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31

Mittwoch, 1. Dezember 2010, 03:21

Hallo Johannes,

das sieht doch langsam richtig aus wie ein Boot. Der Akku wäre in der Bauphase sicherlich sehr hilfreich, um die richtige Einbauposition zu finden. Ich befürchte schon, dass der Schwerpunkt zu weit hinten liegt. Aber du machst das schon.
Mir fällt gerade ein, dass ich auch noch die Reste eines 3-Zellen-Lipo in einer meiner Schatzkisten rumzuliegen habe. Mit Rest meine ich dabei 2 Zellen. Die ergeben dann rein rechnerisch 7,4V. Wenn man die beiden Zellen trennen, dann hättest du auch 3,7 V. Auseinander löten lassen sie sich auf jeden Fall. Falls du daran Interesse haben solltest, kannst du dich bei mir melden.
Ich freue mich dann schonmal auf das Wochenende, wenn es hier wieder weiter geht. Auf jeden Fall ist das hier ganz großes Kino, angefangen von der Planung, weiter vom Bautempo bis hin zur Qualität des Schiffes. Mein ganz großes :respekt: :dafür: .

Gruß Jan

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32

Mittwoch, 1. Dezember 2010, 08:34

Servus Jan,

herzlichen Dank für Dein Angebot mit der Akku-Spende. Super nett!
Wenn alles schief gehen sollte, dann komme ich gerne drauf zurück. Im Moment vertraue ich erst einmal China.
Ich hab unterschiedlichste Erfahrungen gesammelt mit Low Cost Bestellungen in Shanghai und Asien.
Im Regelfall ist die Mindestlieferzeit 4 Wochen. Etwa 20% der bestellten Ware kam nie bei mir an.
Kommunikation ist nahezu unmöglich.
Aufgrund der langen Lieferzeitz sind alle Deadlines für Nachverfolgungen (EBAY, Paypal) meist schon vorbei...

Zum Thema Schwerpunkt:
Nicht verwirren lassen vom statischen Bild. Der Witz ist ja der, dass bei der angestrebten (erträumten) Gleitfahrt der dynamische Auflagepunkt massiv nach hinten wandert.
Als Surfer ist man da gebranntes Kind. Versuch Dich mal auf einem Surfbrett bei Verdrängerfahrt in die Schlaufen zu stellen...
Prinzipiell hab ich ja extra die Masse des Akkus (stolze 35 Gramm) zum Trimmen in Längsrichtung vorgesehen.

Noch was:
Erinnerst Du Dich der Frage mit dem Heli weiter oben aus dem Thread?
Wäre Dir noch immer für einen Tipp dankbar.

Gruß,
Johannes

33

Mittwoch, 1. Dezember 2010, 13:27

Noch was:
Erinnerst Du Dich der Frage mit dem Heli weiter oben aus dem Thread?
Wäre Dir noch immer für einen Tipp dankbar.

Gruß,
Johannes
Hallo Johannes,

ich finde die Frage nicht mehr :nixweis: ...

Gruß Jan

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34

Mittwoch, 1. Dezember 2010, 23:47

Hi Jan,

lustig - ich war den Tag über geschäftlich in Berlin (übernachte jetzt in Cottbus) und sehe gerade, dass Du ja Berliner bist. Tja - die Welt ist klein...

Zur Frage, die ich einfach noch mal schreib, bevor ich lange suche:
Du bist doch Heli-Experte...:
Mein Ältester (7,5 J) hatte letztes Jahr so einen Low-Cost-Heli (kein Coax) für 20 Euro bekommen. Diese Teile, bei denen Du über den Rotor-Speed hoch/runter und vor/zurück steuerst. Ein Riesen-Murks - dennoch war er reichlich begeistert.

Nun sah ich mir in einem Laden den kleinen Blade (ca. 129,-) und das Pendant von Robbe im Alukoffer (ca. 89,-) an. Macht einen richtig guten Eindruck. Die verfügen wohl über echte 4-Kanal-Steuerung.
Das wäre eine prima Weihnachtslösung für die Großeltern, die immer um Tipps betteln...

Was hältst Du von diesen Teilen (speziell auch in Anbetracht des Alters)?

P.S.: ich hatte den Kids vor Monaten einen Aerofly Deluxe installiert und nen Pult-Sender als Steuerung besorgt - damit können sie schon richtig gut umgehen.


Gruß aus Berlin nach Berlin...
Johannes

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35

Freitag, 3. Dezember 2010, 00:48

Deckwanne bei der Luftführung

Hallo zusammen,
wieder zurück gehts "endlich" weiter...

Ich hatte das Vergnügen heute 12 Stunden in der Bahn sitzen zu dürfen - für die überschaubare Strecke Berlin-München. Diese Zeit fehlt natürlich im Baufortschritt. Echt ärgerlich...

Heute begann ich mit der letzten verbliebenen Decksöffnung, der Wanne unterhalb der Luftführung. Vom Prinzip her sehr ähnlich dem Bugbereich:



Als erstes kam eine Unterstruktur in den Ausschnitt, bestehend aus verschiedenen geometrischen Formen in 0,3er Polystyrol. Darauf habe ich dann Querstreifen mit max. 5 mm Breite in gleicher Dicke geklebt.



Das Ganze geschah relativ "Freestyle"-mäßig. Leichte Anpassungen der Streifen mit Seitenschneider und Cuttermesser bis es jeweils optisch passte. Wichtig war mir vor allem eine gute Einfassung der zwei Motorträger. Die noch sichtbaren und herausstehenden Aufdoppelungen werde ich später wegschleifen.



Recht schnell war dann die Wanne mit der zweiten Decklage geschlossen. Nach dem Trocknen des Klebers habe ich die Überstände mit Cutterklinge und Seitenschneider grob beigestutzt.

Der zweite (und letzte Teil) der heutigen Kurzbastelei galt dem Anrühren sehr dickflüssiger Polystyrolpampe (Polystyrolfasern + Universalverdünnung + ein bisschen Kleber).
Mit dieser habe ich dann bei allen wichtigen Verbindungen Hohlkehlen aufmodelliert. Zum Aufstreichen nehme ich einen Pinsel vom Revellkleber.
Beim abschließenden Finish vor dem Lackieren werden die Hohlkehlen natürlich noch bestmöglich verputzt.

Hier zunächst die Streben an der Motorgondel:



Dann die Verbindung der seitlichen Luftführungsstütze zum Deck:



Nun die zusätzliche Verklebung der neuen Bauteile im Bereich der hinteren Deckwanne:



Weiterhin die unteren Übergänge an den Motorenträgerstützen.
Hier sieht man zudem bei den hinteren Ecken des Rahmens für die spätere Kabine wie schön man mit besagter Pampe das Polystyrol verschweißen kann. Mehrere ineinander übergehende Lagen oder Einzelbauteile verschmelzen regelrecht zu einer homogenen Einheit.



Zudem hat diese Pampe den Vorteil einer abdichtenden Wirkung, ebenso wie einer Stabilisierung von geklebten Bauteilen mit geringer Berührung unter einander:
(hier die senkrechten Haltewände für den Kabinenrahmen)



Als Letztes dann noch die Haltestreben für die Motorgondel beim Übergang zum Luftführungs-Außenring:



Und Strebe 2:



Für Alle, denen das hier auf den Bildern schrecklich unordentlich ausschaut, zwei Hinweise:
1) Abschließend geschliffen (mit Filler etc.) wird am Ende im Zuge der Lackvorbereitung, also nachdem der "Rohbau" steht.
2) Bitte nie vergessen: das Böötchen in Summe ist gerade mal 200 mm lang - so eine Strebe vom Motor lediglich 1 mm dick. Die Bilder sind stets Makroaufnahmen.

Tja - das wars bereits. Echt mager, muss ich beschämt zugeben. Aber ich wollte Euch wenigstens ein bisschen Fortschritt zeigen. Immerhin kommt das Wochenende näher - mit ungeahnten Zeitfenstern...

Jetzt erst einmal alles Gute, viel Freude beim Zuschauen und bis zur nächsten Runde,

Johannes

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36

Freitag, 3. Dezember 2010, 23:56

Seitenruder-Installation

Hallo auf ein Neues :wink:

"jetzt jammert er schon wieder" werdet Ihr sagen - und Ihr habt Recht. Oh wei - im Augenblick geht es aber partout nicht voran. Zu Beginn lief alles richtig flott, doch nun ist irgendwie der Wurm drin.
Dennoch will ich Euch wenigstens von den geringen Fortschritten berichten:

Der größte Arbeitsaufwand galt dem Schleifen und Spachteln. Speziell im Bereich der Luftführung und der hinteren Deckwanne ist dies richtig ekelig, da man nur miserabel an die unterschiedlichst geformten Bereiche herankommt. Ich habe mir ein paar Schleifstreifen gebaut, indem ich mehrere Schleifpapierkörnungen auf verschieden geformte Polystyrolstreifen geklebt habe. Hier seht Ihr den aktuellen Stand - noch lange nicht fertig:



Am Ende habe ich dann wenigstens noch mit den ersten Schritten für die Seitenruderinstallation begonnen. Die Ruderachsen bestehen aus 1,5 mm Kohlestäben. An den Enden tauche ich sie in Sekundenkleber, damit die Fasern nicht aufsplittern. Anschließend schleife ich die getränkten Enden leicht bei und fase sie.



Als Führung dienen sehr dünnwandige Alurohre mit 2 mm Außendurchmesser. Das Bild zeigt mal einen lose zusammengesteckten Zwischenstand.
Jetzt kommen noch zahlreiche Bauteile hinzu: Am oberen Ende zusätzliche angeklebte Führungen, unten die Anlenkhebel und ebenfalls Führungen, die an den Rumpfboden geleimt werden.
Die Schwierigkeit ist nun das alles in der richtigen reihenfolge zu montieren. Dadurch, dass die Ruderachsen weder oben noch unten herausstehen, muss ich sie für den Einbau leicht biegen und vom Zentrum der Luftführung her einfädeln. Dies wird aber deutlich schwieriger, wenn bereits die Ruder aufgeklebt sind.
Arg fummelig wird dann mit Sicherheit die saubere Ausrichtung der Anlenkhebel gegenüber der Ruderblattstellung. Hier benötige ich ja einen ganz bestimmten Winkel. Vermutlich bastele ich mir dafür eine Lehre zum Fixieren. Eine andere Schweirigkeit liegt darin, dass Sekundenkleber bei sauberen Passungen wirklich innerhalb einer Sekunde abbindet. Ein ruhiges Ausrichten von Bauteilen ist somit unmöglich. Vermutlich probiere ich eine trockene perfekte Ausrichtung aller Komponente und vertraue anschließend auf den Kapillareffekt, wenn ich Sekundenkleber an Übergängen aufbringe.

Das war jetzt viel Geschwafel bei wenig Fakten. Zum Ausgleich wenigstens noch mal den aktuellen Stand in verschiedenen Ansichten.
Von der Seite her ist die erhoffte dynamische Linie absolut getroffen - so gesehen bin ich ganz happy:



Und hier noch einmal der "Knackepoo" zur Verdeutlichung der kommenden Ruderstellung:



Ach ja - eines noch: Ich habe es mir nicht nehmen lassen einen kleinen Test in der Badewanne durchzuführen. Mit 3,7 Volt wirkte die Fahrt dynamisch, aber nicht rasant. Mit 4,8 Volt erschien es überzeugender. In beiden Fällen hatte ich aber nur den zweiflügeligen Propeller drauf. Auch verhindert die Badewannenfahrtstrecke ernsthafte Aussagen. Also heißt es weiter abzuwarten.
Morgen geht es hoffentlich etwas besser vorwärts. :motz:

So long - ich wünsch Euch was, insbesondere ein feines 2. Adventswochenende!
Gruß,
Johannes :pc:

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37

Samstag, 4. Dezember 2010, 23:41

Anlenkung Seitenruder

Hallo und herzlich willkommen zu einer Runde Feinmechanik in der heutigen Bastelstunde.

Ein wesentlicher Teil ist geschafft, die Ruderanlenkung. Da das Prinzip durchaus interessant ist für alle typischen Mikromodellbauanwendungen, gehe ich recht genau auf den Aufbau ein.
Die Besonderheit an der vorgestellten Lösung: extrem leicht, recht stabil und vor allem justierbar, dazu super billig.
Los geht es mit Abschnitten von dünnwandigem Alurohr, Außendurchmesser 2,0 mm, abgelängt und gefast mit der Dremel:



Hieraus entstehen die Gabelköpfe, sowohl für den Servoarm, als auch für die Ruderanlenkungen. Mit der Dremel und einer dünnen Trennscheibe werden ca. 4 mm tiefe Schlitze eingebracht:



Nun habe ich die offenen Enden über ein Reststück 1 mm dicker Leiterplatte geschoben. Dieses Reststück ist an der eintauchenden Kante leicht abgerundet. Mit einer flachen Spitzzange kann man nun prima die Enden des Alurohrs platt drücken:



Damit liegen die Gabelköpfe im Rohzustand vor:



Als nächstes kommen Bohrungen in die Enden, in meinem Fall 0,8 mm für die Servo-Bolzen und 1,0 mm für die Ruderanlenkungen:



Prinzipiell ist ein Bohrständer bei den Arbeiten hilfreich, es geht aber auch ohne, solange man über eine ruhige Hand verfügt:



Die Gabelköpfe habe ich per Hand an der Dremel-Trennscheibe ein wenig beigeputzt.
Jetzt kommt der wesentliche Trick bei der ganzen Lösung: Die Verwendung von Ministeckern aus dem Bahnmodellbau als Justageelemente:



Es handelt sich um die Buchsenstecker (Weibchen) der typischen farbigen Klingeldraht-Steckverbindungen, wie sie hundertfach in Bahnmodellanlagen eingesetzt werden.
An der Buchsenseite sitzt eine 1,5 mm Bohrung, in die perfekt der Kohlefaserstab rein passt. Auf der Gegenseite, in die üblicherweise das Kabel eingeschraubt wird, findet sich eine 2,0 mm Bohrung.
Hier klebe ich mit einem Minitropfen Sekundenkleber die zuvor gefertigten Gabelkopf-Alurohre rein. Zuvor habe ich allerdings das Ende auf etwa 3 mm Länge zur Hälfte abgefräst, damit die Schraube eintauchen kann.

Die Kohlefaserstäbe sind an ihren Enden über etwa 6 mm abgeflacht:



Summa summarum erhält man eine sehr klein bauende und einfach justierbare Vorrichtung, die es erlaubt in einem Bereich von etwa +/- 3 mm Anpassungen an der Gestängelänge vorzunehmen:



Im vorliegenden Anwendungsfall habe ich die beiden Servo-Gabelköpfe noch ein Stück weit gekröpft um mehr Freigang um den Akku herum zu erhalten:



Auf der Gegenseite der Gestänge sitzen ebenfalls Alu-Gabelköppfe, allerdings deutlich kürzer bauend. Im Bild sind die aus Lochraster-Leiterplattenmaterial gefertigten Anlenkhebel und die späteren Bolzen zu sehen:



Ich habe jeweils die Messingbolzen durch die Gabelköpfe gesteckt, an den Enden einen Hauch Sekundenkleber aufgebracht und anschließend die Überstände mit der Dremel abgeschliffen. Danach die Enden der Bolzen mit einem kurzen Hammerschlag leicht gestaucht und schlussendlich nochmals mit Sekundenkleber gesichert.



In der Luftführung habe ich nun noch an der oberen Seite kleine Zusatzführungen eingeklebt. Diese wurden mit einer Gürtel-Lochzange aus 1 mm Polystyrol ausgetrennt und anschließend aufgebohrt.



Der Einbau der gezeigten Mimik gestaltete sich arg fummelig mit diversen erforderlichen Schleifarbeiten.



Hier sieht man den Steuerbord-Anlenkhebel:



Und das Pendant auf der Backbordseite:



Die Anlenkstangen laufen nun genau nach Plan außen entlang der Kanten des LiPo-Akkus (dieser liegt später in der zentralen Wanne):



Die Schrauben zur Justage der Gestängelängen sind prima von oben erreichbar. Servo und Gestänge sitzen wirklich maximal nahe am Schiffsboden:



Richtung achtern verlaufen die Anlenkstangen sauber in den Ausschnitten der Spanten:



Hier noch ein Blick auf die obere Führung einer Ruderachse:



Zum Abschluss noch ein paar Worte zur Ruderachsaufnahme:



Das eingeklebte vertikale Alurohr führt die Kohlefaserachse und dient zugleich als Höhenanschlag. Die Montage aller Einzelteile muss in genau der richtigen Reihenfolge vorgenommen werden. Teilweise ist es arg mühsam die Verklebungen durchzuführen. Stets besteht die Gefahr, dass der Sekundenkleber in Bereiche läuft, die beweglich bleiben sollen. Trotz viel Hirnens ist mir aber keine bessere Lösung eingefallen.

Soweit das Kapitel Feinmechanik. Ich bin jetzt so weit, dass ich bereits mit der Fernbedienung die Ruder anlenken und den Motor betreiben kann. Allerdings ist alles noch lose zusammengesteckt.
Das Beste jedoch: ich kann nun beginnen den Heckabschluss zu fertigen. Sitzt dieser erst einmal drauf, dann geht es los mit dem abschließenden Finish, sprich: spachteln - schleifen - spachteln - schleifen - ...

Soweit für heute. Ich hoffe es macht Euch noch immer ein bisschen Freude zuzuschauen. Lasst mich doch mal wissen, was Ihr von der Wurschtelei so haltet. Sehr gerne auch Kritik und Anregungen, was man wie besser machen kann.

Nun feiert mal einen schönen 2. Advent und seid gegrüßt,
Johannes

38

Sonntag, 5. Dezember 2010, 01:48

Hallo Johannes

Ist `ne große Show, die Du hier ablieferst. Ich verfolge mit Freude Deinen Baubericht, obwohl ich den historischen Schiffen zugetan bin, und mit Schiffsschrauben und Propellern nicht viel anzufangen weiß
Daher kann ich weder mit Kritik noch mit Anregungen dienen.
Aber Deine Ideen und deren umsetzung sind bewundernswert, vor allem in dieser Größe. :ok:

Auch wenn ich nicht allzuviel schreibe, lese ich Deine Postings mit großem Interesse.

Grüsse aus Wien
Günther
You never know where the edge is............`til you step over

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39

Sonntag, 5. Dezember 2010, 23:32

Hallo Günther,

Deine Begeisterung für Windjammern und den übrigen Stolz der Meere teile ich absolut - bislang lag es einzig am hohen Respekt dem immensen Maß an Arbeit gegenüber, dass ich von solchen Projekten abgesehen habe. Und dabei war als Kind eines meiner ersten Bauwerke die Gorch Fock.

Aber - auf Lager liegen bereits ein paar Juweelen, die auf ihren Startschuss warten. Mit einem Trinity Leuchtschiff kann ich schon mal Deinem Wunsch nach "keiner Schiffschraube" entsprechen. Und bei der Zvezda Sirius sowie der Revell Kearsarge gibt es sogar Masten plus stehendes / laufendes Gut... Nur die Segel werde ich mir vermutlich sparen, da ich versuche alle Schiffe für RC-Betrieb zu nutzen. Aber so ein paar gereffte Segel sähen schon mächtig gut aus.

Nun ja - wenn es dann mal eines lieben Tages so weit sein sollte, dann werde ich mich mit zahlreichen Fragen an die Cracks hier im Forum wenden. Angefangen von gescheiter Kupfer-Lackierung über die zum Teil wunderschönen Holzimitate bis hin zu Wanten / Tampen etc. - da brauche ich noch gewaltig Hilfe von Euch.



Gut zu wissen, dass Du Wiener bist :ok: Eine Bekannte brachte mir schon mehrfach ein Törtchen aus dem Sacher mit - einfach unglaublich! Ich überlege den Direktimport im goßen Stil...

Ciao,
Johannes

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40

Montag, 6. Dezember 2010, 00:03

Heckspriegel

Hallo liebe Modellbauer und herzlich willkommen,

mühsam ernährt sich das Eichhorn - auch heute nur ein kleiner Fortschritt, aber immerhin kein Stillstand.
Auf dem Programm stand das letzte wesentliche Rohbauteil, der Heckspriegel.
Als erstes habe ich achtern den Rumpfboden um etwa 5 mm gekürzt und im Heckbereich eine Reihe von kleinen Anschlagleisten eingeklebt:



Dabei entdeckte ich durch Zufall einen neuen Trick: Bestreicht man solch kleine Leisten (1,0 x 0,5 mm) mit reichlich Kleber und lässt diesen ein Weilchen einweichen, so kann man anschließend die Leisten prima mit einer Spitzzange in enge Kanten drücken (hier bei der ersten Stufe ganz links zu erkennen):



Zusätzlich zu den Leisten habe ich noch zwei senkrecht stehende Minispanten eingesetzt.
Da der Heckspriegel eine deutliche Wölbung erhalten sollte, musste ich mir einen weiteren Trick einfallen lassen.
Ich habe einfach zwei Lagen aus 0,3 mm Polystyrol aufeinander geklebt und diese mit Zwirn eng um ein Rundholz gewickelt.



Nach zehn Minuten Trocknen ergab sich genau das gewünschte Profil:



Ab jetzt erinnerte die Arbeit mehr an Bildhauerei, denn an Modellbau. Mit Schnitzen, Schleifen und Fluchen entstand der schräg stehende gebogene Heckspriegel:



Im nächsten Bild ist dieser mit reichlich Kleber eingeleimt:



In der Seitenansicht erkennt man sowohl die Wölbung, als auch die schräge Lage:



Zum Abschluss habe ich dann noch eine ordentliche Ladung meiner Polystyrol-Pampe zur Abdichtung auf allen Kanten verteilt.



Über Nacht wird die Pampe hoffentlich alles gut verschweißen. Morgen kann ich dann die erste Schicht Spachtel auftragen.
Hier noch einmal von der Seite könnt Ihr erahnen, wie der dynamische Heckabschluss am Ende ausschauen soll:



Das war es auch schon für heute. Kids und Weihnachtsmarkt fordern Tribut.
Aber immerhin ist jetzt der Rumpf komplett. Nun kann ich mich wirklich aufs Finish konzentrieren, sprich spachteln / schleifen usw.
Die Kabine ist ja prinzipiell unabhängig, da sie später nur lose aufgesetzt wird.
Zwischenzeitlich kostet es immer ein wenig Disziplin nicht schon mal die erste Lage Grundierung aufzuspritzen. Aber ich denke das dauert noch etwas.

Nun wünsche ich Euch allen einen schönen Wochenanfang. Es gibt ja doch einige "Nachteulen" im Forum. Vielleicht trägt ja der Baubericht ein bisschen zur Unterhaltung zur nächtlichen Stunde bei.

Machts gut,
Johannes :schlaf:

41

Montag, 6. Dezember 2010, 00:10

Ich hab mich vor einiger Zeit mal mit Hoovercraft befasst :pc: :kaffee: :%: :idee: . Dein Modell erinnert irgendwie daran. In deiner Bauweise müsste man doch auch sowas machen können. Nur das mit dem Gebläse für den Auftrieb ist so ne Sache :nixweis: .

Gruss Holger
Es ist demütigend für die menschliche Vernunft , dass sie in ihrem reinen Gebrauch nichts ausrichtet, und sogar noch einer Disziplin bedarf, um ihre Ausschweifungen zu bändigen, und die Blendwerke, die ihr daherkommen, zu verhüten.

Immanuel Kant

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42

Montag, 6. Dezember 2010, 00:18

Hi Holger,

Du wirst lachen - ich hab schon ein paar mal dran denken müssen, wann immer ich in EBAY Bausätze des Airfix-Hoovercrafts sehe.
Eigentlich müsste das gute Erfolgsaussichten haben, so man nur leicht genug baut. Vermutlich ist der Knackpunkt die Schürze. Vielleicht kommt hierfür Material aus dem Lenkdrachenbau in Frage, also der farbige Mylarstoff.
Auf jeden Fall kommt die Projektidee mal auf die ellenlange Liste zukünftiger Projektvorhaben...

Gruß,
Johannes

43

Montag, 6. Dezember 2010, 15:42

Ich hab damals ein paar Versuche gemacht. Was als Schürze sehr gut war ist das Zeug von aufblasbaren Schwimmhilfen. Schwieriger war es den nötigen Luftstrom aufzubauen und die Form des "Unterbodens" zu optimieren.

Gruss Holger
Es ist demütigend für die menschliche Vernunft , dass sie in ihrem reinen Gebrauch nichts ausrichtet, und sogar noch einer Disziplin bedarf, um ihre Ausschweifungen zu bändigen, und die Blendwerke, die ihr daherkommen, zu verhüten.

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44

Montag, 6. Dezember 2010, 16:51

=> Ist eine lustige Idee Schwimmflügel zu nehmen - davon liegen hier noch Berge rum... Ist auch zugleich ein präächtiges Leuchtorange. Lieber wäre mir allerings das typische gummierte Schwarz. Vielleicht kann man ja aus resten eines dünnen Fahrradschlauchs etwas vulkanisieren.

In Sachen Hovercraft-Form: als Bub habe ich mir damals Bauanleitungen für die kleinen Einsitzer-Hovercrafts angesehen. Diese waren unten rum absolut banal platt, ohne jede Finesse. Hat der Luftkissenmotor einmalig das Kissen aufgebaut, dann ist es ja eh wurscht, was der Boden für eine Form hat. Lediglich die Schürze muss eine gewisse Formstabilität aufweisen.

Im Grunde genommen wäre aus meiner Sicht der erste Schritt:
Bau eines Brettes (5 mm Balsa) mit Motor und Propeller - drumherum Versuche mit verschiedenen Schürzen. Obendrauf dann Ballast. Wenn man diesen Aufbau ans Schweben bekommt, dann ist man auf der Siegerstraße...

Also: Jugend forscht kann starten...

(Falls Du, Holger, noch Bilder haben solltest: nur her damit)

45

Montag, 6. Dezember 2010, 19:24

Die Bodenform spielt eine gewisse Rolle. Ich hab meine ersten Versuche damals mit massiv erleichterten PC-Lüftern, Styropor und Fahrradschlauch gemacht. Je weniger Volumen das Gebläse füllen muss desto besser war der Auftrieb. Das gröbste was ich versucht hab und sehr gut ging war ein umgestrickter Laubbläser. Da war genug Leistung um mich zu tragen! Ich such mal Bilder raus. Hab auch ein paar gute Links zu dem Thema.
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46

Montag, 6. Dezember 2010, 19:42

Hallo Johannes,

Respekt zu deinem Projekt - ganz so ohne Plan wäre ich wohl bei so einem Bauvorhaben aufgeschmissen, historische Exaktheit braucht man da vlt. nicht berücksichtigen aber ganz ohne Improvisationen wenn es mal nicht so klappt wie es soll geht es hier sicherlich nicht, oder?

lg :wink:

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47

Montag, 6. Dezember 2010, 19:59

Hi Benedikt,

wenn ich Deinen "Künstlernamen" so lese, dann muss ich als erstes von meinem neuesten EBAY-Kauf berichten:
Und zwar habe ich für einen Euronen von Deinem Kollegen die originale Käpt'n Blaubär Fischstäbchenzucht erworben. Bin schon schwer gespannt. Wahrscheinlich behalte ich es und die Kids schauen in die Röhre...
Ob J. Cook da mithalten kann???

In punkto Plan: Am Anfang hab ich ja das Böötchen nahezu komplett in CAD konstruiert. Da steckt schon ein bisschen Hirnschmalz drin. Dennoch war ich überrascht, dass bislang kaum Unvorhergesehenes eintrat.
Auf der anderen Seite ist das Bauvorhaben aber auch nicht allzu komplex, muss man ja doch eingestehen.
Und im Grundprinzip finden sich wiederum zahlreiche Erfahrungswerte aus mir bekannten Bereichen, speziell natürlich vom Surfen.

Irgendwo ist aber am Ende doch der Wunsch mal baulich und gedanklich bei Null zu beginnen sehr reizvoll.

Aber auf dem Regal warten bereits eine ganze Reihe Bausätze, darunter auch viel Historisches... Man müsste halt mal Zeit haben...

Gruß,
Johannes

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48

Donnerstag, 9. Dezember 2010, 11:23

Antriebs-Propeller

Hallo zusammen nach kurzer Funkstille,

jetzt verrate ich Euch erst einmal einen Trick:
Wenn man schon nicht über einen gescheiten Baufortschritt berichten kann, dann muss man halt entsprechend Wind machen ob des Wenigen, was gebastelt wurde.
Und mit "Wind machen" sind wir auch schon genau beim Thema - weitestgehend deplaziert hier beim Schiffsmodellbau:
Dieses mal war der vierflügelige Propeller dran.
Klingt gar nicht so schlimm, aus zwei zweiflügeligen einen Kleeblatt-Propeller zu machen - aber in Anbetracht der Drehzahlen sollte man da schon ein wenig sauber arbeiten.



Also - ich bin wie folgt vorgegangen:
Auf dem Bohrständer einen hochdrehenden Motor (Proxxon) mit Diamantfräser auf eine fixe Höhe eingestellt und dann schichtweise bei zwei Propellern die Nabe im Zentrum abgetragen.
Beim einen Propeller auf der Außenseite, beim anderen auf der Innenseite - ist ja logisch. Dabei habe ich die Propeller lediglich per Hand geführt (Berufsgenossenschaft wird sich freuen...).



Zwischendrin immer wieder mal aufeinanderhalten und den korrekten Sitz checken:



Ende vom Lied: Die 7,1 mm hohe Nabe besteht nun aus zwei Etagen zu je 3,55 mm Höhe.



Mit einer Skalpellklinge lassen sich gut die verbleibenden Grate beiputzen.
Am Ende dann habe ich die zwei Teile über einen 1,5 mm Bohrer zentriert und mit einem Tropfen Sekundenkleber fixiert:



Im Böötchen sieht das Ganze dann so aus:



Die Montage geht recht gut, indem ich zwei Propellerflügel nach dem Einführen des Propellers hinter die Seitenruder leicht biege. Die Nabe sitzt lediglich per Klemmsitz auf der Motorachse.

Aufmerksame Mitleser haben bestimmt erkannt, dass ich zwischenzeitlich den Heckspriegel gespachtelt und geschliffen habe. Dies ist auch der Grund, warum es aktuell nicht so recht voran geht. Diese ganze Schleiferei ist wirklich fummelig, dauert jeweils endlos und macht mir wirklich keine große Freude.

Darum: lasst doch mal ein bisschen Motivation rüberwachsen :!!

Soweit für dieses Mal - demnächst hoffentlich mal wieder eine vernünftige Etappe.
Gruß,
Johannes

49

Donnerstag, 9. Dezember 2010, 17:02

Ich hab irgendwie das Gefühl du solltest, vor deinen Schleiforgien, mal mit verschiedenen Feilen daran gehen. Dann musst du nicht so viel Material wegschleifen. Um in die verwinkelten Echen zu kommen gibts tolle Feilen. Z.B. Vogelzungenfeilen, Barrettfeilen...

Gruss Holger
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50

Donnerstag, 9. Dezember 2010, 17:19

Hi Holger,

bin zwar kein Ornithologe, aber inaktiver Tierschützer - von daher liegen mir Vogelzungenfeilen fern -
und als überzeugter Pazifist kommen mir Barrets schon mal gar nicht ins Haus...

Ich stell Dir demnächst mal ein Bild rein, welches den Basteltisch über und über gefüllt mit Schlüsselfeilen aller Art zeigt. Nur die Drecksdinger schleifen halt auch nicht von alleine...

Gruß,
Johannes

51

Donnerstag, 9. Dezember 2010, 18:12

Ich wöllt auch nicht mit Vogelzunge feilen :abhau: . Barrett hab ich aber getragen. 14 Tage Dienst im Sanitätsbatalion, danach 11 1/2 Monate heimatkrank. :grins:



Aber ich meinte auch das hier.

https://www.gerstaecker.de/Riffelraspel-…bearbeitung.htm



Die Dinger sind hervorragend für solche Sachen. Natürlich muss man auch noch seine Arme einsetzen :) . Wenn es von alleine fertig werden soll dann ists ja kein Modellbau mehr :nixweis: .

Gruss Holger
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52

Donnerstag, 9. Dezember 2010, 18:22

Klasse Tipp, Holger!

Im Grunde genommen habe ich mir genau solche Geräte laufend gebastelt - aus Reststücken Polystyrol mit aufgeklebtem Schleifpapier.
Es sagt ja schon einiges aus, dass sich diese Raspeln beim Händler in der Rubrik "Bildhauerei" finden. Weil genau so kommt mir die Arbeit zuweilen vor. Das hat mehr was mit Schnitzen und freier künstlerer Gestaltung als mit profanem Handwerk zu tun...

Aber ich beiss mich da durch - und dann wird feste geairbrushed, da kommt die gute Laune ruckzuck zurück!

53

Donnerstag, 9. Dezember 2010, 18:25

Ich habe mich für solche Dinge mittlerweile in den Penschleifer von Proxxon verliebt :-)

Eigenes Schleifpapier zurechtgeschnitten und mit Doppelseitigem darufgeklebt, eigene spezielle Köpfe für Sonderecken gebastelt, es geht echt viel mit dem Maschinchen.

Aber einfach tolle Arbeit und es macht immer wieder Freude vorbeizuschauen.

Gruß, Daniel
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



Feinste Ätzteile für HMS Victory 1:100
http://www.dafinismus.de

54

Donnerstag, 9. Dezember 2010, 18:28

Ich bastel mir sogar die eine oder andere Feile selbst aus billigeren Schlüsselfeilen. Hab fast 16 Jahre in einem Werkzeugbau gearbeitet. Da lernt man zu improvisieren :idee: . Ich hab so nen Satz Raspeln. Die Dinger sind ihr Geld echt wert. Für Modellbauer ist Gerstaecker eh ne interessante Seite.

Mach mal weiter so. Bin gespannt auf das Endergebniss.

Gruss Holger
Es ist demütigend für die menschliche Vernunft , dass sie in ihrem reinen Gebrauch nichts ausrichtet, und sogar noch einer Disziplin bedarf, um ihre Ausschweifungen zu bändigen, und die Blendwerke, die ihr daherkommen, zu verhüten.

Immanuel Kant

55

Donnerstag, 9. Dezember 2010, 23:00

Ich hab mehrere Penschleifer. Mein Lieblingszahnarztbohrer läuft mit Druckluft. Die Leistung lässt sich prima regeln. Aber mit den Raspeln kommst du an die unmöglichsten Ecken und arbeitest präziser. Wo gar nichts mehr geht da muss man dann improvisieren :idee: oder bedenken das da auch keiner mehr hinschaut :ahoi: .

Gruss Holger
Es ist demütigend für die menschliche Vernunft , dass sie in ihrem reinen Gebrauch nichts ausrichtet, und sogar noch einer Disziplin bedarf, um ihre Ausschweifungen zu bändigen, und die Blendwerke, die ihr daherkommen, zu verhüten.

Immanuel Kant

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56

Samstag, 11. Dezember 2010, 00:41

Verschlussdeckel / Kabinenbasis

Moin, moin liebe Schlickrutscher-Mitverfolgungs-Gemeinde,

heute stand mal wieder ein bisschen basteln auf dem Programm. Oh - pardong - irgendwo las ich "basteln tut man Weihnachtssterne - Modelle baut man". Nun ja - dann hab ich halt ein wenig gebaut.
Und zwar geht es diesmal um den Verschlussdeckel fürs Deck. Klingt banal - ist es aber natürlich mal wieder nicht ganz. Der Verschlussdeckel soll die Serviceöffnung im Rumpf fest und spritzwasserdicht verschließen. Zugleich bildet er aber auch die Basis für den noch kommenden Kabinenaufbau.

Schritt 1 ist der Zuschnitt verschiedener Streifen in 1,0 und 0,5 mm Dicke:



Die 1,0 mm Streifen bilden die Deckelseitenwände. Auf der Innenseite werden jeweils zwei Streifen mit 0,5 mm Dicke aufgeklebt. Zwischen den beiden ist ein Spalt von 1,0 mm Breite.
Wofür der Aufwand? Na - da kommt hinterher ein Gummistreifen rein:



Diese so konfektionierten Streifen habe ich als alter Hobbytischler an den Enden auf Gehrung geschliffen. Zur Montage wurden sie mit Mini-Klemmen an dem im Rumpf vorhandenen Sockel fixiert:



Zwischen den Deckelstreifen und dem fixen Sockel sitzen vorrübergehend Streifen mit 0,3 mm Dicke. Das ergibt rechnerisch eine Presspassung für die Gummistreifen von 0,2 mm:



Auf diese Art und Weise konnte ich nach den zwei Längsseiten prima die Kopf/Bugleiste einpassen:



Hier sieht man mal die Gehrung in einer Ecke von der Unterseite:



Das letzte Seitenteil des Deckels, sprich der hintere Bogen, entstand wieder als Laminat aus drei aufeinander geklebten dünnen 0,3er Streifen, die ich jeweils mit Kunststoffklemmen an dem vorhandenen Sockelbogen fixiert habe:



Zuvor kamen freilich noch die zwei schmäleren 0,5er Streifen zur Einrahmung des Gummis hinzu:



Hier sieht man mal den recht aufwendigen Sandwich-Aufbau. Das Ganze geht allerdings recht flott von der Hand, da das Zuschneiden kaum Zeit in Anspruch nimmt und der Kleber ziemlich rasch trocknet:



Als Nächstes habe ich mit meiner Polystyrol-Pampe die spitzen Enden verschlossen und schmale Sicken entlang aller Stoßkanten eingebracht.
Im nächsten Bild sieht man den ersten eingeklebten Gummistreifen:



Den Deckel als Gesamtes konnte ich prima schleifen. Die endgültige Anpassung an den Decksverlauf erfolgt, sobald der Rumpf wirklich fertig ist.
Ich habe bislang nur einen leichten Bogen an der Front eingearbeitet:



An den Kanten des Deckels sieht man hervorragend, wie unglaublich sauber man zumindest mit planen Polystyrolplattenbauteilen arbeiten kann. Bei sauberem Verkleben kann man diese anschließend so nass schleifen, dass der Eindruck eines homogenen Spritzgussteils entsteht.

Hier mal wieder der Zwischenstand des Böötchens vor Beginn des Kabinenbaus:



Ich hab es mir nicht nehmen lassen mal wieder eine kleine Schwimmprobe durchzuführen. Da ich noch immer auf meinen eigentlichen Akku (3,7V / 1.200 mAh) aus China warte, hab ich vorrübergehend mal einen 7,4V / 400 mAh LiPo als Dummy eingesetzt:



Ich denke die Schwimmlage ist einwandfrei. Der Rumpf taucht hinten maximal zur Hälfte der Seitenwandhöhe ein.
Schockierender war freilich der Blick auf die Waage:



Tja - man merkt: es geht auf Weihnachten zu. Wir setzen bereits wieder Speck an... Mein Zielgewicht von 100 Gramm kann ich mir wohl abschminken. Mit Kabine plus Verdrahtung und Blaulichelektronik geht es vermutlich eher in Richtung 140 Gramm. Geschätzte 20 Gramm verdanke ich dem Spachtel...

Das waren die Neuigkeiten vom heutigen Tag. Wir sind jetzt bei Etappe 16. Noch ein bisschen Rohbau und dann gehts ans Lackieren - da freu ich mich richtig drauf. Im Kopf kurisieren schon die wildesten Vorstellungen zur Farbgebung. Einen tollen neuen Trick will ich dabei auch direkt erstmalig ausprobieren. Verrate ich aber erst, wenn es so weit ist.

Euch allen ein tolles Wochenende - vielleicht hören wir ja noch von einander.

Gruß,
Johannes

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57

Samstag, 11. Dezember 2010, 13:55

Hab ich grad richtig gelesen?
Blaulichelektronik
da bin ich mal gespannt. Ansonsten Top Arbeit aus ein paar banalen Platten, durch schneiden, biegen und kleben, so was tolles zu BASTELN (ja, ich sag es trotzdem)
Grüße Danny

Wie Mutti, stets sagte... Hätteste Tauben als Hobby... würdest du auch voller Freude im Dreck stehen!


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58

Samstag, 11. Dezember 2010, 15:40

Hi Danny,

klingt spannender als es am Ende ist...
Zunächst einmal spendieren wir der Blaulichelektronik noch das fehlende "t".
Und dann die Erklärung:
Sohnemann hat mal wieder sein Radl gecrashed - also neuer Schlauch her. Auf diesem sass eine tolle Acyrl-Klarglaskappe. Drum nochmals hin zum Fahrradladen und nach einer zweiten gefragt. Der hielt mich für vollends bekloppt, weil:
Ich will diese beiden Klarglaskappen als Blaulichter auf die Kabine setzen. Die haben aufgrund der inneren Gewindestruktur eine gewisse Ähnlichkeit zu einer Streulinsenoptik.
Darein kommen dann blaue LED's, möglichst leuchtstark, die über einen ATMEL Tiny Mikrocontroller als Lauflicht angesteuert werden.
Prinzip abgekupfert von Hubra.

Der Vorteil an der ganzen Geschichte: In der Weft liegt seit neuestem noch ein Leuchtschiff - da brauche ich dann die gleiche Mimik zum ansteuern des Leuchtfeuers.

Also - demnächst mehr...

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59

Sonntag, 12. Dezember 2010, 12:29

Grundierung

Hallo zusammen zur nächsten Runde,

diesmal wenig Arbeit, langes Warten und vor allem sehr viel Effekt - so macht Modellbau Spass!

Doch zunächst einmal Eure guten Tipps zu geeigneten Schleifwerkzeugen aufgreifend hier ein Bild von meinen selbst gebastelten Hilfsmitteln -
und: Nein !!! - es handelt sich nicht um Schwangerschafts-Teststreifen...:



Damit komme ich zur Grundierung. Ich habe bewusst einfach mal einen Schlussstrich unters Schleifen und Spachteln gezogen um mit einer ersten Grundierungsschicht einen besseren Eindruck zu erhalten, wo noch Nacharbeiten erforderlich sind.



Ein kleiner Trick: Mit orderntlich Blitz und reichlich Überbelichtung beim Knipsen verschwinden alle Unsauberkeiten wie von selbst...



Tatsächlich jedoch sieht man in gnadenloser Transparenz, wo überall noch Macken sitzen.
Als Grundierung habe ich einen speziellen Kunststofflack aus dem Automobilbereich (Spraydose) verwendet, der hoffentlich die nächste Nitro-Spachtelschicht ordentlich annimmt.



So weit der aktuelle Stand.
Nun wird es vermutlich an parallelen Baustellen weitergehen. Zum einen die Verdrahtung nebst Fixierung der verbleibenden RC-Komponenten im Innenraum, dann der Kabinenbau und schlussendlich natürlich das weitere Finish (Lack und Oberflächen).

Bis zum nächsten Mal sagt tschüss,
der Johannes

60

Sonntag, 12. Dezember 2010, 12:58

Echt geil!

Glückwunsch!

Gruß, Daniel
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



Feinste Ätzteile für HMS Victory 1:100
http://www.dafinismus.de

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