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661

Freitag, 26. August 2022, 10:48

Hm. ?( :roll: :idee:
Schmidt


Mmmhmm … genau so habe ich das auch empfunden …
war mir nicht sicher ob ich überhaupt was schreiben soll …
der vollkommen freie Vogelkörper im Album hat mich dann doch überzeugt es dennoch zu tun.

Es hat in sich auch auch eine gewisse Logik, daß humanoide Figuren oder auch Säugetiere mit vorderen Gliedmaßen, wie Löwen z.B., etwas wie ein Wappen in den Händen oder Tatzen halten können.
Einem Vogel mit weit ausgebreiteten Schwingen hingegen fehlt diese Möglichkeit vollständig.
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

662

Freitag, 26. August 2022, 11:45

Zitat von »Schmidt«
Anatomisch ist dieser Vogel eine Katastrophe, aber der Ehrlichkeit halber muss man zugeben, dass es sich ja um eine Sagen-Figur handelt und die sehen nun mal so aus, wie Maler oder Zeichner das gewollt haben.
Sehr wahr! Es ist toll, dass es über das Internet erreichbare Archive gibt, und noch toller, dass es Menschen gibt, die damit umgehen können. Dennoch finde ich die Colbertsche Darstellung des Feuervogels "Phönix" enttäuschend, denn es fehlt jeder Bezug zu dem Feuer, aus dem der Vogel "wiedergeboren" wird. Zudem passt die magere Figur so gar nicht zum Prunk- und Protzgehabe des Barock. Aber Kunst soll ja polarisieren...
Danke! und Alles gut!
Ich vermute stark, der Phoenix wurde gewählt, um die Wiederauferstehung der französischen Marine nach einer längeren Verfallszeit zu symbolisieren. Aber dann hatte der (im Auftrag arbeitende) Zeichner wahrscheinlich das Problem, die übliche Darstellung des Vogels im Feuer nicht als klassische Galionsfigur realisieren zu können. Weil er es nicht hinbekommen hat? Oder weil er mit seinem symbolischen Verweis auch nicht ZU plakativ sein wollte/sollte. Das Album hatte nur den einen Zweck, dem König einen Flottenneubau nahezulegen, dabei durfte es ihn nicht verschrecken oder gar beleidigen. Ein Typschiff, aus dessen vorderster Spitze ein Vogel geröstet wird, hätte vielleicht bei Hof mehr Wiederstand und Entsetzen als Begeisterung ausgelöst.
Natürlich sind das alles nur Vermutungen! Jedenfalls ist des Vogels Brust inzwischen wieder nackt und wartet auf ein Schild.
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

663

Freitag, 26. August 2022, 18:24

Hier noch einmal die gesamte Galion, wie die Firma Heller sie geplant hatte, mit kleinen Zugaben von mir, aber keinen strukturellen Änderungen.





Und hier die letzte Fassung der Überarbeitung. Der Vogel mit flachem, aber nach Vorbild leerem Schild, darunter eine Krulle, in die die unterste Galionsregel ausläuft. In deren Mitte ein kleineres Wappenschild.





Und hier der Vogel noch einmal in Nahaufnahme. Am Schnabel und am Flügelansatz könnte vielleicht noch etwas korrigiert werden.





Schmidt
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664

Freitag, 26. August 2022, 22:50

Ich muss gestehen, dass ich garnicht weiß, in welchem Maßstab Du gerade arbeitest. Wahrscheinlich in einem sehr kleinen. Da klare Formen hinzubekommen, ist natürlich schwer. Dennoch könnte ich mir vorstellen, dass Du die Flügel und die "Haxen" wie beim Vorbild noch stärker konturieren und hervorheben kannst. Und der Schnabel sollte scharf und leicht geöffnet sein. Das Schild fürdas Wappen finde ich jetzt sehr ansprechend gelöst.

665

Samstag, 27. August 2022, 12:55




Der Maßstab ist tatsächlich sehr klein, irgendwo zwischen 1:150 und 1:180. Inzwischen sind meine Möglichkeiten, an dem Vogel weiterzuarbeiten, ziemlich eingeschränkt. Er ist aus so vielen verschiedenen Materialen und Materiallagen zusammengesetzt, dass sich bei weiteren Bearbeitungsschritten um seine Konsistenz fürchten muss. Aber schließlich ist das ja alles nur eine Übung. Ich besitze noch weitere Heller-Vögel, mit denen ich an den anderen Modellen sehr viel vorsichtiger werde zu Werke gehen können. Es ist ja allgemein bekannt, wie einfach Dinge sind, wenn man weiß, wie sie gehen. :idee:
Ich habe mich dann doch entschlossen, noch einen weiteren Schritt Richtung vorbildgetreue Galion zu machen. Ich habe den Bereich zwischen den unteren Galionsregeln geöffnet, nachdem ich das Heller Teil entfernt habe.





Durch den Sägeschnitt gingen natürlich Teile des Liegerfutters (richtiger Ausdruck?) verloren. Ich habe dann die Heller Teile abgegossen und die Bestandteile vorsichtig mit einer scharfen Klinge getrennt. Die beiden Liegerfutter passten erstaunlich gut aufeinander. Das neu entstandene Teil habe ich etwas tiefer in die Öffnung versenkt. Und hier das Ergebnis:











Schmidt
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667

Montag, 29. August 2022, 09:40

Danke!
Es war mir ja erstmals bei der Saint Louis passiert, dass ich mich dazu entschlossen hatte, ein Übungsmodell schließlich doch "hübsch" zu machen. Dito bei den arg gebrauchten Rumpfschalen der Phenix. Und nun hat es mich endlich doch zu sehr gewurmt, dass die Halbschale, an der bis jetzt alle Veränderungen erprobt worden sind, nur eine Halbschale bleiben soll. Also bin ich jetzt dabei, die Reste der zugehörigen zweiten Schale, die ich so brutal auseinander geschnitten hatte, wieder zusammen und an die "gute" Schale zu bringen. Das geht natürlich nicht durch eine einfache Klebung, weil durch die Schnitte viel Material verloren gegangen ist. Also kommen die Verbindungen mit MS zum Einsatz, mit denen ich schon so viel gute Erfahrungen gemacht habe, wenn es um schwierige Klebefälle geht.
















Und was wabert mir durch den Hinterkopf? Natürlich eine weitere Abbildung im Album Colbert.






Sagen wir mal: ein Langzeitprojekt....
Schmidt
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668

Montag, 29. August 2022, 15:36

Fotografiert vor siebzehn Jahren im Marinemuseum Brest.





Kennt jemand Fotos von ähnlichen Darstellungen im Modell?


Schmidt
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669

Dienstag, 30. August 2022, 11:19

Hallo,

im Texel-Diorama gibt es so eine Darstellung
Amstel-Lant
:wink:
Holger
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670

Dienstag, 30. August 2022, 15:57

Vioelen Dank für den Hinweis auf das Texel-Diorama. Hier scheint es sich um eine ambulante Notmaßnahme zu halten, bei der nicht der Unterwasseranstrich komplett erneuert, sondern eine Beschädigung des Unterwasserrumpfes behoben wird. Auch sehr interessant, weil vielleicht einfacher darzustellen.
Schmidt
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671

Dienstag, 30. August 2022, 18:26

Das ist weiterhin sehr lehrreich, was hier vor sich geht. Vielen Dank fürs Zeigen!

Einzig der Vogel in der Ansicht von vorn erinnert an das alte Zitat des geschätzten Louis de Funes: "Genau die gleiche Visage mit der dicken Gurke!"

Lässt sich der Schnabel mit ein paar Feilstrichen vielleicht noch schmälern und anspitzen?

Daniel :idee:
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672

Mittwoch, 31. August 2022, 12:58

Der Bug wird jetzt zu einem echten Schmuckstück. Sehr überzeugend wie aus einem Blobb wieder die einzelnen Elemente erkennbar werden. Auch der Umbau des Stevens überzeugt sehr. Die Galionsfigur ist, bis auf die schon angemerkten winzigen Reste des Schnabels um Lichtjahre besser als Hellers Fehlinterpretation. Ich finde das tut dem Bug einfach sehr gut.

Ein Schiff flach zu legen wird bei Dir ein wiederkehrendes Thema.

Mit dem Suchbegriff „ careening model ship „ finden sich eine Menge schöne Darstellungen.
Hoch interessant zu sehen wie vielfältig die Vorgehensweisen dazu sind.
Je nachdem ob das eher im Rahmen einer Überholung im Umfeld eines Hafens geschieht oder ob es mit Bordmitteln irgendwo an einem geeigneten Strand durchgeführt wird

Zu Modellen … gibt , wie schon festgestellt, eher wenige … hier noch ein paar:

https://www.alamy.com/model-of-a-44-gun-…e261381149.html

https://www.flickr.com/photos/piedmont_fossil/2322612810

https://hkupress.hku.hk/image/catalog/au…3%20PA%2029.jpg

Museum Barcelona:

https://wargamingmiscellanybackup.files.…um04-14-046.jpg

https://wargamingmiscellanybackup.files.…um04-14-047.jpg

https://wargamingmiscellanybackup.files.…um04-14-048.jpg

Museum Toulon

https://2.bp.blogspot.com/-0bh7P27B8wk/X…ber2018-307.JPG
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Markus

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673

Donnerstag, 1. September 2022, 07:34

Vielen Dank für die schönen Hinweise. Auf das englische Wort für krängen bzw. kielholen wäre ich im Leben nicht gekommen.
Die Fragestellung wird für mich klarer: Zeige ich die Arbeiten am Unterwasserschiff in unmittelbarer Küstennähe oder gewissermaßen ambulant im tiefen Wasser. Die zweite Variante würde den Bau eines entsprechenden Arbeitsschiffes fordern. Das erscheint mir allerdings machbar, da das Objekt nicht besonders komplex ist (Brett mit Mast). Außerdem ergibt sich in der Kombination der beiden Fahrzeuge ein interessantes und attraktives Szenario. Und mit Blick auf die „Fotografierbarkeit" besteht hier im Gegensatz zur Küstenvariante die Möglichkeit, die Objekte frei auf einer „Wasserplatte“ zu arrangieren.
Schmidt
PS: Auf vielfachen Wunsch werde ich noch einen Schönheitschirurgen an den Schnabel setzen. :D
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674

Samstag, 3. September 2022, 10:09

Ein erster Krängungsversuch in einer dafür ausgehöhlten Wasserplatte. Ich bin mir nicht ganz sicher. Sollte der Rumpf vielleicht im Ganzen noch weiter eintauchen?











Schmidt
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675

Samstag, 3. September 2022, 10:44

Moin Schmidt,

Sollte der Rumpf vielleicht im Ganzen noch weiter eintauchen?
Meiner Meinung nach auf jeden Fall. Selbst ein komplett ausgeräumtes Schiff dürfte deutlich mehr Gewicht gehabt haben, als das hier verdrängte Wasser.

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


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676

Samstag, 3. September 2022, 16:07

Da spricht der Fachmann. Dann geh ich mal Wasser schaufeln.
Schmidt
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677

Sonntag, 4. September 2022, 15:00

Ich habe also das Wasserbett um einiges vertieft. Doch nicht, damit der Rumpf dort auf ewig und drei Tage stecken soll, sondern nur, um die in diesem Falle höchst vertrackte Wasserlinie bestimmen zu können! Die verbliebenen Abstände zwischen Rumpf und Schaumstoffplatte habe ich wie gewohnt mit in Leimwasser getränktem T-Papier aufgefüllt.








Nach dessen Trocknung konnte die Wasserlinie angezeichnet bzw. angeklebt und das abgetrennt werden, was jetzt als Unterwasserrumpf gilt. Kollateralschäden sind bei einer solchen Aktion kaum zu vermeiden.





Und erst mal sieht es aus, als hätte es überhaupt nicht funktioniert. Daran habe ich mich mittlerweile gewöhnt.





Nach Schleifen und wieder Schleifen kommt allmählich eine gerade Auflagefläche zustande. Eine Glasplatte hilft bei deren Kontrolle.





Und hier ruht der Rumpf bereits auf einer flachen Wasserplatte, auf der er frei arrangierbar ist.








Schmidt
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678

Sonntag, 4. September 2022, 16:52

Moin,

so sieht das Ganze für mich deutlich stimmiger aus :ok:

Ingo
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679

Montag, 5. September 2022, 16:29

Sorgfältig zusammengefügt, um es anschließend neu zu filetieren. Was nach dem ersten Eindruck für erschrockene Blicke sorgt, entwickelt sich doch wieder zu einem stimmigen Ganzen. Ein eher seltenes Motiv, bin auf die Stückpforten gespannt.
Die waren ja sicher gut abgedichtet.

Daniel :ok:
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680

Dienstag, 6. September 2022, 11:51

Ich habe zwischendurch auch einmal gedacht: Junge, jetzt schredderst du gerade die Arbeit von ein paar Stunden! Aber dann ist mir zum Glück klar geworden, dass ich den Rumpf nur im ganzen habe zusammen puzzlen können, damit er an jeder Stelle wieder (zumindest ungefähr) die ursprüngliche Gestalt bekam. Jedes Teil stabilisierte das nächste; und schließlich war das Ganze stabil genug, um wieder mehr als einen halben Unterwasserrumpf abtrennen zu können. Außerdem brauchte ich den gesamten Rumpf, um die neue Wasserlinie festlegen zu können.
Inzwischen habe ich mir eine Reihe von Abbildungen angesehen. Tatsächlich tauchen gewisse Elemente immer wieder auf, egal ob das Schiff auf einem flachen Strand oder im tiefen Wasser liegt. Darunter dominieren die hölzernen Abstützung der Masten auf der Krängungsseite und die zusätzlichen Wanten auf der anderen Seite, befestigt an "Outriggern". Man kann sich vorstellen, wie sehr bei einem solchen Manöver um die Untermasten gefürchtet wurde, benutzte man sie doch als Hebel, um das gesamte Schiff auf die Seite zu legen. Und man weiß ja, wie viel Kraft Hebel erzeugen, aber auch, wie viel Kraft auf sie zurückwirkt.

Schmidt
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681

Dienstag, 6. September 2022, 11:52

Test
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682

Dienstag, 6. September 2022, 12:14

Hallo Schmidt
Jetzt muss ich mich einmal zu deinen "Wrackteilen" melden...die sehen meiner Meinung nach extrem geil aus!

So würde ich mir die Schiffe auch in echt vorstellen, natürlich nicht vor der Admiralsinspektion, da wurde sicherlich etwas drübergepinselt. Wäre ein tolles Modell wenn du diesen Dowanolstil zur Gänze durchziehst. Diese Alterung ist kaum zu überbieten :respekt: :respekt: :respekt:
LG
Robert

683

Dienstag, 6. September 2022, 12:20

Jetzt haben wir in der Mode endlich den "Heroin-schick" überwunden, jetzt kommt ihr mit "Dowanolstil".

Wo soll das nun schon wieder enden ?!?

Ein sich besorgt fragendes dafi
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684

Dienstag, 6. September 2022, 13:54

Dowanolstil ist echt nicht schlecht. Ich habe es immer wieder erlebt, dass bei dem Versuch, ungeliebte Farbüberzüge zu entfernen, sich Farben und Oberflächenstrukturen ergeben, die ihre eigene Attraktivität haben. Alt und schmuddelig ist schwieriger darzustellen als neu und glänzend. Die Fachleute dafür tummeln sich allerdings weitestgehend bei den Erbauern von Militärmodellen. Tatsächlich sollen die verschiedenen Phoenixe, die ich momentan gemeinsam in der Werft habe, nicht nur in verschiedenen Situationen gezeigt werden, sondern auch sehr verschiedene Beanspruchungsgrade aufweisen. Dabei wird es nach dem ramponierten und schiefgelegten Vogel, an dem Gefechtsschäden und Unterwasserschäden repariert werden, vielleicht noch ein späteres Stadium geben, da das Schiff, längst aufgegeben, irgendwo verrottet.
Schmidt, der, was ja in unseren Kreisen nicht ungewöhnlich ist, mehr Pläne als Lebenszeit hat.
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Realname: Gustav Szameitat

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685

Dienstag, 6. September 2022, 15:35

Moin,





hallo Burghard, das ist schon sehr speziell was ich
hier lese und sehen darf von Dir, und lehrreich zu gleich, man kann richtig deinen
Spaß nachvollziehen, ich schaue dir immer wieder gern über die Schulter auch
wenn es manchmal Jahre dauert bis ich mich dazu wieder melde :wink:






LG


Gustav

686

Donnerstag, 8. September 2022, 10:39

Danke!
Hier ein kleiner Fotogruß von der holländischen Küste. Alte Aufnahme bei einem Trödler gefunden. ;)






Schmidt
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687

Donnerstag, 8. September 2022, 11:06

Sehr sehr geil :-)

XXXDAn
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688

Freitag, 16. September 2022, 17:37

Mein Urlaub an der nordholländischen Küste neigt sich dem
Ende zu. Zwei Wochen kein Kleber, keine Farbe, kein Schleifpapier – ich erkenne
meine Finger kaum wieder. Natürlich war es keine Zeit ganz ohne Hobby.
Museumsbesuche und dabei unter anderem eindrucksvolle Begegnungen mit Bildern,
die ich bislang nur in ihrer Pixelexistenz kannte. Außerdem hatte ich
Gelegenheit, vom Balkon unseres Apartments aus neue Erfahrungen mit der
Freiluftmodellfotografie zu machen. Davon sicher später mehr.


Nachgedacht habe ich über den Fortgang des
Multi-Phenix-Projektes und beschlossen, zu Hause erst einmal eine „Careening
Hulk“ zu bauen, deutsch vielleicht Krängungshulk, Kranleichter oder
dergleichen. Ich brauche die Modelle, um besser beurteilen zu können, wie der
schiefgelegte Phenix, den ich ja schon entsprechend zugeschnitten habe, mit
ihnen zusammen arrangiert werden kann und sollte.


Nun geht es natürlich mit der Wahl von Vorbildern und
Referenzmodellen/abbildungen los. Ich habe mir etliche zeitgenössische
Abbildungen angesehen. Die sind atmosphärisch manchmal sehr gelungen wie zum
Beispiel diese hier von dem bekannten Marinemaler Ludolf Backhuysen.





https://www.agefotostock.com/age/en/deta…CZ_190328_05889





Aber tauglich als Vorlage für eine Rekonstruktion sind die m.E.
nicht. Das anschaulichste Vorbild, das mir bislang begegnet ist, ist ein
Modell, das (na, wo wohl?) im Rijksmuseum in Amsterdam verwahrt wird. Hier sind
sogar die Maße angegeben.





https://www.rijksmuseum.nl/en/collection…catalogue-entry





Wie der Zufall es will, bin ich dem Typ vor ein paar Tagen
bei meinem jährlichen Besuch im Batavia-Museum in Lelystad begegnet. Dort
befindet sich das Diorama einer Werft aus dem 17. Jahrhundert, das von der
Firma Artitec im selben Maßstab wie das große Diorama der Reede von Texel
angefertigt worden ist. Leider (oder zum Glück) schützt auch hier eine
Glasabdeckung das Modell vor Grabschhänden und ebenso vor der Kamera. Mein Foto
zeigt aber ziemlich deutlich, dass sich Herbert Tomesen (Artitec) beim Bau
dieses Modells an dem Vorbild im Museum orientiert hat. Sein Modell stimmt bis
in viele Details mit dem Museumsmodell überein, dürfte aber, weil im Maßstab
1:87 gebaut, um einiges kleiner sein. Ich vermute, ein weiterer Abguss steht in
der entsprechenden Szene in Texel.











Bin ich also gut beraten, wenn ich mich an dieses Vorbild
halte? Das Länge/Breite-Verhältnis beträgt ziemlich genau 3:1, aber weil bei
dem Museumsmodell kein Maßstab angegeben ist, werde ich mich für eine Länge
entscheiden müssen. Dabei helfen vielleicht die Figur auf dem Modell in
Lelystad und das Verhältnis zu dem Kriegsschiff in der Nähe, wenngleich ich aus
Erfahrung weiß, wie schwer solche Schätzungen sind.


Natürlich könnte ich mich auch an den beiden Gefährten im
Album Colbert orientieren. Sie haben einen etwas schiffsmäßigeren Rumpf, an dem
Vorne und Hinten im gegensatz zum Amsterdamer Modell unterscheidbar sind. Aber
der sichtbare Umstand, dass sie über ein erhöhtes Achterdeck und einen Zugang
zu Räumen unter Deck besitzen, lässt mich ein wenig an ihrer Authentizität
zweifeln – wenngleich ich weit davon entfernt bin, so ein Erscheinungsbild für
ausgeschlossen zu halten.


Vielen Dank für die bisherigen Hinweise! Über Beiträge und
Kritik freue ich mich immer.


Schmidt
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Beiträge: 437

Realname: Holger

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689

Montag, 19. September 2022, 15:13

Meines Wissens wurde für solche Kranleichter ältere, ausgediente Schiffe oder Boote umgebaut.
Die können also durchaus unterschiedliche ausgeschaut haben, je nach Spender.
Also so ganz unwahrscheinlich sind die Exemplare im Album nicht.
Im Texeldiorama ist eher der "Wildtyp" der Arbeiten am Unterwasserschiff dargestellt, also ohne Leichter.
Kann aber sein, daß das Modell anderswo im Diorama auftauscht.
:wink:
Holger
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690

Montag, 19. September 2022, 16:42

Diese Arbeitsboote waren tatsäch oft alte Schiffe, die durch die Umbauten komplett entstellt wurden. Bei den Engländern gab es da besonders häßliche Exemplare. Schau auch mal nach den Sheer Hulks, die Mastenhebnr waren eja ine ähnliche Gattung.Also lass dich durch dein Gewissern nicht beeinflussen und bastel einfach drauf los - wie immer halt ;-)

XXXDAn
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