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481

Sonntag, 8. Januar 2023, 17:38

Moin,

deine Dachziegel: Genial einfach, einfach genial!

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


Liste meiner Modellbau-Projekte im Portfolio

482

Dienstag, 10. Januar 2023, 16:32

Allmählich nähert sich dieses Projekt der Fertigstellung. Kaum zu glauben!
Der Bereich rechts neben der Küche ist jetzt als Rückzugs- und Erfrischungsraum definiert. Warum all diese jungen Damen jetzt schon hier sind, da die Vorbereitungen für das Fest doch noch im vollen Gange sind, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich bitte, die Aufmerksamkeit auf die neuen Paravents zu berichten, die zwar (natürlich) wieder Gussteile sind, deren goldschimmernder Saum allerdings eine Zugabe aus Resten der Weihnachtsdekoration ist! Ich erinnere daran, dass die jungen Damen un-, Quatsch, umgezogene Western Ladys unbekannter Herkunft sind, die ich ebenfalls beliebig reproduzieren könnte, so ich dergleichen Personal noch einmal benötigen sollte.














Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

483

Dienstag, 10. Januar 2023, 17:20

Mahlzeit!

Opulente Prachtentfaltung und oberflächliches Amüsement auf einer Menschenschindemaschine, was für ein großartiges Sinnbild für die ganze Epoche.
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
Halte stets mit allem Maß-mit dem Essen,dem Trinken und dem Arbeiten.Vor allem mit dem Arbeiten.
-Otto von Bismarck

484

Mittwoch, 11. Januar 2023, 08:41

Opulente Prachtentfaltung und oberflächliches Amüsement auf einer Menschenschindemaschine, was für ein großartiges Sinnbild für die ganze Epoche.
Genau das war der Plan. Ich will niemandem - und auch mir nicht - die Freude an der Gestaltung historischer Fahrzeuge im Modell nehmen. Aber man sollte oder besser: darf nicht vergessen, dass viele davon nicht nur kriegerischen und aggressiven Zwecken dienten, sondern auch für die Menschen, die sie betrieben, eine Zumutung waren und oft genug ihren Tod bedeuteten. Wer die Vasa besucht (und das werde auch ich irgendwann tun), der besichtigt gleichzeitig ein herausragendes Beispiel handwerklicher Gestaltungskunst, ein zu seiner Zeit, wenngleich mit gewissen Mängeln behaftetes High-End Kriegsgerät und das Grab seiner Besatzung.
Schmidt
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485

Donnerstag, 12. Januar 2023, 10:41

An signifikanter Stelle sollen die recht uniformen Häuser der Hafenfront durch ein repräsentatives Gebäude mit üppigem Fassadenschmuck unterbrochen werden. Das war in Toulon tatsächlich so, stand doch der Prachtbau des Rathauses zwischen den schmalen und leicht windschiefen Häusern. Dessen Balkon über der Eingangstür schmückten übrigens Figuren des Bildhauers Puget, den wir als Gestalter der Schiffe des Sonnenkönigs kennen und der auch für die Ausschmückung der Galeeren verantwortlich zeichnete.
Ich habe dazu wieder eine Fassade der Firma Artitec ins Auge gefasst.




Der obere Abschluss mit der falschen Jahreszahl in einem sehr unambitionierten architektonisches Element kann natürlich so nicht bleiben. Eine weitere Orientierung war für mich ein Gebäude an einem nach meinem Empfinden wirklich sehr schönen Platz, dem hinter dem Rathaus in Aix (Provence).



Hier eine erste Veränderung des mittleren Giebelelements. Die Figurengruppe stammt aus dem Heckspiegel des legendären Schebecken-Bausatzes der französischen Firma Brifaut, den ich hier schon einmal vorgestellt habe.




So würde dann das „Rathaus“ neben dem dafür geplanten Nachbarhaus stehen, das um ein Stockwerk niedriger ist als die Standardhäuser.





Und hier habe ich beide Häuser mit Photoshop etwas niedriger gestaltet. Der Figurengiebel wird jetzt nicht mehr durch die schmale Dachfensterreihe von der Fassade getrennt. Ich bin noch unentschieden. Was meint Ihr?



Schmidt
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486

Donnerstag, 12. Januar 2023, 20:19

Das wird hier immer besser!

Die obere Version mit der kleineren Fensterreihe sieht harmonischer aus. Außerdem sollte das 08/15-Haus daneben nicht höher wirken als das protzige Haus.
Ich habe stets mehrere Modelle im Bau, oft gibt es längere Pausen. Aktuell im Bau, bzw. in den letzten Monaten immer mal etwas dran gemacht: die hier gezeigten Modelle im Thread "Querbeet". --- Ansonsten viel Gartenarbeit beim Erstellen eines neuen Gartens auf einem komplett runtergekommenen Geröll- und Müll-Grundstückes. usw .

487

Dienstag, 17. Januar 2023, 11:52

Gestern durften die im Rohbau fertigen Häuser erstmals die Werkstatt verlassen und im Wohnzimmer Spalier stehen.





Dabei ist mir aufgefallen, dass trotz der Modifikation von zweien der sechs Häuser die Geschosshöhen und damit die Positionen der Fensterreihen immer noch zu gleichmäßig sind. Daher habe ich einen weiteren Abguss des Standardhauses nicht nur verschmälert, sondern um ein Stockwerk erhöht und dabei gleichzeitig die oberen vier Fenster verkleinert. Das bringt meines Erachtens Abwechslung in die Reihe, ohne die Traufenhöhe wesentlich zu verändern.








Schmidt
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488

Donnerstag, 19. Januar 2023, 08:40

Hier ein Vorschein auf Kommendes. Die Hafenhäuser im Rohbau. Die Zusammenstellung ist noch nicht endgültig, aber im Werden. Ich brauche dafür ein wenig (optischen und zeitlichen) Abstand. Im Vordergrund posiert die ebenfalls noch unfertige Schebecke von IMAI im annähernd gleichen Maßstab. Die Hafenkulisse kann natürlich als Hintergrund für andere, auch für modernere Szenen dienen.





Schmidt
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Realname: Markus

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489

Donnerstag, 19. Januar 2023, 10:33

Das ist mal richtig Geil....Hut ab.... :respekt: :sabber: :sabber: :ok:

490

Donnerstag, 19. Januar 2023, 11:04

Mahlzeit!

Einfach stark. Und mal eine schöne Gelegenheit, das Augenmaß einer Landratte an die Proportionen von Schiffen anzupassen, schon etwas relativ kleines wie die Schebecke wirkt im Vergleich zu den Häusern riesig.
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
Halte stets mit allem Maß-mit dem Essen,dem Trinken und dem Arbeiten.Vor allem mit dem Arbeiten.
-Otto von Bismarck

491

Sonntag, 22. Januar 2023, 18:48

Am 17. August 2011, als ich (praktisch in einem anderen Leben) meinen ersten Bausatz der Reale begann, schrieb ich


Ich glaube, dieser Kit ist der heimliche Weltmeister im Stapelliegen. Ich sähe mal gerne eine Portraitgalerie der Käufer aus den letzten Jahrzehnten, alle mit dem Gesichtsausdruck, den sie hatten, als sie den Bausatz öffneten oder sich durch die Bauanleitung blätterten.


Heute würde ich gerne noch hinzufügen: ich sähe auch gerne die Menge der Reale-Rümpfe, die bereits bei dem Versuch aufgegeben wurden, die Rumpfschalen zusammen zu kleben und anschließend das Deck einzupassen. Das erfordert nun wirklich einige Erfahrung beim Zusammenbau von Plastikmodellen. Man muss, um das Deck in die zusammengeklebten Schalen zu bekommen, selbige sehr sehr stark aufbiegen, und bis zum völligen Trocknen des Klebstoffs besteht die Gefahr, dass sie das Deck mit Kraft weggeschnippen, wahrscheinlich zufälligerweise in Richtung Mülltonne. Nur eine Kombination aus verschiedenen Klebstoffen und -bändern führt zum Erfolg, wobei man nicht vergessen darf, den extrem langen und schmalen Rumpf in der Phase der Trocknung auszurichten, da die Teile von Werksseiten her immer ein wenig verzogen sind.




Vielleicht interessiert die Frage, warum ich das erzähle. Nun, weil ich aus lauter Übermut gestern und heute den Rumpf eines Reservebausatzes zusammengesetzt habe, um ihn auf mein Regal in der Werkstatt zu stellen, damit wiederum er mir dauernd die Frage stellt: was für eine interessante und abwechslungsreiche Variante zu meiner festlich geschmückten und ausgerüsteten Galeere ließe sich denn noch aus dem Bausatz herstelle? Natürlich ein Langzeitprojekt. Wenn jemand von euch eine Idee hat, nur heraus damit!


Schmidt
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492

Dienstag, 24. Januar 2023, 14:22

Hallo Schmidt
Ich nehme an die größte Schiffswerft von Europa befindet sich bei dir zu Hause. Wo du immer wieder die verschiedensten Rümpfe der Modelle herzauberst...unglaublich.
Und deine Skyline fürs DIO ist auch nicht zu überbieten. :respekt: :respekt: :respekt:

Wenn du von der Größe des Gesamtbildes nicht eingeschränkt bist, würde eine Heling mit ein paar Rumpfrohbauten noch gut ins Bild passen :doof:
LG
Robert

493

Donnerstag, 26. Januar 2023, 15:53

Natürlich träume ich von einem ganzen Hafen. Aber der kann nur in Modulen gefertigt werden, weil man dafür selbst im Maßstab 1:150 sehr viel Platz braucht. Die Bausätze für die Schiffe habe ich übrigens alle „vorrätig“, Resultat einer mehrjährigen Sammeltätigkeit.

Und nun zu Haus Nummer drei aus der Reihe der Hafenhäuser von Toulon, an dem ich alle Techniken und Veränderungen ausprobiert habe. Hier zunächst eine Totalansicht.




Und hier ein Dach aus der Serienproduktion mit den typisch provenzalischen halbrunden Schindeln. Mit der Struktur bin ich sehr zufrieden, ich werde es aber nicht dabei belassen können, mit verschiedenen Abtönungen derselben schieferroten Farbe zu arbeiten. Ich werde wohl kaum darum herumkommen, zahlreiche einzelne Schindeln abweichend anzustreichen. Außerdem muss der Gesamteindruck heller und verblichener sein, vielleicht mithilfe eines Verwitterungspuders.



Die Fassadenfarbe. Ich habe die Fassade zunächst mit einem leicht in Richtung beige abgetönten Weiß gestrichen. Der eigentliche Farbüberzug aber stammt nicht aus einem Humbrol oder Revell Töpfchen, sondern – festhalten! – aus der Provence, aus den Sandsteinbrüchen bei Roussillon, berühmt für die Herstellung von Pigmenten in Ocker-Tönen. Ein Maler und Restaurator hat mir gezeigt, wie man aus den hauchfeinen Pigmenten eine sehr dünne, aber erstaunlich gut deckende Lasur herstellt. Ich habe die Farbe am aufrecht stehenden Objekt „laufen lassen“; dadurch ergaben sich Farbunterschiede und Verwaschungen, die mir ganz natürlich erschienen. Die Bereiche unterhalb der Fenster sind mit etwas Umbra Pigmenten in der Farbe versehen worden. Das ist jetzt definitiv kein „Verfahren“ mehr, wie ich es bei den Schiffsmodellen anwende (Öldraking), sondern hier muss ich regelrecht malen.



Die weißen Umrahmungen der Fenster findet man in der Provence sehr häufig. Mir passen sie aber nicht so recht zu den Hafenhäusern. Ich werde sie wohl beseitigen und an den anderen Häusern nicht anbringen.
Die schmalen Balkon haben keine Aufenthaltsqualität, sondern sollen nur dafür sorgen, dass man aus den Fenstertüren nicht gleich auf die Straße fällt. Das hier verwendete Gitter stammt vom Bausatz der Reale und ist meines Erachtens zu massiv und zu verschnörkelt. Weiß jemand, wo ich eine filigranere Alternative in H0 her bekomme?



Ich experimentiere noch mit den Farben der Jalousien. Sie sollten wohl wesentlich heller sein als die im oberen Geschoss von Nummer drei. Die unteren sind heller, das Öldraking ist aber viel zu früh gekommen. Sie hätten besser durchtrocknen müssen

Sehr problematisch ist das Parterre aller Häuser. Tür und Fenster meines Grundmodells sind meines Erachtens viel zu groß. Wer würde schon in der Innenstadt oder am Hafen dunklen Gestalten so viel Zugangsmöglichkeit schaffen. Die Tür habe ich bereits durch ein anderes Bausatz-Teil ersetzt. Dass sie weiter innen liegt, gibt dem Modell mehr Tiefe. Die ausgestellte Jalousie über dem Fenster daneben ist mir zwar farblich gut gelungen, aber der Gesamteindruck befriedigt mich noch nicht.



Schmidt
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Beiträge: 2 140

Realname: Matthias

Wohnort: Schwetzingen, Baden-Württemberg

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494

Donnerstag, 26. Januar 2023, 22:39

Absolut klasse, man möchte sofort einziehen :sabber: was kostn da die Miete?
Einfach mal machen! Könnte ja gut werden.


Fertig:
H.M.S. Prince 1670 , Millenium Falcon von mpc

Im Bau:
Soleil Royal Holzmodell 1:140

495

Freitag, 27. Januar 2023, 12:01

Für dich unter fünf alten Francs pro Quadratmeter. Allerdings musst du mit Folgendem rechnen: unerträgliche Temperaturen im Sommer, schlechte Heizmöglichkeiten im Winter, Lärm, Gestank (insbesondere nach Fisch), aggressive Seeleute beim Beginn ihres Landurlaubs, betrunkene Seeleute beim Ende ihres Landurlaubs, quietschende Pferdekarren, Überfälle und Bombardements durch die Royal sowie die US Navy. Ansonsten aber tolle Wohnungen mit einer wunderschönen Aussicht.
Schmidt
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496

Freitag, 27. Januar 2023, 12:09

...und nicht die Freudenmädchen vergessen!

497

Samstag, 28. Januar 2023, 14:47

Die letzte Anmerkung wird von der Zensur gestrichen. 8)
Hier ist nun Haus Nummer drei in einer erheblich bescheideneren Variante. Die Fensterrahmen sind einheitlich in einem mittleren Braun gestrichen. Das dunklere Braun hatte sie fast vollkommen verschwinden lassen, während das Weiß in meinen Augen etwas schäbig aussah und Unsauberkeiten unnötig betonte. Die Jalousien baden in Dowanol.





Der Eingang ohne eingebaute Funde aus der Römerzeit (in der Provence sehr verbreitet) und statt eines Fensters jetzt etwas Zugemauertes. Um eine neue Grundierung werde ich wohl nicht herumkommen. Was soll's!





Hier entstehen neue Gussteile, um die viel zu großen Fenster im Parterre zu verändern.





Schmidt wünscht ein schönes Wochenende
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498

Sonntag, 29. Januar 2023, 15:33

Im Folgenden ohne spezielle Kommentare Fotos von den Parterrebereichen der Fassaden, unter Zuhilfenahme herauskopierter und neu gestalteter Teile möglichst unterschiedlich gestaltet.























Schmidt
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499

Sonntag, 29. Januar 2023, 17:28

Hallo Schmidt
Bin beim Stöbern zu "Seebelagerungen" zufällig auf eine Zeichnung aus dem Jahre 1793 vom Touloner Hafen gestoßen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Belagerung…ulon_%281793%29
Vielleicht hilft dir das bei deinen Überlegungen (aber wahrscheinlich kennst du das Bild schon weil die Quelle WIKI ist)LG

Robert
Die Fasadengestaltung scheint sehr faszinierend zu sein...ein Höllentempo das du da vorlegst!

500

Mittwoch, 1. Februar 2023, 13:18

Das Tempo verdankt sich der modularen Bauweise, die optimal für die Herstellung von so einfachen Gebilden ist.
Weiter geht es mit dem Projekt Dächer der Provence.

Zunächst ein bewusst „fleckig“ gehaltener Anstrich mit Ziegelrot (Humbrol 100).





Zwei weitere Arbeitsstufen. Die linke Hälfte des Dacheshat einzelne, wesentlich hellere bzw. bräunliche Ziegel und ist mit sehr stark verdünnter Ölfarbe überzogen, was die Ziegel deutlich voneinander trennt. So sähe das Dach im Regen aus. Die rechte Hälfte ist mit geriebener Malerkreide in einem hellen Beige patiniert. Das ist die häufiger zu sehende Sonnenversion.





Sehr wenig Aufwand, aber meines Erachtens sehr wichtig: kleine schwarze Punkte simulieren die Halbröhrenförmigkeit der Ziegel.





Schmidt
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501

Samstag, 4. Februar 2023, 14:17

Das war vorgestern. Alle Häuser mit einem leicht getönten Weiß von Humbrol/Revell grundiert. Das normale Erscheinungsbild von Gebäuden auf Modelleisenbahnplatten: Achtung! Die ganze Welt ist frisch gestrichen. Wirkt ebenso freundlich und harmonisch wie unrealistisch.



Und hier die Materialien für eine Transformation: Wasser, farblose Acrylfarbe, die Pigmente aus der Provence: heller und dunkler Ocker, Ockerrot, Umbra Natur.



Zuerst bekommt jedes Haus einen Überzug mit der Farbe, die aus den oben genannten Bestandteilen zusammen gemischt wird. Und dann heißt es: Achtung! Unbekannte Materie. So stark verdünnt, gibt sich die Farbe ziemlich flüssig und beweglich, so wie stark verdünnte Gouache oder stark verdünnte Ölfarbe. Allerdings trocknet sie sehr (!) schnell auf und lässt sich dann, obwohl mit Wasser verdünnt, nicht mehr mit Wasser abnehmen oder bewegen. Drei Ausrufungszeichen. Also beginnt ein neuer Lernprozess. Soll ja gut als Demenzprävention sein.



Ich habe für jedes Haus eine andere Zusammenstellung der Pigmente Ocker und Umbra gewählt. Eines fällt, weil mit etwas getöntem Ockerrot gestrichen, aus der Reihe heraus.
Hier die Reihe, wie sie später einmal kombiniert werden soll. Je eines der Häuser auf den beiden Fotos ist bereits „gealtert“. Dazu habe ich mit stärkerem Zusatz von Umbra die Bereiche unterhalb der Fenster und der Balkons betupft dann versucht, die dunkleren Farben so zu verteilen, dass es wie eine natürliche Verschmutzung oder Verwitterung aussieht. Das ist nicht leicht, und der Lernprozess ist noch nicht abgeschlossen. Man ist ja verständlicherweise versucht, die berühmten „Nasen“ und Schlieren von oben nach unten zu malen. Die Ergebnisse haben mich nicht befriedigt! Zu gewollt, zu wenig subtil. Schließlich habe ich mit einem Pinsel, der aussieht wie ein kleiner Schminkpinsel, also abstehende Borsten hat, die dunkle Farbe von unten nach oben gegen die Unterkante der Fensterbank gewischt. Das brachte erheblich bessere Ergebnisse.





Da ich auf die Fensterrahmen keine Rücksicht nehmen konnte und die sehr dünne Farbe sehr gut deckt, werde ich wohl nicht darum herum kommen, die Fensterrahmen zumindest teilweise wieder neu zu streichen. Ähnliches gilt für die Balkons, bei denen zumindest die Lauffläche sicher nicht die Farbe der Fassade hat. Dabei besteht dann die Möglichkeit, zusätzliche Farbakzente zu setzen. Das gilt natürlich auch für die Bemalung der Ladenfassaden.

The beat goes on. Schmidt
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502

Dienstag, 7. Februar 2023, 10:05

Das Weathering ist so gut wie abgeschlossen. Hier ein Panorama der Modulhäuser (alle aus derselben Form stammend), die es jetzt zu individualisieren gilt. Es fehlen auch noch die Balkongitter, die Schornsteine und die Regenrinnen, die das Gesamtbild wahrscheinlich erheblich auflockern werden. Die Ladenfronten sind bereits gestrichen.





Schmidt
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Realname: Johann

Wohnort: Münchsmünster

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503

Dienstag, 7. Februar 2023, 11:50

Herrlich, diese Fassadenfront.

504

Dienstag, 7. Februar 2023, 20:12

Absolut lebendig und wie echt !!
:)

.
Ich habe stets mehrere Modelle im Bau, oft gibt es längere Pausen. Aktuell im Bau, bzw. in den letzten Monaten immer mal etwas dran gemacht: die hier gezeigten Modelle im Thread "Querbeet". --- Ansonsten viel Gartenarbeit beim Erstellen eines neuen Gartens auf einem komplett runtergekommenen Geröll- und Müll-Grundstückes. usw .

505

Mittwoch, 8. Februar 2023, 11:04

danke!
Heute sollen die Balkongeländer als Ätzteile ankommen. Von denen verspreche ich mir ebenso wie von den Regenrinnen einen weiteren Sprung nach vorne. Was die Fensterläden angeht, hadere ich noch mit Farbgebung und Alterung. Davon demnächst mehr.
Schmidt
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506

Donnerstag, 9. Februar 2023, 09:23

Und da sind sie: die Geländer von der spanischen Firma Train 87. Ich lasse die Fotos sprechen. Die Geländer sind nur grundiert. Etwas mehr Farbe sollte die Kanten ein wenig brechen. Das wird aber aus Gründen besserer Handhabbarkeit erst geschehen, wenn die Geländer montiert sind.










Und hier die Reparatur eines Patzers. Wenn der schmale Balkon (Fachausdruck übrigens: französischer Balkon) über mehrere Fenster geht, sollten eigentlich alle bodentiefe Fenstertüren haben. Hier sind schon zwei Fenster nachträglich vergrößert worden. An ihnen müssen die Läden natürlich ganz oder wenigstens teilweise geschlossen dargestellt werden.





Schmidt
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507

Samstag, 11. Februar 2023, 13:13

Ein Rückschlag mit Ansage: Schon seit einiger Zeit deutete sich an, dass meine Fensterläden ein bisschen zu schnell konstruiert worden sind. Weder von der Form, noch von den Abmessungen (insbesondere Dicke) und dem Detaillierungsgrad entsprechen sie nicht ganz dem, was ich mir inzwischen vorstelle. Zwar hatte ich praktisch schon alle benötigten Läden hergestellt und mich für die entsprechenden Farben entschieden –





– aber dann zeigte sich, dass die Mängel nicht zu übersehen waren. Insbesondere gelang es mir nicht, die Lamellenoptik, die sehr charakteristisch für diese Häuser ist, zur Geltung zu bringen. Es waren nur mit der scharfen Klinge Ritzen ins Plastik geschnitten worden, und das ergab bei allen Varianten des Alterns und Verwitterns (verdünnte Farbe, Pigmente, Kreide) zu schwache Konturen. Die neuen Urmodelle für die Fensterläden sind mit der Technik hergestellt, die ich für die Plankenstruktur an Schiffsrümpfen verwende: zurechtgeschnittene Streifen von Klebeband nebeneinander angeordnet. Jetzt wollen wir mal sehen, ob die Form verwendbare Abgüsse hergibt.





Schmidt
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508

Sonntag, 12. Februar 2023, 12:34

Weiter in der Gestaltung der provenzalischen Dächer. Größere Cluster sind mit dunklerer Ziegelfarbe gestrichen, danach einzelne Ziegel mit einer wesentlich helleren Farbe. Zunächst einmal ergibt das eine leicht alberne Fliegenspilz-Optik, die sich aber beim Altern reduzieren wird.











Das sehr geschundene Haus Nummer drei muss als Versuchsobjekt für die geplanten Regenrinnen herhalten. Ausgangsmaterial ist ein Halbrund-Hohlprofil von etwa 2,5 Millimeter Durchmesser. Ich habe entsprechend lange Teile ein bisschen zerkratzt und verbogen. Sie in diesem Zustand anzukleben, war vollkommen unmöglich und eigentlich auch nicht gewollt. Hier werden sie von je vier 0,4 Millimeter Drähten in Position gehalten und nur mit diesen Drähten verklebt. Auch das sieht erst mal nicht besonders prickelnd aus. Ich vertraue aber auf die abschließende Farbgebung.





Und hier ein ganzer Satz der neuen Fensterläden, die auf das Silikon warten.





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509

Dienstag, 14. Februar 2023, 10:48

Die ersten vier Häuser haben ihre Dachrinnen und Fallrohre bekommen. Meines Erachtens eine starke Aufwertung des Eindrucks, denn die Fallrohre dienen auch dazu, die einzelnen Häuser optisch stärker voneinander zu trennen.





Eine besonders heikle Verbindung von Rinnen an einem Eckhaus. Auch die Regenrinnen und Fallrohre werden noch farblich gealtert.





Eine Gegenüberstellung von alten und neuen Fensterläden. Links das neue Modell, von dem ich hoffe, dass eine abschließende Farbbehandlung die einzelnen Lamellen besser betont.





Hier in einer geöffneten Variante.





Na? Stellt sich hier schon ein gewisses provenzalisches Urlaubsgefühl ein?


Schmidt
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510

Donnerstag, 16. Februar 2023, 10:18

Einmal das ganze Ensemble (ohne das Rathaus) mit (fast) allen Rinnen und Rohren.











Jetzt wird es darum gehen, die Dächer an die des Nebenhauses anzupassen, also die Übergänge und Brüche zu gestalten. Dabei werden die Schornsteine eine große Rolle spielen, ein Charakteristikum dieser Häuser, da sie aus mehreren zusammengefassten Rauchabzügen bestehen.
Und hier noch der Beweis dafür, dass die Balkone breit genug sind, um die Fensterläden öffnen zu können.




Schmidt
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