Hallo zusammen!
Ich wollte auch mal wieder ein Lebenszeichen aus meiner Werft geben. Ich beschäftige mich derzeit mit den Vorbereitungen zum Aufriggen, d. h., ich bereite erstmal die Masten soweit vor, dass ich mit dem Setzen der Wanten und Seitentakel beginnen kann. Dafür müssen –Oli hat es gerade vorgemacht- Blöcke vorab an den Masten und Marsen befestigt werden.
Währenddessen habe ich mich aber erstmal den Ankern gewidmet. Eigentlich und genaugenommen müssten es wohl vier sein, ich beschränke mich aber auf zwei, da ich auch nur zwei Ankerkabel in den Klüsen befestigt habe. Meine Ausrede dabei:
Der Kommandant meines Piratenschiffes hat das so entschieden, vermutlich aus Gewichtsgründen.
Die Anker habe ich wieder aus umgebauten Admiralitätsankern hergestellt, die ich bei meinem Dealer gefunden habe. Im Mondfeld habe ich eine brauchbare Formel gefunden, nach der ich berechnen Konnte, welche Dimensionen die Hauptanker haben sollten, da nach habe ich die „Rohlinge“ an allen Stellen zurecht geschnitten und –gefeilt. Außerdem haben sie neue gekleidete Ringe aus 0,4mm Kupferdraht und Kleidungen aus 0,1mm Moropegarn erhalten. An den Ankerstöcken habe ich noch Nagelungen angedeutet, die ich mit einer abgelängten und scharf geschliffenen Spritzenkanüle wie bei meinen Decksdübelungen eingepunzt habe.
Auch habe ich mir schon zwei Ankerbojen aus Schmuckperlen hergestellt, gekleidet und mit Geschirr versehen aus 0,15mm Moropegarn.
Dann brauchte ich noch Hakenblöcke für die Anertaljen und die späteren Last- und Stagtakel. Alles Dinge, die ich schon so an meiner Hinde und an meiner Mayflower in ähnlicher Form gelöst habe: Zurechtgeschliffene Krickblöcke mit „Eisenbeschlägen“ aus Sheetstreifen und Haken aus Kupfer. DieMakros sind mal wieder brutal ehrlich, aber in natura geht’s eigentlich so.
Die Besanstagjungfer habe ich mir hergestellt, indem ich mir eine Ausschussjungfer gesucht habe, deren Bohrungen so schief waren, dass ich noch weitere Bohrungen hinzubohren konnte, bis aus einer dreilöchrigen ein fünflöchrige Jungfer wurde.
Das entsprechende Gegenstück habe ich mir dann auch schon auf diese Weise hergestellt.
Auch habe ich mir einige Violinblöcke aus handelsüblichen Krickteilen zurechtgefeilt und gebeizt, von denen braucht man auch schon mal ein paar.
Und ansonsten muss ich mir überlegen, wo ich welche Leinen anbringe (Schoten für Untersegel, Brassen, Seitentakel, Burtontakel für den Besanmast usw.). Das ist alles etwas kniffelig, da die Rumpfvorgabe nicht unbedingt gängige Linienverläufe hat, so dass man die Positionierung von anderen Plänen 1:1 übernehmen könnte. Aber irgendwie wird’s schon gehen. Hier einfach mal ein paar aussagekräftige Bilder, Feinarbeiten wie immer nicht ausgeschlossen, wenn ich mir die Makros so anschaue...
Schöne Grüße und ein gelungenes Himmelfahrtskommando!
Chris