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811

Montag, 7. März 2016, 15:53

... Modellbauausrüstung zu verkaufen... :heul:

Nein, Spaß... :baeh:

Einfach unglaublich was Du da aus einer Phantasie heraus umsetzt. Und noch unglaublicher das das aus Plastik ist. Ich möchte mir nicht annähernd vorstellen was Du erst mit Holzmodellen veranstaltest... :respekt:


Bis denn dann... :wink:


Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin,
und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.
Kurt Mati



Revell pirate ship "Ghost"

812

Montag, 7. März 2016, 19:31

Ich möchte mir nicht annähernd vorstellen was Du erst mit Holzmodellen veranstaltest...


Na na. Holzmodelle sind nicht per se besser als solche aus Plastik. Gewisse Bemalungstechniken, in denen Drake brilliert, sind mglw. gar nicht so leicht auf Holzmodelle zu übertragen.

Prodomo Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

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813

Montag, 7. März 2016, 20:09

Hallo Chris!
Hab ein bischen in deinem BB gelesen ,hab ich da richtig gelesen das die Plastiksegel an den Rahen schon angegossen waren ;( ;(
Ich würd die Reaper ohne segel darstellen.
mfg Christian
Der Nachbar hört AC/DC ob er will oder nicht :cracy:

814

Montag, 7. März 2016, 22:24

Zitat

Gewisse Bemalungstechniken, in denen Drake brilliert, sind mglw. gar nicht so leicht auf Holzmodelle zu übertragen.
Das stimmt. Allerdings habe ich meine Leesegelspieren nach dem lackieren "light" gedraket, also mit sehr sehr verdünnter Plakafarbe bzw. Plakawasser dick benetzt. Nach dem Trocknen hatte ich einen Effekt, der mir ganz gut gefiel. Aber im Prinzip hast Du recht. Das geht wohl nicht, zumindest nicht auf offenem Holz, dann kann ich auch schwarz beizen, das Ergebnis dürfte ähnlich sein...

Zitat

Hab ein bischen in deinem BB gelesen ,hab ich da richtig gelesen das die Plastiksegel an den Rahen schon angegossen waren ;( ;(

Ich würd die Reaper ohne segel darstellen.
Ja, das ist richtig. Daher hab ich mich ja für kompletten Neu-Scratch der Rahen entschieden. Segel werde ich aber wohl auf alle Fälle anbringen, ich mag das einfach. Allerdings welche aus Stoff wie immer. Geplant ist folgendes: Oberblinde geborgen, Blinde geborgen, Vor- und Großuntersegel aufgegeit, alle Mars- und Bram- segel gesetzt und Besan ebenfalls geborgen. das gibt viel Blick auf das Deck frei und hat eine eigene Dynamik mit ein paar Segeldetails zum Gucken. Plastiksegel kommen mir nicht ins Haus, äh, ans Schiff, soviel ist klar. Obwohl sie nicht schlecht gemacht sind, sogar Legel und schöne Struktur. Aber eben auch falsche Proportionen (oder richtige, aber eben für eine Pearl) und viel zu dick im Material.

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

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815

Dienstag, 8. März 2016, 07:57

Chris ist das nicht schwerer wenn man die Segel anbringt wenn die Rahen schon am Modell sind weil du ja schon die Rahen für das fock und großsegel angebracht hast.
Ich fand deine plastiksegel an der Batavia allerdings sehr gut und klar stoff sind natürlich optisch unschlagbar und deine Modelle haben auch nichts anderes verdient.
Was den Blick aufs Deck betrifft kann ich dich voll verstehen bei dieser tollen arbeit und ich wollte das bei meiner Soleil auch.
mfg Christian
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816

Dienstag, 8. März 2016, 08:58

Morgen!
Die Segel an der Batavia waren dagegen filigran, die Pearlsegel sind aus dem gleichen Material wie der Rest des bausatzes, ziemlich dicker grauer Spritzguss.

Zitat

ist das nicht schwerer wenn man die Segel anbringt wenn die Rahen schon
am Modell sind weil du ja schon die Rahen für das fock und großsegel
angebracht hast.
Ich denke, es ist auch nicht schwerer in der Reihenfolge. Ich habe es bislang immer so rum gemacht und bin dabei ganz gut gefahren. Der Vorteil: Die hängenden Rahen muss man nicht mehr halten, man hat sozusagen eine Art "Kleiderpuppe" an der man mit beiden Händen arbeiten kann. Ich finde es schwieriger, komplett "besegelte" rahen dann an den Mast zu bringen, man kommt auch im Bereich der Racks nur noch schwer ran. Ich werde wohl lediglich an den Rahen, wo die Segel geborgen dargestellt werden, diese vorab anbringen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das wirklich so rum einfacher geht.
Danke für's Kopfzerbrechen.
Sag mal, kannst Du mir eventuell nochmal Das Verhältnis Deiner Großrah und Bagienrah ausmessen an Deiner Soleil? Es sollte laut Andersson so sein, dass Bagienrah 0,6x Großrah ist. Meine scheint leicht zu klein, ich denke, ich werde mir daher probeweise nochmal eine etwas längere schnitzen. Sah zuerst leicht überdimensioniert aus, scheint aber tatsächlich korrekter zu sein, wenn sie etwas länger ist, die Schotblöcke sitzen ja etwas zur Rahmitte hin versetzt, dadurch wird das Besanmarssegel am Unterliek schmaler und erscheint mir irgendwie so nicht richtig :idee: .

Danke vorab und schöne Grüße

Chris :ahoi:
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817

Dienstag, 8. März 2016, 15:06

Verdammt :doof: und :??? . Ich muss unbedingt mein Buch lesen...
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Nach dem Modell ist vor dem Modell: USS Constitution 1:96 von Revell, in Warteposition.
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818

Dienstag, 8. März 2016, 16:15

Bist Du nicht. War nur wohl wieder zuviel Fachchinesisch. Siehe hier, Bagienrah , falls Du Dich grad fragen solltest...

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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819

Dienstag, 8. März 2016, 16:50

bei so einem schiff wird jeder Pirat neidisch.....


die takelage fasziniert mich immer wieder bei dir, diese ganzen kleinen details, :respekt: :respekt: :respekt:
Gruß
Andi :ahoi:



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820

Dienstag, 8. März 2016, 17:37

Zitat

Siehe hier, Bagienrah , falls Du Dich grad fragen solltest...

Ich finde die ganzen Fachbegriffe manchmal auch sehr verwirrend.... zB. Kreuzmast.... letzter Mast hinter dem Großmast.... ich dachte immer der heißt Besanmast... ??????? Ich kann mir das alles niiiiiie merken... ;(

Aber dafür habe ich ja meine Bücher.... ;)

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821

Dienstag, 8. März 2016, 21:01

Hallo Chris !
Ich schau mir das heute abend nochmal an und geb dir bescheid.
mfg Chhristian
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822

Dienstag, 8. März 2016, 21:04

Dirk: Besanmast ist auch richtig hier gibt es anscheinend mehr Namen warum weiß ich auch nicht.
mfg Christian
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823

Dienstag, 8. März 2016, 23:05

Hi Chris!
Die Großrah hat eine länge von 33,5cm
Die Bagienrah 19,5cm
Ist nicht leicht das auf den mm genau zu messen wegen den ganzen tauen würde aber in etwa hinkommen.
mfg Christian

PS: im buch von Edmund Paris werden für die Großrah 32,5 m angegeben und für die Bagienrah 19,2 m allerdings sind es die maße der Royal Louis dürfte aber keinen unterschied machen.
Hoffe ich konnte dir helfen.
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824

Mittwoch, 9. März 2016, 08:52

Und wie! :ok: Vielen Dank! :five: Großrah geteilt durch Bagienrah sind somit nahezu exakt 0,6. Also stimmt die Regel. Das bedeutet in meinem Fall: Neumachen. Aber das ist ja nicht so das Problem.

Zitat

zB. Kreuzmast.... letzter Mast hinter dem Großmast.... ich dachte immer der heißt Besanmast... ???????
Ich verwende beide Bezeichnungen auch immer abwechselnd. Ich denek, sie meinen im Prinzip das gleiche. Wobei jeder Kreuzmast, wenn er ein Marssegel und ein Lateinersegel führt, vermutlich auch ein Besanmast ist. Umgekehrt gilt das allerdings wohl nicht. Bei Galeonen, die lediglich Lateinerbesegelung führten, heißt es wohl nur Besanmast. Ähnlich heutzutage bei Vollschiffen und Barken. Bei der Gorch Fock heißt es aufgrund der ausschließlichen Gaffeltakelung wohl Besanmast. Bei einem Vollschiff wie z.B. der Sörlandet dagegen Kreuzmast. So meine Erklärung. :idee:

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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825

Sonntag, 13. März 2016, 12:25

Hallo zusammen! :wink:

So, nach (Jolly Roger-) Christians Hilfestellung :five: habe ich mich gleich daran gemacht und mir eine neue Bagienrah geschliffen/geschnitzt/ge…dingsda, diesmal in korrekter Dimensionierung. Diese ist dann auch gestern an den Kreuz(oder eben auch Besan-)-mast gekommen.


Aufgehängt ist sie an einer Bagienrahschlinge anstatt eines Falls, sie war ja nicht fierbar, konnte also nicht vertikal rauf- oder runterbewegt werden,
sondern war sozusagen „statisch“. Statt über Toppnanten wurde sie im späten 17./ frühen 18. Jahrhunderte demzufolge auch über feststehende Toppnanten, das
waren vom Besantopp ausgehende, fest an der Rah angelaschte Leinen, die über Jungferntaljen vor Ort steifgesetzt wurden. Sie setzten auch nicht an den Rahenden
(Nocken) an, sondern etwas weiter zur Rahmitte hin versetzt. Über dieses Detail hatte ich ja schon mal berichtet, als ich diese vorbereitet hatte. Und schlussendlich
wird die Rah am Mast auch nicht über ein lockerbares Rack aus Klotjes und Schlieten gehalten, sondern über eine Rahschlinge. So ähnlich wurden zumiest auch
Blindenrahen aufgehängt, die ja auch nahezu fest standen und lediglich wenig vor- und zurückgeholt werden konnten. Durch die Rahschlinge bleibt die Rah
jedoch auch anbrassbar, war also vertikal um die Mastachse drehbar. Das gesamte Konstrukt ist also ziemlich stabil und fest, bei gleichzeitiger Beweglichkeit.

Ein Wehrmutstropfen: Die vorab schön mattschwarz lackierten Rahen verlieren durch das Hantieren doch hier und da wieder ihre Farbgebung und
müssen nach Montage nachlackiert werden. Leider ist die Lackoberfläche danach nicht mehr so schön glatt wie zuvor, sondern immer etwas schlierig :roll: . Aber das
sieht man zum Glück nur, wenn man ganz genau hinschaut. Aus Betrachterdistanz fällt es glücklicherweise aber nicht groß auf. Um mit Röler zu sprechen: „Das
versendet sich…“. ;)

Hier aber mal Bilder der fertigen Bagienrah:









Schöne Grüße und schönen Sonntag noch


Chris :ahoi:
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826

Sonntag, 13. März 2016, 19:28

Hallo Chris !
Es ist immer wieder beeindruckend wie sauber du takelst ich könnt mir deine Taue, Blöcke, Haken , Spinnkolben usw. stundenlang ansehen , den rest natürlich auch :thumbsup: .
mfg Christian
Der Nachbar hört AC/DC ob er will oder nicht :cracy:

827

Montag, 14. März 2016, 06:39

Mich beeindruckt Deine Takelarbeit genauso :ok: :ok: :ok: . Ich bin absolut B E E I N D R U C K T. :respekt: :respekt: :respekt:
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828

Montag, 14. März 2016, 17:01

Hi Chris

Mir geht es genauso wie Christian.....echt sauber und wunderschön. :ok:
Wenn meine SR irgendwann soweit ist...darfst Du sie takeln. :hand: :trost:

829

Montag, 14. März 2016, 18:20

Vielen Dank, Männers!

Zitat

Es ist immer wieder beeindruckend wie sauber du takelst
Es ist vor allem beeindruckend, dass ich offensichtlich immer mal wieder so fotografieren kann, dass man die ganzen Unsauberkeiten nicht erkennt... ;)

Zitat

Wenn meine SR irgendwann soweit ist...darfst Du sie takeln.
Danke für das verlockende Angebot. :grins: Doch Obacht: Dann müsstest Du sie aufgrund der englischen Takelage umtaufen in H.M.S. Royal Sun!! :idee:

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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830

Montag, 14. März 2016, 19:37

Es ist vor allem beeindruckend, dass ich offensichtlich immer mal wieder so fotografieren kann, dass man die ganzen Unsauberkeiten nicht erkennt... ;)
Hallo Chris,

so mach ich das auch immer ... :D

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831

Dienstag, 15. März 2016, 07:10

Hallo Chris.

Nachdem ich hier nur als Leser agiere und keine Tipps abgeben kann bleibt mir nur dein Werk zu beurteilen:
Dein ganzer Baubericht, in dem ich gerade 2 Stunden verloren ging, ist schlicht atemberaubend!! Zeitweise mit einer Prise Witz, dennoch viel Beiträge von ebenfalls sehr kompetenten Kollegen, lässt nie Langeweile aufkommen.......Je länger man das eine oder andere Bild focusiert, umso mehr werden die Details sichtbar, ja, man wird sogar von Ihnen angezogen....
Das Meisterstück in diesem Bericht ist für mich die Takelage.....Muss erst jemand besser hinbekommen.
Das Fachchinesisch der Segler-Gilde gefällt mir.... so kann ich dick auftragen, wenn mal ein Seemann vor mir steht.... :lol:

Um die Farbe auf den Rahen mach dir mal keine Sorgen..... ich hätte es nicht bemerkt....

Wünsche Dir einen erfolgreichen Fertigbau

Gruß Gustav
Im Entwurf, da zeigt sich das Talent, in der
Ausführung die Kunst! Wobei die
Schönheit liegt im Auge des Betrachters…


Im Bau: U-505 Revell 1:72

832

Donnerstag, 14. April 2016, 19:01

Moinsen zusammen! :wink:

Habe ich überhaupt schon „Danke“ gesagt? Nö. Also Danke nochmal vorab! :five:

Mann, ich musste erstmal meinen Baubericht wieder suchen. Ist ja schon eine ganze Weile her seit dem letzten Update. In der Zwischenzeit habe ich aber doch das ein oder andere kleine Detail weiterergänzt. Zunächst mal habe ich an den Racks der Unterrahen weitere um den Mast führende Leinen angebracht, schließlich haben die Schlieten dafür ja die Einkerbungen. In Real läuft dort eine einzige durchgehende Rackleine, auf der auch die Schlieten und Klotjes aufgefädelt sind. Wie, das habe ich bis heut nur ansatzweise gerafft :idee: . Ich habe diese letzten Durchläufe durch separates Moropegarn ergänzt. Zum einen sieht es so realistischer aus, zum anderen bringen diese Leinen die Rahen noch dichter an die jeweiligen Masten/Stengen, so dass sie dort wesentlich stabiler und fester gehalten werden. Ein nicht unerheblicher Vorteil später beim Takeln, war aber eine elendige Fummelei mit dem Einfädler :cursing: .







Dann hat mich einfach schon seit langem gestört, dass das stehende Gut den an sich mal im Urzustand korrekt stehenden Bugspriet samt Sprietmast nach oben und im letzten Fall nach hinten getrimmt hatte. Also habe ich mal sondiert, was passiert, wenn man hier oder dort die Spannung leicht rausnehmen würde und ob sich das positiv auswirkt auf das Kräfteverhältnis – und somit die Position des Bugspriets. Also habe ich letztlich das Vorstag nochmal gelöst und neu gespannt, ebenso das Vorstenge- und Bramstag. Das war etwas heikel, da dort ja das ganze andere Geraffel wie Staghahnepoten und Backstag dranhing. Bei solchen Aktionen bekomme ich immer Herzklopfen und feuchte Hände. Man will ja nicht durch gut gemeinte und theoretisch sogar richtige Eingriffsüberlegungen in der Praxis alles noch schlimmer machen oder sonstige Schäden anrichten. Und tatsächlich hat’s dann auch glücklicherweise hingehauen 8o , der Spriet steht nun deutlich besser, wenngleich nicht ideal, aber das wird man später durch die Segel und das laufende Gut (hoffentlich! ) etwas kaschieren können :pfeif: . (Selbst an von mir recherchierten hochwertigen Museumsmodellen habe ich hier und dort derlei wohl ähnlich Ursächliches entdeckt. Das Problem ist also sozusagen bereits Jahrhunderte alt.) Dies hatte dann aber den nicht unerheblichen Effekt, dass der Vormast sich wegen der Zugreduktion leicht wieder nach achtern aufrichtete, so dass jetzt natürlich die vormals fertigen Pardunen durchhingen :bang: . Also wurden diese ebenfalls nochmal nachgespannt. Doof nur, wenn man die Jungferntaljen irgendwann mal mit Sekundenkleber gesichert hatte, damit sie jaaa nicht wieder aufgehen. Tja, aber
das war nun mal deutlich hier der Fall und deshalb musste hier leichte körperliche Gewalt angewendet und das Skalpell angesetzt werden :!! . Und zwar so, dass man darunterliegendes Tauwerk nicht gleich mittranchiert. Ging aber alles soweit glatt.


Dann konnte ich endlich meine heißgeliebten Marsrahen :love: anbringen, mit kleiner dimensionierten Racks und dazugehörigen Fallen versehen. Die Fallen sind in dieser Epoche etwas speziell, ich hatte das ja bereits schon mal geschildert: Doppelte Marsfallen, die spiegelbildlich an beiden Seiten vom Schanzkleid außenbords eingehakt unter die Salinge am Mast laufen, dort von beiden Seiten erst einen Einfach- und dann einen Doppelblock auf der Rah durchlaufen und dann jeweils an den Masttoppen zu beiden Seiten gegenüberliegend befestigt sind. Vorgeheisst
(raufgezogen) wurden Die Marsrahen über weiter unten liegende Taljen mit Violin- und Einfachblöcken. Auch habe ich oberhalb der Violinblöcke die bereits vor langer Zeit auf die Pardunen aufgefädelten Leitkauschen angestroppt. Diese sollten die Fallen sichern, falls sie zerschossen wurden oder sich sonstwie verabschiedeten. Ein nettes kleines und realistisches Detail, auf das ich nicht verzichten wollte. Die Marsrahen bekommen erstmal keine üblichen Toppnanten. Diese Aufgabe übernehmen später nämlich die Schoten der Bramsegel, wie damals
so üblich. Wenn es Probleme beim Weitertakeln geben sollte, werde ich aber dort eben Provisorien einziehen.























Ach ja: Und der Kreuzmast hat an seiner Marsrah seine Toppnanten bekommen, diese sind an den unteren Stengewantjungfern belegt und nicht an Deck :du: , wie ebenfalls damals üblich. Hier ist das Fall einfach, die dazugehörige Talje liegt in der Kreuzmars und führt von dort an Deck.





Klingt wieder alles sehr kompliziert und mit viel Fachchinesisch garniert :rot: . Aber ich hoffe, die Bilder sind einigermaßen selbsterklärend. Ansonsten bei Bedarf bitte nachfragen, okay?
Weiter geht es dann nun mit den Bramrahen…


Schöne Grüße


Chris :ahoi:
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Realname: Gustav Stefan

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833

Donnerstag, 14. April 2016, 21:00

Hallo Chris...
Schön das es weitergeht.....
Und: :respekt: :sabber: :sabber: :ok:
Woher nimmst Du bloß all die Fachnamen in Deinem Baubericht? :whistling:

Gruß, Gustav
Im Entwurf, da zeigt sich das Talent, in der
Ausführung die Kunst! Wobei die
Schönheit liegt im Auge des Betrachters…


Im Bau: U-505 Revell 1:72

834

Donnerstag, 14. April 2016, 21:03

Wie immer: Wunderwunderstöhn!!!

XXXDAn
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



Feinste Ätzteile für HMS Victory 1:100
http://www.dafinismus.de

835

Donnerstag, 14. April 2016, 22:21

Zitat

Woher nimmst Du bloß all die Fachnamen in Deinem Baubericht? :whistling:
Nunja. Interesse für (Segel-)chiffe habe ich seit meiner frühen Kindheit in Hamburg. Aus Lego hab ich neben Burgen und gelegentlich mal nen Flugzeug/Raumschiff fast nix anderes gebaut, gezeichnet ebenso. Dann bin ich mal für einen längeren Törn auf einem Dreimasttoppsegelschoner gefahren, da lernt man zwangsläufig recht vieles. Aber dann habe ich auch bedarfsorientiert das ein oder andere Fachbuch gelesen, im Internet recherchiert und hier im Forum mit anderen ähnlich interessierten Menschen rumgepostet, da ich einfach vieles genauer lernen und wissen wollte. (Mich fasziniert neben der zumeist grandiosen Segelschiffgesamtoptik einfach auch die hochkomplexe Systemfunktion einer solchen über Jahrhunderte perfektionierten und nur wind- (bzw. auch muskel-)betriebenen "Maschine".) Irgendwann war das dann einfacher, Fachbezeichnungen zu verwenden, als kompliziert irgendwas zu umschreiben. Aber falls es doch mal zu kryptisch werden sollte - bitte reklamieren, ich erkläre das gerne nochmal anders.

Schöne Grüße

Chris :ahoi:

p.s.: Aber schau mal in die BB's der "Biene Maja Fraktion" : Die kennen und wissen noch viiieeel mehr - und das zumeist sogar noch auf Englisch. Gell, dafi...? ;)
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836

Freitag, 15. April 2016, 06:17

Nicht nur WUNDERSCHÖN, sondern auch noch sehr ausführlich beschrieben. Und Du brauchst Dich mit Deinem FACHCHINESISCH nicht hinter der :abhau: "Biene Maja Fraktion" verstecken, so langsam bekommt man beim Lesen mit Hilfe der Bilder auch einen Plan, was Du eigentlich meinst. :respekt: :dafür: auch wenn ich manchmal nur :??? verstehe. Sieht OBERAFFENGEIL ICH FASS ES NICHT VERDAMMTE AXT ICH FALL VOM GLAUBEN AB KRASS KRASS ICH GEH AM STOCK SAUSTARK aus.
LG Steffen
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837

Samstag, 16. April 2016, 14:47

Dankeschön. :five:

Chris :ahoi:
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838

Samstag, 16. April 2016, 16:36

Hallo Chris,
wie schön, das sieht nicht nur toll aus - nein das ist super.

LG
Jürgen
In Bau: HMS Pegasus

839

Sonntag, 17. April 2016, 12:40

Guten Tag! :wink:

So. Da ich dieses Wochenende Strohwitwer ;) bin, hatte ich mal etwas mehr Zeit und habe nun die Bramrahen soweit fertig bekommen an Vor- und Großtopp. Im Prinzip sind sie analog zu den Marsrahen, allerdings ist alles in der Dimensionierung etwas kleiner und einfacher. Befestigt sind sie an den Stengen ebenfalls mit kleinen Racks, horizontal gehalten durch einfache Toppnanten und vertikal durch einfache Fallen. Die Falltaljen befinden sich seitlich/achterlich an den Salingen der Marsstengen und führen von dort durch die Marsen an Deck zu ihren Belegpunkten an Klampen der Untermasten. Die Toppnanten sind jeweils einzeln zu beiden Seiten an den vorderen unteren Jungfern der eine Etage tiefer liegenden Marsstengewanten belegt und führen nicht an Deck. Ich muss nun noch hier und dort ein paar Hanger mit Blöcken anbringen, so z.B. für die späteren Refftaljen der Marssegel sowie die Nockgordings der Untersegel. Wenn ich das nicht jetzt mache, baue ich mich nämlich so ganz allmählich zu, es wird schon merklich enger überall im Rigg. Hier aber mal wieder ein paar Bilder, die mein Geschreibe wohl besser verdeutlichen. Sorry für die eventuell etwas seltsamen Farben, um diese Tageszeit sind das Gegenlichtaufnahmen mit Kunstlicht :cracy: .

























Abgesehen von Besanrute, Oberblinde und Blinde sind nun alle Rahen am Schiff. :grins:



Schöne Grüße


Chris :ahoi:
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840

Sonntag, 17. April 2016, 13:32

Hallo Chris

Echt Klasse was Du uns da zeigst und wieder gemacht hast. :ok: :ok:
Ich habe immer mehr Schiss wenn ich das so sehe. 8o
Wenn ich mal soweit bin mit meiner SR..haua...haua. :rot:

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