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Beiträge: 152

Realname: Chris

Wohnort: Lichtenberg Berlin

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601

Mittwoch, 18. März 2020, 17:56

Hallo Schmidt Du und Dein schwimmenderAschevogelbauer
Grüße von Chris, dem Monster
__________
im Bau:
"LA SIRENE" von Heller (Rumpf) als LE FLEURON 1689 (Decor)
Versuch eines hist. korrekteren Modells
_____
"Niveau" ist auch nur das französische Wort für "Pegel".

Beiträge: 152

Realname: Chris

Wohnort: Lichtenberg Berlin

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602

Mittwoch, 18. März 2020, 17:57

Hallo Schmidt Du und Dein schwimmenderAschevogelbauer
Grüße von Chris, dem Monster
__________
im Bau:
"LA SIRENE" von Heller (Rumpf) als LE FLEURON 1689 (Decor)
Versuch eines hist. korrekteren Modells
_____
"Niveau" ist auch nur das französische Wort für "Pegel".

603

Sonntag, 10. Juli 2022, 13:07

843 Tage! Wie die Zeit vergeht.
Dieser Baubericht war eigentlich beendet, als ich mich dazu entschlossen hatte, das Modell endgültig für den Ständer zu bauen, der es sowohl in der Wasserlinie als auch den Unterwasserrumpf zeigt. Allerdings gibt es da immer noch die See-Stücke, die ich für den Versuch hergestellt hatte, das Modell in sehr bewegtes Wasser zu platzieren, in Anlehnung an das Gemälde „Der Windstoß“ von Willem van de Velde. Warum also nicht einen zweiten Versuch wagen; immerhin habe ich in der Zwischenzeit einiges über die freie Gestaltung von Ornamenten barocker Schiffe und über das Fotografieren von Modellen unter freiem Himmel dazugelernt.
Vorlage für die Konstrukteure bei Heller war damals, 1968, das zeitgenössische Album Colbert, eine Art Musterkatalog zum Neuaufbau der französischen Flotte im mittleren 17. Jahrhundert, sowie der Plan der Freunde des Pariser Marinemuseums, der in Anlehnung an das historische Vorbild erstellt worden war. Die Konstrukteure bei Heller haben sich naturgemäß mehr an dem Plan orientiert, denn der ist ja bereits eine "baufähige" Interpretation seiner historischen Vorlage. Es folgt ein Vergleich der Seitengalerien bei Colbert, Museum und Heller. Ich hatte mich damals an die Heller-Teile gehalten und sie nicht modifiziert, weil ich mich dazu nicht in der Lage sah. Dabei kam mir die untere Ebene der Galerie damals schon zu kurz und zu sehr an die Bordwand geschmiegt vor. Bei Colbert hat der Zeichner einen Schatten angebracht, der doch nur darauf weisen kann, dass die Galerie hier um die Ecke geht. Nebenbei gesagt widerspricht die Stützkonstruktion meines Erachtens gewissen technischen Anforderungen. Seht selbst.













Nun will ich einmal etwas beherzter eingreifen. Aus den vielen Bausatzteilen, die ich damals gesammelt habe, habe ich zunächst einmal die untere Galerie neu konstruiert, mit drei Fenstern, die auf einer Ebene liegen, und einem, dass (bei Colbert unsichtbar) nach vorne zeigt




Natürlich tendiert das wieder auf Form und Gussteil, und dann wird sich zeigen, ob in diesem Ansatz Potenzial für eine gelungene Modifikation steckt.


Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

604

Dienstag, 12. Juli 2022, 12:23




Das ist das Ergebnis eines ersten dreidimensionalen Brainstormings an einem Proberumpf. Alles noch ziemlich roh, aber man kann erkennen, dass es jetzt keine offenen Gänge mehr gibt. Die Balustraden sind, wie damals ja durchaus üblich war, Halbreliefs. Ich denke, damit komme ich den Zeichnungen im Album Colbert etwas näher, wenngleich es sich natürlich auch hier um eine Interpretation handelt. Im Hinterkopf habe ich natürlich die Möglichkeit, die Seitentasche als ein einziges Teil abzugießen.
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
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605

Dienstag, 12. Juli 2022, 15:16

Hi Schmidt,

die Seitengalerie ist m.E. im unteren Deck zu flach angelegt.
Der obere Teil mit der Fake Balustrade und den Fenstern direkt unterhalb stimmt nach Colbert. Für den Bereich darunter, dort liegt auf dem mittlere Geschützdeck die Kammer der Volontaire , habe ich mir erlaubt 2 Ausschnitte der Phenix Seitengalerie zum besseren Verständnis zusammenzufügen und mit Anmerkungen zu versehen.
Bild wird später wieder entfernt.
Ist hiermit geschehen.

In die 3 Felder der Seitengalerien, auf dem mittleren Geschützdeck, könnten mittig auch runde Fenster eingelassen sein.

606

Dienstag, 12. Juli 2022, 17:22

Herzlichen Dank für die Mühe!
Ein großes Problem mit dem Vorbild Colbert besteht darin, dass die verschiedenen Zeichnungen jeweils andere Interpretationen zulassen. Mal sieht es eher so aus, als sei die obere seitliche Galerie offen, dann eher so, als sei sie durch ein Dach geschlossen. In einem anderen Forum ist das vor Jahren schon einmal diskutiert worden, und löscht das da kamen wir zu dem Ergebnis, dass man sich einfach entscheiden muss. Ich habe mich damals für die Vorgaben des Bausatzes entschieden; heute habe ich vielleicht etwas mehr Erfahrung damit, selbst einzugreifen und neu zu konstruieren. Klar ist jedenfalls schon mal, dass die Trennungen zwischen den Fenstern in der unteren Galerie keineswegs so massiv sein dürfen. Tdas sieht mehr nach Scheune aus als nach Barock. Da werde ich etwas Neues bauen müssen.
Schmidt
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607

Dienstag, 12. Juli 2022, 18:31

Hallo Schmidt
Mit großer Freude sehe ich die "unfertigen" Linienshiffe nach und nach wieder Forum aktiv werden und habe daraufhin nochmal (oder erstmal) mehrere Teile deines Bauberichts nachgelesen.
:respekt: :respekt: :respekt:

Eine unglaublich tolle Fundgrube an Ideen und Überlegungen...habe mich dabei hauptsächlich auf deine Meerherstellung konzentriert, den Rest hole ich auch noch nach!
LG
Robert
PS

Beim Teilereproduzieren und verfeinern bleibe ich ein stiller heimlicher Beobachter...und ich liebe die "Deckssprünge" und Diskussionen darüber.

608

Dienstag, 12. Juli 2022, 22:06

Zitat

In einem anderen Forum ist das vor Jahren schon einmal diskutiert worden,

Sicher und genauso sicher auch an anderen Orten. Die Frage ist welche Beiträge wurden mit Quellen versehen und waren die möglichen Quellen in der Diskussion überhaupt vollständig vertreten? I
Nicht jeder hat Colberts Werk, die meisten dürften es nur aus mehr oder weniger guten Fragmenten die man gerade so im Internet findet kennen.

Natürlich gibt es bei Colbert Unterschiede in den Darstellungen, die oben gezeigte Ansichten der Seitengalerie des krängenden Schiffes stimmen aber nicht nur untereinander sondern m.E. auch mit der frontalen Heckansicht aus Colberts Werk überein.
In der französischen Fachliteratur gibt es von 2 Autoren noch deren Seitenabbildungen des Phenix nach Colbert.

609

Mittwoch, 13. Juli 2022, 11:01

Eine ganze Reihe von Abbildungen aus dem besagten Album sind in dem prachtvollen Bildband „Der Segelschiffe große Zeit“ abgebildet, eine Übersetzung des ursprünglich französischen Buches, erschienen bei Delius Klasing um 1970. Darüber hinaus kenne ich nur die meines Erachtens nicht besonders ausgearbeitete Strichzeichnung in Landströms berühmtem Buch „das Schiff“, erschienen Ende der 1960erJahre. Weitere Umsetzungen und Interpretationen würden mich sehr interessieren! Ich danke sehr für einen Literaturhinweis.
Und noch einmal das Stichwort Interpretation: mal abgesehen von der Vasa beruhen praktisch alle unsere Vorstellungen von den Schiffen dieser Zeit auf zeichnerischen oder malerischen Interpretationen. Auch ich möchte natürlich etwas schaffen, das möglichst intensiv mit den verschwundenen Originalen korrespondiert, aber im Zweifelsfall neige ich mittlerweile eher dazu, meine eigenen ästhetischen Vorstellungen zu realisieren.
Schmidt
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610

Donnerstag, 14. Juli 2022, 11:55

Im anderebn Forum hatte ich mal eine Zusammenfassung der Tafeln gepostet.

https://www.segelschiffsmodellbau.com/t4…Frankreich.html

Lieber Gruß, DAniel
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



Feinste Ätzteile für HMS Victory 1:100
http://www.dafinismus.de

611

Donnerstag, 14. Juli 2022, 13:49

Eine gute Seitenansicht der Phenix findet sich in THE SHIPS OF THE SUN KING. Das Buch ist nicht nur deswegen eine wichtige Quelle für die Schiffe aus der Zeit.


Das Album de Colbert gibt es auf Papier vom Ancre Verlag und weniger bekannt von einer anderen Quelle auf CD. Die CD wurde vor etlichen Jahren günstig von einem Internet-Shop eines Projekts angeboten das die Absicht hatte einen 1zu1 Nachbau nach den Plänen des Album de Colbert zu bauen. Daraus wurde wohl leider nichts.

612

Donnerstag, 14. Juli 2022, 15:58

Danke für die Literaturangabe. Das zweifellos sehr schöne Buch ist allerdings nicht ganz billig.
Hier eine Zwischenstufe der Seitentasche, noch mit Garn als Zierleiste. Das musste wieder verschwinden, weil ich mich daran erinnerte, dass das beim Abgießen immer Schwierigkeiten bereitete, deren Ursache ich nie ganz verstanden habe.





Und das ist der Stand der Dinge. Der Fisch, der den oberen vorderen Abschluss bildet, ist mittlerweile quasi vollplastisch.





Jetzt darf das Magic Sculp trocknen, und dann kann ich an einigen Teilen noch etwas schnitzen, die zu klein sind, als dass ich sie außerhalb des Gesamtgebildes noch zwischen den Fingern halten könnte.
Schmidt
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613

Freitag, 15. Juli 2022, 12:07

Das Garn in (ggf leicht verdünnten) Lack einlegen, bis es richtig schön vollgesoffen ist, dann platzieren und trocknen lassen. Somit sollten nicht nur etwaige kleine Härchen festkleben, sondern auch Mikrolücken zwischen Garn und Garn-Auflagefläche gegen einsickerndes Dupliersilikon verschlossen sein.

Oooooder Garn ankleben und feste drüberlackieren, damit auch Härchen und Lückchen.... eh schon wissen^^

Habs nicht ausprobiert, aber so würde ich es mal versuchen :D
LG,
Mathias

614

Freitag, 15. Juli 2022, 14:34

Moin,

Das mit dem getränkten Garn, wie von Mathias vorgeschlagen, funktioniert. Ich habe den Hintern meiner Lady zwar nicht abgeformt, aber das seinerzeit angebrachte Morope-Garn ist immer noch hart und fest (Erinnerung).

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


Liste meiner Modellbau-Projekte im Portfolio

615

Freitag, 15. Juli 2022, 14:50

Vielen Dank! Ich werde es demnächst einmal versuchen.
Schmidt
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Beiträge: 251

Realname: Daniel

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616

Freitag, 15. Juli 2022, 16:23

Ich habe den Hintern meiner Lady zwar nicht abgeformt, aber ...

DAS hätte ich mich auch nicht getraut, wegen :du: , :motz: und :!!
Pardon :abhau:

Aber eure Fadenmethode löst mir gerade ein Problem beim freien Heckspiegel gestalten. Vielen Dank dafür!

Daniel :ok:
Aus dem Wasser kommt das Leben, zum Wasser zieht es wieder hin..


617

Samstag, 16. Juli 2022, 15:25

Ich kann einen ersten Abguss der fertig gestellten Seitengalerie in Farbe präsentieren. Die Form habe ich nach dem bewährten Verfahren hergestellt: einen Schutzwall aus Knetmasse um die Galerie legen, dann in mehreren Lagen Silikon auftragen und schließlich die „Wanne“ volllaufen lassen. Die ersten beiden Bilder zeigen den Vergleich der Heller-Version, die sich am Plan der Freunde des Marinemuseums Paris orientiert, mit meiner neuen Version, mit der ich hoffe, der Vorlage bei Colbert etwas näher zu kommen. Es fehlen noch der Ölüberzug und die unteren hinteren Stützen.








Und hier wird ein Rumpf, der schon als Teilespender für ein anderes Projekt gedient hatte, notdürftig wieder hergerichtet, um eine ganz andere Farbvariante zu testen.





Schmidt
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618

Sonntag, 17. Juli 2022, 13:19

Der ehemalige Teilespender ist jetzt soweit aufgemöbelt und umgefärbt, dass ich ihn zu einer Probesitzung (Probeliegung?) im bewegten Wasserbett verwenden konnte. Die Farbgebung orientiert sich jetzt an der Königlichen Sonne, die hier gewissermaßen im Taschenformat (als Zweidecker) erscheint. Das ergibt natürlich einen stärkeren Kontrast zu den „Wasserfarben“. Am Modell sind die schmalen Barkhölzer im oberen Bereich des Achterschiffs vollständig weggeschliffen. Sie hinterlassen eine große ungestaltete Fläche. Hier beginnt die Herausforderung einer neuen Ornamentierung.





Der Himmel passt natürlich nicht so richtig zum Wettereindruck des Wassers, das Wasser selbst aber ist doch besser, als ich es in Erinnerung hatte. Ich glaube, ich habe mich damals ein bisschen verbastelt, will sagen: Ich war irgendwann nicht mehr in der Lage, zu entscheiden, was mir gefällt und was nicht, was machbar ist und was nicht. Man soll eben allen Projekten eine zweite Chance geben.
Schmidt wünscht einen schönen Sonntag
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619

Montag, 18. Juli 2022, 09:36

Moin Schmidt!

Zitat

Der Himmel passt natürlich nicht so richtig zum Wettereindruck des Wassers

Die offenen Luken der unteren Batterie auch nicht so recht. Da droht ein Vasa Moment! :saufen: JA, Absaufen! :lol:

620

Montag, 18. Juli 2022, 17:01

Die völlige Abwesenheit von Masten und Segeln dürfte in dieser Lage auch bedenklich sein. Aber keine Bange: Alles nur Test und Platzhalterei.
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621

Mittwoch, 20. Juli 2022, 14:45

Sternenzeit: Dienstag, 15. März 2016, 01:00, als Markus (Showrodder) schrieb:
„Die seitlichen Balkone sind keineswegs auskragend, eher ausschwingend, und der große Heckbalkon kragt gerade mal soweit aus wie ein Pfortendeckel, also eher eine Balkonette.
https://i15.servimg.com/u/f15/15/24/22/45/galeri10.jpg

Soweit Markus. Ich habe damals nicht auf ihn gehört. Mir waren die Eingriffe, die man wohl unternehmen musste, um den Heller-Kit näher in Richtung Colbert zu bringen, einfach zu gravierend. Ich hab mich dann ein bisschen damit herausgeredet, mein Modell solle eine Hommage an die Konstrukteure in Frankreich sein, die 1968 zweifelsohne ihr Bestes gegeben hatten.
Nun sind mehr als sechs Jahre vergangen. Und in der Zeit habe ich wahrlich eine Menge Polystyrol kreuz und quer geschnitten und gesägt und Hunderte von Resinteilen gegossen. Also bin ich es Markus und mir schuldig, meinem zweiten Phönix entschlossener ans Gefieder zu gehen.
Hier noch einmal der Vergleich. So wollten es die Baukastenhersteller



Und so weit bin jetzt ich.



Die Seitentasche rollt sich jetzt nicht ein, sondern schwingt nach vorne, sie wird unten mit drei (statt zwei) Stützen gesichert, und die Balkone schmiegen sich wesentlich enger ans Heck. Farbe und
Ölbehandlung sind nur rasch appliziert und entsprechen nicht den geltenden Qualitätskriterien.

Schmidt
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622

Mittwoch, 20. Juli 2022, 16:33

Hallo Schmidt
Die neue Farbgebung gefällt mir aber besonders gut.
Jedesmal wenn ich das Teil sehe, frage ich mich wegen der runden Fensteröffnungen (sieht irgendwie praktisch aus...so bei Seegang und Kälte) falls es sich überhaupt um solche handelt.
LG
Robert

623

Freitag, 22. Juli 2022, 12:21

Es wurde bei den Schiffen dieser Zeit gerne der Eindruck erweckt, die Seitengalerien seien die Außenwände der dahinter liegenden (herrschaftlichen) Räumlichkeiten. Das war natürlich nie der Fall, es hätte die Gesamtkonstruktion nur geschwächt. Tatsächlich hatten die Seitengalerien neben ihrer hygienischen Funktion im wesentlichen eine ästhetische. Ob es sich bei den Zeichnungen im Album Colbert um eine Art Vorläufer der Bullaugen handelt, weiß ich nicht. Vielleicht könnte man bei anderen zeitgenössischen Schiffen ähnliche echte oder angedeutete Fenster finden.
Die Arbeiten am Testmodell zur Veränderung des Hecks sind fast abgeschlossen. Inzwischen habe ich mich aber auch dem eigentlichen Modell widmen können. Die falsche Maserung ist komplett abgeschliffen, neue Plankenfugen sind eingraviert. Am Heck sind die schmalen Barkhölzer weggeschliffen, weil es mir unmöglich war, die ziemlich prominente Maserung zwischen ihnen zu beseitigen, ohne die Hölzer zu tangieren. Neue aus selbst gegossenen Resinstreifen sind angebracht. Zudem habe ich die am Modell wenig ausgeprägten Kränze um die Stückpforten der oberen Batterien durch ebenfalls selbst gegossene Röhrchen ersetzt. Ob ich noch versuchen werde, sie ein bisschen zu verzieren, weiß ich nicht. In diesem Maßstab sehen Ornamente schnell nach Macke aus.








In dem Bereich, in dem die jetzt im unteren Bereich vergrößerte Seitengalerie platziert werden wird, sind die schmalen und die breiten Barkhölzer beseitigt. Die Fluchtlinien müssten jetzt stimmen.





Schmidt wünscht ein schönes Wochenende mit viel Regen für die, die es brauchen.
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624

Samstag, 23. Juli 2022, 12:52

Moin,

ohne jetzt Ahnung von den Schiffen dieser Epoche, geschweige denn von ihrer Architektur zu haben, so kann ich doch sagen, dass deine Künste in Sachen Abguss und Reproduktion ihresgleichen Suchen :ok:

Ingo
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Beiträge: 116

Realname: Armin

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625

Samstag, 23. Juli 2022, 13:50

Moin Schmidt,

ich musste mir mal den gesamten Baubericht durchlesen und muss sagen "Hut ab"! Unglaublich was du aus diesem Bausatz machst. Ich hätte nicht gedacht, dass man ein solches Plastikmodell so "echt" bemalen kann. Irgendwie sollte ich auch mal was mit Segeln bauen...

LG


Armin

626

Sonntag, 24. Juli 2022, 19:31

Ich bedanke mich herzlich für die Komplimente.
Armin, solltest du Hilfe bei der Auswahl eines Seglerbausatzes benötigen, stehe ich gerne zur Verfügung.
Unten der momentane Stand meines Vogelbauer. (Wortspiel mit Phoenix)







Vorne links ein Wasserlinienumbau mit durchgehendem dritten Batteriedeck und erhöhtem Heck. Vor ein paar Jahren begonnen und wieder eingestellt, als mir klar wurde, dass ich nicht imstande war, mit den Bauteilen der Sirene ein Soleil Royal Heck zusammen zu puzzlen. Hier ist konsequenter Selbstbau angesagt, und davor habe ich damals noch zurückgeschreckt. Mittlerweile ist mein zweiter Vorname Magic Sculp, und irgendwann werde ich mich daran wagen. Links dahinter ein arg ramponierter Proberumpf, an dem ich seit Jahren Farben und Farbkombinationen ausprobiere. Das ist insofern wichtig, als ich nie im Voraus genau sagen kann, wie ein bestimmter Farbton sich durch das Öldraken verändern wird. Rechts im Hintergrund das „eigentliche“ Modell, das einmal in das Wellenbett passen soll. Davor der Rumpf, an dem ich bislang die Neugestaltung des Hecks geprobt habe. Er ist jetzt auch abgeschliffen, graviert und grundiert und wird als Generalprobe Objekt dienen. Später einmal könnte er vielleicht als Halbmodell im Rahmen als Wandschmuck dienen.





Schmidt
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Beiträge: 116

Realname: Armin

Wohnort: Reichenau

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627

Montag, 25. Juli 2022, 23:10

Moin Schmidt,

Zitat

Armin, solltest du Hilfe bei der Auswahl eines Seglerbausatzes benötigen, stehe ich gerne zur Verfügung.


ganz herzlichen Dank für Dein Angebot, Ich habe einen Plan der MN GLOIRE (1859), dem ersten seegängigen Panzerschiff, aus dem Marinemuseum in Paris. So etwas in der Art könnte es werden. Vielleicht auch eine Rekonstruktion der SMS ARMINIUS (1864) mit Segeln (vor dem Umbau 1870/71) oder der dänischen ROLF KRAKE. Was mir zurzeit fehlt ist das Wissen über die Konstruktion der Masten und Rahen und des stehenden und laufenden Guts. Da würde ich gerne jeden Tipp und Hinweis dankbar aufnehmen, obwohl ich im Besitz eines "Mondfelds" bin.

Das vielleicht zukünftige Segelschiff (oder Dampfsegler) sollte optimaler weise schwimmfähig und im Maßstab 1:100 baubar sein. Tja, die Ansprüche, zumindest im Maßstab sollte es dann zu meinen anderen Modellen passen. Aber vielleicht bekomme ich das dann auch so realistisch gebaut wie Du das mit deinen Schiffen hinbekommst.

LG und nochmals herzlichen Dank!


Armin

628

Dienstag, 26. Juli 2022, 09:25

Kennst du womöglich schon. Einen Plan für La Gloire gibt es hier:
https://boutique.aamm.fr/monographies?page=3

In französischen Marinemuseen sehr schöne Modelle in verschiedenen Maßstäben. Würde mich auch interessieren.
Schmidt
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629

Dienstag, 26. Juli 2022, 12:02

Hier ein Exemplar der einteiligen Seitentasche (Gussteil) auf dem Halbrumpf.





Das könnte so bleiben, aber die Balustraden als Reliefs gefallen mir nicht mehr zu einhundert Prozent. Es fehlt ihnen meines Erachtens ein bisschen an Tiefe, zumal die Originalteile recht flach sind. Also arbeite ich jetzt an einer zweiteiligen Seitengalerie, bei der die Balustraden ausgespart bleiben. Mal sehen ob das den erwünschten Effekt ergibt.





Und hier der Versuchsrumpf für Farben. Untere Batteriereihe Humbrol 93, einmal mit Vandyckbraun (rechts) und einmal mit Umbra Natur (links). Obere Batteriereihe Revell 88 mit Vandyckbraun. Die Unterschiede sind tatsächlich auf dem Foto kaum zu erkennen, in der Realität ist die Revell Farbe etwas bräunlicher und wärmer.





Schmidt
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630

Sonntag, 31. Juli 2022, 13:35

Auf der Phenix-Werft liegen inzwischen mehrere Rumpfschalen herum, die ich seit Jahren als Ersatzteilspender bzw. als Übungsgelände für Neukonstruktionen und Farbkombinationen benutze und dabei zunehmend ruiniere. Ich war immer etwas verschwenderisch im Umgang mit diesen Teilen. Inzwischen muss ich allerdings feststellen, dass die Bausätze, für die ich mich am meisten interessiere, im eBay immer seltener und dann zu teilweise abenteuerlichen Preisen angeboten werden. Bestellungen aus dem Ausland verbieten sich durch exorbitant hohe Frachtkosten, zu denen noch Zoll und Bearbeitungsgebühren hinzukommen. Folglich tauchte die Frage auf, ob sich aus dem ganzen Bastelschrott noch etwas Sinnvolles würde machen lassen.


Erste Maßnahme: Ich mache aus der am besten erhaltenen (Halb)Rumpfschale ein Halbmodell, das man an die Wand hängen kann, wie ich es schon mit einer Staatenjacht von Artitec gemacht habe.





Und hier die Parade der beiden übelst verbastelten Rümpfe.











Und jetzt der kühne Versuch, aus zwei partiell Unrettbaren einen halbwegs Heilen zusammen zu kleben. Vorsichtige Schnitte mit der Sägescheibe des Dremels. Man muss dabei höllisch aufpassen, weil die Scheibe das Material schmilzt und der Sägeschnitt gerne mal zwei bis drei Millimeter breit wird.





Hier liegen die Teile, die einen neuen Rumpf bilden sollen, unter der Schönheitsmaske Dowanol.





Und hier wird ihnen die chemisch abgelöste Farbe herunter gebürstet.








Wollen mal sehen, ob da was draus wird.

Schmidt wünscht noch einen schönen Sonntag
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