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Guten Abend allerseits,
Kommen wir zum eigentlichen Grund unseres Kaminabends, dem Bau dieses Schiffes.
Im Grunde genommen ist dies für mich eher ein Nebenprodukt, denn hauptsächlich geht es mir um das Verständnis marinehistorischer Zusammenhänge der damaligen Zeit und im Nachgang erst um die schiffsbautechnischen Belange, die es am Modell umzusetzen gilt.
Mal ein wenig in Erinnerungen schwelgen...diese Passage war aus dem Beitrag Nr. 1 meines Bauberichtes.
Und da bin ich jetzt angekommen. Herauszufinden, wie ein Geschütz jetzt kontinental oder sonst wie getakelt war ist keine große
Sache, aber bei der Takelage des Schiffes mit all seinen Blöcken, Juffern, Belegungen, Tauen und dem Zusammenspiel des Ganzen
hat das Verständnis Vorrang vor dem Modellbau, eben wie Anfangs geschrieben. Das kostet richtig Zeit und die werde ich mir für
die Recherchen nehmen, darum geht es mir auch vornehmlich, wie hat was in welcher Weise funktioniert, wie kreuzt man zum
Beispiel gegen den Wind ? etc. etc..
Nach Mikeys gestriger Aufführung, was WIRKLICH Makroaufnahmen sind, werde ich mit meiner kleinen schwarzen und dem
"Makromodus" (kicher) künftig nur noch von "Detailaufnahmen" sprechen, weil Makro ist wirklich was anderes, große Klasse Mickey
und egal wie du es hinbekommst, nur das Ergebnis zählt.
Nun ein paar Fotos über meine "Detailbemühungen". Zur Entschuldigung sei gesagt, die sind alle ohne (Faulheit) Stativ angefertigt,
mit Lichtstärke 1,4 ging das gerade noch.
Hier eine paar verwackelte Aufnahmen eines 3 mm Einzelblocks von jbm mit einem 0,25 mm Garn von Morope. Das werden bei mir die
Hauptakteure sein.
Schön zu sehen ist auch, dass der Block noch nicht richtig nachgearbeitet wurde, man sieht unten noch eine Nase und prompt hat's
das Tau aus der Vertikalen getrieben...man lernt dazu...
Was mir daran richtig Spaß bereitete war, dass es mir erstmalig gelungen ist, ein brauchbares Spleißimitat zu erzeugen. Gerade bei
den kleinen gestroppten Einscheibenblöcken ist der Spleiß notwendig, also keine Monsterknoten oder sonstigen Geschwüre,
Wurmfortsätze oder Ähnliches bei den Blöcken. Das gibt mir auch Hoffnung für die Verschlussreeps an den Pforten, der Spleiß dort
ist nämlich immer noch zu dick aufgetragen.
Nun zu einem der beiden 5 mm Doppelblöcke, die später einmal das Fockstag mit dem Bugspriet verbinden sollen. Taustärke 1 mm, die
Wicklung mit 0,25 mm Garn.
Die Wicklung scheint mir aber etwas zu dünn dafür zu sein. Die nächste Möglichkeit wäre ein 0,4 mm Garn zu nehmen, mal schauen...
Und zu guter Letzt noch eine Werkstattaufnahme vom lose eingesetzten Bugspriet, der inzwischen seine Wuhlinge mit 0,4 mm Garn
und dreizehn Wicklungen erhalten hat. Das Fockstag wird bei mir an leicht anderer Position am Bugspriet befestigt (siehe Markierung),
ich nehme mir da ein paar kleinere Freiheiten, wie ich es für statisch sinnvoll erachte..
Beste Grüße
Bernd