Moin ihr Lieben,
nach fast dreiwöchiger Pause beim Baubericht soll es jetzt ein wenig weiter gehen mit der "SowjetSchmitt".
Nach dem Desaster mit der V-Stellung der Tragfläche habe ich erstmal eine etwas einfachere Operation an meiner Me 109 vorgenommen:
Die Herausarbeitung des Faches hinter dem Cockpit. War im Grunde simpel: Das vorhandene angedeutete "Etwas" wurde mit Tamiya-Tape überklebt, mit einem Filzstift sodann die Konturen nachgefahren und das Ganze in Plastik nachgebildet. Nach dem Aufkleben der neuen Fachabdeckung habe ich dann noch -mehr schlecht als recht- versucht, den Hebelmechanismus der Klappe nachzubilden.
Danach ging ich ernsthaft an´s Lackieren.
Zunächst einmal das Vorschattieren der Paneellinien (Modellbau-Magazin-Deutsch: Preshading):
Nach extrem kurzer Antrocknungszeit (im Grunde nur solange, wie ich brauchte, um den Farbspritzapparat grob zu reinigen) ging es dann mit der Unterseite in RLM 76 weiter:

Was man, glaube ich, gut sehen kann ist das "Durchschlagen" der Vorschattierung mit Gunze "Tire black" durch das nur hauchdünn in mehreren Schichten aufgenebelte RLM 76.
Hier sieht man den Unterschied noch besser:

Die Oberseite ist nur auf Plastik vorschattiert, die Unterseite schon mit RLM 76 übergenebelt.
Nach dem RLM 76 kam dann die Oberseitentarnung RLM 74/75 an die Reihe:

Wie man (trotz der nicht gerade berauschenden Qualität der Aufnahme) erkennen kann, habe ich die Segmentlackierung ebenso wie die seitlichen "Tupfen" freihand (ohne Masken) und bewusst ein wenig "rauh" aufgetragen - es folgen noch einige Lackschichten...
So, eben war die Me 109 noch eine Luftwaffen-Maschine und nun haben schon die heldenhaften Roten Adler Stalins ihre Hand an das Flugzeug der faschistischen Okkupanten gelegt und alle Kennzeichen übermalt:
Danach müssen noch rote Sterne aufgebracht werden. Das war eine recht einfache Geschichte:
Da ich das auf keinen Fall mit Abziehbildern machen wollte, schnitt ich mir zunächst passende Sternmasken in Tamiya-Tape, indem ich einen 48er Abziehbilderbogen kopierte und diese Kopien dann als Vorlagen nutzte.
Der erste Lackierschritt war dann das Weiß, damit die nachfolgende rote Farbe ihre Leuchtkraft erhält:
Danach kommt rot (logisch!). Allerdings habe ich versucht, durch nicht deckenden (partiell lasierenden) Auftrag die Illusion zu erzeugen, dass die neuen Herren die Lackierung nicht sehr sorgfältig vorgenommen hätten:
Und so sieht das Ganze nach Abnahme der Masken aus:

Insbesondere auf dem letzten Bild (Tragflächenunterseite) sieht man den Vorteil lackierter Markierungen sehr gut: Erstens sehen sie aus wie auflackiert (logo! Sind sie ja auch!) und zweitens kann man durch unregelmäßig geschnittene Masken den Effekt hastig aufgebrachter Markierungen hervorragend nachahmen.
So, jetzt ist unsere Messerschmitt endgültig "zum Feind übergelaufen"! Abschließend habe ich der Maschine noch einige Lagen FUTURE gegönnt, um die bisher aufgebrachte Lackierung vor dem folgenden temporären Wintertarnanstrich zu schützen.
Doch dazu demnächst mehr.
Bis zur Weiterführung dieses Bauberichtes empfehlen wir:
Junkers D.I Roden 1/72
Michael