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Guten Tag allerseits,
eigentlich hatte ich angekündigt, vor Dezember keinen Kaminabend mehr zu veranstalten, aber ich habe jetzt doch etwas mehr Zeit in das
Modell stecken können als ich dachte, drum brennen auch heute die Lichter in diesem Zimmer. Ich hoffe, ihr seid nicht böse darüber.. ;-)
Heute Abend geht es bei meinem Schiff um ein heikles Thema, dem Kamm, seemännisch korrekt eigentlich als Liegerfutter bezeichnet, sei's
drum, ich bleibe beim Kamm. Um ein Gefühl für die Abstände zu bekommen, habe ich zunächst aus Polystyrol eine Schablone gezimmert und
diese eingesetzt:
Hhmmm.... sieht so schmal aus... also einen Blick auf die Ausführungen von Christian und Matthias geworfen, n' büschen mit den beiden
geklönt, nachgerechnet und dann festgestellt, dass ich viel weniger Konstruktionshöhe beim Kamm hatte als eigentlich vorgesehen. Rund
60 cm, also 6 mm sollten es schon sein, aber beim Nachmessen der Schablone hatte ich gerade mal im Mittel 3,5 mm zur Verfügung und wie
man unschwer am obigen Bild feststellen kann, verjüngt sich der Kamm bei mir auch zum Bug hin auf ganze 1,8 mm.
....Dumm gelaufen....
Also lautet die Aufgabenstellung, für diese Konstruktionshöhe etwas halbwegs Vernünftiges zustande zu bringen, einen Kamm zu entwickeln,
der quasi mit zunehmender Konstruktionshöhe (von 1,8 mm auf Mittel 3,5 mm bis außen 4 mm) in der Höhe "unauffällig mitwächst" und dann
noch über die untere Blume der Galionsfigur eine einigermaßen sinnvolle Fortsetzung findet. Und dann bitteschön auch etwas filigran und
von der Sicht her durchlässig.
Mir wurd' schlecht...
Aber was soll's, ein Kamm ist für mich Ehrensache, also habe ich mir diverse Varianten überlegt vom Ausbohren bis zum Schnitzen etc., mit
allen möglichen Materialien, aber es funktionierte einfach mit der Bauhöhe nicht, die war gerade zum Ende des Kamms hin einfach zu gering.
Irgendwann habe ich dann über die Monate hinweg bei den lustlosen Besuchen von einigen Bastelläden eine Idee aufgeschnappt und erste
Versuche durchgeführt. Ich dachte dabei an drei Glieder: Ein Element für die Flanken der Galionsblume, ein Element, das ich von der Form
her beibehalten kann, aber dennoch in der Höhe variabel ist ohne die Grundstruktur zu verändern und ein Element als Schlussstein an der
engsten Stelle, also am Bug.
Heraus kam dabei folgendes:
..mal grob zugeschustert und etwas Farbe drauf um einen ersten Eindruck zu bekommen...
Hmm... könnte vielleicht was werden....., also jeweils ein Grundelement aus 2 mm Balsaholz mit Sekundenkleber getränkt um es nach dem
Stanzen zu härten, danach grundiert und zuletzt mit der einschlägigen Goldfarbe Revell 94 gestrichen, jedoch noch ohne Alterung.
Auch die Elemente mal untereinander in anderer Position angeordnet, um Varianten zu entwickeln, aber die "Reptilform", also das Ineinander-
fügen der Elemente gefiel mir besser und war bei der Reduktion der Bauhöhe unauffälliger.
Nächste Klippe: Die untere Galionsblume, ich hatte mir den Kopf darüber zerbrochen, wie ich damit umgehen sollte, irgendwann kam ich
darauf links und rechts eine Art Blume, Rosette etc. mit leichtem Bogen anzuordnen und die Blume damit "einzufassen". Das war für mich
die richtige Lösung an der Stelle.
....und der Rest war Umsetzung...und am Ende mit kräftiger Alterung, wie immer bei mir und den goldigen Angelegenheiten.
Für die nachfolgende Generation: Passt genau auf eure Kammhöhe beim Zusammenbau auf, falls ihr auch ein Liegerfutter
einbauen möchtet.
Wie immer wäre es für mich und die nachfolgende Generation hilfreich, wenn ihr einige kritische Worte zur Umsetzung finden würdet.
Beste Grüße
Bernd