeit, Geduld, Nerven und ein kleines bißchen an Phantasie. Aber das habt Ihr ja alle.

Also bis dahin!
Gruss
Joachim
:ahoi:
Fertig: die Thermopylae in 1:96

Fertig: die Cutty Sark in 1:96

Fertig: CUTTY SARK, die Zweite in 1:96


"Nicht ich habe die Segelschiffe verlassen. Sie haben mich verlassen."

Robert Miethe, Kapitän des Laeisz- Windjammers "PITLOCHRY"

62

Montag, 21. Juli 2008, 15:16

Hallo Joachim, :wink:

das klingt gut, das Du weiterhin so ausführlich schreiben möchtest. :ok:

Alles geht wirklich nicht im Maßstab 1:150, das ist wahr. Bei meinem Modell befürchte ich müßte man erst einmal einen kompletten Takelage-plan erstellen, da Heller hier wirklich nur das nötigste im Bauplan ausweist. Das nächste Problem wäre die Unterbringung der Leinen auf dem Deck. Aber irgentwie versuchen werde ich das eine oder andere auch um zusetzen. Dank Deiner tollen Beschreibung und Bebilderung und beim Rest hilft dann noch der "Mondfeld" um zu verstehen.

Aber mit dem einen oder anderen schönen Detail das im Bauplan nicht vor gesehen ist (Beispiel: Die selbstgeknüpften Wanten, meine Freundin ist jedesmal begeistert von diesen Teilen) kann man ja schon ein bisschen Eindruck schinden. Auch mit den selbstgemachten Segeln (nach deiner wahnsinnig guten Anleitung) geben dem ganzen Teil doch schon ein ganz anderes Aussehen.

Also mache :smilie:"bitte" :smilie: weiter so.

:tanz: :prost: :tanz:

Gruß Friedrich
:tanz: :prost: :tanz:

Gruß Friedrich
HMS Victory, Heller 1.100 und Kriegslokomotive Br 52 von Trumpeter

63

Montag, 21. Juli 2008, 15:23

Zitat

Original von JoJo
Hallo zusammen, :wink:

@Tobi, Friedrich und Jochen,

ich freue mich über Eure Anerkennung und Euer Interesse an meinem Baubericht. Darum vielen Dank. :hand:

Ich wollte ja eigentlich nicht mehr großartig alle Arbeitsschritte beschreiben,

...

Gruss
Joachim
:ahoi:


Hallo Joachim,

als Neuling im Forum muss ich Dir meinen Dank aussprechen für die Zeit, die Du Dir nimmst, um einen so informativen und auch für mich als Wiedereinsteiger (nach 35 Jahren) äußerst hilfreichen Baubericht zu verfassen.

Ich sauge geradezu jede Zeile, die Du zur Segelherstellung und zum Takeln geschrieben hast, gierig in mich auf :smilie:; ganz besonders gut finde ich auch die hervorragende Bebilderung Deines Berichtes, hilft sie doch oft mehr als viele Worte, zu verstehen, wie Du etwas meinst.

Ich habe mich aufgrund der Beobachtungen und der Erfahrungen, die ich als "ATZ-ler" (Altersteilzeit) angesichts der mir jetzt für mein Hobby mehr zur Verfügung stehenden Zeit im Internet - insbesondere in diesem und anderen Modellbauforen - gemacht habe, entschlossen, den vor 35 Jahren aus Zeitmangel abgebrochenen Bau eines sehr schönen Heller-Modelles ("Galion" in 1:200) fortzusetzen und habe schon jede Menge hervorragender Tipps finden und verwerten können.

Deinen Baubericht besuche ich regelmäßig, zumal ich noch nie die Takelage eines alten Seglers erstellt habe. Trotz "Mondfeld" ist man da auf Berichte wie Deinen geradezu angewiesen.

Ich wäre Dir also sehr dankbar, wenn Du weiter in der bisherigen Ausführlichkeit berichten könntest.

Mit freundlichen Grüßen
Norbert

64

Donnerstag, 31. Juli 2008, 12:48

Hallo phunlezz, :wink:

möchte hier nicht JoJo vorgreifen (bitte verzeih JoJo :smilie: ), es ist nicht die Frage ob sie genauso gut aussehen wie die von "JoJo", sondern tu es einfach.

Habe bei meinem derzeitigen Schiff auch vor der Frage gestanden, nehm ich die Pastikdinger oder lass ich sie ganz weg und dann fand ich
diesen tollen Bericht von "JoJo". Glaub mir, da gab es kein überlegen mehr, Material gekauft und los gelegt.

In meinem Baubericht habe ich geschrieben, das ich für das erste Segel ca. 6 1/2 Stunden mit allem gebraucht habe und.....
Ob sie sogut wie die von "JoJo" aussehen, glaub ich nicht. Macht auch nichts. Solange Sie besser aussehen wie die Plastikdinger und vorallem sie sind handgemacht.

Also denk nicht lange nach, sondern lege los.............

Was baust Du denn für ein Modell, lass mal hören :!!

:tanz: :tanz: :tanz:

Gruß Friedrich
:tanz: :prost: :tanz:

Gruß Friedrich
HMS Victory, Heller 1.100 und Kriegslokomotive Br 52 von Trumpeter

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »dreamtaenzer« (31. Juli 2008, 12:51)


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65

Donnerstag, 31. Juli 2008, 21:32

Hallo zusammen, :wink:

erstmal Euch allen einen herzlichen Dank! :hand:

@phunlezz,
wie dreamtaenzer schon sagt, probier es mal aus. Seidenpapier und Messingdraht kosten nicht die Welt. Wenn da mal etwas nicht hinhaut oder nicht passt, kann man ruckzuck Ersatz schaffen. Auch ich habe schon einen kompletten Satz Stag- und Gaffelsegel in die Tonne gekloppt und wieder neu gemacht.

Gruss
Joachim
:ahoi:

Wie Ihr auf den letzten Bildern gesehen habt, mußte ich mich die letzte Zeit mit den Gordingtauen herumgeschlagen. Die Steuerbordseite habe ich bis auf Bramsegel und Royalsegel, was ich noch anschlagen muß, fertig. Das war eine ganz schöne Fummelei, aber ich habe es nicht anders gewollt und nun muß ich dadurch.
Es sind 26 Taue pro Mast, die zusätzlich an den Nagelbänken des Schanzkleides belegt werden müssen.
Den Platz hierfür habe ich geschaffen, indem ich die Schoten des Untermars- und Bramsegels an der Mastbeting belegt habe.
Diese Schoten bestehen aus 0,9mm starken Ketten, die durch die Scheibgats in den Unterrahnocken zu Rahmitte fahren, durch je einen Block geschoren und dann mit einer Talje an Deck steifgeholt werden. Die Obermarsschoten habe ich mit kurzen Ketten an den Rahnocken direkt festgemacht.
Die Unterrahtoppnanten sind an einer Öse des Rahnockbandes festgemacht, dann durch Blöcke zu beiden Seiten des Eselshauptes geschoren und durch das Soldatengat nach unten geführt, wo ich sie am Mastfuß mit einer einfachen Talje steifgesetzt habe. Den Taljeläufer habe ich an der Nagelbank des Untermastes belegt.
Die Untermarsrah ist fest und hat keine Toppnanten. Die Obermarsrah, Bramrah und Royalrah sind mit nicht beweglichen Toppnanten versehen, die an den Rahnockbändern und am Eselshaupt bzw. oberhalb des Scheibgats der Bramrah und am Topp festgemacht sind. Ich habe die Länge dieser festen Toppnanten so gewählt, daß diese bei geborgenen Segeln und herabgelassenen Rahen straff sind und bei gehissten Segeln lose hinter den Rahen hängen.
Die Fallen habe ich auch geändert. Unterrah und Untermarsrah haben keine Fallen. Die Obermars-, Bram- und Royalrah haben Fallen. Das Obermarsrahfall habe ich folgendermaßen gemacht. in der Rahmitte habe ich ein Tau an einer Öse festgemacht, durch ein Loch in der Marsstenge geführt und an einen Block gestroppt. Von diesem geht eine Talje aus, deren eines Ende an einem Augbolzen an Deck befestigt ist, während am anderen Ende ein doppelter Block befestigt wird. Dieser bildet dann mit einem weiteren, an einem Augbolzen an Deck auf der anderen Schiffsseite eine Talje. der Läufer wird an der Nagelbank belegt.
Das Bram- und Royalfall wird laut Takelplan als einfaches Tau geführt.
Ich habe diese ebenso getakelt wie das Obermarsfall.

So, jetzt ist erstmal Schluß.

Bis dann!
Gruss
Joachim
:ahoi:

Will mal sehen, daß ich noch einige Bilder einstelle.
Fertig: die Thermopylae in 1:96

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Robert Miethe, Kapitän des Laeisz- Windjammers "PITLOCHRY"

66

Freitag, 1. August 2008, 11:15

Hi Joachim,

auch wenn ich nicht alles verstehe, was Du schreibst,
z. B. Eselshaupt, Soldatengat ... :D

An Dir ist echt ein Seemann verloren gegangen ... :wink:

67

Freitag, 1. August 2008, 18:41

Hallo Joachim :wink: :wink:

.............................................

:D erstmal Sprachlos.....Das ist ganz großes Kino :ok:
Wie Du diesen Bausatz aufwertest,soviel Energie und Eigenleistung sieht man selten.
Und durch die Beschreibung deinerseits,mit Bildern,erklärt sich einiges an Takelung,was vorher "Böhmische Dörfer" waren.
:)Du siehst mich schwer beeindruckt.
Seit Mike seinem Segler das beste an Baubericht,was ich lange gesehen habe
weiter so

Uwe
Rettet den deutschen Wald,esst mehr Biber!
http://www.streichholzbastler.eu/

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68

Freitag, 1. August 2008, 19:22

Hi Kai, :wink:

Ist doch nicht schlimm. Die Mars nannte man bei den alten Segelschiffen Mastkorb. Das Ding war wirklich wie ein Korb gebaut. Damit die Matrosen und auch die früheren Seesoldaten in diesen Korb kamen, mußte ja zwangläufig ein Loch im Boden sein. Durch dieses Loch zu beiden Seiten des Mastes, Soldatengat genannt, werden auch die Wanten und das laufende Gut nach unten geführt.

Das Eselshaupt ist das zweite Teil zum Verbinden der Mastteile.

Hier zwei Bilder:

Einmal das Eselshaupt, in diesem Fall das der Marsstenge.



Das Soldatengat in der Mars.



Ich hoffe, ich habe es Dir einigermaßen verständlich erklärt.

@Uwe,

ich bedanke mich bei Dir für Deine Anerkennung und das Lob. :hand:
Ich würde mich freuen, wenn Du auch weiterhin ab und zu mal reinschaust.

Gruss
Joachim
:ahoi:
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Robert Miethe, Kapitän des Laeisz- Windjammers "PITLOCHRY"

69

Freitag, 1. August 2008, 19:33

Hi JoJo-Joachim,

ich bin mal wieder begeistert.

Da lernt man doch glatt wieder was dazu, selbst als alter Sailor.

Na, wie Du weißt, Segelschiffe waren etwas vor meiner Zeit :)

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70

Samstag, 2. August 2008, 13:44

Hallo zusammen, :wink:

ich habe hier ein paar Bilder. Es wird immer schwieriger, bestimmte Details zu fotografieren. Ich fotografiere schon durch eine große Lupe.

Als erstes das Schothorn des Obermarssegels, befestigt mit einer kurzen Kette am Nockhornband der Untermarsrah.



hier nochmal:



Das Bramsegelschothorn mit Gei und Kettenschot:



Ansichten von der Fockbramsaling mit den ganzen Blöcken und Tauen:





Obermarssegel mit Niederholer:



Auf diesem Foto sind die Augbolzen mit den Blöcken für die Taljereeps der Toppnanten und der Schoten von Untermars- und Bramsegel zu sehen:



Das Fockuntersegel mit Schot, Gei und Hals, es ist etwas undeutlich:



Das war es erstmal wieder.

Bis dahin und ein schönes Wochenende.

Gruss
Joachim
:ahoi:
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71

Sonntag, 3. August 2008, 20:06

Hallo JoJo, :wink:

zum wiederholten Male, tolle Arbeit, nur weiter so :ok:

:tanz: :tanz: :tanz:

Gruss Friedrich
:tanz: :prost: :tanz:

Gruß Friedrich
HMS Victory, Heller 1.100 und Kriegslokomotive Br 52 von Trumpeter

72

Montag, 4. August 2008, 20:41

Hi, Master of Sails And Rigging,

:ok: :ok: :ok:

73

Samstag, 9. August 2008, 09:48

Hi Joachim

Super Arbeit die du hier machst,gefällt mir sehr. Was mich immer wieder beeindruckt ist wie ihr die Takelung so hinbekommt :ok: . Und auch eure Fachkenntniss erstaunt mich immer wieder.Wenn ich da an das Takeln meiner Victory denke (was zum glück noch weit weit entfernt ist ) wird mir schon flau im magen.
lg alex
Denken ist schwer, darum urteilen die meisten.
Carl Gustav Jung

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Neyroon« (9. August 2008, 09:49)


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74

Mittwoch, 20. August 2008, 23:05

Hallo zusammen, :wink:

nach langer Pause wieder mal ein Lebenszeichen von mir.

Mittlerweile habe ich das Vorroyalsegel angebracht. Zuerst habe ich die ganzen Gordingtaue an den Nagelbänken belegt. Man hatte fast keinen Durchblick mehr vor lauter Schnüren, die überall rumhingen. Die meiste Arbeit war, die Taue innen an den Wanten zu den Nagelbänken zu führen. Dazu mussten an den Wanten Leitkauschen angeknotet werden, durch die die Taue geführt wurden. Das ganze dann auch noch locker und durchhängend und mit einem ordentlichen Knoten festgemacht. Manche Belegnägel musste ich doppelt belegen, es war schon eine ganz schöne Fummelei. Manche Tage habe ich nichts gemacht, ich musste erstmal pausieren. Aber jetzt habe ich es geschafft und der Fockmast ist bis auf die Leesegel fertig. Sämtliche Knoten an den Nagelbänken und der Mastbeting habe ich mit Kleber gesichert und den Rest des Taues abgeschnitten. Aufgeschossenes Tauwerk habe ich mir gemacht und über die Belegnägel gehängt und mit Sekundenkleber gesichert.
Ich habe diese Tage mal so darüber nachgedacht, ich habe bis jetzt schon über 50 m Garn für das laufende Gut verbraucht und an die 200 Blöcke angebracht. Ich weiß gar nicht, wo die alle sind und ich muß noch den Groß- und den Kreuzmast takeln.
Jetzt das Ergebnis meiner Strippenzieherei in Bildern:

Erstmal die Totale.









Die Segel von oben nach unten.
Vorroyalsegel



Bramsegel



Obermars- und Untermarssegel



und das Focksegel



Leitkauschen an den Wanten für die Gordings



Die Nagelbank an Steuerbord



Die Fockmastbeting



und einiges von dem laufenden Gut



















das letzte für heute



Viel Spaß beim Betrachten und ich hoffe, es gefällt Euch.

Bis dann!
Gruss
Joachim
:ahoi:
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75

Donnerstag, 21. August 2008, 16:00

Servus Joachim, :wink:

das ist der HAMMER!! :respekt:

Ehrlich gesagt gehen mir da die Augen über - das ist sehr konsequent und feinsäuberlich gebaut. :ok:

Ich schätze mal, dass Du noch mal so viel Garn brauchen wirst! Hast Du Dich schon in eine Seilerei eingekauft? :baeh:


Grüße,
Yogibär
:ahoi:
... "Is mir egal - was schwimmt und nicht Quack macht: Versenken!!!" ...

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76

Montag, 25. August 2008, 14:34

Hallo zusammen, :wink:

@Friedrich, Kai, Alex und Jochen,

erstmal herzlichen Dank für Euer Lob. :hand:

Ich weiß nicht, ob es von Interesse ist, ( nehme aber an, es ist), aber ich möchte Euch zeigen, wie ich das aufgeschossene Tauwerk an den Nagelbänken hergestellt habe.
Auf dem Foto rechts zu sehen.



Mich hat das immer gestört, diese Knoten mit den abgeschnittenen Enden der Taue. Das sah immer blöd und nach nix aus. Immer habe ich überlegt und probiert,es wurde einfach nichts gescheites.
Dann habe ich dieses mal probiert:
Zwei Stifte in meinen Schraubstock gespannt. Der Abstand der beiden Stifte richtet sich nach der Länge des Taubündels, was ich herstellen will.

Hier die eingespannten Stifte:



Dann nimmt man das das entsprechende Tau, hängt an das eine Ende eine Wäscheklammer und wickelt nun das Tau 3- 4mal um die Stifte. Dann hängt man wieder eine Wäscheklammer an das andere Ende und schneidet das Tau ab.

Dann sieht das so aus:



Jetzt nimmt man einen Pinsel, macht etwas Holzleim( Ponal Express) dran und streicht das gewickelte Tau damit ein.





Anschließend drückt man alles ein bisschen mit den Fingern zusammen und verstreicht den Leim noch dabei. Ebenfalls kann man jetzt auch die Wäscheklammern abnehmen.

Das sieht dann so aus:



Dann kann man das Taubündel von den Stiften abziehen und die beiden Enden bündig abschneiden. Anschließend kann man es noch etwas formen, so wie man es braucht. Am besten hängt man es dann an die Stelle, wohin man es habe möchte und sichert es mit einem Tropfen Sekundenkleber. Nach einer kurzen Zeit ist der Leim getrocknet und man sieht ihn nicht mehr.

Ich habe die Taubündel so geformt:











Auf diese Art und Weise kann man jede Art von aufgeschossenem Tau machen und an Deck anbringen. Auch bei kleineren Maßstäben wie 1:140/ 1:150 ist das, glaube ich, noch realisierbar. Probiert es mal aus und sagt mir Eure Meinung dazu.

Bis dann!
Gruss
Joachim
:ahoi:
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77

Montag, 25. August 2008, 18:05

Hi Joachim,

damit hast du meinen Überlegungen die Lösung vorne weg genommen. Ich war ja schon bei der Humboldt am Überlegen, wie man das am besten hinbekommt und vor allem habe ich ja auch so ähnlich meine Flaschenzüge für die Boote gemacht, aber, dass man das obere Ende ja biegen kann, darauf bin ich nicht gekommen.... :bang: :bang: :bang: Naja insofern wieder einmal vielen Dank an deine Kreativität und dabei gleichzeitig riesiges Lob an deinen Pott, ich glaube ich habe noch nie so ein authentische Modell gesehen. :ok: :ok:

Wie siehts eigentlich mit Besatzungsplänen aus bei dir? Würde das dem Schiff nicht den letzten Schliff zur Perfektion geben??

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »El_Werno« (25. August 2008, 18:06)


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78

Montag, 25. August 2008, 20:16

Hi Tobi, :wink:

für Dein Lob herzlichen Dank. Es freut mich, daß ich mal wieder unbewußt etwas helfen kann.
Zu Deiner Frage:
In Beziehung auf Besatzung muß ich mir mal was einfallen lassen. Ich trage mich mit dem Gedanken, den Segler in ein Stück Atlantik zu setzen, mit einer Krängung von 5-7 Grad nach Backbord. Dann gehört eine Besatzung ja dazu. Aber das ist noch nicht spruchreif, ausserdem bin ich ja noch nicht so weit. Groß- und Kreuzmast mit allem Pipapo, das dauert.

Bis dann mal!
Gruss
Joachim
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79

Montag, 25. August 2008, 22:02

Hallo Joachim, :wink:

die Idee ist Klasse :idee: :idee: :idee: :idee: :idee:

Habe mal einen Versuch für meinen 1:150 Pott gemacht. Ging zwar noch ein bisschen daneben, aber gab schon was her. :ok: :ok: :ok:


:tanz: :tanz: :tanz:

Gruß Friedrich
:tanz: :prost: :tanz:

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80

Donnerstag, 4. September 2008, 19:16

Hi Joachim,

Deine Idee, das Tauwerk aufgeschossen darzustellen,
mal wieder große Klasse :ok: :ok: :ok:

Der dreamtaenzer Friedrich hat heute einen Super-Link
veröffentlicht:

Takelgarne - vom Feinsten ...

Das wäre doch was für Dich, den Großmeister der Segelschiffe :)

In diesem Sinne ...

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81

Freitag, 5. September 2008, 19:39

Hi Kai, :wink:

diesen Link habe ich schon einige Zeit auf meinem PC. Den hatte ich auch irgendwo mal gesehen. Ich hatte aber schon angefangen und verschiedene Sorten Garne an einem Schiff?
Aber das sieht gut aus, vorallem die vielen Stärken. Naja, beim nächsten Segler.

Gruss
Joachim
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82

Freitag, 5. September 2008, 19:48

Hi Joachim,

ist klar, für Dein jetziges Projekt nicht.

Aber halt für's nächste?

Also, als alter Seemann kenn' ich mich ja nun aus mit Tauwerk.
Und das ist wirklich sensationell, was die da anbieten.

Habe mal eine kleine Bestellung getätigt, mal sehen,
ob das was für die Takelung der Brown ist.

Denke schon :) :) :)

In diesem Sinne ...

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83

Freitag, 5. September 2008, 20:14

Hi Kai, :wink:

wenn Du die Lieferung erhalten hast, dann sag mal Bescheid, wie sie ausgefallen ist.

Gruss
Joachim
:ahoi:
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84

Samstag, 6. September 2008, 19:14

Hi Jojo,

aber gerne doch :wink:

Hab' gestern noch eine Mail erhalten,
Ware geht nächste Woche raus.

Ich glaube, das ist ein Super-Tipp vom Friedrich.

Wenn die Garne da sind, meld' ich mich.

So long ... :wink:

85

Montag, 8. September 2008, 09:19

Hi, :wink:

Zitat

Ich glaube, das ist ein Super-Tipp vom Friedrich.


Der Link stammt nicht von mir, den habe ich in einem Baubericht in diesem Forum gefunden.

Ich hoffe, das Du genauso von dem Garn genauso begeistert bist, wie ich. Das einzige Problem was ich damit habe ist folgendes: Um jeden zentimeter den man hier als Verschnitt hat ist es schade. Aber dieses Problem wird man nicht vom Tisch kriegen.
:tanz: :prost: :tanz:

Gruß Friedrich
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86

Montag, 8. September 2008, 17:01

Hallo zusammen, :wink:

Nach einiger Zeit mal wieder ein kleines Stück Baubericht in Wort und Bild.
Da der Fockmast nun betakelt ist, geht esweiter mit dem Großmast. Zuerst habe ich noch einige Leitblöcke für die Gordings an der Bramsaling, oberhalb der Bramrah und der Royalrah am Mast angebracht. Ebenfalls 2 Blöcke am Großstengestag für die Brassen der Vorobermars- und bramrah. Nun geht es an´s Anschlagen des Großsegels. Erst werden die Nockhornlegel mit einem Nähgarnknoten gesichert, um anschließend ein Stück Tau an ihnen zu befestigen.

Leitblöcke für Gordings an Mars und Saling:





Das Stück Tau am Nockhornlegel:



Nun wird das Legel mit dem Tau am Nockhorn der Großrah verknotet. Dadurch kann das Segel sich nicht seitlich bewegen, da es ja nicht direkt fest an der Rah angeschlagen ist, sondern nur am Jackstag hängt.

Befestigung des Nockhornlegels an der Rahnock:



Das Segel hängt nun an der Rah und nun wird das Kopfliek mit Anschlagbändseln aus Nähgarn am Jackstag festgemacht.
Dieses habe ich Euch schon gezeigt.
Als nächstes werden 4 Leitblöcke, je 2 rechts und links der Mitte, für Nock- und Buggordings mit kurzen Taustücken am Jackstag angebracht. Dazu noch 6 Taustücke, sogenannte Rattenschwänze. Diese dienen dazu, um das geborgene Segel auf der Rah festzumachen.
Für diese Arbeit habe ich einige Tage gebraucht.
Dann habe ich Rah an den Mast gehängt, um die Längen von Toppnanten, Gordings und Geien zu messen. Die Rah wieder abgenommen, die Toppnanten an den Nockbänder festgemacht, die Gordingstaue an den Legeln des Segels und die Geien angebracht. An den Schothörnern habe ich noch kurze Taustücke angestroppt und mit einem Block versehen. Das gleiche an den Rahnocken für die Brassen.

Die Rah mit Segel am Mast zum messen der Taulängen:



Die Gordingsleitblöcke:



Toppnant am Rahnockband:



Alle Taue am Segel:



Schothorn



und Brassenschenkel am Nockhorn:



Die Rückseite des Segels mit den Geien:





Alle Taue waren nun angebracht, nun konnte ich die Rah an den Mast hängen.
Als erstes habe ich den Kettenhanger, der zwischen den Mastbacken des Hummers angebracht ist, an der Öse in der Mitte der Rah befestigen.



Als nächstes die Toppnanten durch die Leitblöcke am Eselshaupt und dann durch das Soldatengat der Mars geführt und 3-4 cm unterhalb der Mars jeweils einen einen Block mit doppeltem Auge angebracht. An dem freien Auge dann ein Tau befestigt und durch einen an Deck befindlichen Block geschoren, den Läufer wieder durch den oberen Block und dann unten an der Mastbeting belegt.

Der obere Taljenblock der Toppnanten:



der unter an Deck:



Die Geien sind an der Schanzkleidnagelbank belegt. Die Gordingstaue sind durch die Leitblöcke geführt. Bevor ich die an der Nagelbank belegen kann, muß ich erst noch Leitkauschen an den Wanten anbringen.
Zum Schluß noch ein paar Bilder:

Hier habe ich eine Klemmpinzette an das Schot gehängt:



und hier habe ich selbst gedrehte Relingsstützen ein geklebt. Die originalen waren abgebrochen:



Von der Back nach backbordachtern:











So Leute, das war´s erstmal wieder.

Eure Meinung, Kritik und sonstige Anmerkungen sind willkommen.

Bis dann!
Gruss
Joachim
:ahoi:
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Robert Miethe, Kapitän des Laeisz- Windjammers "PITLOCHRY"

87

Dienstag, 9. September 2008, 00:15

Moinsen,

wahnsinn, wahnsinn, wahnsinn...
Du bist mein persönlicher Bastel-Hero. Hier gibts einige sehr, sehr gut gebaute Schiffe aber wenn ich eins auf Platz1 wählen müsste, wäre Deins mein Kandidat.
Aber ich muss ja nicht wählen...
Wie machst Du das? Du musst ja Lupen als Augen und Finger wie Schweizer Messer haben...
Da kann man nur auf die näXten Bilder gespannt sein.

Viel Spass noch.

greetz
phunlezz
Mir ist völlig schnuppe wer dein Vater ist,
wenn ich hier angel rennt keiner übers Wasser!

88

Dienstag, 9. September 2008, 20:06

Hallo Joachim,

Ich verfolge Deinen Baubericht schon seit einiger Zeit und möchte jetzt auch mal meine Meinung los werden.
Meine Vorredner haben eigentlich schon alles gesagt was ich sagen möchte, bleibt mir nur noch staunend zu sagen:
Klasse Schiff was du da baust. :respekt:

Besonders angetan bin ich von den Segeln. Die find ich echt umwerfend. Sehen richtig realistisch aus zusammen mit der Takelage.
Ich bewundere Deine Ausdauer und Geduld.

Alles was ich für meine Pearl verwenden kann, und das ist so ziemlich alles, werde ich ohne mit der Wimper zu zucken abgucken. Hoffentlich krieg ich das auch so gut hin wie Du.

Ich bleib am Ball.

Gruß Timo :ahoi:
"Ihr seid verrückt!" - "Gott sei's gedankt. Sonst würde das hier vermutlich nicht funktionieren."

89

Dienstag, 9. September 2008, 20:28

Hallo JoJo, :wink:

Zitat

Ausserdem habe ich mal mit Fimo versucht, Blöcke und Leitkauschen für die Gordings zu machen


Was ist das für Zeug dieses "Fimo". Kannst Du mich mal aufklären.
:tanz: :prost: :tanz:

Gruß Friedrich
HMS Victory, Heller 1.100 und Kriegslokomotive Br 52 von Trumpeter

  • »JoJo« ist der Autor dieses Themas

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90

Mittwoch, 10. September 2008, 00:09

Hallo zusammen, :wink:

@ MikePhunlezz, Timo,

Danke für Eure positive Meinung. Es freut mich immer wieder, daß mein Baubericht so große Beachtung findet. :hand:

@ Friedrich,

Fimo ist eine Modelliermasse, ungefähr wie Knetekitt. Das gibt es in Bastelgeschäften und einigen Farben. Wenn man etwas modelliert hat, legt man es in den Backofen und härtet es bei 130 Gad aus. Das dauert ungefähr eine 1/2 Stunde. Nach der Abkühlung kann man das Teil schleifen, feilen, bohren und bemalen. Ich habe weißes genommen.

So sieht das aus:





So ein Block wiegt 56g.

Gruss
Joachim
:ahoi:
Fertig: die Thermopylae in 1:96

Fertig: die Cutty Sark in 1:96

Fertig: CUTTY SARK, die Zweite in 1:96


"Nicht ich habe die Segelschiffe verlassen. Sie haben mich verlassen."

Robert Miethe, Kapitän des Laeisz- Windjammers "PITLOCHRY"

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