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Guten Abend allerseits,
jetzt doch noch einmal einen kurzen Kaminabend von mir nachgeschoben. Nichts Großes, aber das hat mich dennoch richtig viel Zeit gekostet,
darum gibt es dafür ein eigenes Kapitel.
Am Kamingemälde könnte man es erahnen, es geht um...
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die Maste und deren Farbgebung.... Auch dabei kann man fast nichts gewinnen, aber schnell viel verlieren.
Ich möchte keine farblich homogenen Maste haben, sondern es sollen Schlieren und die Gebrauchsnutzung zu sehen sein und damit auch
zum Buganstrich einen Bezug finden, ohne dessen Farbe zu wiederholen. Also ein leicht anderer Farbton aber auch dort den Eindruck
erwecken, dass der Zahn der Zeit etwas am Schiff genagt hat ;-)
Einen kleinen Werkstattbericht über die Art und Weise der Farbbehandlung der Maste hatte ich auf Seite 18 Beitrag Nr. 535 bereits schon einmal
eingestellt und möchte es hier nicht ausführlich wiederholen, sondern fasse mich kurz.
Vorab eins der wichtigsten Punkte bei den Masten: Deren Verstärkungen. Es gibt hier mehrere Möglichkeiten, ob mit Holz oder Kupfer....
aber bei mir geht nichts über den guten alten Kruppstahl
Hier zum Beispiel beim Bugsprit mit einen guten 2 mm starken Draht (Einwegbügel aus der Reinigung) zunächst mit LÖSEMITTELFREIEM
Kleber einseitig eingeklebt und nach dem Härten die zweite Hälfte des Mastes mit Revellkleber geschlossen. Warum zunächst nur einseitig ?
Wie soll sonst der innere Kleber trocknen können, wenn sofort die andere Seite des Mastes alles schnell luftdicht abschließt ? Das könnte
ansonsten eine seeeeehr weiche Angelegenheit werden...
Zunächst einmal werden alle Untermaste in einem Arbeitsgang behandelt, damit sie später farblich nicht voneinander abweichen. Ich hatte
zunächst daran gedacht den Bugspriet nicht zu altern, aber ein paar Dutzend Fotos im Internet von realen Schiffen haben mich eines Besseren
belehrt, darum alle Maste in gleicher Farbbehandlung.
Da weder bei Colbert noch bei Marquardt bei kontinentalen Schiffen zur Zeit der SR Eisenringe zu sehen sind, wurden diese zunächst einmal
bei den Masten alle abgeschliffen. Das war mit Verlaub eine sch... Arbeit... Die Mastwangen habe ich aber beibehalten, da ich hier bei
verschiedenen Quellen unterschiedliche Aussagen darüber gefunden habe.
Danach wurden im nächsten Schritt die Löcher zugespachtelt, wo lt. Heller die Wuhlinge bzw. die gstroppten Blöcke beim Bugsprit ihren Halt
finden sollten, das löse ich anders und werde es bei Gelegenheit erklären.
Anschließend wurden die Maste in fünf Arbeitsgängen immer wieder mit Revell Ocker gestrichen und danach mit Revell Lederbraun und einem
alten Borstenpinsel wie im Beitrag Nr. 535 beschrieben trocken gebürstet. Der mehrmalige Anstrich ist deshalb wichtig, da später mit Schleifpapier
die Farbe ja wieder abgeschmirgelt wird, da braucht's eben eine gewisse Schichtdicke.
Danach mit 100 er Schleifpapier in Richtung Längsachse der Maste die braune Farbe teils wieder abgeschmirgelt um diese Schlieren zu erzeugen.
Jetzt lasse ich die Maste einige Tage durchtrocknen und dann werden sie mit einem Brillentuch poliert, was den Dingern trotz Alterung wieder
einen gewissen Glanz verleiht ;-))
Beste Grüße
Bernd