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841

Sonntag, 17. April 2016, 17:26

Dankeschön. :ok:
Aber als ich jetzt so auf meiner Werft rumsaß und versuchte mich aufzuraffen, was man so an nem Sonntag vielleicht noch angehen könnte und mein Blick über die neu hinzugekommenen Bramrahen schweifte... fiel mir schlagartig was auf! Ich Vollhirsch hatte völlig die Geitaublöcke vergessen! :bang: Diese mussten natürlich umgehend ergänzt, sprich: zurechtgeschliffen, gebeizt, eingestroppt und an die Rahen gebracht werden. Wir wollen ja nicht nachlässig werden, gell?! :du: Nix Dolles jetzt, aber der Vollständigkeit halber noch ein Nachtrag.

Jetzt neu: Jetzt auch mit 2 (zwei!!! ) Geittaublöcken an jeder Rah! :thumbsup:






Schönen Restsonntag noch!

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

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842

Montag, 18. April 2016, 12:11

Sorry an alle aber es gibt keinen hier im Forum der besser takelt als unser Chris :respekt: mich eingeschossen was hier gezeigt wird ist absolute spitzenklasse und kann auch jeder noch so geilen makroaufnahme standhalten :ok: :ok: :thumbsup: .
mfg Christian
Der Nachbar hört AC/DC ob er will oder nicht :cracy:

843

Montag, 18. April 2016, 15:47

Ich kann das noch nicht mal theoretisch ;( . Sieht einfach *) aus.

LG Steffen





*) wunderwunderwunderwunderwunderwunderwunderwunderwunderwunderwunderwunderwunderwunderwunderwunderwunderwunderwunderwunderwunderschön
Im Bau: Le Glorieux 1:150 von Heller
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844

Montag, 18. April 2016, 16:28

Ich habe deswegen ja eine Lehrstelle bei ihm beantragt. :thumbsup:
Schaun wir mal.... 8o

845

Montag, 18. April 2016, 17:59

Hallo zusammen! :wink:
Auch wenn ich mich über die Komplimente zugegebenermaßen sehr freue :rot: - das ist im Grunde kein Hexenwerk, wenn man eventuell einige Regeln beachtet, zumindest mach ich das so:

1. Schon in frühen Bauphasen recherchieren: Mit welcher Epoche habe ich es zu tun? Welche Nationalität? Handels- oder Kriegsschiff? Am besten passende Literatur besorgen oder Referenzmodelle im Netz suchen.

2. Schon in frühen Bauphasen anhand von 1. planen: Was wird wie umzusetzen sein: Welche und wieviele Blöcke sollte man frühzeitig speziell im Bereich um die Marsen, am Bugspriet und der einzelnen Salinge anbringen (welche Größe, wieviel löchrig? Haben manche Blöcke einen kurzen oder langen Stropp (die Länge der Einbindung), befinden sie sich an Hangern (seeeehr langer Stropp).
Welche und wieviele Belegpunkte brauche ich (Nägelbänke, Klampen, Reling?)

3. Tauwerk für laufendes und stehendes Gut rechtzeitig besorgen und auf die benötigten Stärken abstimmen, eventuell beachten ob links- oder rechtsgeschlagen.

4. Während des Baues ruhig mal probeweise immer wieder mit Nähgarn ausprobieren, ob das spätere Tauwerk nirgendwo langscheuert und frei laufen kann. Das Modell immer wieder Drehen und von allen Seiten betrachten und kontrollieren, ob die angebrachten Takelelemente von allen Seiten korrekt aussehen und nichts verzogen ist, vieles sieht man oft wirklich erst auf den zweiten Blick, so meine Erfahrung!
Immer auf Zug und Gegenzug achten. Wenn man einen Fehler gemacht hat, am besten gleich korrigieren, auch wenn's weh tut. Und nie zu früh irgendwas mit Sekundenkleber "sichern", oftmals rächt sich das später. Auch nie zu früh irgendwas abschneiden! Und falls doch, genau hinschauen, was man abschneidet. Ich habe schon oft genug das falsche Tau (mit-)gekappt...

5. Zeit nehmen, Geduld haben und eine gewisse Stringenz( bei mir werden grundsätzlich eben alle Blöcke einzeln nachbearbeitet, geschliffen und gebeizt,nicht nur die ersten zehn, auch wenn es oft nervt. Aber nur so ergibt sich ein homogenes Gesamtbild! ). Dann wird das schon. Und immer genau gucken, wie man sich bewegt am Modell: Ich greife nie mehr blind nach Pinzetten, Klebstoff und Scheren. Wie oft bin ich mit einer unkontrollierten Bewegung ans Modell gerammt und Kracks! war ein Flaggstock, ein Kanonenlukendeckel, ein Arm der Gallionsfigur oder eine Hecklaterne weggebrochen. Da bin ich sehr vorsichtig mitlerweile geworden.

Und letztlich: Man muss Takelarbeiten wahrscheinlich auch grundsätzlich mögen. Abgesehen von einigen wenigen, nie enden wollenden Fleißbaustellen (z.B. Wanten...würg! ) , takel ich immer ziemlich gern, da man hier auf einmal seltsamerweise den Charakter eines Modelles völlig ändert. Irgendwie bekommt es dadurch auf andere Art als z.B. beim Rumpfbau ein Stück mehr Realismus, finde ich zumindest. Und wenn man bereits mehrere Modelle aufgeriggt hat, bekommt auch zwangsläufig auch mehr Routine, das erleichtert einiges und das Planen und Mitbedenken wird komplexer, so meine Erfahrung zumindest.

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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846

Montag, 18. April 2016, 18:40

Hallo Chris

Danke für Deinen Exkurs in Deine Takelweise bzw. Vorbereitung des Takelns.
Da habe ich noch eine Menge zu lesen, vorallem heraus zu finden welcher Jahrgang für die SR passt.
Takelbuch liegt hier auch schon als Bettlektüre. Also so wie Du schon geschrieben hast......früh damit zu beginnen was man schon beim Bau anbringen kann.
DANKE :ok: :ok:

847

Montag, 18. April 2016, 18:53

Hi Kollege! :wink:
Da empfehle ich Dir wärmstens Anderssons "Takelung von Schiffen des Barockzeitalter. Das Jahrhundert des Sprietsegels." :thumbsup: Gibt's auch als preiswerte Paperbackausgabe oder als e-book zum Downloaden. Damit arbeite ich aktuell auch. Und der Autor gibt immer die verschiedenen Möglichkeiten je nach Epoche und Nationalität an. Damit kann es eigentlich nur klappen. Deine SR ist ja ausgehendes 17. Jahrhundert, französisch und damit ziemlich genau einzugrenzen.
Was er nicht weiß, benennt er auch, da ist dann Eigenrecherche oder Vergleichen oder eben Improvisieren angesagt, jedes Schiff hat ja eine eigene Geometrie und daher ist nicht alles 1:1 übertragbar. Aber vieles zumindest. Und das schöne: Er gibt auch großzügig Quellenangaben, das hilft beim Suchen auf eigene Faust! Das Buch ist darüberhinaus sehr logisch und aufeinander aufgebaut und damit übersichtlich als ständiges Nachschlagewerk beim Bauen. Ich finde es mittlerweile unentbehrlich bei meinem derzeitigen Projekt. Meine "Parameter" sind z. B. "Englisch" und "1700-1710". Ob Handels- oder Kriegsschiff lasse ich offen (Piratenschiff?!?) , so habe ich mehr "künstlerische" Freiheit. Wobei Andersson da gar nicht so differenziert wie z.B. Howard.

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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848

Montag, 18. April 2016, 19:06

Achja: Man muss das natürlich nicht zwangsläufig aus Amazonien beziehen :du: ;) :pfeif: . Aber als Beispiel, hier die Paperback- oder besser gesgt: "Book on demand" Ausgabe , die ich auch verwende...

Chris :ahoi:
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849

Montag, 18. April 2016, 20:11

Hi Chris

Danke dir für den Tipp...klasse...habe es mir ebend bestellt. :ok:
So nun werde ich mal nicht hier alles zumüllen...zurück zu Deinem BB. ;)

850

Montag, 18. April 2016, 22:05

Zitat

So nun werde ich mal nicht hier alles zumüllen...
Ich würde das nicht als zumüllen bezeichnen. Eher im Gegenteil- das ist ein Forum , und daher bist du gerade mit solchen Fragestellungen in meinem BB herzlich willkommen :five: . Sonst wär das hier bloß eine "virtuelle Fabrikationshalle"... ;)

Chris :ahoi:
ps.: Viel Spaß mit Deinem Buch, ich hab es im Urlaub gelesen. Im Flugzeug hielten mich wohl meine Nachbarn für leicht sonderbar vermutlich, bei dem spannenden Titel... :abhau:
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851

Freitag, 29. April 2016, 08:12

Guten Morgen Chris, :wink:

auch bei dir habe ich wieder allerhand nachzulesen. Und alles auf gewohntem Level. :ok:

Beste Grüße

Bernd

852

Donnerstag, 19. Mai 2016, 20:40

Nabend zusammen! :wink:

Heute auch mal wieder ein kleines Update von meiner einer. Ich habe nun auch die Blinderah ans Schiff respektive den Bugspriet gebracht. Diese wird flexibel über eine Rackschlinge gehalten. Richtung Bugsprietende befindet sich ein Violinblock, mittig an der Rah ein Einfachblock, zusammen mit dem dort eingeschorenen Tauwerk ist dies die Vorholertalje der Rah. Belegt ist diese
seitlich am Spriet an einer Klampe.

Die Rackschlinge besteht aus einer Endlosschlinge aus gekleidetem Tauwerk, in das ich zwei Augen eingebunden habe. Dieses Konstrukt wurde dann über den Spriet gelegt und die Rah vorsichtig durch die Augen geprokelt. Und zwar so, dass ich die Rahklampen nicht wieder abgerissen habe. Dies hat viele Versuche gedauert, da ich die Rackschlinge mehr oder weniger freihändig nach Gefühl anfertigen musste, ob sie passte (oder viel mehr, ob nicht…) zeigte dann der praktische Versuch. Aber Versuch macht ja bekanntlich kluch… :roll:

An der Schlinge wurden dann anschließend noch kleine 2mm Blöcke angebändselt, durch die später die Buggordings der Blinde verlaufen sollen. Am Spriet fehlten auch noch zwei weitere Leitblöcke als Umlenkung/Führung für die späteren Oberblindeschoten. Ich hätte also die Rah mit Segel in diesem Falle gar nicht komplett später an den Spriet bringen können, daher kommt das Segel erst später dran.
Dann habe ich die Rah nach bugwärts hin mit Konterbrassen versehen und leicht angebrasst, so, wie später auch die übrigen Rahen ausgerichtet stehen sollen. Und dann habe ich ihr noch die Epochen-spezifischen englischen Achterbrassen spendiert. Diese verlaufen etwas anders, als man das so im Allgemeinen kennt: Sie nehmen jeweils ihren Ausgang etwas rahmittiger, laufen
dann zunächst durch untere Leitblöcke am Vorstag, von dort durch Blöcke an Schenkeln an den Rahnocken und zurück zum Stag, wo sie wiederum zwei Leitblöcke an etwas längeren Hangern durchlaufen. Aber nun kommt der Clou :grins: : Sie laufen von dort ausnicht Richtung Vorschiff an Belegstellen, sondern parallel weiter am Stag zur Vormars, durchlaufen dort hängende Leitblöcke an der vorderen Marsunterseite, dann weiter nach achtern und erneut durch hängende Leitblöcke an der hinteren Marsunterseite und von dort dann endlich runter an die jeweilige Belegstelle/Nagelbank
am hinteren Backschott. Sieht etwas spacig aus, ist aber original die Brassenführung, wie sie auch auf dem zeitgenössischen Modell der H.M.S. Royal George von 1715 bei uns im Museum zu finden sind und auch bei Andersson so beschrieben werden. Die Oberblinde habe ich noch nicht angebracht, ich hadere noch mit mir, ob ich sie mit geborgenem oder gesetztem Segel darstellen soll. Hiervon hängt ja auch letztendlich ab, wie ihre höhenmäßige Position sein muss. Mal schauen. Was denkt ihr? Würde mich interessieren :thumbsup: . Die Untersegel, die Blinde sowie der Besan
sollen später auch geborgen bzw. aufgegeit dargestellt werden. Eine geborgene Oberblinde ist aber nicht leicht darzustellen, da sie sehr eigentümlich „zusammen-origamiet“
wird. :cracy:

Was mir noch Sorgen macht :S : Die Buggordings des Voruntersegels haben einen ähnlich oppulenten Verlauf entlang der Marsunterseite durch Doppelblöcke weiter innen unter der Mars. Allerdings ist es da so ätzend eng durch die Fallenblöcke, Wanten und anderem im Weg stehenden und hängendem Firlefanz, das wird wieder eine Herz-OP mit dem Einfädler da die Leinen ein- und vor allem durchzufädeln.
Das wird nicht so einfach mit gewünschtem Freilauf ohne Schamfielen gehen, soviel ist wohl sicher. Aber bei dem ganzen Leinenwust wird man das später wohl sowieso nicht so genau sehen können, aber immerhin stimmt es historisch vom Prinzip her.

Nächste Problematik 8| : Ich werde wohl zig Versuche machen müssen, wie ich das vom Bugspriet in Schiffsrichtung führende laufende Gut „verlegen“ werde: Ich habe einen Leitkragen mit acht Bohrungen, und am Backschott ca. 14 Belegstellen.
So viele Leinen werden es wohl auch werden mit all dem Gestripp von Ober- und Unterblinde sowie Buliens von allen drei Vormastsegeln: Doch wie das alles einigermaßen sortiert und logisch durch bzw. am Kragen vorbeiführen. Hier muss ich mir echt einen eigenen Belegplan entwickeln. Ich kenne das zwar schon, aber eben nur ohne Oberblinde. ?(

So, das war wieder viel Fachchinesisch, ich weiß :pfeif: , ich hoffe, man versteht spätestens anhand der Bilder, was der Autor damit eigentlich sagen wollte…? ;)











Schöne Grüße


Chris :ahoi:
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853

Freitag, 20. Mai 2016, 10:59

Servus Chris !
Ja das problem mit der ganzen belegung kenn ich nur zu gut da laufen ja auch 2 Masten zusammen da kanns schon eng werden.
Aber du machst das schon sieht wieder alles top aus da vorne. :ok:
mfg Christian
Der Nachbar hört AC/DC ob er will oder nicht :cracy:

854

Freitag, 20. Mai 2016, 11:20

Die Oberblinde habe ich noch nicht angebracht, ich hadere noch mit mir, ob ich sie mit geborgenem oder gesetztem Segel darstellen soll. Hiervon hängt ja auch letztendlich ab, wie ihre höhenmäßige Position sein muss. Mal schauen. Was denkt ihr?
Mir würde persönlich würde das geborgene Segel besser gefallen, vor allem, weil mich die Umsetzung interessiert, um es eventuell zu übernehmen oder besser gesagt es selbst zu probieren.
Ich bin immer wieder erstaunt über Deine Fachkenntnisse. Du hast das Museum wahrscheinlich von der Haustür, und eine Dauereintrittskarte, :schrei: DAS WILL ICH AUCH!
LG Steffen
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855

Freitag, 20. Mai 2016, 11:58

Oberblinde geborgen. Sähe ansonsten bei geborgener Blinde in meinen Augen seltsam aus.
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

856

Freitag, 20. Mai 2016, 17:55

Danke für Eure Statements. :five:
@Schmidt: Seltsam wäre es nicht unbedingt. Es sähe dann eben so aus . Nicht unüblich. Eine geborgende Oberblinde müsste hingegen wohl "nach allen Regel der Kunst" so aussehen . Wobei ich mal annehme, dass es sich bei den Segeln des Nachbaus um Kunstfaseersegel handeln dürfte. Echte Flachssegel waren nicht unerheblich materialstärker und demzufolge dürften sie geborgen etwas ausladender gewesen sein (siehe z.B. Nachbau Batavia, Mayflower, Golden Hinde...). Wie sie in diese Form gebracht wurden, kann ich nur vermuten: Vermutlich zunächst aufgegeit, aber ohne Einsatz der der Buggordings. Dadurch bekommt das Segel erstmal eine dreieckige Form. Dann wird das Segel unter die rahgerollt und von den Rahnocken her eine Reihleine eng um Rah und Segel Richtung Rahmitte geschlungen. Der mittelteilige Segelbauch wird dann von beiden Seiten senkrecht in Richtung Mast gerollt und entweder mit der Reihleine weiter separat "eingepackt" oder mit am Sprietmast angebunden. Man beachte dabei auch: Die Schoten wurden komplett entfernt. Die Leitblöcke auf der Blinderah darunter sind leer.
Es scheint allerdings nicht die einzige Methode gewesen zu sein, siehe hier . Hier hingegen schauen die Schothörner noch etwas hervor und die Schoten sind noch eingeschoren und laufen durch die besagten Leitblöcke.

Zitat

um es eventuell zu übernehmen oder besser gesagt es selbst zu probieren.
Du hast doch gar keinen Sprietmast an Deinem Modell... ;) :idee:

Zitat

Ich bin immer wieder erstaunt über Deine Fachkenntnisse. Du hast das
Museum wahrscheinlich von der Haustür, und eine Dauereintrittskarte, :schrei:DAS WILL ICH AUCH!
Die habe ich aber auch nur durch Fragen und Lesen und ein ganz klein wenig durch Praxis bekommen. Aber mich interessiert das schlicht auch sehr 8o . Die R.G. steht genaugenommen übrigens nicht in einem Museum, sondern bei uns in der Uni, mittlerweile aus Sicherheitsgründen im I-Amt. Ich bin dann immer der seltsame Onkel, der ab und zu wortlos dort reinschlappt, eine Runde um Modell kriecht und wieder verschwindet wie das Uni-Welfenschlossgespenst :cu: . Aber zumeist orientiere ich mich an den Bildern, die ich gemacht und hier auch ins Forum unter "Vorbilder und Originale" gestellt habe und an Literatur (Andersson).


Aber mit der Blinde weiß ich's echt noch nicht, beides hat seinen Reiz, mal schauen...

Chris :ahoi:
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857

Sonntag, 22. Mai 2016, 17:15

Du hast doch gar keinen Sprietmast an Deinem Modell...
Das ist richtig. Ich meinte damit auch nur die Art und Weise, wie du es umsetzt, das Segel geborgen darzustellen, um es selbst dann an der Blindenrah meiner Glorieux zu übernehmen.
Aber bis dahin wird es wohl noch eine Weile dauern, bis dahin werde ich noch etwas recherchieren :pc: und Lernen :kaffee: .
Schönen Sonntag noch LG Steffen
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858

Sonntag, 29. Mai 2016, 22:46

Nabend zusammen! :wink:

Ich habe mich mittlerweile entschieden: Die Oberblinde wird tatsächlich geborgen dargestellt :D . Ist zwar für mich ebenso absolutes Neuland, sieht aber –jemehr ich mir Bilder angeschaut habe und mir das an der Reaper vorzustellen versuche- irgendwie schick aus. Und man wächst ja bekanntlich an seinen Aufgaben. Dürfte etwas kniffelig werden, aber mal schauen. Mit Geduld, entsprechend vielen Versuchen und Todesverachtung dürfte das zu schaffen sein. Wichtig ist hierbei vor allem, dass man die zu bergende Segelfläche in der Länge entsprechend verringert, um ein einigermaßen reailstisches Bild und nicht zu große Stoffmengen unterhalb der Rah zu erhalten. Ich habe mich zwischenzeitlich mal mit Bleistift und Milimeterpapier drangesetzt, und mir schon mal einen entsprechenden Segelplan entworfen. Auch mit entsprechend verkleinerten Ober- Und Unterblinde.
Aber das dauert ja noch etwas, bis es soweit ist.

Jetzt habe ich erstmal die Oberblinde an den Sprietmast gebracht. Sie wird am Mast durch ein kleines Perlenrack gehalten, hängt an einem Fall, welches vom Masttopp oberhalb der Saling ausgeht, dann mittig an der Rah einen Block durchläuft und dann einen weiteren Block unterhalb der Saling auf der anderen Seite durchläuft.

In den meisten Fällen war es zwar eher die Regel, dass das Fall durch ein Scheibgatt im Mast fuhr, aber dieses konnte ich aufgrund des innenliegenden Stahlstiftes nicht anbringen. Die Blockmethode, wie sie auch an den Bramsegeln zu finden ist, ist aber auch durchaus gängige Praxis gewesen laut Andersson :kaffee: .

Das Fall endet dann in einer Talje, welche an einem Augbolzen in der Sprietmars eingehängt ist. Der Läufer beginnt am oberen Block an einem eingebundenen Auge (Hundsfott) und ist unterhalb des unteren Blocks belegt, die Toppnanten an den zweiten Wantauen unterhalb der Jungfern. An den ersten Wanttaujungfern werden später die Geitaue der Oberblinde belegt.

Die Oberblinde verfügt ebenfalls über Brassen, diese gehen beidseitig vom Vorstag aus, durchlaufen Blöcke an längeren Schenkeln an den Rahnocken, von dort wieder durch Blöcke am Stag etwas darunter, dann zum Spriet, wo sie erneut Blöcke kurz bugwärts der Bugsprietzurring durchlaufen und von dort an die vordere Reling der Back. Ich habe hierbei bewusst die vorhandenen Nägel freigelassen, da ich diese alle für das spätere übrige laufende Gut benötige und „reserviere“.

Da diese gesamte Konstruktion zwangsläufig das Vorstag etwas bugwärts vertrimmt hatte trotz fein dosierter Spannung, hing jetzt natürlich das bewusst zuvor ganz locker gespannte Backstag durch :!! (hatte ich so gemacht, damit der Sprietmast nicht unnötig nach achtern vertrimmt wird). Also habe ich hier kurzerhand den Läufer gekappt und einen neuen Läufer eingezogen, anders ging‘s nicht, da mit Sekundenkleber gesichert. War etwas Fruddelei, die ganzen Blöcke mit dem Einfädler „aufzuspießen“, da ja rechts und links die (Achter-)Brassen beider Rahen im Weg standen :cursing: , aber irgendwann hat’s hingehauen :cracy: und konnte erneut gespannt werden.
Jetzt hängen nur noch die Staghahnepooten oben an der Vormars etwas durch, aber diese ziehe ich auch nochmal neu ein :und: .
Das Ergebnis überzeugt mich soweit erstmal, beide Rahen hängen (leicht angebrasst) erstaunlich stabil an ihren Positionen, aber dennoch leicht flexibel, gute Voraussetzung später
beim Segelanschlagen. :ok:

Unsosiehdasnuauss :grins: :








Schöne Grüße...


...und guten Schtacht in die Woche! :thumbsup:


Chris :ahoi:
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859

Sonntag, 5. Juni 2016, 18:50

Liebe Leute! :wink:
Aufgrund der derzeitig erneut sehr schwierigen, anstrengenden und zeitaufwändigen familiären Situation (Krankheit, Eltern etc.), werde ich mich hier in der kommenden Zeit wieder etwas rarer machen müssen. Dies bedeutet jetzt keinen Baustopp der Reaper, auch hoffentlich keine Baupause, aber es wird hier in der nächsten Zeit alles etwas langsamer voran gehen, als von mir eigentlich gewünscht. Das Bauen werde ich als Ausgleich versuchen, auf alle Fälle -wo geht- weiter zu machen, soviel ist sicher. Aber es können in näherer Zukunft schon mal größere Zeitspannen zwischen den nächsten Beiträgen liegen. Ich wollte, dass Ihr um die Hintergründe wisst und Euch nicht wundert. Ich werde jetzt nicht einfach abtauchen oder mich hier heimlich verabschieden. Aber im Moment muss ich mit meiner Zeit allerdings etwas haushalten und andere Dinge haben jetzt numal Priorität. Aber ich muss mich nun sowieso erstmal mit der Segelfrage eingehender beschäftigen, dass hätte auch so etwas gdauert. Also denn, Ihr werdet von mir hören. Ansonsten werde ich hier aber weiter mitlesen und an Euren grandiosen Bauaktivitäten teilhaben! :five:

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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860

Sonntag, 5. Juni 2016, 19:16

Hi Chris.... :wink:

Keine guten Nachrichten ;( und ich hoffe sehr das Krankheit und Unbill bald wieder überstanden sind. Auf jeden Fall geht Familie immer vor!!! Lass dir Zeit... bis alles wieder im Lot ist... so´n Plastikschiff verfault nicht. Wünsche dir und deinen Lieben auf jeden Fall alles gute.

Gruß, Dirk. :ok:

861

Sonntag, 5. Juni 2016, 20:04

Alles Gute auch von mir!
Schmidt
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862

Sonntag, 5. Juni 2016, 20:09

Hallo Chris,

auch von mir alles Gute!

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863

Montag, 6. Juni 2016, 06:20

Chris
Situationen wie sie Dir momentan Wiederfahren erlebt wohl jeder von uns....
Der eine früher, der andere später....
Ich wünsche Dir und Deiner Familie Alles Gute und viel Kraft
Im Entwurf, da zeigt sich das Talent, in der
Ausführung die Kunst! Wobei die
Schönheit liegt im Auge des Betrachters…


Im Bau: U-505 Revell 1:72

864

Montag, 6. Juni 2016, 22:52

Ich danke Euch sehr für die guten Wünsche! Das hilft! :hand:

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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865

Montag, 20. Juni 2016, 14:56

Alles Gute! Ich nehme mal den "Ball" fiktiv auf. Habe gerade das Schiff "dank" günstigem Sonderangebot gekauft. Meiner Frau habe ich es zwar noch nicht gebeichtet :!!, aber sie wird mich irgendwann ohnehin entmündigen lassen :rolleyes: , aber ich konnte nicht widerstehen, mir das Schiff für € 65 mitzunehmen.

Wolfgang

866

Montag, 20. Juni 2016, 19:47

Zitat

aber sie wird mich irgendwann ohnehin entmündigen lassen :rolleyes:
:abhau:

Der Bausatz ist es aber durchaus wert. Aber Obacht! Vielleicht hast Du ja in meinem Bericht schon mal etwas rumgelesen: Das hier gebaute Modell enthält zwar im wesentlichen die Teile dieses Bausatzes (viele allerdings auch wiederum nicht...), ist aber in vielen Bereichen trotz Originalteile sehr modifiziert, ergänzt und/oder abgeändert. Daher wundere Dich bitte nicht. Naja, aber die Pearl aus Fluch der Karibik ist ja bekannt, so ähnlich sollte das fertige Modell nämlich ursprünglich mal aussehen :idee: . Bei mir wurde im Laufe der Zeit da allerdings mehr und mehr "Fluch der Akribik" draus... ;)
Bin gespannt, falls Du einen eigenen Baubericht erstellst. Fragen sind übrigens immer herzlich willkommen, wenn Dir meine Version gefallen sollte...

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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867

Dienstag, 21. Juni 2016, 07:58

Meine Fähigkeiten lassen es ohnehin nur zu OOB zu bauen. Das Schiff kommt aber im Moment mal auf Halde (zu den ca. 80 anderen Modellbausätzen dazu...)

868

Montag, 8. August 2016, 23:36

Nabend! :wink:
Nur mal ein kleines Lebenszeichen. Hier geht's selbstveständlich auch weiter. Ich bin noch derzeit am Segelnähen. Die Rohlinge sind schon soweit fertig, im Moment muss ich allerdings noch Liektaue annähen, Legel anbringen, Reffbänder und -bändsel, Schothörner usw.. Das dauert eben ein wenig :cracy: . Aber ziemlich bald werd ich mal wieder was einstellen, das man auch was sehen kann. Bitte noch etwas Geduld. Ich glaube, es wird aber ganz passabel und passt dann auch zum etwas finsteren Gesamteindruck der "Reaper". Mal schauen, dann sehen wir schon... ;)

Schöne Grüße

Chris :ahoi: (dessen Finger schmerzen, Nähen ist nicht unanstrengend und permanant verbiege ich dabei meine Nähnadeln, sie sehen aus wie maßstäblich verkleinerte Sacknadeln aber durchaus realistisch :roll: ...)
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869

Dienstag, 9. August 2016, 08:05

Hi Chris,

jetzt weiß ich auch, wofür du gerade deine Segel nähst.

Zu deinem Modell muss ich wohl nichts sagen. :respekt:

Bin sehr gespannt wie es weitergeht.

Gruß

Dany
Im Bau: Halve Maen

870

Freitag, 9. September 2016, 18:43

Hallo zusammen! :wink:

So, bevor ich jetzt erstmal in den Urlaub gehe, hier nochmal schnell ein paar Eindrücke meines derzeitigen Bauzustandes, bzw. der der Reaper. Ich habe nun erstmal mit den Segeln begonnen, die ich bei diesem Modell geborgen darstellen möchte, als da wären Ober- und Unterblinde sowie Besan. Die Untersegel werden lediglich aufgegeit, die Mars-und Bramsegel gesetzt
dargestellt. Ich fand diese Anordnung mal ganz interessant, da mal mehrere Varianten innerhalb des Riggs später zu sehen sein sollen. Außerdem ist es bei allen genannten geborgenen oder aufgegeiten Segeln einfacher mit der Darstellung der Schoten und Geitaue. Allerdings ist Segel geborgen darzustellen auch nicht gerade einfach, wie ich festgestellt habe. Stoff am Modell verhält sich nun mal ganz anders als im Original, der Faltenwurf ist anders, der Stoff, obwohl ich ihn reduziert hatte (die Segel sind alle leicht kleiner als eigentlich gedacht, zu dick, zu steif und -zu viel. Aber ich bin mit dem Ergebnis soweit zufrieden, Real sieht das Ganze eigentlich relativ realistisch und harmonisch aus. Die Segel haben in real ein schmutziges Grau, was auf den Bildern nicht so rüberkommt /gefärbt mit Tee, Kaffee, Plaka Schwarz und Ocker, sowie ockerfarbene Pigmente. Hat etwas gedauert, bis sie meinen Vorstellungen entsprachen, sie sollten aber weder weiß noch schwarz sein, sondern gebraucht und verschlissen aussehen.

Hier mal ein paar Eindrücke, die soweit selbsterklärend sind. Die Oberblinde habe ich auf die „altmodische“ Art geborgen, nämlich so, dass die Schothörner separat liegen und dann durch die Geitaue angehoben werden. Der „Segelbauch ist am Sprietmast fest-„gebondaget“ ;) Ich fand das irgendwie ganz sexy so (auch wenn ich nicht auf Bondage stehe :du: …). Auch wenn es irgendwie seltsam aussieht.
Alle Segel sind mit Zeisingen an den Rahen geborgen und das Segel anschließend mit Reihleine zusätzlich gesichert. Das sieht bei der Oberblinde auf den Bildern etwas überladen aus, real geht das, wie gesagt. Sieht alles noch etwas wild aus, die Leinen sind noch nicht aufgeschossen, sondern erstmal nur belegt, aber es stehen sowieso später noch ohne Ende Feinarbeiten an.


Bis bald! :five:

















Schöne Grüße



Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

"La Santissima Madre"



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